Mit einer Vanilleblüte wird für gewöhnlich ein exotisches, wenn nicht gar tropisches, Flair verbunden. Doch man muss nicht in die Ferne ziehen, um eine solche bewundern zu können. Es ist durchaus möglich, sie auch hierzulande dank einer Orchidee zu kultivieren.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen zur Vanilleblüte
Die Vanilleblüte wird von der Gewürzorchidee hervorgebracht. Bei dieser handelt es sich um eine immergrüne Kletterpflanze, die ursprünglich aus Mexiko und Mittelamerika stammt. Hierzulande kann die auch als Vanilleorchidee bekannte Pflanze zwar kultiviert werden, jedoch ist es sehr schwierig, sie zum Blühen zu bringen. Im Haus wird dies kaum gelingen. Ein Gewächshaus hingegen kann die benötigten Bedingungen bieten: hohe Luftfeuchtigkeit sowie Temperaturen um 28°C.
Aussehen
So begehrt die Vanilleblüten auch sind, so unscheinbar zeigen sie sich: gelbliche kleine Blüten sitzen traubenförmig angeordnet auf kurzen Stielen. Sie blühen jedoch niemals gleichzeitig: es öffnet sich jeweils immer nur eine einzelne Knospe. Die Blüten selbst sind Zwitter. Dies bedeutet, dass sich in ihnen jeweils männliche Pollen sowie ein weiblicher Stempel befindet.
Merkmale
Zwar besticht die Vanilleblüte nicht zwingend durch ihre Optik, jedoch durch ihren möglichen Inhalt: wird sie bestäubt, so bilden sich während der folgenden Monate eine Kapselfrucht. Diese kann bis zu 20 cm lang sein. In ihrem Inneren befinden sich Tausende kleine, schwarze Samen, die von einer öligen Flüssigkeit umgeben sind. Sie sind voller Vanillin, welches als eines der begehrtesten Gewürze weltweit gilt.
Dank richtiger Pflege zur Vanilleblüte
In äußerst seltenen Fällen wird sich auch in heimischen Wohnräumen eine Vanilleblüte zeigen. Für gewöhnlich ist es jedoch so, dass die dortigen Bedingungen den Ansprüchen der Zierpflanze nicht genügen. Besonders die hohe Luftfeuchtigkeit ist im Haus nicht zu erzeugen.
- Standort: möglichst 28°C, hohe Luftfeuchtigkeit (80-90%), hell, keine direkte Sonne
- Substrat: durchlässig, Orchideenerde
- Gießen: lauwarmes, kalkfreies Wasser; keine Staunässe
- Düngen: alle vier Wochen mit Orchideendünger
- Schneiden: nein
- Überwintern: warm, hell, Wassergaben reduzieren, Düngen einstellen
Abgesehen von den notwendigen Bedingungen ist es wichtig, dass die Enden der Ranken hängengelassen werden. Würden sie festgebunden werden, würden sich niemals Knospen und somit auch keine Blüten bilden.
Lubera-Tipp: Die Vanilleorchidee regelmäßig mit lauwarmem, kalkfreiem Wasser besprühen.
Vanille-Orchidee Blütezeit
Bis eine Gewürzorchidee überhaupt Blüten hervorbringt, muss sie erst einmal ein gewisses Alter erreicht haben. Ist dies der Fall und sind die Haltungsbedingungen optimal, kann es sein, dass sie im Sommer Blüten hervorbringt.
Wie lange?
Wie bereits erwähnt, öffnet sich jeweils nur eine Knospe. Dies geschieht im Laufe eines Vormittags. Sie bleibt dann für einige Stunden offen, bevor sie sich endgültig wieder verschließt.
Vanilleblüte befruchten
Wer an eine begehrte Vanilleschote gelangen möchte, muss die Vanilleblüte befruchten. In freier Natur erledigen dies Kolibris und Bienen, hierzulande muss der Pflanzenfreund selbst Hand anlegen. Die männlichen Pollen sind von dem weiblichen Stempel nur durch eine Membran getrennt. Sobald sich eine Blüte öffnet, müssen die Pollen mithilfe eines spitzen Stäbchens auf den Stempel übertragen werden.
War die Befruchtung erfolgreich, so dauert die Bildung der Kapselfrucht sechs bis neun Monate.
Sind Vanilleschoten giftig?
Nicht nur ihr Inneres, das bekannte Vanillemark, ist essbar. Auch die Schoten sind zum Verzehr geeignet.
Verwendung
Vanille dient der Verfeinerung vieler Süßspeisen, Gebäcke und Desserts. Entweder werden die schwarzen, getrockneten Stangen der Länge nach aufgeschnitten und lediglich ihr Mark verwendet, oder aber die komplette Schote wird mitgekocht. Dadurch wird die Speise noch aromatischer.
Tipps & Tricks
- Die Vanilleschoten müssen geerntet werden, wenn sie erst halbreif sind. Reifen sie zu lange heran, platzen sie auf und sind nicht mehr zu verwenden.
- Damit sich der bekannte Vanillegeschmack entfalten kann, müssen die Schoten fermentiert Hierfür werden sie in feuchte Tücher gewickelt und für 14 Tage auf eine warme Heizung gelegt. Sind sie schrumpelig und braun, kommen sie bei etwa 50°C in den Backofen zum Trocknen. Alternativ werden sie für 2-3 Monate an einen schattigen Platz an der frischen Luft getrocknet. Nun müssen sie weitere 2-3 Monate lagern, bis sich endlich ihr typisches Aroma entwickelt hat.
- Vanilleschoten gut verschlossen lagern, da sie schnell ihr Aroma verlieren.
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