Kakteenerde selber machen – für viele Kakteenliebhaber ist dies eine Selbstverständlichkeit. Zwar können im Fachhandel sehr gute Substrate zur Kakteen Kultivierung gekauft werden, jedoch ist ein selbst hergestelltes mit diesen nicht zu vergleichen: die einzelnen Bestandteile der Erde können perfekt und individuell aufeinander abgestimmt werden, so dass jeder Kaktus auch tatsächlich jene Substanzen bekommt, die er zum Gedeihen benötigt. Doch wie kann man eigentlich Kakteenerde selber machen?
Inhaltsverzeichnis
Kakteenerde selber machen – Anleitung von Gartenbista
Kakteenerde selber machen – Anleitung für Schnellleser
- Gute Kakteenerde Definition: luftdurchlässig; feuchtigkeitsspeichernd; nährstoffreich; abgestimmter pH-Wert
- Herstellung lohnenswert: bei vielen Kakteen
- Zusammensetzung: Nährstoffreicher Humus; Lehm oder Ton; Sand; Kokosfasern
- Prozentuale Zusammensetzung: je 1/3 Humus, Lehm, Kokosfasern; pro Liter Substrat 10-30 g Sand
- Herstellung: Zutaten portionsweise miteinander vermischen; an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen immer wieder mischen
Was ist gute Kakteenerde?
Beschäftigt man sich mit der Kakteen Pflege und Kultivierung, so stellt man schnell fest, dass immer wieder die Verwendung guter Kaktuserde empfohlen wird. Doch was versteht man eigentlich darunter? Wann ist ein Kakteensubstrat als „gut“ zu bezeichnen?
Um dies zu beantworten, muss zunächst das Pflegeverhalten von Kakteen beachtet werden. Sie gelten als sehr pflegeleicht, müssen selten gegossen und gedüngt werden. Dies geht jedoch nur, wenn ihr Substrat dies unterstützt: die Erde muss dahingehend ausgerichtet sein, dass die kleinen stacheligen Pflanzen ihren Bedarf an Wasser und Nährstoffen ausschließlich durch sie decken können. Demzufolge muss eine gute Kakteenerde
- luftdurchlässig
- feuchtigkeitsspeichernd und
- nährstoffreich
sein. Darüber hinaus ist der pH-Wert von enormer Bedeutung: die verschiedenen Kakteenarten benötigen einen unterschiedlichen pH-Wert zum Gedeihen, so dass dieser individuell erstellt werden muss.
Wann ist es sinnvoll, Kakteenerde selbst herzustellen?
Wenn ein Kaktus ein perfekt auf ihn abgestimmtes Substrat bekommt, wird er besonders gut gedeihen. Nun ist es jedoch nicht so, dass jeder, der einen einzigen Kaktus besitzt, für diesen extra ein Substrat zusammenmischen sollte. Handelsübliche Kakteenerde reicht vollkommen aus. Da die stacheligen Pflanzen sehr genügsam sind, nehmen sie notfalls auch mit handelsüblicher Blumenerde vorlieb – der Aufwand würde sich also nicht unbedingt lohnen.
Wer jedoch viele Kakteen besitzt und/oder sie züchtet, für den lohnt sich die Herstellung eines Kakteensubstrats allemal.
Kakteenerde Bestandteile
- Nährstoffreicher Humus
- Lehm oder Ton
- Sand
- Kokosfasern
Nährstoffreicher Humus ist das A und O bei der Herstellung von Kakteenerde. Dieser dient den Pflanzen zur Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen und sollte möglichst lange gelagert sein. wichtig ist auch, dass er nicht zu nass ist, da Kakteen keine „nassen Füße“ mögen.
Lehm oder Ton werden beigemischt, um die Kaktuserde anzusäuern. Optimal ist die Verwendung von Blähton, da dieser zudem dafür sorgt, das Substrat durchlässig zu halten. Werden normaler Lehm oder Ton verwendet, so sollte dieser folgende Eigenschaften aufweisen:
- trocken
- nicht klebend
- krümelig
Der Sand sollte so grobkörnig wie möglich sein; besonders gut geeignet ist Quarzsand, weil dieser nicht nur grob, sondern auch noch staubarm ist und besonders gut Staunässe verhindern kann.
Kokosfasern sind wichtig, da diese wasserspeichernd sind. Früher wurde sehr gerne Torf verwendet, doch davon wird inzwischen Abstand genommen. Der Grund hierfür ist überwiegend ökologischer Natur: durch die Gewinnung von Torf werden immer mehr Moorgebiete trockengelegt, so dass befürchtet werden muss, dass es bald keine mehr geben wird. Doch auch, wer keinen Wert auf Umwelt legt, ist mit Kokosfasern bestens bedient: sie speichern Wasser noch besser als Torf.
Achtung: Keinen kalkhaltigen Sand verwenden!
Prozentuale Zusammensetzung der Kakteenerde
Nicht alle Kakteenarten haben dieselben Ansprüche bezüglich der Zusammensetzung ihres Substrats. Einige schätzen es, wenn dieses nährstoffarm ist, andere wiederum bevorzugen eine sehr trockene Erde. Wieder andere haben es gerne steinig. Wer es all seinen Kakteen recht machen möchte, müsste diverse Substrate herstellen. Grundsätzlich jedoch ist folgende Zusammensetzung empfehlenswert:
- 1/3 nährstoffreicher Humus
- 1/3 Lehm oder Ton
- 1/3 Kokosfasern
- Je 1 Liter Erde 10-30 g Sand
Diese Mischung kann individuell je nach Wunsch des Kaktus´ etwas verändert werden. Sehr gerne werden beispielsweise
- Bimskies oder
- Holzkohlegranulat
zu dem selbsthergestellten Substrat beigemischt.
Kakteenerde selber machen: So mischt man Kakteenerde selbst!
- Zunächst sollten die Kokosfasern eingeweicht werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sie beim Mischen selbst nicht sehr nass, sondern lediglich feucht sein dürfen.
- Wichtig ist, dass sämtliche Zutaten der Kakteenerde gut miteinander vermischt werden. Damit dies auch tatsächlich gewährleistet ist, ist es ratsam, eine Folie auszubreiten und auf dieser nach und nach kleine Mengen der Zutaten miteinander zu vermischen. Dies geschieht mit der Hand.
- Das Substrat wird danach auf der Folie liegen gelassen, um am nächsten Tag erneut durchgemischt zu werden.
- Dieses Mischen sollte über einen Zeitraum von mehreren Tagen erfolgen.
Lubera-Tipp: Bitte darauf achten, dass der Lehm beziehungsweise Ton nicht zu feinkrümelig wird!
Kakteenerde selber machen: Tipps
- Auf individuelle Ansprüche der Kakteen achten
- PH-Wert bestimmen (Teststreifen)
- Als Basis für die Kakteenerde handelsübliche Kakteenerde nehmen und diese dann verfeinern
- Für Kakteen mit einem hohen Nährstoffbedarf reifen Kompost unter das Substrat mischen
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Hallo,
ich habe einen „Schwiegermuttersitz“ Kaktus.
Durchmesser ca. 60cm und ca. 60 Jahre alt. Er wächst im Freien zwischen Felsen ohne Topf. Ich möchte ihn wenn möglich ausgraben und beim Umzug mitnehmen. Würde das gehen? Ich wohne in Süd Spanien.
Was für Erde braucht er? Es ist der selbe Kaktus wie am Anfang Ihres Berichtes.
Für einen Rat wäre ich sehr dankbar.