
Kaum ein Wildkraut wächst in unseren Breiten so flächendeckend wie der Bärenklau. Zu dieser Pflanzen-Gattung gehören auch der Wiesen-Bärenklau und der Riesen-Bärenklau. Beide Vertreter, die sich allein in der Wuchshöhe unterscheiden, findet man überwiegend an Gräben, in lichten Waldgebieten und an den Ufern von Bächen. Wo Bärenklau einmal wächst, dort vermehrt er seinen Bestand unaufhörlich. Deswegen schlagen jedes Jahr im Sommer Naturschutzverbände und Landschaftspfleger Alarm, weil sie die Ausbreitung der Pflanze nicht mehr eindämmen können. Man sollte allerdings den Unterschied zwischen den Arten der Pflanze kennen und wissen welcher Bärenklau giftig sein kann.
Inhaltsverzeichnis
Ist der Wiesen Bärenklau giftig?
Dabei hat der Wiesen-Bärenklau eine Jahrhunderte alte Tradition als Heilpflanze. Man erkennt den bis zu 1,5 Meter hohen Wiesen-Bärenklau an seinen großen gefiederten Blättern, seinem kräftigen Stängel und an den auffälligen kleinen, weißen Blüten. Der Wiesen-Bärenklau blüht von Juni bis September und sein aromatischer, aber mitunter auch sehr strenger Geruch entgeht keiner Nase in der Natur. In der Kräuterheilkunde verwendet man hierbei das über der Erde wachsende Kraut und die Wurzeln der Pflanze.
Bekannt ist vor allem seine Wirkung gegen
- Nervosität
- und Verdauungsstörungen.
Während bei Verdauungsbeschwerden ein Pulver aus der Wurzel gewonnen wird, nimmt man bei nervösen Leiden den Sud der Wurzel oder des Krautes.
Vorsicht vor Riesen-Bärenklau
Denn empfindliche Menschen können nach Berührung der Blätter oder Früchte Ausschläge bekommen, die sogenannte Wiesendermatitis. Besonders bei Kindern sollte deshalb Vorsicht geboten sein, wenn sie in freier Wildbahn spielen und toben.
Doch der eigentlich gefährliche Vertreter der Gattung, gegen den sich auch jährliche Vernichtungsaktionen richten, ist der Riesen-Bärenklau. Dieser kann eine Wuchshöhe von stattlichen 4 Metern erreichen, allein damit fällt er schon auf. Aber man erkennt ihn auch gut an seinen weinrot gefleckten Pflanzenstängeln.
Zudem wirkt sein Pflanzensaft
- hochgiftig und kann unter Sonneneinstrahlung schmerzhafte
- Blasenbildung
- und schwer heilende Verbrennungserscheinungen hervorrufen.
Nebenwirkungen des Riesen-Bärenklaus

Wenn es dennoch zu einer Berührung kommen sollte, dann sofort mit klarem Wasser genau diese Stelle reinigen und anschließend Sonnenschutz auftragen. Denn nur so kann verhindert werden, dass es zu Reaktionen in Verbindung mit Sonnenlicht kommt, die Schmerzen intensiver werden und sich die markanten Blasen auf der Haut bilden. Ansonsten im Zweifelsfall umgehend einen Hautarzt aufsuchen!
Zudem zeigen sich die Reaktionen in
- Rötungen,
- Hautentzündungen,
- Reizungen
und in schlimmen Fällen in einer Wiesengräserdermatitis, die sich mit entzündlichen, schmerzhaften Blasenbildungen äußert. Außerdem können diese großflächig sein und Verbrennungen ersten bis zweiten Grades hervorrufen. Zudem können die Hautreizungen beziehungsweise Blasen wochenlang anhaltende nässende Wunden verursachen und mit anhaltenden Pigmentveränderungen einhergehen.
Lubera-Tipp: In der gesamten Pflanze (auch im Wurzelsystem) sind photosensibilisierende Furanocumarine enthalten, die nach Hautkontakt bei anschließender Bestrahlung durch Sonnenlicht phototoxische Reaktionen hervorrufen.
An heißen Tagen werden zudem die Furanocumarine von der Pflanze an die Umgebung abgegeben, und es kann bereits bei einem längeren Aufenthalt unmittelbar neben den Pflanzen zu den oben beschriebenen Erscheinungen oder auch zu Atemnot kommen.
- Auch Fieber,
- Schweißausbrüche
- und Kreislaufschocks
können die Folge des Umgangs mit der Pflanze sein. Unter Umständen können Reaktionen auch wenige Tage später durch dann auf die betroffene Haut einstrahlendes Sonnenlicht ausgelöst werden. Ausgasende Furanocumarine können eine (bis zu drei Wochen anhaltende) akute Bronchitis verursachen.
- Bei Arbeiten mit dem Rasentrimmer
- oder beim Abhacken der Pflanze
kann der Pflanzensaft auch durch die Kleidung hindurch Schwierigkeiten bereiten. Nach Kontakt mit Teilen der Pflanze kann es hilfreich sein, schattige Orte aufzusuchen und die betroffenen Kontaktstellen mit Wasser und Seife zu reinigen.
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Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © Oskar, TwilightArtPictures – Fotolia.com