Es kommt vor, dass man als Hobbygärtner eine derart schöne Waldrebe besitzt, dass man sich gar nicht an ihr sattsehen kann. Schnell kommt einem die Idee, dass man doch diese Clematis vermehren und somit quasi doppelte Freude haben könnte. Wir sagen, wie´s geht. Im Lubera®-Shop können Sie Clematis kaufen und direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
Wie kann man Clematis vermehren?
Waldreben lassen sich sowohl durch
- Ableger als auch durch
- Stecklinge
vermehren. Die diesbezüglichen Erfolgschancen sind recht hoch, da die Clematis eine robuste und widerstandsfähige Pflanze ist.
Welche Sorten sind geeignet?
Unerheblich, ob es sich bei der betreffenden Pflanze um eine Staude oder eine Kletterpflanze handelt: die Vermehrung durch Ableger ist bei sämtlichen Sorten möglich. anders hingegen ist die Situation bei den Stecklingen: es gibt zwar durchaus auch großblumige Arten, bei denen eine Stecklingsvermehrung möglich ist, jedoch bilden diese eher eine Ausnahme. Die Kleinblumigen Sorten hingegen lassen sich leicht auf diese Art vermehren.
Methoden zur Vermehrung
- Absenken beziehungsweise Ablegen eines Triebes
- Steckling schneiden
Kann man Clematis durch Aussaat vermehren?
Eine weitere Methode zum Clematis Vermehren ist die Aussaat. Diese wird jedoch nur selten praktiziert, da sie zum einen arbeitsaufwändig, zum anderen nicht immer von Erfolg gekrönt ist.
Vorbereitung
Aus den prunkvollen Blüten entwickeln sich Samen, die zur Aussaat verwendet werden können. Dies ist jedoch nicht so ohne weiters möglich: die Waldrebe gehört zu den Kaltkeimern. Dies bedeutet, dass ihr Saatgut einem Kältereiz ausgesetzt werden muss, um überhaupt ans Keimen zu denken. Werden also die Samen entnommen, müssen sie dementsprechend behandelt werden:
- Sand-Torf-Gemisch auf einem Stück Frischhaltefolie verteilen
- Mit Wasser einsprühen
- Clematis Samen auf dem Substrat verteilen
- Folie zu einer Rolle wickeln, deren Enden zugebunden werden (wie eine Wurst)
- Rolle ins Gemüsefach des Kühlschranks legen
Dort verbleiben die Samen für mindestens sechs, höchstens jedoch acht Wochen. Währenddessen muss alle paar Tage das Substrat kontrolliert werden: ist es zu trocken, so ist eine Befeuchtung notwendig. Die Samen werden nicht keimen, wenn sie zu trocken liegen.
Anleitung
Während ihres Aufenthaltes im Kühlschrank werden die Waldreben Samen anfangen, zu keimen. Sobald sich ein Keimling zeigt, wird das entsprechende Samenkorn in ein Töpfchen mit Anzuchterde gesteckt. Dieses sollte mit einer Klarsichtfolie überzogen und an einem warmen Ort aufgestellt werden. Auch jetzt ist es notwendig, das Substrat immer leicht feucht zu halten.
Lubera-Tipp: Jene Samen, die noch nicht gekeimt haben, trotzdem in die Erde setzen. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sie keimen werden.
Clematis vermehren durch Ableger – Anleitung
Die einfachste Methode zum Clematis Vermehren ist die Verwendung von Ablegern. Die so entstandenen neuen Pflanzen sind sortenecht, weswegen die meisten Hobbygärtner diese Methode bevorzugen. Verwendet wir ein langer, kräftiger Trieb. Dieser darf jedoch noch nicht zu alt sein. Eine sorgfältige Auswahl ist also Pflicht.
- Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen
- Gefäß in unmittelbarer Nähe der Clematis ebenerdig in den Boden eingraben
- Ausgewählten Trieb von der Rankhilfe entfernen
- Trieb vorsichtig zum Topf hinlenken
- An der Stelle, an der er die Erde berührt, Blätter entfernen Trieb einschneiden
- Mit einem Draht oder einem Zelthering den Trieb fixieren
Nun kann der Absenker in aller Ruhe Wurzeln bilden, was er in der Regel auch aufgrund der Nährstoffversorgung seitens er Mutterpflanze tut. Der Rest des Triebes sollte allerdings nicht einfach so in der Gegend herumhängen. Er wird entweder an eine Rankhilfe oder – was wesentlich einfacher ist – an einem Bambusstab angebunden.
Während des Winters sollte der Ableger vor Frost geschützt werden, indem eine Schicht Laub oder Reisig aufgelegt wird. Im folgenden Frühjahr zeigt es sich, ob die Vermehrung erfolgreich war: bilden sich am abgesenkten Trieb Blätter, so ist dies der Fall. Nun kann er von der Mutterpflanze abgeschnitten, ausgegraben und am gewünschten Standort wieder eingepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Nach dem Umpflanzen die Jungpflanze regelmäßig gießen.
Richtiger Zeitpunkt
Waldreben können theoretisch ganzjährig durch Ableger vermehrt werden. Selbst im Winter an frostfreien Tagen lassen sich die Triebe auf den Boden legen und dort entsprechend behandeln. Die ideale Zeit liegt jedoch zwischen März und August. Die Absenker haben so genügend Zeit bis zu Winter, Wurzeln zu bilden und sich zu akklimatisieren.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Stecklingsvermehrung ist der Klassiker schlechthin: sie gelingt nahezu immer, ist einfach und zudem nicht besonders aufwändig. Wichtig ist, dass der hierfür verwendete Trieb gesund und frei von Schädlingen ist.
- Mit einem scharfen Messer einen etwa 20 cm langen Trieb abschneiden
- Schnitt dabei schräg zwischen zwei Blattknoten ansetzen
- Sämtliche Blätter des Triebes entfernen; lediglich die beiden obersten werden stehengelassen
- Gegebenenfalls unteres Ende des Stecklings in Bewurzelungspulver tunken
- Kleines Pflanzgefäß mit nährstoffreicher Erde füllen
- Steckling zu Dreivierteln in das Substrat stecken
- Gefäß mit einer durchsichtigen Haube überziehen, beispielsweise einer Plastiktüte
Nun kommt das Pflanzgefäß an einen warmen, halbschattigen Ort. Die Haube muss täglich für mindestens eine halbe Stunde entfernt werden, um Schimmelbildung vorzubeugen. Diese Gelegenheit kann gleich zur Kontrolle des Substrates genutzt werden: keinesfalls darf es austrocknen, da es ansonsten nicht zu einer Wurzelbildung kommt.
Es wird etwa acht Wochen dauern, bis sich erste Ergebnisse zeigen: treibt der Steckling aus, so war die Bewurzelung erfolgreich. Die Haube wird nun komplett entfernt, die Pflege bleibt jedoch identisch. So lange, bis sich unten aus dem Anzuchttöpfchen kleine Wurzeln hervordrücken. Diese sind ein Indiz dafür, dass das Gefäß komplett durchwurzelt ist. Für den Hobbygärtner bedeutet dies, dass die junge Clematis nun entweder in ein größeres Gefäß oder aber direkt ins Freiland gepflanzt werden muss. Ausnehmen bestehen lediglich bei jenen Pflanzen, die aufgrund ihrer Blütezeit erst spät im Jahr gezüchtet werden: sie sollten keinesfalls ausgepflanzt werden, sondern ihren ersten Winter in einem hellen und kühlen Winterquartier verbringen.
Zeitpunkt
Beim Clematis Vermehren durch Stecklinge sollten die Triebe dann geschnitten werden, wenn sie in vollem Saft stehen. Dies ist während der Blüte der Fall. Demzufolge ist der beste Zeitpunkt die Blütezeit, die artenabhängig zwischen April und September liegt.
Tipps & Tricks
- Junge Clematis Pflanzen sollten in ihrem ersten Standjahr noch vor Frost geschützt Eine dicke Mulchschicht im Wurzelbereich oder eine Abdeckung mit Reisig oder Laub ist empfehlenswert.
- Bei der Vermehrung durch Stecklinge ist es sinnvoll, mehrere Stecklinge zu schneiden. Zwar sind die Erfolgschancen recht hoch, jedoch kann es immer mal wieder vorkommen, dass ein Steckling nicht einwurzeln möchte.
Symbolgraphiken: © tatianika – stock.adobe.com; prezoom – stock.adobe.com; Amelia – stock.adobe.com; frederik – stock.adobe.com
Unsere Clematis vermehrt sich immer von selbst. Sie senkt fast jedes Jahr Triebe ab, die dass Wurzeln bilden. Da wir schon nicht mehr wissen, wohin mit den ganzen Pflanzen, lassen wir sie einfach da stehen, wo sie gewurzelt haben.
PS: Schöner Artikel!