Die Quinta da Regaleira ist eine wunderschöne Garten- und Palastanlage im portugiesischen Sintra. Im Garten der Quinta da Regalreia finden die Besucher nicht nur herrliche Pflanzen sondern eine Vielzahl von Überraschungen und botanischen Entdeckungen. Kommt mit auf einen Besuch in diesen herrlichen, verträumten und verwunschenen Garten.
Sintra liegt in der Nähe von Lissabon und war über Jahrhunderte der Sommersitz der portugiesischen Könige aber auch adliger und wohlhabender Familie ihren Sommersitz hatten. Dieser wunderbare Ort, der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, ist gut von Lissabon aus zu erreichen und mindestens einen Tagesausflug wert.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zur Quinta da Regaleira
Die Anlage, bestehend aus dem Palais, einer Kapelle, Neben- und Wirtschaftsgebäuden sowie dem Park mit vielen kleinen und großen baulichen Überraschungen entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Sommersitz des Millionärs Antonio Augusto Carvalho Monteiro. Seinen Namen hat das Anwesen von der Familie Regalreira, die das Grundstück vorher besessen hat. Monteiro engagierte den italienischen Architekten Luigi Manini, der ihm dabei helfen sollte, seine Interessen und Wertvorstellungen in der Gestaltung und Architektur umzusetzen. Dass das gelungen ist, beweist noch heute ein nur selten kitschig wirkender Stilmix aus Gotik, Renaissance und Manuelinik, der in vielen Elementen auf Alchemie, Tempelrritter und Rosenkreuzer hinweist. Hauptattraktion der 4 Hektar großen Anlage sind aber die verschlungenen Pfade, Grotten, Tunnel und Wasserspiele, die einen Besuch nicht nur für Garteninteressierte zu einem besonderen Erlebnis machen.
Durchgang durch den Park der Quinta da Regaleira
Der Eingang in den Park erfolgt oberhalb des Palais auf Höhe der früheren Stallungen, die jetzt als Eintrittsgebäude dienen. Nach Bezahlung des erträglichen Eintrittsgeldes kommt man in den Park, in dem zunächst dichte Bewaldung den im portugiesischen Klima hoch willkommenen Schatten spenden. Schön und informativ gestaltete Gartenpläne helfen, sich in der großen Anlage zurechtzufinden. Ein Rundweg führt die Besucher vom oberen Teil des am Berghang gelegenen Parks in die unteren Bereiche.
Wasserfall und Initiationsbrunnen
Als erstes kommen die Besucher an einem künstlichen Wasserfall vorbei, der oberhalb einer verwunschenen Grotte liegt. In diese kann man über einige Trittsteine im Teich gelangen, um von der Grotte in ein Tunnelsystem zu gelangen. Dieses Tunnelsystem gehört zu den Überraschungen des Parks der Quinta da Regalreia. Man gelangt durch dieses unterirdische Labyrinth über einen Abzweig wieder auf den Weg zurück, ein anderer Abzweig führt aber zu einem ganz besonderem Bauwerk: Dem Initiationsbrunnen.
Es handelt sich um einen Scheinbrunnen, der offenbar für Initiationsriten im Kontext von Monteiros Interessen wie etwa Tarot oder Tempelritter vorgesehen war. Man findet am Boden des Brunnens also kein Wasser, dafür aber eine tolle Aussicht nach oben. Dorthin führt auch eine Wendeltreppe, die den Besucher zu einem höheren Punkt des Geländes führt.
Wächtertor und Fontaine von Regaleira
Von dort schlängelt sich der Weg wieder herunter, vorbei an Terrassen und Türmchen, die jeweils wunderschöne Ausblicke auf die Gartenanlage und die Stadt Sintra bieten.
Im mittleren Bereich findet sich die Terrasse mit dem 'Tor der Wächter', das wiederum eine Grottenanlage ist, bei der zwei Echsen- oder Drachenskulpturen die 'Überwachung' übernommen haben. Zwei herrliche Baumfarne bilden die grüne Umrahmung des Wächtertors.
Im Stil italienischer Renaissancegärten findet sich weiter unten eine hübsche Brunnenanlage, die Fontaine von Regaleira. Mosaike, Pilaster und andere Skulpturen erinnern an die klassische Architektur des alten Roms, ganz im Stil der Renaissance.
Orangerie und Kapelle
Etwas versteckt aber dennoch fester Bestandteil des Rundgangs bildet die Orangerie. Diese besteht aus Gewächshäusern mit weißen gusseisernen Streben und einer gemauerten Fassade.
Diese ungewöhnliche Bauweise kann man sich in Portugal leisten, wo Sonnenlicht keineswegs limitiert ist. In der Orangeriefassade gewähren schmale Fenster Einblicke in die Gewächshäuser.
Der grobe Naturstein der Orangeriefassade gibt einen wunderbar mediterranen Hintergrund für dekorative Pflanzen und Elemente an der Fassade.
Etwas später gelangt man zum Kapellenplatz, der ganz von einer Grotte geprägt ist, die von großen und üppigen Monsterapflanzen umrahmt wurde. Als ich den Park besucht habe, hatte ich das Glück, Monsterablüten zu sehen.
Neben der Monsterablüte erwartet die Besucher eine hübsche kleine Kappelle, die eine Reminiszenz an die manuelinische Gotik ist. Diese durch eine reiche Verzierung geprägte Stil fügt sich ganz in die auf Geheimnisse und mysteriöse Situationen ausgerichtete Gartengestaltung in der Quinta da Regaleira ein. Das Innere der Kapelle steht für eine etwas inbrünstige Religiösität und ist eine der wenigen Bereiche, die ein wenig kitschig erscheinen.
Unterhalb des Kapellenplatzes kommt man auf as Gartenparterre, wo wieder Baumfarne, aber auch große Bananenstauden, Kamelien und Auraucarias für eine subtropisch-mediterrane Vegetation sorgen.
Das Nebeneinander von Gehölzen, Palmen und Bananen verleiht dem Garten einen Ausdruck von tropischer Üppigkeit und wilder Vegetation, die sehr schön zu den vielen Geheimnissen des Gartens passt.
Wenn man das Gartenparterre erreicht hat, öffnet sich auch endlich der Blick auf das Palais, das sich harmonisch in die Gestaltung des Gartens einfügt. Das dreigeschossige Gebäude verfügt über eine vielfältig dekorierte und durch Balkone, Galerien und Türme bereicherte Schmuckfassade. Das Palais lässt sich auch von innen besichtigen. Dort erfährt man Einiges über die Entstehungsgeschichte, den Bauherren Monteiro und den Architekten Manini.
Wir wenden uns aber erst noch einmal vom Palais ab und genießen die herrlichen Pflanzen. Im Herbst und Winter leuchten vor allem die Strelitzien um die Wette und erste Kamelienblüten setzen helle und farbige Leuchtpunkte in eher schattigen Bereichen.
Unterhalb des Gartenparterres schließt ein reicht mit Skulpturen geschmückte Terrasse das Gelände ab und bietet für Flaneure so manche botanische Überraschung und schöne Blickpunkte.
Das Ende der Skulpturengalerie wird von einer Löwenskulptur geprägt, der majestätisch auf das Palais blickt. Auch diese Figur gibt dem Garten ein märchenhaftes Flair.
Die sonstigen Skulpturen entsprechen klassischen Motiven griechischer oder römischer Götter, Halbgötter und Helden wie in auf diesem Foto der Weingott Bachus.
Der untere Ausgang, der vom Gelände führt, ist das Principaltor, das von einem manuelinischen Baldachin gekrönt ist. Hier endet der Besuch ?
mit einem besonders schönen baulichen Element ?
? es sei denn, man besucht noch das Restaurant der Quinta da Regaleira und genießt dort neben dem Löwenbrunnen ein erfrischendes Getränk.