Kaffirlimette
Citrus hystrix - Die Limette mit den Gewürzblättern
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Vorteile
- Blätter werden für viele asiatische Speisen benötigt, und dabei wie Lorbeerblätter verwendet
- mandarinengrosse Früchte; typischer intensiver Duft beim Reiben an der Schale
- die Früchte kann man als Mottenkugelersatz verwenden
Blüten: In kleinen Trauben im Frühjahr.
Früchte: Etwa mandarinengrosse, runzlige und grüne, bei Vollreife gelb werdende Früchte; Schale drüsig und höckrig, typischer intensiver Duft beim Reiben an der Schale; Früchte werden meist grün geerntet.
Geschichte und Verwendung:
Die Blätter werden frisch oder getrocknet für viele asiatische Speisen benötigt, dabei werden die Blätter gekocht und wie ein Gewürz verwendet; die Früchte kann man als Mottenkugelersatz verwenden; Verwendung auch in Kosmetika, insektizide Wirkung.
Frosthärte/Überwinterung: Citrus hystrix erträgt keinen Frost; Überwinterung im Kalthaus; da es sich um eine tropische Zitrusart handelt, besser etwas heller und bei 10 - 15 als bei 5 - 10 °C
Beschreibung
Dabei bleiben die Früchte eher im Hintergrund: Sie werden nur 4-5cm gross, reifen gelb ab, aber werden zu Aromatisierungs- und Würzzwecken meist grün geerntet. Das kennen wir bei Zitrus z.B. auch von der Chinotto-Bitterorange: Auch die kleinen Bitterorangen des Chinotto-Baums werden grün geerntet, wenn sie für die Aromatisierung von Getränken oder als eingelegte Früchte besonders würzig und intensiv, ja manchmal stechend scharf schmecken sollen.
Die Kaffirlimette, die alternativ und politisch korrekter (siehe unten) auch Makrutlime, Combavas, Papeda, Mauritius-Papeda genannt wird, stammt ursprünglich wohl von der malaiischen Halbinsel, ist also eine tropische Pflanze. Als Kulturpflanze ist sie heute über ganz Südostasien verbreitet, von Sri Lanka bis nach Indonesien. Ob sie dort von ihren Verwendern auch Kaffirlimette genannt wird, weiss ich ehrlich gesagt nicht…Die phantastischen Gewürzblätter
Das Hauptargument, mit dem diese Pflanze um unsere Aufmerksamkeit buhlt, ist sicher das Blatt. Eigentlich sind es jeweils zwei Blätter, aus denen das Blatt besteht. Das erste Blatt, das genau genommen ein geflügelter Blattstiel ist, ist normalerweise etwas kleiner, das nachfolgende Hauptblatt etwas grösser, aber gleich in der Form.
Ein Selbstversuch gerade eben bestätigt mir (und Ihnen), dass beide Organe, der geflügelte Blattstiel und das eigentliche Blatt gleichermassen zum Würzen geeignet sind: Zuerst ein Zitrusduft in der Nase, fast klinisch rein, die Kollegin Anke im Büro nebenan wagte sogar, das Wort Waschmittel in den Mund zu nehmen... Dann in den Mund, gekaut, der Geschmack wird intensiver, scharfe Minzaromen, die Schärfe nimmt überhaupt überhand, die Zitrusassoziation verfliesst in reiner, aber doch feiner Schärfe. Ganze Doppelblätter werden zum Kochen dazugegeben, verfeinern Eintöpfe, selber werden die Blätter dann nicht mitgegessen, da zu bitter und zu grob. Fein geschnitten kann das doppelte Gewürzblatt aber in Dressings, Fleischsalaten, Gewürzpasten problemlos mitgekocht und dann mitgegessen werden. Übrigens können auch ganze grün geerntete Früchte zu Würzzwecken und für die Aromatisierung mitgekocht werden.Kaffirlimette – die Geschichte eines politisch unkorrekten Begriffs
Nein, mit der Kaviarlimette hat die Kaffirlimette gar nichts zu tun, und mit Kefir nochmals nix. Auch ich ertappte mich beim Versuch, für den anrüchigen Namen möglichst schnell eine korrekte Erklärung zu finden, aber das kann gegen die offensichtliche Wortgeschichte nicht gelingen: Was man insgeheim vermutet, ist nämlich wahr! Das Wort kommt von Kaffer, und Kaffer ist eine abschätzige Bezeichnung für farbige Menschen, besonders gebaucht im Südafrika der Apartheid und dort heute als Hasswort verständlicherweise unerwünscht und unter Strafe gestellt.Sollen wir jetzt das Wort wechseln? Synonyme gäbe es ja zuhauf: Makrutlime, Mauritiuspapeda...
Bevor wir zu vorschnellen Entscheidungen und Urteilen gegen die Sprache schreiten, schauen wir nochmals genauer hin: 'Kaffer' oder 'Kafir' stammt als Wort ursprünglich aus dem Arabischen und meint Ungläubiger, manchmal auch etwas allgemeiner rückständiger Mensch. Und damit ist die Wortgeschichte schnell erklärt und 'Kaffer' auch irgendwann in Südafrika angekommen: Arabische Händler, die entlang der afrikanischen Küste segelten, mögen das Wort für ihre farbigen Kunden verwendet haben - und flugs wurde es im Apartheidstaat zum Schimpfwort der sich besser glaubenden Weissen Herrscherschicht gegenüber der farbigen Bevölkerungsmehrheit.
Aber wie landete es in Südostasien und belastet nun ein unschuldiges Zitrusbäumchen? Hier kann ich nur vernünftige Vermutungen anstellen. Aber die Holländer hatten ja immer eine spezielle historische und auch sprachliche Beziehung zu den Buren, und die Holländer waren auch die wichtigste Kolonialmacht in Südostasien, unter anderem in Indonesien. Und so kann man sich mit einigermassen lebhafter Phantasie gut vorstellen, wie das Wort am Baum hängen blieb: Die komische Zitrusart, die man kaum essen kann und doch von den Kaffern, den farbigen Einwohnern, so intensiv als Insektizid, als Gewürz und als Frucht benutzt wurde, die Kaffirlimette.
Ironie der Geschichte: Indonesien und weite Teile Südostasiens sind muslimisch geprägt, und so gesehen sind nun die Muslime die Kaffer. So holt das Wort seinen Ursprung, die Tat den Täter ein.
Und auf so ein Wort und seine ironische Geschichte möchte ich nur ungern verzichten. Noch weniger aber auf eine so vielseitige und spannend verwendbare Zitrusorte.
Diese Frühjahr ist mir dasselbe passiert, habe sie zu früh hinausgestellt. Und siehe da: erneut viele neue Triebe und sogar Blüten. Offenbar ist die Kaffirlimette gar nicht so tropisch....
wir haben seit letztem Jahr die Kaffirlimette und sind total begeistert. Im Sommer den halben Tag in der Sonne hat sie sich prächtig entwickelt.
Bei der Überwinterung waren wir sehr nervös, da wir die Möglichkeit kalt + hell leider nicht haben. Die Pflanze wurde bei uns nun im Esszimmer, direkt am bodentiefen Fenster bei ca 22 Grad Raumtemperatur überwintert. Anfangs hat sie zwar einige BLätter verloren, treibt nun aber richtig schön und dicht an. Wir sind total begeistert, da wir dachten, dass aufgrund der fehlenden Überwinterungsmöglichkeit für uns keine Zitruspflanzen in Betracht kommen, aber man muss ihnen wohl einfach nur eine Chance geben.
mein Bäumchen wächst und gedeiht zwar munter, jedoch sind die Blätter von einer klebrigen Schicht überzogen und auch rund um den Topf klebt der Boden. Kann man dieses Harzen irgendwie verhindern?
Vielen Dank.
Ich habe diesen Sommer eine Kaffirlimette bestellt, diese ist auch munter gewachsen. Ich möchte diese im Winter gerne in der Wohnung (Temparatur 22 C) kultivieren, so dass ich mit Blättern zum kochen versorgt bin. Welche Art Pflanzenlampe empfehlen sie mir? Die Überwinterungslampe scheint mir ungeeignet da sie das Wachstum bremst. Haben Sie einen Tipp?
Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf Blüten und Früchte nächstes Jahr.