Pressekonferenz des Bundesrats und der Taskforce Buddleja-Krise, 8.7.2025, 14.30 Uhr (Fridolin Rant, SDA)
Auf dem Podium nehmen Platz: Bundesrat Alain Bergerac; Bundesrätin Karin Sutter-Koller; der Präsident der Taskforce 'Buddleja – die violetten Gefahr', Alfred N. Stahl, Professor für Pflanzensicherheit an der ETH Zürich; Bruno Deschamps, Professor für Züchtungsforschung und Mitglied der Taskforce; Markus Rössli, Präsident des Bauernverbands und schliesslich auch Giuseppe von Planta, Sekretär des Jardin Suisse, der Schweizer Gärtnergewerkschaft. Die Fenster sind verdunkelt, um das Keimen von Buddleja im Sitzungsraum zu verhindern, das Licht ist blendend weiss, um das Wachstum zu unterdrücken und vorsichtshalber sind alle Journalisten vorgängig mit Scheren ausgestattet worden, damit sie sich den Weg durch das überhandnehmende Buddleja-Dickicht bahnen können.
Bundesrat Alain Bergerac eröffnet die Sitzung, er greift an das Revers seines dunklen, aber wie immer sehr eleganten Anzugs und zeigt auf die Alpenrose im Knopfloch:
"Man sagt ja normalerweise 'Hand aufs Herz', ich wandle das jetzt ab: Hand auf die Alpenrose! Diese Urschweizerische Blume ist in den letzten Monaten zum Symbol für Schweizer Innovationskraft und für den immer erfolgreicheren Kampf gegen die Buddleja-Krise geworden. Eine echt schweizerische Blume, ohne fremde Einflüsse, sie hat in den Alpen erfolgreich die Weiden mit ihren immer mehr ausländischen Gräsern zurückgedrängt, jetzt wächst sie zu Hunderttausenden auch in den Niederungen des Mittellands. Sie duftet nicht, noch hat sie leider keine Dornen, aber mit ihrer urtümlichen und echt schweizerischen Unspunnenstärke wird sie die Buddleja in die Schranken weisen. – Ich komme jetzt aber zu unserem eigentlichen Thema: Die Buddleja-Krise! Der Schweizer Bundesrat ist hier in einer delikaten Situation zwischen den Grossmächten China und USA. Unsere Neutralität ist gefordert! Heute hat mir der chinesische Ministerpräsident in einem längeren Telefonat versichert, dass China natürlich nicht hinter der Buddleja-Seuche stecke. Im Gegenteil: Tibet sei vor 50 Jahren gerade darum annektiert worden, um den Buddleja in ihrem Ursprungsgebiet den Garaus zu machen. Es seien in Tat und Wahrheit die Amerikaner, die in ihrem Pflanzenfabriken im Mittleren Westen die Buddleja als eine Art 5. Kolonne gezüchtet hätten, um die Welt mit vermeintlich kleinwachsenden und fast keine Samen tragenden Mutanten zu überschwemmen, die harmlos aussehen, aber den Buddleja-Druck ins Unermessliche steigern."
Bundesrat Alain Bergerac sieht in die Runde, räuspert sich kurz, ein Schluck Wasser oder Weisswein und fährt dann fort:
"Selbstverständlich habe ich dem chinesischen Ministerpräsidenten für seine sachdienlichen Informationen gedankt und ihm weiterhin viel Erfolg bei der Buddleja-Bekämpfung in Tibet gewünscht. Vor einer halben Stunde konnte ich nun den Sondergesandten des amerikanischen Präsidenten für Pflanzensicherheit, John W. Borer, übrigens ein denaturalisierter Schweizer empfangen. Er hat mir eine ziemlich undiplomatische Note von Präsident Trump überbracht hat, der gerade mit einem zweiwöchigen Golfturnier seine dritte Amtszeit eingeläutet hat. Ich zitiere hier aus dem 2. Paragraphen des Schreibens und improvisiere die Übersetzung, die mir aus dem Englischen nicht ganz leicht fällt, excusez-moi. Ich zitiere: «Die amerikanische Regierung und das amerikanische Volk verwahren sich gegen Behauptungen aus dem Umfeld Schweizer Regierungskreise, dass es sich bei der Buddleja-Krise um eine Affäre, äh Action des amerikanischen Gemein- äh Geheimdienstes CIA handle. Ganz eindeutig ist Buddleja eine chinesische Plante-Pflanze, was sich ganz leicht am Namen ablesen lässt, der auf Tibet verweist: Buddleja-Himalaya. – Die von chinesischen offiziellen für die Buddleja-Krise verantwortlich gemachten Zuchtbetriebe im Mittleren Westen haben die Produktion von Buddleja schon vor Jahren aufgegeben und auf Marihuana umgestellt. Als amerikanische Patrioten stehen wir dazu: Wenn wir uns schon bekiffen und betäuben, dann lieber mit einem echt amerikanischen Kraut!"
Bundesrat Alain Bergerac macht wieder eine Pause, schaut in die Journalistenrunde und fährt – mit tiefem Tonfall und ganz ernst – fort:
"Der schweizerische Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, dass niemand ausser Buddleja und ihre Fans, die sogenannten Buddlejaner, für die Seuche verantwortlich sind. Obwohl Buddleja davidii einen starken Hinweis auf eine Einflussnahme des israelischen Geheimdienstes Mossad gibt, haben wir auch diese Hypothese verworfen. Schuldzuweisungen angesichts einer globalen Krise führen uns Schweizer nicht weiter: Buddleja muss mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Aber auch mit Stil ohne ie: Uns liegt nichts ferner als Zwangsmassnahmen. Die Selbstverantwortung, meine Damen und Herren, chers collegues, ist der entscheidende Punkt. Wenn wir sie wahrnehmen und unsere Kräfte bündeln, sind die Tage der Buddleja und der Buddlejaner gezählt. Lasst uns zusammenarbeiten, mit echt schweizerischer Selbstverantwortung." (Wieder Griff an die Alpenrose am Revers) "Dafür steht unterdessen auch diese Blume, die der hinterlistigen und unfairen violetten Buddleja schweizerische, sozusagen rotweiss klare Werte wie Solidarität, Manneskraft und Frauenfleiss, Ursprünglichkeit und Resilienz entgegenhält."
Bundesrat Alain Bergerac übergibt das Wort an Alfred N. Stahl, Professor für Pflanzensicherheitspolitik an der ETH Zürich und Leiter der Taskforce 'Buddleja – die violette Gefahr'.
Alfred M. Stahl: "Es ist unsere Verpflichtung als neutraler Staat im Konflikt der Pflanzengrossmächte USA und China neutral zu bleiben. Natürlich haben wir auch geheimdienstliche Erkenntnisse, aber diese unterliegen natürlich der Geheimhaltung. Auch wissen wir ja bis heute nicht, ob etwa noch andere Mächte (ich erwähne nur die Stichworte 'davidii' und Mossad) ihre Hände im Spiel haben. Buddleja bedroht die Grundfesten unserer Schweizer Zivilisation. Es beginnt – wir wissen es – ganz harmlos: Einige Pflanzen im Gartencenter, vor allem im Online Versand, die Kunden und Gärtner in Versuchung führen. Angepriesen mit kompaktem Wuchs und wenig Samen und riesigen Blüten. Kaum eingepflanzt explodiert die biologische Bombe. Ihre Duftdrogen machen zuerst Insekten und Bienen (ausnahmslos Einheimische!) betrunken, so dass sie leicht die Beute ausländischer Vögel werden. Schmetterlinge flattern um ihr Leben. Buddlejaner, Menschen mit ausgeprägter Buddleja-Abhängigkeit, beginnen zuerst an den Blüten zu riechen, bald aber essen und rauchen sie das hinterlistige und süchtig machende Gehölz, um schliesslich fulltime nur noch Buddleja anzupflanzen und zu vermehren. Die Seuche greift um sich. Ich möchte an dieser Stelle auch dem chinesischen Staatspräsidenten danken, der in der letzten Woche eine Flugzeugladung mit reisbasiertem Gegengift geschickt hat und überdies 10 Experten, die an der Einrichtung von Buddleja Umerziehungslagern in Tibet beteiligt waren. Bei uns werden die Arbeits- und Buddleja-Lager natürlich auf absoluter Freiwilligkeit beruhen, aber der Buddlejaner, dem einige Tage der violette Traum entzogen wird, greift nur allzu gerne nach dem Strohhalm unserer Therapieangebote. Unterdessen arbeiten unsere Experten mit Hochdruck daran, das Reis-Gegengift mit einer sympathischeren Variante auf der Basis von einheimischem Ribelmais zu ersetzen".
Bundesrat Alain Bergerac dankt dem Referenten weist darauf hin, dass Fragen der Journalisten am Schluss vorgesehen seien. Er entschuldigt sich bei Bundesrätin Sutter-Koller mit welschem Charme, dass sie erst an dritter Stelle zu Wort komme. Hier sei es aber wichtig gewesen, die wissenschaftlichen Grundlagen der Buddlejologie und auch die aktuellsten Massnahmen im Kampf gegen die violette Gefahr aufzuzeigen; jetzt sei aber definitiv wieder die Politik gefordert.
Bundesrätin Sutter-Koller hüstelt hörbar, ihr Gesicht nimmt einen noch ernsteren und strengeren Ausdruck an, sie sitzt kerzengerade:
"Lieber Kollege Conseiller général Alain Bergerac, meine Damen und Herren. Ich vertrete hier als Justizministerin unsere Verteidigungsministerin Rosa Amhaus. Sie kämpft aktuell an der Buddleja-Front und ihr Helikopterrotor hat sich in riesigen Buddlejas verfangen, so dass ihr die Sicherheitskräfte zuerst einen Weg auf den einzigen noch nicht überwucherten Autobahnstreifen freimähen müssen. Sie ist aber wohlauf und hat dank Maske auch nicht allzu viel giftige Buddleja-Dämpfe eingeatmet. – Wir stehen vor einer Herausforderung ohnegleichen. Wie mein lieber Kollege Alain Bergerac betont hat, beruht die ganze Kampagne gegen die violette Gefahr auf strikter Freiwilligkeit. Wer einen roten Pass sein Eigen nennt, wird auch gar nicht anders können, als sich gegen die violette Plage einzusetzen. Ich bin froh, dass sich hier der Bauernstand, die Gärtnerschaft, auch die Forschung und last but not least die Presse zum gemeinsamen Handeln gefunden haben. Nach eingehender Analyse sind wir im Justizministerium zum Schluss gekommen, dass es dank der umfassenden Freiwilligkeit auch keine neuen gesetzlichen Grundlagen braucht: Die Freisetzungsverordnung mit ihrem breiten, um nicht zu sagen ubiquitären und doch liberalen Anspruch kann auch auf diese Situation einer Pflanzenpandemie, einer Pflanzenbedrohung problemlos adaptiert werden."
Sutter-Koller lächelt etwas gequält, schaut zum Bundesratskollegen und fährt fort:
"Alain, wenn Du mich schon erst als Dritte hast reden lassen, kannst Du mir bitte die Alpenrose reichen?" Alain Bergerac zögert nur ganz kurz, greift ans Knopfloch am Revers und überreicht Sutter-Koller die unterdessen schon etwas lampig gewordenen Blume, nicht ohne dabei noch ein Bonmot zum Besten zu geben: "So lassen wir ab heute in diesem Land 1000 Blumen sprechen – die Sprache der einheimischen Blumen erklären wir ab sofort zur 5. Landessprache."
Kurzes Lachen im Saal.
Alain Bergerac stellt jetzt den Züchtungsforscher Bruno Deschamps von der ETH Lausanne vor. Sein Deutsch ist – wohl aufgrund der vielen Wissenschaftsliteratur – weniger von der Sprache der Blumen als von einem unüberhörbaren englischen Einschlag geprägt:
"Frau Bundesrätin, Herr Bundesrat, ich bedanke mich für die Ehre, auf dem Podium sitzen zu dürfen. Lange Jahre wurde unsere Wissenschaft, die Gentechnologie in diesem Land verteufelt. Fast schon klandestin mussten wir in den letzten 10 Jahren unsere Fähigkeit zu Genom-Eingriffen verteidigen, erhalten und weiter ausbauen. Nun aber kommt der Tag der Wahrheit. Wie die Taskforce aufgrund von Umfragen festgestellt hat, kommt die Rose als Ersatz für Buddleja nicht in Frage: Zu gross sind die Risiken. So ist die europäische Rose der Klöster und Könige schon seit 200 Jahren von aggressiver chinesischer Genetik verseucht, statt nur einmal blühen sie jetzt wie verrückt den ganzen Sommer, und auch noch in allen Farben inklusive Gelb. Vielleicht wäre es in mehr als nur einem Sinne angebracht, hier wieder von der gelben Gefahr zu sprechen. Wir bleiben aber – nach den Vorgaben des Bundesrats und der vereinigten Bundesversammlung – strikt neutral. Ganz klar steht jetzt die Alpenrose auf unserer Prioritätenliste ganz oben: Sie ist konkurrenzstark, verdrängt in den Alpen problemlos alle nicht einheimischen Gräser, sie duftet nicht und überwindet auch mehr und mehr ihre Tiefenangst und gedeiht in den Niederungen des Mittellandes immer besser.
Wir haben nun in allen Landesgegenden die vitalsten und konkurrenzstärksten Alpenrosen gesammelt und in – wie sagt man – replicated trials getestet: Alle schlagen die chinesischen Rosen um Stiellängen, die Stärksten können problemlos den Riesenbuddlejas Paroli bieten, allerdings fehlt zur Konsumenten-Akzeptanz noch ein grosser Schritt: Eine Rose ohne Dornen ist keine Rose! Und das gilt auch und ganz besonders für die Alpenrose. Uns ist es nun gelungen, in einem wissenschaftlich einmaligen Parforceakt, die Dornen der einheimischen Waldbrombeere (wir haben natürlich nur Exemplare benutzt, die nicht von der armenischen Brombeere verseucht waren) auch in die Alpenrose einzuführen und dabei auch noch ca. um Faktor 4 zu vergrössern. Wunderschöne Thorns! Erste Akzeptanztests bei Konsumenten zeigen einen Score von 9.6, also überwältigende Zustimmung. Die Dornen sind auch ganz wichtig, um das emotionale Suchtpotential der neuen Schweizer Alpenrose gering zu halten und Ersatzdrogenkonsum zu verhindern."
Alain Bergerac unterbricht höflich: "Monsieur le Professeur, merci, vielen Dank für den Bericht aus ihrer Züchterküche. Wie immer hier in der Schweiz halten wir in schwierigen Situationen uneigennützig zusammen. Ich begrüsse Markus Rössli, den Präsidenten des Schweizer Bauernverbandes SBV":
Rössli versucht seine Stimme zu senken, fängt aber doch mit relativ hoher, aufgeregter Tonlage zu reden an: "Was kann schweizerischer sein als die Schweizer Bauern? Nachdem der Bundesrat die Ausnahmebewilligung für Roundup für nochmals 10 Jahre verlängert hat, stehen wir Gewehr bei Fuss, auf Befehl unserer Verteidigungsministerin Rosa Amhaus sind wir jederzeit bereit, den Buddleja überall, wo wir ihn auch finden, an Bachufern, auf Renaturierungen, am Bahngleis, vor Sitzungsräumen und auf Flugpisten und Autobahnen den Garaus zu machen. Nachdem unsere Spritzen von Pollen der Buddleja-Plage verstopft sind, haben wir in den letzten zwei Wochen unsere Güllenfässer umgerüstet, um den bundesrätlichen Auftrag zur Vernichtung der Buddleja letal und final auszuführen. Wir sind nicht käuflich, aber unser Pflanzenherz schlägt echt schweizerisch, es geht ja auch darum, den Schweizer Mais, die Schweizer Kartoffel und den Schweizer Apfel vom Druck der Buddleja zu befreien. Ebenso haben wir die Zuckerrüben Anbaufläche gemäss den Vorgaben des Bundesrats innerhalb eines Jahres um 90% reduziert, dafür bauen wir jetzt echt schweizerisches Gras an, Maierisli-Pot. Wir sind flexibel: Gras statt Zucker! Zurück zur Buddleja: Wir werden nicht ruhen, bevor der letzte Buddleja-Strauch von Bauernhand gefallen ist."
Alain Bergerac lacht begeistert, klatscht in die Hände, und ruft aus: "Voila, so muss es sein!" Jetzt ist die Reihe an Giuseppe Planta, dem Generalsekretär des Jardin Suisse, der schweizerischen Gärtnergewerkschaft, der allerdings etwas müde aussieht. Alain Bergerac fragt: "Ca va Jean?" Planta antwortet verlegen:
"Merci Monsieur le Conseiller fédéral, ja wir von der Schweizer Gärtnerschaft sind tief der Diversität verpflichtet, wir lassen nicht nur 1000 Blumen blühen, sondern 10'000. Diese Diversität ist– wie wissenschaftliche Studien noch und noch gezeigt haben – von der Buddleja Seuche bedroht. Nicht nur betäuben Inhaltsstoffe und Duft unsere Insektenwelt, die dann unweigerlich ausländischen Vögeln zum Opfer fällt, wir müssen leider feststellen, dass die Buddleja auch das Klima verändern. Klimaleugner jeglicher Couleur haben noch bis vor kurzem behauptet, dass die Klimaveränderung allenfalls die Buddleja in ihrer Ausbreitung begünstige; heute wissen wir, dass sich die Buddleja dank ihrem massiven und globalen Auftreten ihr Klima selber schaffen. Auf strikt freiwilliger Basis haben wir nun aber beschlossen, alle Massnahmen zu ergreifen, und zwar unisono, mit einer Stimme, um die Bekämpfung der Buddleja auch nachhaltig zu sichern. Keine ausländische Pflanze betritt mehr lebendig eine Schweizer Gärtnerei. Unkontrollierbare Onlineanbieter wurden Gottseidank schon vor Jahren zwangsgeschlossen. Wir sind überdies auch sehr glücklich und dankbar, dass der Bundesrat in weiser Voraussicht schon vor Jahren den Pflanzenpass eingeführt hat, auf dem wir mit einem Blick sehen, was ausländische und was echt schweizerische Gewächse sind. Dabei möchten wir den manchmal gehörten Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit weit von uns weisen: Die schweizerische Gartenbranche wäre ohne polnische, rumänische, moldawische und slowakische Hilfskräfte nicht denkbar. Um hier intern doch eine unité de doctrine, cher Conseiller fédéral, herzustellen, haben auch alle unsere Mitarbeiter eine freiwillige Erklärung zur Ausrottung ausländischer Pflanzen unterzeichnet. Wir geben es gerne zu: Dadurch wird sich die Vielfalt der Pflanzenwelt in der Schweiz halbieren, aber lieber ist uns schon eine gute Vielfalt als eine schlechte. Im Leben und im Krieg muss man auch einmal verlieren können, um schlussendlich zu gewinnen."
"Bon", schliesst Bundesrat Alain Bergerac die heutige Buddleja Pressekonferenz, "dem ist nichts hinzuzufügen." Er schaut ernst und eindringlich in die Runde: "Nachdem Sie in der letzten Pressekonferenz viel zu viele unpassende Fragen gestellt haben, haben Sie sich heute verdankenswerterweise alle freiwillig bereit erklärt, auf Fragen zu verzichten. Merci für Ihr Verständnis. Ich habe geschlossen."
Markus Kobelt und Sabine Reber buddleija Text
aber mir ist immer noch schleierhaft was denn jetzt eigentlich wirklich los ist mit der buddleija. Ich meine w a s ist an der Pflanze falsch ?? ( ich habe die Argumente der Kommission gegen die Pflanze genau gelesen und finde dieses Theater sehr übertrieben )
Aber, was mich nachdenklich macht ist folgende Überlegung : wird womöglich irgendwann die Zeit kommen wo ein Nachbar der mich nicht mag mich anschwärzen können und dann kommt u.U. das Budleija Räumungskomitee, zerhackt meinen Strauch und schmeisst diesen in den Hausmüll?? Oder, noch besser, kommen Bussgelder so lange bis ich den Strauch schweren Herzens selber in den Hausmüll schmeisse?? Ich wohne mitten auf einer Wiese die landwirtschaftlich genutzt wird und habe als ich mit Strauch hergezogen bin keinen einzigen Schmetterling und kaum irgendwelche Bienen oder andere Insekten gesehen. Jetzt sind sie da, langsam aber sicher, auch Vögel die die Insekten brauchen :)
Mein Gott, was für ein Theater