Wir können dir den Cranberry Anbau wärmstens empfehlen. Selbst angebaute Cranberries (Vaccinium macrocarpon), auch Moosbeeren oder Kranichbeeren genannt, lassen sich frisch vom Strauch pflücken. Das lohnt sich, denn sie sind köstlich und gesund zugleich. Auf sauren Böden sind sie der perfekte Bodendecker. Im Frühjahr zeigen sie niedliche Blüten und ab Spätsommer die essbaren roten Beeren. Frisch sind die herben Früchte bei uns auch leider nur selten zu bekommen. Meistens haben die aus Amerika stammenden Beeren einen weiten Weg hinter sich, bis sie im Supermarktregal landen. Der eigene Cranberry Anbau reduziert also auch den CO2-Fussabdruck, da Transport und Verpackung entfallen, und du kannst auf Mineraldünger und Pestizide verzichten. Sogar im Kübel lassen sich Cranberries anbauen, um sie auf Balkon und Terrasse zu ernten. Erfahre hier alles über den Cranberry Anbau und die Ernte des Superfoods. Bei Lubera kannst du geeignete Cranberry Pflanzen kaufen.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
- Die Cranberry (Vaccinium macrocarpon), auch Moss- oder Kranichbeere genannt, stammt ursprünglich aus dem Nordosten Amerikas.
- Die Cranberry Pflanzen wachsen wild als niedrige, bodendeckende Sträucher in Mooren und Sümpfen.
- Vaccinium macrocarpon blüht im März und April.
- Im Cranberry Anbau reifen die Beeren ab September, und können bis Oktober geerntet werden.
- Der kommerzielle Cranberry Anbau findet auf Moorboden in Feuchtgebieten statt. Europäische Anbaugebiete finden sich vor allem in den Niederlanden und im Baltikum.
- Der eigene Cranberry Anbau gelingt leicht, solange den Pflanzen ein saurer, leicht feuchter und humoser Boden mit pH-Wert 4-5 geboten wird.
- Ein Kübel mit Moorbeeterde bietet beste Bedingungen für den Cranberry Anbau.
- Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort mit regenreichen, eher kühlen Sommern und milden Wintern.
Die Herkunft und Botanik der Cranberries
Inzwischen gibt es den Cranberry Anbau auch in Europa. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Cranberry-Pflanzen (Vaccinium macrocarpon) stammen ursprünglich aus Nordamerika. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Ostküste bis zu den zentralen USA und Kanada und vom südlichen Kanada im Norden bis zu den Appalachen im Süden.
Dort wachsen sie wild in Feuchtgebieten wie Mooren und Sümpfen als niedrige, bodendeckende Sträucher. Sie vermehren sich überwiegend über ihre langen Ausläufer, die sich bewurzeln, sobald sie den Boden berühren.
Im März und April sieht man die kleinen Blüten an den Cranberry Sträuchern, aus denen sich später die Beeren entwickeln.
Bild: Der Cranberry Anbau bringt nicht nur Früchte, sondern auch schöne Blüten. Hier blüht Ende März die Cranberrysorte ‘Red Balloon’.
Die Cranberry Ernte fällt in die Monate September bis ungefähr Mitte Oktober. Du merkst gleich, wenn die Beeren reif sind, denn in dieser Zeit fallen sie dir schon nach leichter Berührung in die Hände.
Bild: Reife Cranberries Ende September am Strauch der Sorte ‘Red Balloon’.
Preiselbeeren, Heidelbeeren und Cranberries sind eng miteinander verwandt, und alle drei gehören botanisch zur Familie der Heidekrautgewächse.
Die Pflanzen sind sich so ähnlich, dass Preiselbeeren Vaccinium vitis-idaea) und Cranberries (Vaccinium macrocarpon) gelegentlich miteinander verwechselt werden. Zur Verwirrung trägt bei, dass die Cranberries gelegentlich auch als "Kultur-Preiselbeeren" bezeichnet werden. Anhand des Wuchses, des Laubs und der Blüte lassen sie sich aber leicht unterscheiden. Auch der Geschmack der Früchte ist wahrnehmbar anders, wenn man beide Beerenarten einmal frisch nebeneinder verkostet hat.
Wir haben Triebspitzen der nahen Verwandten aus der Gattung Vaccinium einmal nebeneinander gelegt. Hier lassen sich Ähnlichkeiten ausmachen, aber eben auch Unterschiede. Das Laub der Cranberry Pflanzen ist deutlich kleiner als das ihrer Vaccinium-Verwandtschaft. In der sommerlichen Wachstumsperiode sind die kleinen Blätter von Vaccinium macrocarpon, der Cranberry, dunkelgrün und glänzend. Sie färben sich ab Herbst rötlich-braun.
Bild: Die Gattung Vaccinium weist Gemeinsamkeiten auf, aber auch wahrnehmbare Unterschiede. Hier kannst du die Unterschiede im Laub der Triebe gut erkennen.
Cranberry Anbau: perfekt für regenreiche Regionen
Du schwankts zwischen der Entscheidung für Preiselbeer- oder Cranberry Anbau? In der Küche werden sie vergleichbar zubereitet. Beide begleiten sehr häufig als herb-süsses Chutney Wild oder Käse. So ähnlich sie sich auf dem Teller auch sein mögen - im Garten verhalten sie sich recht unterschiedlich.
Die Preiselbeere ist darauf angewiesen, dass Baumwurzeln in der Umgebung ihnen überschüssiges Wasser aus dem Boden entnehmen. Die Pflanzen neigen bei dauerhaft feuchtem Boden zu rottenden Wurzeln. Ein verregneter Sommer macht ihnen im Garten schnell Schwierigkeiten. Wir haben damit im Norden Deutschlands leidvolle Erfahrungen gemacht. Sie können hier auf einem sauren Boden wachsen, der ihnen zusagt, aber die norddeutschen Regenmassen verabscheuen sie. 30% der nässeempfindlichen Preiselbeer-Pflanzen verlieren wir in der Baumschule in einem regnerischen Sommer.
Wie leicht es uns in regenreichen Regionen da die Cranberries machen. Die Cranberry liebt es feucht im Wurzelbereich. Starke Regenfälle von Frühjahr bis Herbst machen den Cranberrypflanzen nichts aus. Im Gegenteil: Gelegentliche Überschwemmungen lassen sie prächtig wachsen und fruchten. Sie haben sich darauf eingestellt und Luftkammern in ihren Früchten eingerichtet. Das führt dazu, dass die Cranberries auf Wasser sehr gut und ausdauernd schwimmen können. Beste Voraussetzungen, über die Meere und Flüsse die ganze Welt zu erobern.
Cranberries erobern Europa
Wie die Cranberry nun einst tatsächlich Europa verwildern konnte, ist nach wie vor ein Rätsel. Die Schwimmfähigkeit könnte eine Rolle gespielt haben, wenn sie als Ladung eines Schiffes aus Nordamerika versehentlich im Meer gelandet sind.
Im 19. Jahrhundert hat man die Cranberry erstmals in Europa als verwilderte Pflanzen nachgewiesen. 1868 fielen die Pflanzen mit den leuchtend roten Beeren einem botanisierenden Biologiestudenten auf, der die Pflanzenwelt der Insel Terschelling für seine Abschlussarbeit untersuchte. Er kannte die beerentragende Pflanze nicht, und das irritierte ihn. Erst einige Zeit später bestimmte er die nicht einheimischen Pflanzen als amerikanische Cranberries.
Wie sie dorthin kamen, weiss bis heute niemand. Sie könnten mit einer über Bord gegangene Schiffsladung angespült worden sein. Auf monatelangen Seereisen wurden Preiselbeeren in Fässern mitgeführt, um die Mannschaft gesund zu halten. Cranberries enthalten genug Vitamin C, um vor der gefürchteten Krankheit Skorbut zu schützen. Ihre antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften hielten die Seeleute gesund. Cranberries sind auch ohne Kühlung lange haltbar, was sich zur See als sehr praktisch erwies.
Die heilenden Eigenschaften und kulinarischen Vorzüge der Cranberries hatten europäische Siedler bei den indigenen Völkern in Nordamerika kennengelernt. Die Native Americans nutzten die Beeren sowohl als Nahrungsmittel als auch für medizinische Zwecke. Seitdem findet der Cranberry Anbau daher auf grossen Plantagen in Staaten wie Massachusetts, Wisconsin und New Jersey statt. Schon früh gab es Ideen, den Cranberry Anbau auch auf den britischen Inseln, im Baltikum, und in Skandinavien zu versuchen.
Die Schiffe mit den Cranberries fuhren durch den Ärmelkanal und direkt an den Stränden der niederländischen Inseln entlang bis nach nach Skandinavien. Viele Schiffe gingen in den sehr gefährlichen Untiefen vor der Küste von Terschelling unter.
Auf der niederländischen Insel Terschelling erzählt man sich seitdem spannende Geschichten von gesunkenen Segelschiffen und Strandgutsuchern. In einer Version soll ein Pieter Sipkes Cupido nachts am Terschellinger Strand ein großes Fass entdeckt haben. Pieter soll zunächst, aus Angst vor dem Zugriff des Bürgermeisters, das Fass in den Dünen versteckt haben, denn Strandgut ist eigentlich Staatseigentum. Als er es am nächsten Tag öffnete, sollen sich darin zu Pieters Enttäuschung nicht etwa Schnaps oder Wein, sondern eine Ladung rote, angegammelte Beeren befunden haben. Er habe sie enttäuscht in die Dünen gekippt. Der Legende nach gingen die Samen in den Beeren auf und schlugen erfolgreich auf der Insel erste Wurzeln.
Bild: Wild wachsende Cranberries in der beeindruckenden Dünenlandschaft auf der Nordsee-Insel Terschelling.
Heute wird der Cranberry Anbau auf den niederländischen Inseln kommerziell betrieben. Allein auf Terschelling gibt es derzeit 18 Felder. Die Beeren nach der Ernte vor Ort verarbeitet und vermarktet. An die Geschichte des Cranberry Anbaus wird in einem eigenen Museum erinnert.
Bild: Dem Cranberry Anbau auf der Nordsee-Insel Terschelling wurde ein eigenes Museum gewidmet. Die Ernte wird in Werkstätten vor Ort und am nahegelegenen Festland zu vielfältigen Produkten verarbeitet.
Cranberry Anbau im eigenen Garten
Der Cranberry Anbau gelingt leicht. Die Pflanzen mögen einen sonnigen Standort. Sie bevorzugen ein Klima mit regenreichen, eher kühlen Sommern und milden Wintern. Vor harschem Kahlfrost lohnt es sich, die Pflanzung mit Reisig oder trockenem Laub zu schützen. Im Garten entwickeln sich die Pflanzen schnell zu einem attraktiven Bodendecker, wenn man sie lässt.
Der richtige Boden für Cranberry Pflanzen
Die wichtigste Voraussetzung für den erfolgreichen Cranberry Anbau ist ein saurer Boden mit einem pH-Wert zwischen 4 und 5. Wer seinen Garten nicht im Moorgebiet anlegt, muss ein Moorbeet anlegen.
Cranberry Anbau im Kübel
Eine einfache Möglichkeit für den Cranberry Anbau ist die Pflanzung in Kübeln oder Kisten mit Moorbeeterde. Ein Pflanzgefäss mit Moorbeeterde zu befüllen ist zugleich die schnellste und einfachste Methode, ein Moorbeet einzurichten. Im Lubera-Sortiment bieten wir für Cranberries, aber auch für Heidel- und Preiselbeeren, unsere hochwertigeMoorbeeterde an. In dieser Erde wachsen die Pflanzen langlebig und gesund.
Die Cranberrypflanzen wurzeln nicht sehr tief, und wachsen auch im Kübel schnell zu üppig tragenden Pflanzen heran. In der Praxis hat sich der Cranberry Anbau in Transportkisten als praktisch erwiesen.
Bild: Der Cranberry Anbau in Kisten hat sich bewährt. Mit Moorbeeterde befüllt entsteht darin schnell und einfach ein kleines Moorbeet. So kannst du Cranberries auch auf dem Balkon oder über versiegelten Flächen anbauen.
Düngen
Cranberry-Pflanzen lieben einen humosen Boden. In der Natur entstehen nach Überschwemmungen Schichten aus verrottendem Material nährende Humusschichten. Im Garten sollten die Pflanzen daher im Frühjahr mit reichlich Kompost versorgt werden.
Hast du für deinen Cranberry Anbau ein Pflanzgefäss mit käuflicher Moorbeeterde befüllt, ist diese vorgedüngt. Du brauchst deine Cranberry Pflanzen frühestens ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung düngen. Verwende dazu zum Beispiel unseren Frutilizer® Instant Blue Moorbeetdünger, der die Pflanzen nährt und den pH-Wert des Bodens im sauren Bereich hält.
Die Cranberry Ernte
Die Erntezeit für die Cranberries startet im September und reicht bis etwa Mitte Oktober. Du kannst die roten Beern im dichten Laub gut entdecken. Sobald sie reif sind, lassen sie sich mit den Fingern leicht vom Strauch zupfen.
Bild: Reife Cranberries lösen sich leicht vom Strauch und lassen sich gut mit den Fingern pflücken.
Der kommerzielle Cranberry Anbau
Der kommerzielle Cranberry Anbau findet in Moorgebieten mit sauren Böden statt. Der Boden eines typischen Cranberry-Moores ist einzigartig, da er aus abwechselnden Schichten von Sand und organischem Material besteht. Abgestorbenes Laub wird regelmässig zu nährendem Humus. Alle 2-5 Jahre wird Sand auf die Bodenoberfläche aufgetragen, um die Entwicklung aufrechter Triebe zu fördern, an denen sich viele Beeren entwickeln. Im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlich genutzten Böden muss der Cranberry-Boden nicht bearbeitet werden.
In Nordamerika werden die Felder zur Erntezeit geflutet. Der Cranberry Anbau findet daher immer in der Nähe von Bächen und Teichen statt. Das Wasser wird mit Pumpen auf die Felder geleitet. Ein hoher Wasserstand erleichtert die Ernte und versorgt die Pflanzen. Die Beeren schwimmen auf der Wasseroberfläche und können auf diese Weise ganz einfach abgesammelt werden.
Bild: Cranberry Anbau in den USA. Die Felder werden geflutet. Die reifen Beeren lösen sich vom Strauch und schwimmen an der Wasseroberfläche: so fällt die Ernte leicht.
In Europa werden die Beeren meist mit speziellen Erntegeräten, die mit einer Reihe von Zinken versehen sind, aus den Pflanzen regelrecht herausgekämmt. Nach der Ernte werden die geernteten Cranberries gereinigt und sortiert.