Die eine oder andere Cymbidium darf in keiner Sammlung echter Orchideenfreunde fehlen: die dekorative Orchidee zählt zu den beliebtesten ihrer Art. Weltweit wird sie als Topfpflanze kultiviert oder als Schnittblume verkauft. Die Pflege der Cymbidium ist nicht besonders schwierig, solange einige diesbezügliche Tipps beachtet werden. Was ist bei der Cymbidium Pflege zu beachten? Wie kann sie zum Blühen angeregt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Cymbidium Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Cymbidium
- Cymbidium braucht hellen Standort
- Cymbidium Substrat: Orchideenerde ist bestens geeignet
- Cymbidium pflanzen und umtopfen
- Cymbidium Vermehrung durch Teilung
- Cymbidium Pflege Tipps
- Cymbidium zum Blühen anregen
- Cymbidium überwintern
- Cymbidium schneiden?
- Cymbidium Krankheiten und Schädlinge
- Ist die Cymbidium giftig?
Cymbidium – Steckbrief von Gartenbista
Cymbidium Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: hell; keine Mittagssonne; im Sommer im Freien; hohe Luftfeuchtigkeit; Frischluft
- Substrat: Orchideenerde
- Pflanzen/Umtopfen: großes Pflanzgefäß; Drainage; nach der Blüte umtopfen
- Vermehrung: Teilung nach der Blüte
- Gießen: einmal wöchentlich
- Düngen: Frühling und Sommer alle vierzehn Tage mit Orchideendünger; gegebenenfalls im Herbst und Winter monatlich
- Besprühen: regelmäßig mit Wasser
- Blütenbildung anregen: wechselwarme Kultivierung; im Juli nicht gießen oder düngen
- Überwintern: nicht winterhart
- Schneiden: verblühte Blüten; vertrocknete Pflanzenteile
- Krankheiten: Orchideen-Mosaikvirus
- Schädlinge: Schildläuse; Spinnmilben
- Giftig: nein
Wissenswertes über die Cymbidium
Bei der Cymbidium handelt es sich um eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae), die etwa 50 verschiedene Arten umfasst. Ursprünglich stammen diese Orchideen aus dem asiatischen und pazifischen Raum; bereits vor über 500 Jahren sind die ersten Cymbidien in China kultiviert worden. Zunächst war eine Zimmerhaltung nicht möglich, da die Pflanzen eine zu ausladende Wuchshöhe erreichten. Im Laufe der Zeit sind jedoch immer mehr Hybriden kultiviert worden, die zwischen 20 cm und 1,50 m hoch werden und somit sehr gut als Zimmerpflanzen geeignet sind.
Ihren Namen verdankt die Zierpflanze der Tatsache, dass sie eine geschwungene Blütenlippe besitzt, die an einen Kahn erinnert: kymbós bedeutet Kahn auf Griechisch. So kommt es, dass sie hierzulande auch als „Kahnorchidee“ bezeichnet wird.
Die Orchidee gedeiht als krautige Pflanze mit Pseudobulben. Das Blattwerk wächst aufrecht; die Blätter selbst sind lederartig. Aus der Mitte der Pseudobulben wachsen 20-40 cm lange Blütenstiele empor, an denen die Blüten traubenartig angeordnet sind. Je nach Art können die Cymbidium-Züchtungen bis zu 35 weiße, gelbe, rosafarbene, violette oder dunkelrote Blüten pro Saison bilden, die einen Durchmesser von 8 cm erreichen können. Viele der Blüten duften intensiv und bleiben über mehrere Wochen bestehen. Sehr gerne werden die Kahnorchideen auch als Schnittblumen verwendet.
Cymbidium braucht hellen Standort
Sämtliche Cymbidium-Arten benötigen einen hellen Standort, um sich richtig wohl zu fühlen. Praller Mittagssonne sollten sie nicht ausgesetzt sein; morgendliche beziehungsweise abendliche Sonnenstrahlen machen ihr hingegen nichts aus.
Temperaturen um 20°C tagsüber sind optimal, im Sommer vertragen die Orchideen auch wärmeres Klima. Nachts kann es bis auf 10°C abkühlen: im Gegensatz zu anderen Pflanzen machen derartige Temperaturunterschiede den Cymbidien nichts aus, da sie diese aus ihrer Heimat gewöhnt sind. Lediglich in der Zeit von Beginn der Knospenbildung bis zur vollständigen Entwicklung der Blüte muss die Orchidee tagsüber nicht mehr so warm stehen, da es ansonsten passieren kann, dass sie ihre Blüten verliert. Auch die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht müssen nicht mehr so groß sein.
Den Sommer verbringen die dekorativen Orchideen gerne im Freien. Der dortige Standort sollte die Pflanze jedoch nicht nur vor praller Sonne, sondern auch vor Zugluft schützen, denn diese verträgt sie ebenfalls nicht. Frische Luft jedoch ist wichtig; auch in Zimmerhaltung sollte für eine ausreichende Frischluftzufuhr gesorgt werden.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist absolut notwendig, damit sich die Cymbidium entwickeln kann. Wenn möglich, sollte sie bei 60 – 80% liegen. Um dies zu erreichen, sollten mit Wasser gefüllte Schalen aufgestellt werden; auch ist es hilfreich, die Pflanzen einmal im Monat mit Wasser zu besprühen.
Lubera-Tipp: Orchideen gedeihen besonders gut im Badezimmer, sofern dieses hell genug ist!
Cymbidium Substrat: Orchideenerde ist bestens geeignet
Es ist sinnvoll, die Cymbidium in spezielle Orchideenerde aus dem Fachhandel zu pflanzen. Sie enthält sämtliche Nährstoffe, die die Pflanze benötigt, und ist zudem noch durchlässig. Diese Durchlässigkeit ist unbedingt erforderlich, da Orchideen keine Staunässe vertragen. Handelsübliche Blumenerde erfüllt die Ansprüche der Orchidee nicht. Alternativ kann ein Substrat selbst hergestellt werden:
- Komposterde
- Rindenmulch
- Sand
- Torf
vermischen; gegebenenfalls kleine Styropurperlen beigeben.
Cymbidium pflanzen und umtopfen
Orchideen mögen im Allgemeinen enge Pflanzgefäße; auch die Kahnorchidee bildet diesbezüglich keine Ausnahme. Da sie im Gegensatz zu vielen anderen Orchideenarten jedoch einen relativ großen Wurzelknollen besitzen, brauchen sie ein ausreichend großes Pflanzgefäß. Dieses sollte unten Löcher besitzen, aus denen überschüssiges Wasser ablaufen kann. Zusätzlich sollte eine Drainage aus Kies oder Blähton gelegt werden.
Aufgrund Wuchsfreudigkeit der Zierpflanzen ist ein regelmäßiges Umtopfen unumgänglich; in der Regel alle zwei Jahre. Spätestens, wenn die Wurzeln über den Rand des bisherigen Pflanzgefäßes wachsen, sollte die Orchidee in ein größeres umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt ist direkt nach der Blüte:
- Neues Pflanzgefäß vorbereiten
- Cymbidium vorsichtig aus dem Gefäß nehmen
- Substrat weitestgehend von den Wurzelknollen entfernen
- Wurzeln auf Beschädigungen kontrollieren
- Gegebenenfalls beschädigte Wurzelteile entfernen
- Orchidee in das neue Pflanzgefäß einsetzen
- Gefäß mit Erde auffüllen
- Angießen
Lubera-Tipp: Unbelaubte Bulben beim Umtopfen entfernen!
Cymbidium Vermehrung durch Teilung
Die einfachste Methode der Cymbidium Vermehrung ist die Teilung, die gleich beim Umtopfen durchgeführt wird:
- Orchidee aus dem Substrat nehmen
- Alte Erde unter fließendem Wasser abspülen
- Wurzelknollen mit einem scharfen Messer so durchschneiden, dass an jedem Teilstück einige Wurzeln sowie Pseudobulben sind
- Jedes Teilstück in ein separates Pflanzgefäß setzen
In den folgenden sechs Wochen werden die Pflanzen nur so viel gegossen, dass ihr Substrat nicht vollständig austrocknet. Einmal täglich sollten sie jedoch mit Wasser eingesprüht werden. Nach Ablauf dieses Zeitraumes wird die junge Cymbidium genauso behandelt wie adulte Exemplare.
Nach der Teilung kann es passieren, dass die neu gewonnenen Pflanzen einige Jahre nicht blühen werden. Dies ist kein Grund zur Besorgnis. Werden die Pflegetipps beachtet, wird die dekorative Kahnorchidee irgendwann Blüten bilden.
Lubera-Tipp: Teilung nicht nur zur Gewinnung neuer Pflanzen praktizieren, sondern auch, um zu groß gewordene Orchideen in eine angenehmere Form zu bringen.
Cymbidium Pflege Tipps
- Gießen: Die Kahnorchideen haben einen hohen Wasserbedarf. Einmal die Woche sollten sie kräftig gegossen werden, wobei Staunässe zu vermeiden ist. Alternativ kann die Cymbidium auch aus ihrem Übertopf genommen und so lange in einen Wassereimer getaucht werden, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Danach wird das überschüssiges Wasser ablaufen gelassen, bevor die Pflanze zurück in ihren Übertopf gestellt wird. Im Winter werden die wassergaben reduziert, jedoch nicht vollkommen eingestellt.
- Düngen: Alle vierzehn Tage sollte die Kahnorchidee im Frühling und Sommer Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser bekommen. Bestens geeignet ist spezieller Orchideendünger. Im Herbst und Winter kann eine monatliche Düngegabe erfolgen, jedoch ist diese nicht zwingend erforderlich.
- Besprühen: Um die dringend benötigte hohe Luftfeuchtigkeit zu erhalten, kann die Orchidee einmal monatlich mit Wasser besprüht werden.
Cymbidium zum Blühen anregen
Obwohl das Blattwerk der Kahnorchidee sehr dekorativ ist, möchten ihre Besitzer in der Regel auch Blüten haben. Diese können jährlich erscheinen: vom Herbst bis in den Frühling hinein bleiben die ansprechenden Blüten bestehen.
Doch die Blütenbildung geschieht meistens nur dann, wenn der Pflanze Bedingungen geboten werden, welche jenen in ihrer Heimat sehr ähneln. So sollten derartige Bedingungen möglichst in heimischen Gefilden geschaffen werden, um die Orchidee dabei zu unterstützen, ihre Blüte bilden zu können.
Wichtig dabei sind zuallererst die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Diese wechselwarme Kultivierung regt die Bildung von Knospen an. Unterstützend kann das Gießen im Juli eingestellt werden; auch gedüngt werden sollte vorübergehend nicht.
Haben sich die Blütenstängel gebildet, sind diese Wechsel nicht mehr notwendig. Zu warm sollte die Orchidee jetzt allerdings nicht kultiviert werden, da es ansonsten leicht passieren kann, dass die Knospen abfallen.
Cymbidium überwintern
Kahnorchideen sind nicht winterhart und müssen demzufolge ins Haus geholt werden, bevor der erste Frost kommt.
Eine Überwinterung im klassischen Sinne findet bei der Cymbidium nicht statt. Die Pflanze befindet sich zwar nicht mehr in der Hauptwachstumszeit, jedoch sind ihre Blüten ausgebildet und sie legt keine Ruhephase im herkömmlichen Sinne ein.
Dennoch sollten während des Winters einige Veränderungen gegenüber dem Frühjahr/Sommer bestehen:
- Wie bereits erwähnt, sind große Temperaturschwankungen nicht mehr notwendig
- Düngegaben werden reduziert
- Wassergaben können reduziert, jedoch nicht vollkommen eingestellt werden
Wichtig ist auch, dass die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch ist. Ein gelegentliches besprühen der Pflanze ist sinnvoll.
Cymbidium schneiden?
Sobald die Blüten verblüht sind, sollten ihre Stängel abgeschnitten werden. Sie haben ihren Zweck erfüllt und werden keinesfalls erneut Blüten hervorbringen.
Andere Schnittmaßnahmen sind nicht erforderlich; Ausnahmen bilden lediglich vertrocknete oder beschädigte Pflanzenteile: sie können mit einem scharfen, sauberen Messer abgeschnitten werden.
Cymbidium Krankheiten und Schädlinge
- Orchideen-Mosaikvirus: Diese Erkrankung zeigt sich zunächst durch eine Veränderung der Blätter: sie bekommen Flecken und werden schwarz. Später verfaulen die Stängel der Orchidee von innen heraus. Da es keine wirksamen Mittel gegen diesen Virus gibt, sollte eine betroffene Pflanze umgehend entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!).
- Schildläuse: Schildläuse verstecken sich sehr gerne in den Hüllenblättern der Orchidee. Da sie nicht nur Schäden durch Aussaugen verursachen, sondern zudem noch durch ihre honigtauartigen Ausscheidungen Pilze verursachen können, sollten sie schnellstmöglich mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
- Spinnmilben: Spinnmilben siedeln sich besonders dann auf den Cymbidien an, wenn die Luftfeuchtigkeit zu gering ist. Da auch dieser Schädling eine Pflanze bis zum Eingehen aussaugen kann, sollte auch er umgehend mit einem Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
Lubera-Tipp: Beim Umtopfen Wurzeln auf Schädlinge kontrollieren!
Ist die Cymbidium giftig?
Die Kahnorchidee ist nicht giftig; im Gegenteil: ihre Pflanzenteile werden gelegentlich unterstützend in der Chinesischen Medizin eingesetzt. Dennoch ist von einem eigenmächtigen Verzehr abzuraten, denn die Cymbidium ist in erster Linie eine Zierpflanze und sollte auch als eine solche behandelt werden.
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