Kaum eine andere Pflanze ist so häufig in heimischen Gärten anzutreffen wie die Christrose. Kein Wunder, nicht nur die Tatsache, dass sie durch ihre rosa, weißen oder grünlich-weißen Blüten einen wunderschönen Anblick bietet – sie gilt auch als „Symbol der Hoffnung“: Hoffnung auf ein neues Jahr, auf einen neuen Frühling, auf erneute Sonne nach dem kalten Winter. Christrosen sind sehr pflegeleicht und können recht alt werden; 25 Jahre und mehr sind keine Seltenheit…
Inhaltsverzeichnis
Christrose – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista:
Christrose, Nieswurz, Schneerose…
Die heimische Christrose (Helleborus) ist unter verschiedenen Namen bekannt, unter anderem als
- Eberwurz
- Nieswurz
- Schneerose
- Schwarzer Nieswurz.
Der Begriff „nies“ im Zusammenhang mit der Christrose ist damit zu erklären, dass das Schnuppern an ihrem Wurzelstock automatisch einen Niesreiz hervorruft. Diese Tatsache machte man sich in früheren Zeiten zunutze und stellte Schnupftabak und Niespulver aus der Christrose her. Der Überlieferung nach kam es dabei aber zu falschen Dosierungen und somit zu Todesfällen, so dass von einer Nachahmung des Procederes unbedingt abzuraten wäre.
Christrosen – Standort: Halbschatten
Christrosen lieben einen humosen oder lehmigen Boden; Staunässe können sie überhaupt nicht vertragen. Am liebsten stehen sie im Halbschatten, somit ist der optimale Standort für diese Winterblüher (einige blühen bereits im Dezember!) ein Plätzchen unter Laub abwerfendem Gehölz, da dieses im Sommer den gewünschten Halbschatten spendet und im Winter lichtdurchlässig ist. Auch der Humusgehalt ist durch das abgefallene/abgeworfene Laub dieser Gehölze optimal zum Christrosen pflanzen; eine zusätzliche Düngung ist in der Regel nicht notwendig.
Christrosen wachsen auch sehr gut in Kübeln oder Schalen an oben beschriebenen Standorten. Theoretisch können sie auch ins Haus geholt werden (in kühle Räume), diese Umgebung ist aber nicht optimal und somitfür Christrosen pflanzen nicht empfehlenswert.
Christrosen pflanzen im Herbst
Der Herbst ist die beste Jahreszeit zum Pflanzen von Christrosen. Sollten die Pflanzen nicht solitär sondern in einer Gruppe stehen, muss ein Abstand von 15 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden. Da diese durchschnittlich eine Höhe von nur 30 cm erreichen, ist dieser Abstand völlig ausreichend.
Christrosen sind giftig!
So schön und harmlos die Christrose auch wirkt – sie ist sehr, sehr giftig, und zwar sämtliche Teile der Pflanze. Selbst ihr Saft kann Hautreizungen auslösen; von daher ist es ratsam, sie nur mit Handschuhen anzufassen, wenn dies unbedingt nötig sein sollte.
Der Verzehr von Christrosenteilen kann Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Herzklopfen auslösen. Selbst Fälle von Delirium, welches schließlich zum Tode führte, sind bekannt. Deswegen muss unbedingt umgehend ein Notarzt gerufen werden, sollten teile der Christrose verzehrt werden!
Christrose vermehren mit Samen
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, um Christrosen zu vermehren. Die einfachere Variante ist die Wurzelteilung: hierfür wird die Christrose ausgegraben, mit dem Spaten ihre Wurzel geteilt und danach beide Pflanzen wieder in die Erde gebracht.
Die aufwendigere Methode ist die Anzucht von Christrosen aus Samen, die nach der Blüte getrocknet werden müssen. Dann steckt man jeweils zwei Samen in ein Töpfchen (oder wahlweise jeweils zwei Samen in ein Loch mit einem Abstand von 15 cm zum nächsten in einen Kasten), stellt dieses Gefäß kalt – und beachtet es nicht weiter. Klingt gemein, ist es aber nicht: Christrosen sind Kaltkeimer und müssen somit eine gewisse Zeit bei kalten Temperaturen ausharren, bis sie anfangen zu gedeihen.
In der Regel ist es aber gar nicht notwendig, Christrosen zu vermehren, da diese Pflanze dies meistens von ganz alleine tut: abgeblühte Blüten bilden Samen, werfen diesen ab und können somit ganze Kolonien erzeugen – allerdings funktioniert dieses Prinzip nicht bei allen Sorten.
Christrosen schneiden
Eigentlich brauchen Christrosen gar nicht geschnitten zu werden. Lediglich verwelkte Blütenstände können entfernt werden – müssen aber nicht…
Christrosen: Krankheiten und Schädlinge
- Schwarzfleckenkrankheit (diese Pilzerkrankung zeigt sich an schwarzen Flecken an den Blättern, die später komplett schwarz werden und abfaulen)
- Blattfleckenkrankheit (andere Bezeichnung für die Schwarzfleckenkrankheit)
- Blattstängelfäule
Alle diese Krankheiten können vermieden beziehungsweise in Schach gehalten werden, wenn der Hobbygärtner ein- bis zweimal jährlich seine Christrosen kontrolliert und gegebenenfalls betroffene Blätter entfernt.
Neben Blattläusen haben auch Schnecken ein starkes Interesse an den beliebten Winterpflanzen. Sollte dieses Interesse so extrem werden, dass die Pflanzen fast aufgefressen werden, ist der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels unerlässlich.
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