In diesem Beitrag verraten Ihnen, wie Sie welche Art von Ficus vermehren können. Die Vermehrung von Ficus ist durch Aussaat, Kopfstecklinge, Stammteilstecklinge und Abmoosen möglich. Zimmerfeigen sind beliebte Grünpflanzen. Grossblättrige Arten entwickeln sich zu imposanten Kübelpflanzen für grosse, hohe Räume. Kleinblättrige Arten wie die Birkenfeige (Ficus benjamina) oder die Chinesische Feige (Ficus microcarpa) eignen sich auch als kleine Zimmerpflanzen für die Fensterbank oder werden zu Bonsai gezogen. Die Kletterfeige (Ficus pumila) wird sogar als Terrarienpflanze verwendet. Möchten Sie auch einen Ficus kaufen und Ihr Zuhause verschönern? Schauen Sie im Lubera Shop vorbei, wir haben eine grosse Auswahl an diversen Ficus Zimmerpflanzen und liefern Ihnen diese bis vor die Haustüre.
Inhaltsverzeichnis
Ficus vermehren durch Kopfstecklinge – Schnell und einfach
Für die Stecklingsvermehrung schneiden Sie Triebspitzen mit 5 bis 20 cm Länge ab und bewurzeln sie entweder in einem Glas mit Wasser oder in Anzuchterde. Entfernen Sie die unteren 2 oder 3 Blätter, sodass sie nicht im Wasser bzw. der Erde stecken. Das Verfahren eignet sich für alle gut verzweigten Feigenbäume mit jungen, frischen Triebspitzen. Die Stecklingsvermehrung wird zum Beispiel bei der Birkenfeige (Ficus benjamina), der Banyan-Feige (Ficus benghalensis), dem Gummibaum (Ficus elastica), dem Afrikanischen Feigenbaum (Ficus cyathistipula), der Chinesischen Feige (Ficus microcarpa) und der Geigenfeige (Ficus lyrata) angewandt. Der Standort für die Vermehrung von Ficus aus Stecklingen muss hell und 22 bis 30 °C warm sein. Buntlaubige und panaschierte Sorten brauchen etwas mehr Wärme, Licht und Zeit, um sich zu bewurzeln, als Typen mit dunkelgrünen Blättern.
Weitere Informationen, wie Sie Zimmerpflanzen vermehren können, finden Sie in unserem Gartenbuch.
Bild: Damit Sie Ihren Ficus vermehren können, müssen die geschnittenen Triebspitzen eine Länge zwischen 5 und 20 cm haben.
Bild: Entfernen Sie die unteren zwei Blätter vom abgeschnittenen Trieb.
Bewurzelung im Wasserglas
Bei der Bewurzelung im Wasser müssen Sie alle 3 Tage das Wasser wechseln, damit nichts fault. Verwenden Sie frisches Leitungswasser ohne Zusatz von Dünger. Stellen Sie das Glas auf die Fensterbank an einen warmen, hellen Platz ohne direkte Sonne. Ein Verdunstungsschutz ist nicht notwendig. Abhängig von der Ficus-Art und der Temperatur dauert es 4 bis 12 Wochen, bis der Steckling bewurzelt ist. Dann pflanzen Sie ihn in einen Topf mit Zimmerpflanzen-, Grünpflanzen- oder Kübelpflanzenerde. Wählen Sie dazu einen Topf, der mindestens so gross ist, wie der Durchmesser des Stecklings mit seinen Blättern. So stellen Sie sicher, dass der Topf der Jungpflanze im ersten Jahr nicht schon vor dem nächsten Umtopfen zu klein wird.
Bild: Je nach Ficus-Art und Raumtemperatur, wird der Trieb nach vier bis sechs Wochen bewurzelt sein. Wichtig: Das Wasser muss alle drei Tage gewechselt werden.
Bewurzelung im Topf
Wenn Sie Ficus vermehren indem Sie die Stecklinge in Erde bewurzeln, wählen Sie am besten einen ausreichend grossen und tiefen Topf. Etwa ein Drittel des Stecklings muss in die Erde, damit er sicher steht. Unter ihm muss dann noch genug Wurzelraum sein. Als Substrat eignet sich am besten Anzuchterde. Sie hat eine gute Wasserhaltefähigkeit und ist nährstoffarm. Das begrenzte Nährstoffangebot veranlasst den Steckling dazu, mehr Wurzeln zu bilden. Das Substrat muss ständig leicht feucht sein. Zum Schutz vor Verdunstung benötigen die Stecklinge in Erde einen Verdunstungsschutz. Kleinere Arten können Sie in Anzuchtgewächshäuser stellen, grössere mit einem Gefrierbeutel abdecken. Die Abdeckung darf die Blätter nicht berühren, sonst könnte Kondenswasser zu nassen Stellen führen, an denen Pilze die Stecklinge leicht befallen können. Stützen Sie die Folie notfalls mit einem Stab. Nach dem Bewurzeln topfen Sie die Jungpflanzen in ein gedüngtes Substrat um.
Bild: Achten Sie darauf, dass Sie ein Drittel des bewurzelten Triebs in die Erde stecken, damit der neu vermehrte Ficus später einen guten Stand hat.
Stammteilstecklinge vom Gummibaum
Der Gummibaum verfügt über eine sehr gute Regenerationsfähigkeit. Es ist möglich, ihn aus Stücken abgetrennter, belaubter Triebe zu vermehren. Durchtrennen Sie den Ast oder Stamm zwischen zwei Blättern, sodass sie Stücke von 3 bis 5 cm Länge mit jeweils einem Blatt erhalten. Dieses Blatt schützt die Knospenanlage an seiner Basis und versorgt den Steckling über Fotosynthese mit Energie.
Bild: Sobald die abgeschnittenen Teilsstücke des Gummibaums im Wasserglas Wurzeln bekommen haben, werden sie so tief in den Topf gesteckt, bis nur noch die Blätter rausschauen. Vergessen Sie nicht, Ihre frisch vermehrten Gummibäume gut anzugiessen.
Zum Bewurzeln stecken Sie die Stecklinge in ein Wasserglas. Stellen Sie dieses an einen hellen Platz und wechseln Sie alle 3 Tage das Wasser. Bei 25 bis 30 °C entwickeln sich innerhalb von 3 bis 6 Wochen Wurzeln an den Stecklingen. Nun können Sie sie so in Blumenerde Topfen, dass sich das Stammstück und die Wurzeln in der Erde befinden und das Blatt herausschaut. Jetzt sieht es aus, als hätten Sie einen Blattsteckling eingesetzt. Nach ungefähr vier weiteren Wochen wächst neben dem Blattstiel ein neuer Trieb aus dem Topf.
Ficus vermehren durch Abmoosen – Für die harten Alten
Abmoosen ist eine Technik, bei der ein alter, verholzter Trieb an der Mutterpflanze bewurzelt wird. Das Verfahren findet hauptsächlich bei alten Gummibäumen und grossen, stark verholzten und wenig verzweigten Arten wie der Banyan-Feige Anwendung, deren Triebe einen Zentimeter dick oder dicker sind. Bei der Oleanderfeige (Ficus binnendijkii) werden Jungpflanzen auf diese Weise gewonnen, weil sich bei Sorten wie 'Amstel King' die Stecklinge nicht bewurzeln. Beim Abmoosen bleiben die Stecklinge mit der Mutterpflanze verbunden und werden von ihr mit Nährstoffen und Wasser versorgt, während sie Wurzeln bilden. Die Bewurzelung erfolgt am Standplatz der Mutterpflanze.
Schneiden Sie den Stamm oder den Ast mit einem scharfen sauberen Messer mindestens zu einem Drittel und höchstens bis zur Hälfte schräg ein. Nehmen Sie einen kleinen Stein, z. B. Perlite oder ein kleines Holzstück, um den Schnitt auseinander zu halten. Er darf nicht wieder zusammenwachsen. Bedecken Sie die Schnittstelle dann mit einem Ballen aus feuchtem Moos. Fixieren Sie dieses Substrat, indem Sie es mit einer lichtdichten und wasserundurchlässigen Folie umwickeln. Oben und unten binden Sie die Hülle mit Drähten oder Schnur zusammen, sodass sie wie ein Bonbon über der Abmoosungsstelle sitzt. Es dauert 12 bis 16 Wochen, bis sich Wurzeln an der Schnittstelle gebildet haben. Wenn das Moos gut durchwurzelt ist, entfernen Sie die Folie und schneiden den Steckling zusammen mit seinem durchwurzelten Moosballen von der Mutterpflanze ab. Topfen Sie die Jungpflanzen ein und schützen Sie sie einige Wochen mit einer Abdeckung vor zu starker Verdunstung.
Bewurzelung durch Absenker
Die Kletterfeige (Ficus pumila) bildet Wurzeln an den Blattknoten, wenn ihre Triebe auf dem Boden aufliegen. Darum können diese Pflanzen durch Absenker vermehrt werden. Fixieren Sie die langen Triebe ihrer Pflanze mit einem Haken, z. B. einer Büroklammer auf dem Substrat und warten Sie bis sich an diesen Stellen Wurzeln gebildet haben. Wie beim Abmoosen werden die zukünftigen Jungpflanzen von der Mutterpflanze mit Wasser versorgt, bis sie verwurzelt sind. Sie müssen Sie nur abtrennen und mit ihren frischen Wurzeln in einen eigenen Topf mit Blumenerde umsetzen.
Aussaat – Für Bonsai
Feigenbäume lassen sich gut durch Aussaat vermehren. In Zimmerkultur bilden sich nur selten Früchte, sodass eine Gewinnung eigener Samen schwierig ist. Es werden aber Feigenbaum-Samen für die Anzucht von Bonsai im Handel angeboten. Aus ihnen lassen sich zum Beispiel "Ginseng-Feigen" ziehen, bei denen es sich um eine spezielle Form der Chinesischen Lorbeerfeige (Ficus microcarpa) handelt.
Streuen Sie die Feigensamen auf feuchter Aussaaterde aus und drücken Sie sie leicht an. Verhindern Sie mit einem Verdunstungsschutz das Austrocknen der Samen und der Erde. Stellen Sie die Anzuchtschale an einen hellen Platz, an dem Sie dauerhaft eine Substrattemperatur von 25 bis 30 °C halten können. Die Saat keimt innerhalb von zwei Wochen bis drei Monaten.
Für die Anzucht der "Ginseng-Feige" wird bei Ficus microcarpa nach einem Jahr der Sämling ausgetopft und der lange, unverzweigte Stamm direkt über den Wurzeln abgeschnitten. Die Wurzeln sind knollig verdickt und erinnern in ihrer Form an Ginseng. Um sie sichtbar zu machen, werden die Jungpflanzen nur mit den Wurzelspitzen wieder eingetopft. Der obere Teil der Wurzeln bildet dadurch einen knotigen Stamm, aus dessen Spitze sich neue Triebe schieben.
Die richtige Vermehrungsmethode finden
Die meisten Ficus-Arten lassen sich leicht durch Kopfstecklinge vermehren. Wählen Sie im Frühjahr oder Frühsommer für die Vermehrung frische, wüchsige Triebspitzen aus. Ist ihre Zimmerfeige bereits sehr alt und im unteren Stammbereich verkahlt, können Sie sie abschneiden und auf neue Austriebe an den unteren 2 bis 3 Knospen am Stamm hoffen. Das gelingt beim Gummibaum immer. Sind seine Triebe belaubt, können Sie aus ihnen Stammstecklinge gewinnen. Sind die Triebe beim Gummibaum oder bei anderen Feigenarten kahl, können Sie die verbliebenen belaubten Triebspitzen durch Abmoosen bewurzeln. Die Vermehrung durch Aussaat lohnt sich für die Anzucht von Bonsai.