Zu den interessantesten und vielleicht schönsten Kakteengewächsen gehören die Rhipsalis. Sie bestechen durch ihre außergewöhnlichen Formen. Mit der richtigen Pflege können sie sehr alt werden und wunderschöne Blüten hervorbringen. Die schönsten Arten sowie die besten Pflegetipps haben wir für Sie zusammengefasst. Im Lubera®-Shop können Sie verschiedene Sorten Rhipsalis kaufen und pflegeleicht in den eigenen vier Wänden kultivieren.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Rhipsalis
- Sind diese Kakteen giftig für Menschen?
- Für Tiere?
- Rhipsalis – Übersicht über die schönsten Arten
- Baccifera
- Burchellii
- Rhipsalis Cashero
- Cassuta
- Cereuscula
- Rhipsalis paradoxa
- Pilocarpa
- Weitere beliebte Rhipsalis Arten
- Rhipsalis Pflege
- Standort & Substrat
- Gießen
- Rhipsalis Düngen
- Vermehrung möglich?
- Pflege-Tipps
- Umtopfen
- Schneiden
- Rhipsalis überwintern
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Allgemeine Informationen über Rhipsalis
Bei den Rhipsalis handelt es sich um eine Gattung aus der Familie der Kakteengewächse, die ursprünglich in den tropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas beheimatet sind. ihr gehören etwa 40 verschiedene Arten an, von denen die meisten epiphytisch wachsen. Hierzulande werden sie ausschließlich als Zimmerpflanzen kultiviert, da die wärmeliebenden Gewächse mit kühlen oder gar kalten Temperaturen nicht zurechtkommen.
Die Bezeichnung „Rhipsalis“ rührt vom griechischen Wort für „Weidenrute“ her. Die dekorativen Kakteen verdanken diesen Namen ihren langen, herabhängenden Trieben. Artenabhängig können diese bis zu 2,50 m lang werden und erinnern ein wenig an Ruten. Kein Wunder also, dass Rhipsalis auch als Rutenkaktus, Binsenkaktus oder Korallenkaktus bekannt ist; am häufigsten wird er jedoch einfach als Blattkaktus bezeichnet.
Von der Optik her haben die Rhipsalis-Arten wenig mit dem klassischen Kaktus gemeinsam. Sie bilden keine Stacheln aus, sondern nur gelegentlich kleine Borsten. Auch die Wuchsform ist eher ungewöhnlich: viele Arten bilden die langen Triebe aus, während andere eher kurztriebig sind. zudem bilden sie Luftwurzeln, welche wiederum typisch für Aufsitzerpflanzen und atypisch für Kakteen sind.
Viele Arten bilden Blüten. Diese sind meistens klein und weißlich, also eher unauffällig. Es gibt jedoch auch Arten, die große, bunte Blüten hervorbringen, die teilweise sogar duften. Aus einigen entwickeln sich später kleine Früchte, welche Samen enthalten. Diese können sehr gut zur Vermehrung genutzt werden.
Sind diese Kakteen giftig für Menschen?
Keine der Rhipsalis-Arten ist in irgendeiner Weise giftig für Menschen. Auch geht von ihnen kein großes Verletzungsrisiko aus, da sie keine gefährlichen Stacheln haben.
Für Tiere?
Auch für Tiere besteht keine gesundheitliche Gefahr, wenn sie an Pflanzenteilen der Kakteengewächse knabbern sollten. Allerdings sollte dies aus einem anderen Grund vermieden werden: zwar besitzen die Rhipsalis keine stacheln, jedoch können auch die Borsten zu Verletzungen im Mund-Rachen-Bereich von Katzen oder Hunden führen. Setzen sie sich irgendwo in der Schleimhaut oder zwischen den Zähnen fest, kann dies zu Entzündungen führen. Als verantwortungsvoller Tierhalter sollte man demzufolge darauf achten, dass die dekorativen Gewächse nicht angeknabbert werden.
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Rhipsalis – Übersicht über die schönsten Arten
Von den etwa 40 verschiedenen Arten können die meisten hierzulande als Zimmerpflanzen kultiviert werden.
Baccifera
Dieser dekorative Kaktus bilde hellgrüne, dickfleischige Triebe, die überhängend wachsen. Er wird bis zu 20 cm hoch und 50 cm breit. Von April bis Juni bildet er weiße, radförmige Blüten, die maximal 1 cm groß sind. der Rhipsalis Baccifera gilt als besonders pflegeleicht und wird deswegen auch gerne im Büro kultiviert. Er verzeiht kleine Pflegefehler; ohnehin ist sein Wasserbedarf sehr gering.
Burchellii
Sehr gerne wird diese Art als Korallenkaktus bezeichnet, was in erster Linie an seiner Wuchsform liegt: kompakt, buschig mit einer maximalen Höhe von 30 cm. Im April und Mai erscheinen kleine weiße Blüten. Der Kaktus hat einen mittleren Wasserbedarf, verträgt aber keine Staunässe. Kühlere Temperaturen machen ihm nichts aus: sobald es dauerhaft wärmer als 5° C ist, kann der Burchellii ins Freie gestellt werden.
In folgendem Video wird der schöne Kaktus detailliert vorgestellt:
Rhipsalis Cashero
Diese Rhipsalis-Art ist optisch sehr auffällig durch ihre dünnen Blattstiele, die herabhängend sind und bis zu 50 cm lang werden können. Um sich richtig wohl zu fühlen, benötigt er Zimmertemperaturen, verträgt jedoch auch eine kühlere Umgebung. Der Standort ist hierbei egal: sowohl schattige als auch halbschattige oder sonnige Plätze sind dem kleinen Kaktus genehm.
Cassuta
Auch dieser Korallenkaktus bildet überhängende Triebe, die sehr filigran wirken und ein wenig an Schnürsenkel erinnern. Die dekorative Pflanze benötigt einen hellen Standort und hat einen mäßigen Wasserbedarf. Gelegentlich bringt er weiße Blüten hervor, die zwar klein sind, jedoch vielzählig auftreten. Doch auch ohne diese ist er mit seinen zarten Trieben eine echte Augenweide. Wird er in einer Hängeampel kultiviert, kommt seine schöne Optik richtig gut zur Geltung.
Lubera-Tipp: Neben Hängeorchideen bietet der Cassuta einen wunderschönen Anblick.
Cereuscula
Auch dieser Binsenkaktus ist eine echte Augenweide. Seite Triebe erreichen eine Länge von 2,50 m und bringen zudem kleine weiße oder grüne Blüten hervor. Dies geschieht zwischen November und April, also zu einer Zeit, in der viele andere Gewächse eine Ruhephase einlegen. Der Cereuscula mag halbschattige bis sonnige Standorte und hat einen mäßigen Wasserbedarf.
Rhipsalis paradoxa
Unter Kakteenliebhabern ist der Paradoxa besonders beliebt: er bildet dreikantige, gegenständig angeordnete Triebe, die lang überhängen. Die einzelnen weißen Blüten sitzen in der Nähe der Triebspitzen und werden etwa 2 cm groß.
Pilocarpa
Dieser wunderschöne Kaktus wächst strauchförmig und bildet Triebe aus, die zunächst aufrechtstehen, später hinunterhängen. Auffällig ist deren Form: sie sind komplett rund und mit grau-weißen Dornen bestückt. Der epiphytisch wachsende kleine Pilocarpa bildet weiße Blüten, die sehr angenehm duften. Aus ihnen entwickeln sich kugelförmige Beeren
Weitere beliebte Rhipsalis Arten
Wuchsform | Trieblänge | Blüten | |
Campos-portoane | buschig | 50 cm | groß & weiß |
Cereoides | Aufrecht | 30 cm | vielzählig & weiß |
Clavata | Hängend, verzweigt | 1 m | weiß & glockenförmig |
Crispa marginata | hängend | 2 m | klein, weiß |
Oblonga | strauchartig, halb aufrecht | 50 cm | weiß |
Ormindo | hängend | 1 m | magentafarben |
Russelli | hängend | 60 cm | weiß |
Rhipsalis Pflege
Es ist leider nicht möglich, eine pauschale Pflegeanleitung für alle Rhipsalis-Arten abzugeben, da sie unterschiedliche Ansprüche haben. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass sie alle sehr pflegleicht sind und sich deswegen hervorragend für Anfänger im Bereich der Pflanzenkultivierung sowie als Büropflanzen eignen.
Standort & Substrat
Die Rhipsalis Kakteen mögen es gerne hell und bevorzugen sonnige oder halbschattige Standorte. Sehr gut können sie im Freien kultiviert werden, wenn die Temperaturen dies zulassen. Die meisten Arten vertragen den Freilandaufenthalt, wenn es dort dauerhaft über 5° C warm ist. Bei der dortigen Standortwahl ist folgendes zu beachten:
- Nicht in der prallen Sonne
- Windgeschützt
- Regengeschützt
Da die Rhipsalis nach unten hinhängen, können sie sehr gut in einem Pflanzgefäß an der Decke kultiviert werden. Dieses sollte gelegentlich gedreht werden.
Als Substrat eignet sich für die meisten Arten handelsübliche Kakteenerde; gerne kann diese auch selber gemacht werden. Einige Sorten können zudem sehr gut in Hydrokultur gehalten werden. Keinesfalls sollte jedoch gewöhnliche Blumenerde verwendet werden. Diese ist meistens kalkhaltig und nicht durchlässig genug, so dass sich die dekorativen Rhipsalis dort nicht wohl fühlen würden.
Lubera-Tipp: Wenn ein Plätzchen im lichten Schatten vorhanden ist, so ist dieses ideal!
Gießen
Der Wasserbedarf ist unterschiedlich: während einige Arten es ganz gerne feuchter haben, benötigen andere wiederum nur wenig Flüssigkeit. Es ist sinnvoll, sich beim Kauf über die individuellen Ansprüche zu informieren. Eines jedoch ist sicher: kein Kaktus mag Staunässe. Diese gilt es zwingend zu vermeiden.
Grundsätzlich wird ganzjährig gegossen. Ausnahmen bestehen nur in jenen Fällen, in denen der betreffende Rhipsalis kühl überwintert. Die Wassergaben werden dann etwas reduziert.
Abgesehen von den Wassergaben ist auch eine hohe Luftfeuchtigkeit für die Kakteengewächse sehr angenehme. Aus ihrer tropischen Heimat kennt sie diese und freut sich natürlich, wenn sie auch hierzulande vorhanden ist. Per se ist dies natürlich nicht möglich; man kann sie jedoch mit ein paar Handgriffen leicht erzeugen:
- Regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen
- Mit Wasser und steinen gefüllte Schalen in der Umgebung der Pflanzen aufstellen
Rhipsalis Düngen
Die dekorativen Kakteen haben einen hohen Nährstoffbedarf. Um diesen zu decken, bekommen sie alle 14 Tage etwas Kakteendünger zusammen mit ihrem Gießwaser, und zwar so lange, bis sich die ersten Knospen zeigen. Das Düngen wird dann während der Blütezeit eingestellt und erst wieder aufgenommen, wenn sämtliche Blüten verblüht sind.
Vermehrung möglich?
In den Kugeln, welche manche Arten nach der Blüte bilden, befinden sich Samen, welche zur Vermehrung genutzt werden können. Die Aussaat kann ganzjährig erfolgen, wenn ein Zimmergewächshaus zur Verfügung steht, ansonsten bieten sich die Sommermonate an: das feine Saatgut wird auf Anzuchterde gelegt und etwas angedrückt. Nun kann es bis zu 8 Wochen dauern, bis sich die ersten Keimlinge zeigen.
Eine Vermehrung aus Stecklingen ist ebenfalls möglich. Sie ist ausgesprochen unkompliziert und nahezu immer erfolgreich:
- Kleine Töpfchen mit Anzuchterde füllen
- 10 cm lange Triebstücke abschneiden
- Schnittstellen antrocknen lassen
- Stecklinge 4 cm tief in die Erde stecken
- Durchsichtige Plastiktüte über die Gefäße ziehen (regelmäßig lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden)
- Substrat feucht halten
- Hellen und warmen Standort wählen
Nun wird es einige Zeit dauern, bis die Stecklinge angewurzelt sind. Dies äußert sich in der Bildung neuer Triebe. Sind diese zu sehen, werden die jungen Kakteen in größere Pflanzgefäße mit ihrem bevorzugten Substrat gesetzt. Die Kultivierung erfolgt wie bei adulten Exemplaren.
Pflege-Tipps
Um die dekorativen Kakteen optimal zu versorgen, gelten für nahezu alle Arten folgende Tipps.
Umtopfen
Die schönen Kakteen haben nur ein verhältnismäßig kleines Wurzelwerk. Demzufolge benötigen sie auch nur kleine Pflanzgefäße und müssen nicht oft umgetopft werden. Wenn dies notwendig ist, sollte es im Frühjahr durchgeführt werden.
Dabei ist äußerste Vorsicht angesagt: die teilweise sehr filigranen Triebe sollten nicht zu ruppig angefasst werden, da sie ansonsten abbrechen könnten.
Schneiden
Regelmäßige Schneidemaßnahmen sind nicht notwendig, da die Rhipsalis per se wunderschöne Wuchsformen haben. Es kann allerdings passieren, dass sie mit der Zeit ein wenig zu groß und ausladend werden. Ist dies der Fall, können sämtliche Triebe um maximal ein Drittel eingekürzt werden.
Lubera-Tipp: Die abgeschnittenen Triebe können sehr gut zur Stecklingsvermehrung verwendet werden!
Rhipsalis überwintern
Eine Überwinterung im klassischen Sinne benötigen die Rhipsalis nicht. Sie werden für gewöhnlich ganzjährig bei Zimmertemperaturen oder vergleichbaren im Freiland kultiviert. Sollten sie doch den Winter über kühl stehen, werden sie weniger gegossen.
Lubera-Tipp: Vorsicht vor Heizungsluft! Diese führt gerne zu Befall von Spinnmilben.
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Welche Krankheiten und Schädlinge gibt es?
Gegenüber Krankheiten sind die Kakteen weitestgehend resistent, lediglich Wurzelfäule macht ihnen zu schaffen. Gelegentlich werden sie von Woll- und Schmierläusen sowie Spinnmilben befallen.
Kann ich den Rhipsalis ins Freiland pflanzen?
Die Binsenkakteen sollten hierzulande möglichst nicht im Freiland ausgepflanzt werden. Zum einen benötigen sie ihr spezielles Substrat, welches nicht identisch mit Gartenboden ist, zum anderen kann nicht gewähreistet werden, dass sie den Winter überleben. Temperaturen unter5° C vertragen sie nicht.
Rhipsalis bekommt gelbe Triebe – was nun?
Häufig ist Staunässe und damit einhergehende Wurzelfäule die Ursache dafür, dass die Kakteen gelbe Triebe bekommen. Auch Schädlinge können schuld daran sein. Ein sofortiges Umtopfen und/oder eine gründliche Schädlingskontrolle sind angebracht.
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