Späte Blondorange 'Valencia late'
Citrus sinensis 'Valencia late' - die Saftorange für den Sommer
Späte Blondorange 'Valencia late' kaufen
Vorteile
- süss und saftig
- reift spät, eigentlich erst im Sommer, ideal für die Saftproduktion
- alte und neue Früchte am gleichen Baum
Blüten: Knospen und Blüten weiss, besonders intensiver Duft; Blüte im Frühling und Spätsommer
Früchte: zuerst glänzend grün, dann mit den kühler werdenden Nachttemperaturen orange färbend; brauchen hohe Temperatursumme, um reif zu werden, sonst wird die Reife einfach bis ins Frühjahr verzögert
Geschichte und Verwendung: ideal als Saftorange, in unserem Klima werden die Früchte meist erst im Frühjahr reif: Damit aber kann man die begehrten Frühjahrsfrüchte ernten. Dennoch im Aussenquartier im Sommer möglichst warmen Platz wählen.
Frosthärte/Überwinterung: bis – 2 °C, hell und kühl überwintern (5-10°C), nie warm überwintern
Beschreibung
Die umstrittene Geschichte der Valencia und der Valencia late Orange
Ziemlich umstritten ist die Herkunft der späten Blondorange 'Valencia late', die man eigentlich aufgrund des Sortennamens den Spaniern zuschreiben würde – doch weit gefehlt…Die erste Geschichte sieht die Wurzeln der Sorte in Portugal und in England. Von den Azoren hatte der englische Baumschulgärtner Thomas Rivers, der einer der produktivsten Gärtner und Züchter des 19. Jahrhunderts war im Jahre 1860 Pflanzmaterial erhalten, dem er den Namen "Excelsior" gab. Da die repräsentativen Orangen, die er in Kübelkultur anbaute, sehr spät zur Ausreife kamen, hielt er diese Sorte besonders für den Anbau in den Orangerien hochherrschaftlicher Landhäuser geeignet und schickte sie auch in die USA. Hier erfuhren sie eine rasante Verbreitung, mal als "Hart Late" oder "Rivers Late" bzw. "Hart’s Tardif". Ein spanischer Zitrusexperte, der 1887 in Kalifornien zu Besuch weilte, nahm einige der Bäumchen mit in seine Heimat, nachdem er sie, angelehnt an die bereits um Valencia angebaute populäre Sorte gleichen Namens, als 'Valencia late' bezeichnete. Soweit die erste Variante der Geschichte.
Die zweite Geschichte sieht den Amerikaner William Wolfskill als Vater der Valencia Orange. Er war einer der Pioniere der Zitruskultur in Kalifornien und soll die süsse späte Orange gefunden oder selektioniert haben. Er benannte sie nach der spanischen Stadt Valencia, da diese bereits damals bekannt für ihre süssen Orangen war. Jedenfalls erkannten seine Nachfolger in Kalifornien das Potential dieser exzellenten Saftorange und bauten sie im riesigen Stil an, so dass im 20. Jahrhundert der Name Valencia in den USA geradezu zum Synonym für süssen Orangensaft wurde.
Beiden Geschichten ist immerhin gemeinsam, dass in keiner Variante die Valencia Orange auch aus Spanien kommt…
Wuchseigenschaften und Blüte
Die Königin der Saftorangen wächst als Bäumchen mittelstark bis stark heran und bildet dabei eine dekorative, gut verzweigte und sehr dichte Krone. Sie entwickelt eine Vielzahl nach vorn spitz zulaufenden, elliptischen und leicht geflügelten Blätter, die im Verhältnis zu ähnlichen Sorten deutlich grösser sind. Die späte Blondorange 'Valencia late' ist allerdings auch erheblich wärmebedürftiger als ihre Artgenossen, was den Anbau dieser Sorte besonders in warmen Gebieten sehr interessant macht. Natürlich gedeihen die prächtigen Exoten auch in unseren Breiten ohne Probleme, nur das vollständige Ausreifen der Früchte kann sich eben bis in den Sommer des Folgejahres hinein verzögern, was wiederum keineswegs ein Nachteil ist. Wann würde man lieber Orangen essen oder auspressen als in der durstigen Jahreszeit? Die Bäumchen sind extrem aufrechtwachsend und entwickeln schon nach wenigen Jahren eine starke Produktivität. Dennoch lässt sich mitunter nach einem Jahr mit besonders reichlichem Fruchtbehang ein gewisser Trend zur Alternanz beobachten.Der Zierwert der Orange 'Valencia late'
Da die Hauptblütezeit der späten Blondorange 'Valencia late' im Frühjahr liegt, haben wir es bei dieser Sorte mit einer ganz besonders interessanten optischen Konstellation zu tun: Das Bäumchen kann sowohl mitten in der Blüte stehen, als auch gleichzeitig eine wunderschöne bunte Mischung aus orangefarbenen und grünen Früchten tragen. Zuvor dürfen Sie sich aber während der Frühjahrsmonate von einer beinahe pompösen und angenehm duftenden, weissen Blütenpracht verzaubern lassen.Früchte der späten Blondorange 'Valencia late' und ihre Verwendung
Die Mehrheit der reifen Orangen wächst mittelgross heran, sind zur Erntezeit ein wenig länglich, gross mehrheitlich aber rund. Die dann in leuchtendem Orange gefärbten Früchte haben Samen (meist eher wenige, 1-9 Stück), die ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu anderen Orangensorten darstellen. Die dünne, beinahe lederartige Schale hält recht fest am Fruchtfleisch.Bei ihren inneren Werten punkten Valencia late-Orangen mit einer extrem hohen Saftigkeit, das Zucker-Säure Verhältnis bewegt sich angenehm zwischen süss und süss-säuerlich. Auch hier gilt, wie bei vielen anderen Sorten: Je länger man der späten Blondorange 'Valencia late' Zeit zum völligen Ausreifen gewährt, desto überzeugender kann sich ihr Aroma entwickeln und desto eher bewegt es sich auf süss zu. Prüfen Sie die Früchte an Ihrem Bäumchen daher regelmässig, ob die schon voll ausgereiften und ausgefärbten Orangen tatsächlich erntereif sind. Um dies festzustellen, wird die Frucht vorsichtig an ihrem Stiel gedreht. Lässt sie sich dadurch nicht lösen, darf sie noch etwas länger hängen bleiben und wird dabei nicht an Wert verlieren – im Gegenteil.
Die spätreifen Blondorangen 'Valencia late' sind frisch vom Baum verzehrt eine unvergleichliche Delikatesse, wobei sich ein eventueller Ernteüberschuss optimal für die Herstellung hochwertiger Säfte und Konzentrate eignet. In den USA wird 'Valencia late' wegen des fruchtigen und sehr aromatischen Geschmacks sogar als Königin des Orangensaftes beschrieben.
Das Rezept zur 'Valencia late' Orange
Behalten wir doch im Auge, dass die Stämmchen für den gärtnerischen Hausgebrauch im nordeuropäischen Raum bedeutend weniger Früchte tragen als auf den Plantagen für den kommerziellen Anbau in Marokko, Spanien oder Südafrika. Dennoch sollte es mit einem späten Blondorange 'Valencia late'-Bäumchen problemlos für den mehrmaligen Familiengenuss von Vanilleeis mit Orangesauce reichen und das geht so:Sie benötigen:
- 300 ml Saft aus ca. 6 Blondorangen Valencia late;
- 1 TL Speisestärke;
- 2 bis 3 EL Orangenlikör (selbst gemacht oder Cointreau);
- 40 Gramm Zucker;
- etwas Zitronenmelisse, 2 Nelken und Vanilleeis.
Nachdem die Blondorangen ausgepresst sind, wird der Saft durch ein nicht zu enges Sieb gerührt. Dieser wird jetzt mit dem Zucker und den beiden Nelken in einem Topf unter ständigem Rühren zum Kochen gebracht. Nach fünfminütigem Köcheln geben Sie den vorher in der Speisestärke aufgelösten Likör dazu und lassen alles zusammen nochmals drei Minuten auf kleiner Flamme kochen. Jetzt nur noch die störenden Nelken herausfischen, die warme oder später kalte Sauce über das Vanilleeis füllen und vor dem Servieren mit der Zitronenmelisse garnieren.
Pflegehinweise und Überwinterung
Ihre langanhaltende Blüte bei gleichzeitig üppiger Fruchtbildung sowie die Parallelität von alten und neuen Früchten lässt die späte Blondorange ‘Valencia late’ zu einer besonders für die Kübelkultur geeigneten mediterranen Zierpflanze werden. Die Temperaturen dürfen im Interesse schmackhafter Früchte allerdings nicht zu niedrig liegen.Was aber, wenn keine Blüte kommt? Ursache 1 könnte sein, dass die Pflanze kostengünstig - wie leider von vielen Pflanzendiscountern praktiziert - aus Samen gezogen wurde und noch viel zu jung ist. Ursache 2 wäre vermutlich dem Gärtner anzulasten, da die Pflanze wahrscheinlich unter Lichtmangel leidet, falsch überwintert wurde oder im Sommer einen zu schattigen Platz auf der Terrasse bekommen hat. Zwar gewinnt das Stämmchen selbst im Halbschatten schnell an Grösse, was aber zulasten der Blütenbildung geht. Von daher wählen Sie unbedingt einen hellen Standort und düngen Sie ihre späte Blondorange ‘Valencia late’ wöchentlich oder zweiwöchentlich mit Zitrusdünger (Frutilizer® Instant Citrus)
Wenn Jungfrüchte vorzeitig abfallen
Übrigens ist es relativ ungefährlich, wenn die an den Zitrusgewächsen herangebildeten Fruchtansätze nach kurzer Zeit wieder abfallen - jedenfalls bis zu einer gewissen Anzahl. Es handelt sich um eine Art Selbstschutz fast aller Fruchtbäume, da jede Pflanze nur eine begrenzte Menge von Früchten bis zu ihrer Reife ernähren kann. Sollten sich diese Ansätze allerdings in Massen verabschieden, ist rasches Handeln gefragt. Als Ursache kann längerer Lichtmangel, wochenlange Dürre oder ein Kälteeinbruch in Frage kommen. In solchen Fällen sorgen Sie für einen besseren Standort Ihrer späten Blondorange ‘Valencia late’ und giessen bzw. düngen Sie gegebenenfalls regelmässiger.Sehr wichtig für die Früchte, die ja auch im Winter bis zur vollständigen Reife im Sommer hängen bleiben, ist ein kühles aber helles Winterquartier. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 10°C.
warum sollten die Zitrus-/Orangenbäume immer nur in ein 4-5 cm größeren Topf umgetopft werden und nicht gleich in einen großen Topf, damit die Wurzeln Platz haben und sich frei entfalten und die Pflanze schön wachsen kann?
ich habe gehört, dass die Sorte „Lane Late“ die weltweit wohl am verbreitetsten sein soll? Ist das die gleiche Sorte wie die „Valencia Late“? Wenn nein, worin bestünden die Unterschiede? Ließe sich die Lane Late bei Ihnen auch erwerben?
Was sind die max. Kälte-Temperaturen, denen sowohl der Citrus sinensis (Quattro stagione), der Valencia Late und Lane Late ausgesetzt sein dürfen und über wie viele Tage hinweg?
Einige Blätter wurden vor dem Versand abgeschnitten bzw entfernt. Warum? Schlechte Blattqualität? *** Denn einige Blätter vom Zitronenbäumchen haben weiße Flecken und Dellen. 3 St. der Zweige des Orangenbaumes waren abgebrochen. ***