Chinotto
Citrus aurantium var. myrtifolia, die myrtenblättrige Zwergpomeranze
Chinotto kaufen
Vorteile
- Kompakter Wuchs mit typisch spitzen Blättchen
- Blüten in dichten Büscheln mit intensivem süsslichen Duft.
- Blätter, Schale und Blüte für bitter-saure Erfrischungsgetränke und zum Würzen in der Küche
Wuchs: Der Wuchs der Chinotto Pflanze ist kompakt aufrecht, mit den typisch spitz zulaufenden kleinen Blättchen, die sehr eng, eines direkt nach dem anderen stehen; bei älteren Bäumchen fallen dann die Äste unter der Fruchtlast nach unten
Blüten: Die Blüten entstehen vor allem im Frühling und wachsen in dichten, grossen Büscheln aus fast allen Blattachselknospen; sie sind bis zu 2.5 cm gross, weiss mit gelben Staubfäden und verbreiten einen intensiven parfümiert süsslichen Duft.
Früchte: kleine, kirsch- bis mandarinengrosse Früchte, die zur Fruchtgrössenentwicklung auch ausgedünnt werden können. Der Farbverlauf geht mit der Reife von Grün , über Gelb zu Orange.
Verwendung: Diverse bitter-saure Erfrischungs- und Verdauungsgetränke; die Schale kann zur Aromatisierung von Gerichten verwendet werden, die Früchte können auch eingelegt oder kandiert werden.
Winterhärte/Überwinterung: Kurzzeitig Kälte-resistent bis -5°C, Überwinterung kühl mit genügend Licht, am besten im kalten Wintergarten oder in einer Garage mit Zusatzbeleuchtung oder grossen Fenstern.
Endgrösse: Wird im Topf ca. 100cm gross.
Beschreibung
Zusammenfassung – Chinotto kaufen ist eine gute Entscheidung!
Was ist Chinotto genau? Welche Früchte trägt die Chinotto Pflanze? Im Folgenden erfahren Sie alles, was Sie über die exotische Pflanze und ihre schmackhaften Früchte wissen müssen.
Warum es eine gute Idee ist, eine Chinotto zu kaufen
Chinotto kaufen lohn sich! Auch wenn man bei den Zitrusfrüchten zugegebenermassen schnell ins Schwärmen gerät, sei hier ein weiterer Superlativ erlaubt: Die Chinotto, eine zwergwüchsige Mutation aus der Bitterorange, ist vielleicht die attraktivste Zierform aller Zitruspflanzen: Der kurze Internodienabstand führt zu einem extrem kompakten Wuchs, der die Sorte auch für die Anzucht von Bonsai interessant macht. Die immergrünen, spitz zulaufenden, myrtenähnlichen Blätter (deshalb ‘myrtifolia’) stehen fast buchsartig eng und verleihen dem Bitterorangenbäumchen ein irgendwie andersartiges attraktives Aussehen. Vor allem im Frühling entstehen aus fast jeder Blattachsel ganze weisse Blütenbüschel, deren Duft noch intensiver scheint als bei den meisten anderen Zitruspflanzen. Jedenfalls ist der Duft der kleinen Bitterorangenblüten süss und spitz, dazu elegant parfümiert. Ich selber frage mich jedes Mal, wenn ich eine Chinotto Frucht (Citrus Aurantium) wäre auch ein toller Namen für den Duft, oder?) rieche, was um Gottes willen ein Parfümeur da noch ergänzen könnte, um den Duft noch perfekter zu machen? Schliesslich und endlich entsteht aus den Duftblüten eine reiche Ernte an kirsch- bis mandarinengrossen orangen Früchtchen (bis ca. 60 Gramm schwer), die auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen in der Küche verwendet werden können und die nochmals mehr Vitamin C enthalten als die meisten anderen Zitrus. Und das alles in einer kleinen kompakten Pflanze vereint, die im Topf selten grösser wird als einen Meter.Eine Chinotto kaufen lohnt sich also wirklich!
Woher kommt der Name ‘Chinotto’?
Natürlich stockt man ein bisschen beim Namen: Chinotto? Was soll das bedeuten? Chinotto ist nichts anderes als die italienische Verkleinerungsform für Chinese oder für den aus China Kommenden. Das Chineslein sozusagen. Noch hübscher und nochmals eine Stufe mehr verniedlichend wird die Sorte manchmal auch Chinottino genannt. Das ist dann schon fast ein Kosename, eine Liebeserklärung an diese Pflanze und ihre Früchte, die seit dem 16. Jahrhundert vor allem an der ligurischen Mittelmeerküste heimisch sind. Man vermutet, dass sie um 1500 von einem aus Fernosten kommenden Handelsschiff über den Hafen von Savona importiert wurde und dann schnell als die kleine chinesische Zitrusvarietät bekannt und benannt wurde. Ob diese Herkunft auch wirklich zutrifft? Es gibt heute jedenfalls auch Hypothesen, dass der Ursprungsort dieser kompakt wachsenden Bitterorangen-Mutation eher Vietnam als China ist. Und man kann sicher auch davon ausgehen, dass die ligurischen Chinottos oder Chinottinos zum Teil auch erst in den letzten über 500 Jahren an der ligurischen Küste zu dem geworden sind, was sie heute darstellen, denn natürlich fand in dieser Zeit ein kontinuierlicher Auslese- und Selektionsprozess statt. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es dabei auch zu weiteren Einkreuzungen kam.Wachstum und Blüte
Mit das Auffälligste und Schönste an den Chinotto-Orangenbäumchen sind die Blütenbüschel, die buchstäblich aus jeder Blattachsel entstehen, ja regelrecht hervorquellen. Wenn sie sich dann im Ballonstadium befinden oder zur vollen Grösse von bis zu 2 bis 2.5 cm öffnen, kann man sich fast nicht mehr vorstellen, dass so viel Volumen, Schönheit und Duft aus einer Knospe entstehen kann! Natürlich hat dann das Bäumchen so seine liebe Mühe, alle Früchte zur Reife sowie Grösse zu entwickeln und es lohnt sich, hier etwas auszudünnen. Zum Beispiel bei jedem Fruchtbüschel nur eine Jungfrucht stehen zu lassen. Es ist dann eher möglich, dass sich die kleinen niedlichen Bitterorangen zur vollen Grösse von ca. 60 Gramm entwickeln. Der reiche Erntesegen hat noch einen anderen Effekt: Die Äste, die am jungen Bäumchen kompakt aufrecht wachsen, neigen sich mit fortschreitendem Alter und unter der Last des Massenertrags eher nach unten.Frucht
Grün geerntete Chinotto Früchte haben den grössten bitteren Geschmacksanteil, für einige Getränke wird deshalb dieses Reifestadium bevorzugt. Danach entwickelt sich die Fruchtfarbe über Gelb zu Orange. Nur die orangen Früchte können zur typisch schmeckenden Bitterorangenmarmelade verarbeitet werden, die früheren Stadien sind zu bitter und zu sauer.Geschichte über die Verwendung der Früchte
Man könnte sich ja fragen, wie es möglich ist, dass eine Zitruspflanze, die schwach- und langsam wüchsig ist und darüber hinaus nur sehr kleine und bitter-saure Früchte trägt, überleben konnte und vor allem im 19. Jahrhundert auch sehr ausgedehnt an der ligurischen Küste angebaut wurde? Es muss bald schon nach der Ankunft im Hafen von Savona um 1500 gewesen sein (und vielleicht war es auch schon in den fernöstlichen Ursprungsländern bekannt), dass die lokalen Seefahrer entdeckten, dass sich die kleinen sauren Früchte positiv auf die Gesundheit der Schiffsmannschaften auswirkten. So wurden seit je her die kleinen Früchte dieser Bitterorange, eingelegt in Salzwasserfässer, in denen sie über Monate gelagert werden konnten, mit auf lange Schiffreisen genommen. Es gehört zu den tragischen und ungelösten Rätseln der modernen Seefahrt, dass es trotz dieses lokalen Wissens bis nach 1800 ging, bis offiziell die Wirkung der Zitrusfrüchte gegen Skorbut anerkannt und dann von den grossen Seefahrernationen auch angewendet wurde. Die Hochzeit des Chinotto-Anbaus in Ligurien im 19. Jahrhundert hängt denn auch ursächlich mit dem Fruchtverkauf an die Amerikanische und Französische Marine zusammen, die die Früchtchen als Antiskorbut-Medizin mit sich führten. Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand auch eine grosse Industrie für kandierte Früchte, wofür sich die mundgerechten Chinottos (botanisch: Citrus aurantium var. myrtifolia), und noch mehr die kleineren Kaliber, die Chinottinos perfekt eigenen. Natürlich ist es im Nachhinein schwer zu rekonstruieren, wie man auf die Idee und auf die Herstellungsweise der kandierten Zitrusfrüchte kam: Es ist aber auffällig, dass der Kandierungsprozess mit genau der gleichen Vorgehensweise beginnt, wie der Frischhalteprozess für die Seefahrt: mit dem Einlegen in Meerwasserfässer. Das macht schon mal die harte Schale weicher und nimmt der Säure auch die spitzigste Schärfe, danach werden die Früchte gekocht und in Zuckerwasser eingelegt, auf dass der Zucker die Feuchtigkeit in den Früchten sättigt und ausfüllt. Das Resultat: Eine süsse Frucht, in mundgerechter Grösse, die aber dank der hinterlegten Bitterkeit und der erfrischenden Säure an aufregenden Geschmacknuancen kaum zu überbieten ist. Schliesslich entstand in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts auch einen Getränkeindustrie auf der Basis der Chinotto-Früchte, die versuchte, der amerikanischen Coca-Cola etwas Eigenständiges entgegenzustellen. Seit einer Renaissance dieser speziellen Limonaden und Erfrischungsgetränke vor 20 Jahren gibt es einen neuen Reichtum an verschiedenen Chinotto-Getränken, denen jeder Zitrusgärtner - auf der Basis der eigenen Ernte – nochmals eine andere Variante hinzufügen kann. Fast hätten wir es noch vergessen: Chinotto-Saft und Chinotto-Aromen sind auch im Campari enthalten!Kultur, Schnitt und Überwinterung
Die kleinen herzigen chinesischen Zitruszwerge sind dank ihrem superkompakten Wuchs und der ganzjährigen Attraktivität, wie nur wenige andere Zitruspflanzen für die Terrassenkultur geeignet. Sie bieten sich auch für Balkone und Terrassen an, in denen der Platz beschränkt ist. Ihre Verbreitung im nördlichen Italien zeigt auch, dass sie eher zu den widerstandfähigen Zitruspflanzen gehören. Jedenfalls halten sie auch mal einen kurzfristigen Frost von bis zu -5°C aus und können gut und einfach kühl und hell bei 5 bis 15°C überwintert werden. Wie bei den meisten Zitrussorten ist die Überwinterung in warmen Räumen und Zimmern nicht anzuraten, vor allem fehlt den kleinen Chinesen hier in unseren Breiten dann das passende Licht, die Pflanze wird desorientiert, weiss nicht wohin mit ihren Kräften und verliert dann schlimmstenfalls die Blätter. Aber auch bei einem solchen Horrorszenario heisst es für den Zitrusgärtner ‘ruhig bleiben’: Einfach die Pflanzen weiter kühl, hell und relativ trocken bis zum Frühlingsbeginn und bis zum Rausräumen weiter ‘lagern’ – dann im Frühling gut düngen, allenfalls bei Blattverlust um ca. 20% zurückschneiden, und schnell entsteht wieder die ganze grosse Zitruspracht, die man schon verloren glaubte.bitte dennoch beachten: Meine Pflanze befindet sich in einem geschützten Stadtklima mit einer gewissen Abwärme und wenig Wind.
Der Duft, der Balkon und Haus durchdringt, wenn er so blüht, ist der nackte Traum für jeden Liebhaber von Orangenblüten. Unser Chinottino verdient sich Kost/Logis also auch noch als natürlicher Desodorant und Lufterfrischer.
Was ich persönlich bemerkt habe ist, dass er eher mehr Wasser liebt als zuerst vermutet. Als ich am Anfang noch den Median suchte, hat er sich entlang der Blatt-Achsen eingefaltet und so mehr Wasser reklamiert. Eine ganze Kanne später hats nur ein paar Stunden gebraucht, bis alles wieder beim alten war. Wie in andern Stories beschrieben, lohnt es sich meines Erachtens, ein Messgerät für die Erdfeuchtigkeit zu kaufen . die gibts für 10.- online oder in fast jedem Gartencenter.
Da er nicht nur blüht sondern auch noch wächst und ausschlägt, macht dieser Wasserbedarf irgendwo schon Sinn. Düngen alle 2 x beim Giessen ist da auch logisch und zuviel Sonne kann man dieser Pflanze gar nicht ermöglichen. Wer keinen Ort hat, wo wenigstens 5Std.Vollsonne auch den kleinen Chinesen einprügelt, der ist wohl gut beraten, ein paar Stunden LED panels während den dunklen Perioden dazuzuschalten. Bei mir hats jedenfalls phänomenal funktioniert....so weit...
Was soweit auch voll anzukommen scheint, ist die Pflanzen am Morgen mit einem Bestäuber zu 'verneblen' um Morgentau zu emulieren. Hält die Foliage schön grün und kostet nur einige wenige Minuten, während denen man jede Pflanze auch grad noch inspizieren kann.
Als Ex-Kalifornier werde ich diesen Winter den Versuch machen, eine Form von Ganzjahres-Betrieb in unserem Zen-Garten zu veranstalten. Die Balkon-Zitrus kommen rein an ein grosses sonniges Fenster unter LED-Panels zum Ausgleich der kürzeren und schwächeren Wintersonne bei einer Raumtemp von 14-17 Grad ohne extra-Heizen, einem Brunnen für die Luft und Klima, kein Düngen, weniger Wasser und frische Luft. Ich werde also versuchen lediglich den Metabolismus etwas runterzufahren ohne so richtig kalt zu Ueberwintern, wie ich dies in CA jeweils tat, wo's sogar härtere Temp Schwankungen gab bis zu Frost in der Nacht und 20-24 Grad am Tag bei Null Feuchtigkeit.
Mal sehen, obs funktioniert - ich halte die Community auf dem Laufenden...
Nebenbei gesagt - diese Heizerei in der Schweiz ist ja der nackte Wahnsinn. Kein Wunder sind die Leute immer erkältet oder voll krank, wenn man permanent 20 Grad Temp-und Luftfeuchtigkeits- Gradienten aushalten muss, wenn man das Haus verlässt.
Seit ich zurück bin und mit meinem Bruder lebe, lassen wir das Haus ungeheizt (genug Geräte/Küche/Computer usw. geben ja Hitze ab und die Raumtemp geht nie unter 16 Grad und über 18, während die Luft zirkulieren kann und so gleich bleibt wie draussen. Mein Bruder wie ich hatten bisher nicht mal einen Schnupfen. Nix schlimm, wenn man mal einen Vliess Hoodie oder Pulli anzieht oder?
In anderen Worten - was für die Pflanzen gut erscheint, kann man für den Menschen sicher auch empfehlen.
Liebe Grüsse aus dem Züri-Oberland.
Der warme November letztes Jahr erweckten bei ihm Frühlingsgefühle. Er setzte unzählige Blütenknospen an. Er überwintert bei mir in der nordseitigen Garderobe mit einer Fensterfront bis zum Boden aber ohne Sonneneinstrahlung und Temperaturen zwischen 5-10°C. Meine Bedenken, dass die Blüten abfallen würden, erwiesen sich als falsch. Der Chinotto legte eine winterliche Ruhepause ein. In den letzten warmen Tagen sind die Blüten gewachsen, und nun blüht und duftet er wunderbar.
Die Erfahrungen der anderen Gartenstories-Schreiber kann ich nur teilweise teilen. Bis jetzt ist mein Chinotto ein unkomplizierter Mitbewohner. Er erhält jedoch viel Aufmerksamkeit, im Sommer regelmässig Dünger und er wird ganzjährig mit Wasser besprüht.
ich weiß, dass die Pflanzengröße immer schwierig anzugeben ist aber welche ungefähre Stammhöhe erwartet mich bei den Pflanzen im 5- bzw. 6-Liter-Topf?
Zufriedenheit: *** (kräftig und gesund, hinreichend lange nach der Veredelung beim Produzenten kultiviert; Stämmchenhöhe und -dicke sehr erfreulich, Wuchsform etwas ausgedünnt und asymmetrisch, aber nach korrigierendem Rückschnitt ok. Langfristig wird die Zufriedenheit von der Toleranz gegenüber leichtem Frost (in der Laube im Winter) und sommerlichem Starkregen bzw. temporärer Trockenheit (bei Abwesenheit der Gartenfreundin) abhängen.