Die Jardins de Alfabia sind ein herrliches Beispiel maurischer Gartenkunst auf Mallorca. Nicht nur für Gartenbegeisterte lohnt sich ein Ausflug in den Norden der Insel. In diesem Beitrag möchte ich die wunderschöne Gartenanlage vorstellen und praktische Hinweise für einen Besuch geben. Wenn es Fragen zu mediterranen Gärten und Pflanzen gibt, können diese am Ende des Beitrags gestellt werden.
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Inhaltsverzeichnis
Jardines de Alfabia - ein Überblick
Es gibt für Mallorcabesucher viele Gründe, auch den Norden der Insel zu besuchen. Das Tal der Orangen in Soller, das Cap Formentor im Nordosten - all das zeigt, wie vielfältig die Ferieninsel ist. Vielleicht noch ein Geheimtipp, der aber für Gartenbegeisterte ein Muss ist, sind die maurischen Gärten von Alfabia. Dieses Anwesen liegt zwischen Soller und Bunyola gut erreichbar an der Landstraße nach Soller. Ein Besuch in Alfabia kann daher sehr gut mit einem Ausflug in die Orangenmetropole Soller kombiniert werden.
Dieser Besuch lohnt sich, denn die Besucher finden ein herrliches Anwesen eingebettet in eine grandiose mediterrane Landschaft, in der Oliven-, Zitronen- und Orangenhaine eine Hauptrolle spielen. Die Gärten selbst bieten einen wunderbaren Einblick in die maurische geprägte spanische Gartenkunst. Hohe Palmen spenden Schatten, Wasserspiele Erfrischung und auch für Kinder sommerliche Unterhaltung.
Die Geschichte von Alfabia
Wer ins Paradies will, muss nicht sterben, wenn er einen Garten hat. Gärten waren seit ehedem ein Abbild des himmlischen Gartens Eden. Das gilt sowohl für die jüdisch-christliche Kultur als auch für die islamische Gartenkunst. Die maurischen Begründer von Alfabia setzten dieses Motiv in den Gärten um, indem sie das aus dem umgebenden Bergen reichlich fließende Wasser in die Gärten umleiteten. Gleichzeitig hatten sie die Gärten so angelegt, dass sie vom Schutz der Berge als auch vom höheren Grundwasserspiegel profitieren konnten. Im 16. Jahrhundert ging das Anwesen nach der Reconquista auf katalanische Eigentümer über, die die maurische Gartenkunst bewahrten. Ihr Einfluss bezog sich stärker auf das herrschaftliche Wohngebäude, das später im barocken Stil umgestaltet wurde. So bieten die Jardins de Alfabia heute eine Mischung aus mediterraner Landschaft, maurischer Gartenkunst, gotischer und barocker Architektur.
Besuch in den Gärten von Alfabia
Es gibt also viele Gründe, einen Abstecher nach Alfabia zu machen. Die Öffnungszeiten sind im Sommer täglich von 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr, im Winter bis 17.30 Uhr. Im Winter sind die Gärten Samstag nachmittags geschlossen. Der Eintritt beträgt pro Person 7,50 €, Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt, Rentner und Schüler zahlen 4,50 €. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Diese und weitere Informationen zum Besuch können der informativen WebSite der Gärten entnommen werden.
Eingang in die Jardines de Alfabia
Allein der Zugang zu den Gärten ist phänomenal. Nachdem man im Kassenhaus seinen Eintritt entrichtet hat, schreitet man über eine große Freitreppe den Weg hoch zum Torhaus. Die Treppe ist links und rechts von imposanten Dattelpalmen gesäumt. Auf dem oberen Treppenabsatz wachen zwei mächtige Terracottalöwen. Sie, die aus dem 15. oder 16. Jhdt. stammen, haben die Zeiten überdauert und strahlen Ruhe und Beständigkeit aus.
Danach betritt man das Torhaus, in dem sich eines der Hauptthemen der Gartenanlage präsentiert. Eine Zisterne, in die das Wasser aus den umliegenden Bergen der Tramuntana plätschert, sammelt das Wasser für die Wasserspiele, Brunnen und Teiche der Jardins de Alfabia.
Nutz- und Lustpflanzen in Alfabia
Nach dem Torhaus geht es wieder ins Freie, wo sich der Blick auf die Sierra de Alfabia weitet. Eine herrliche mediterrane Landschaft öffnet sich für den Betrachter. Im Hintergrund türmt sich eine felsige Bergkette auf, davor wachsen auf terrassierten Plantagen Oliven-, Orangen- und Zitronenbäume.
Man fühlt sich in die maurische Zeit zurückversetzt, wo geschickte Wasserbauer und Gartenkünstler diesen üppigen Garten Eden angelegt haben. Neben dem Wasser gehört ein zweites wichtiges Element zum paradiesischen Eindruck von Alfabia: Schatten. Wer einer heißen mallorquinischen Sonne entkommen möchte, kann als nächstens einen Laubendurchgang genießen. Darin spenden Klettertrompeten Schatten. Per Knopfdruck kann Wasser versprüht werden, ein neckischer Spaß für Kinder. Am Ende des Laubengangs wartet eine Plattform mit einem ausladenden Brunnen auf Besucher. Von hieraus hat man einen umfassenden Panoramaausblick auf die umliegende Landschaft und mächtige, alte Olivenbäume.
Jardins de Alfabia - Promenade unter Palmen
Entlang der Buchsbaumhecken führt der Weg in den Hauptteil des Gartens, der hinter dem herrschaftlichen Wohnhaus liegt. Hier können die Besucher in einem leicht abfallenden Gartengelände unter Palmen promenieren. Schatten spenden große Dattelplamen, Fächer- und Zwergpalmen. Für Kühle sorgen auch Bassins und Teiche. Wunderschöne Agapanthusstauden, Hibiskus mit leuchtend roten Blüten sowie große Strelitzien runden das exotische Ensemble ab. Einige Bambuspflanzen bieten etwas fernöstliche Abwechslung, während im Hintergrund wieder knorrige Olivenbäume einen mediterranen Ausblick bieten.
Gutshaus und Innenhof mit Ausblick
Nach dem Palmengarten lässt sich noch das Gutshaus besichtigen. Hier können die Besucher prächtige Ausstattungsstücke aus vielen Jahrhunderten bestaunen. Möbel, Gemälde, Spiegel und Vasen gehören dazu. Höhepunkt bei den Ausstattungsstücken ist sicher ein Lehnstuhl aus der Renaissance, genauer aus dem 14. Jahrhundert, der mit gut erhaltenen Schnitzereien verziert ist.
Den Abschluss bildet ein von einer großen Platane beschatteter Innenhof, in den man vom Haus aus gelangt. Bevor man das Anwesen aber wieder verlässt, sollte man noch einen Blick in das Stallgebäude werfen. Dort befindet sich eine sehr interessante, rekonstruierte Ölmühle. Sie gewährt einen Einblick in die Olivenölproduktion vorheriger Jahrhunderte, in denen die Mühlen noch mechanisch mit Lasttieren oder sogar mit menschlicher Arbeitskraft betrieben wurden. Auch kann man im Innenhof noch einmal durch ein großes Fenster in der Außenwand einen Blick in die herrliche Landschaft der Sierra von Alfabia werfen.
Vor dem Besuch ist sicher ein aktueller Blick auf die informative WebSite der Gärten sinnvoll.
Übrigens: Eine Klettertrompete haben auch wir im Garten an der Pergola. Hilfreich war hier in einem Ihrer anderen Berichte, dass man die Pflanze erst im zeitigen Frühjahr zurückschneiden sollte.
Ich schneide sie immer in halber Höhe der Pergola, so bei 80/90 cm zurück. Könnte ich sie noch weiter runterschneiden, in schon verholzte Triebe? Mein Problem ist, dass die Pflanze sonst über den Sommer meterlange Schwuppen treibt, die über die Pergola hinauswachsen, allerdings dann keinen Halt mehr finden, da die Pergola nur als Sichtschutz um die Terasse dient und kein zusätzliches Dach hat. Aber die Triebe will ich ja nicht wegschneiden, da an den frischen Trieben ja die Blüten erscheinen …
Viele Grüße
Vielen Dank für den netten Kommentar. Ich würde nicht zu sehr ins alte Holz schneiden, das beeinflusst die Peitschenbildung auch nicht wirklich. Wenn Sie die Peitschen nicht kürzen wollen, was ich verstehen kann, könnten Sie sie doch umlenken, so dass der Wuchs insgesamt dichter ist.
Könnte das gehen?
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth
Danke für Ihre Antwort. Ja, muss ich mal schauen, wo alles andere an der Pergola so hinwachsen will … ? Auch brechen die Triebe der Klettertrompete leider sehr leicht …
Viele Grüße