Leider ist es in der Natur häufig so, dass sich hinter dem ansprechenden Äußeren einer Pflanze hochgradiges Gift verbirgt. Gift, welches entweder für Menschen, Tiere oder beide Spezies tödlich sein kann. So auch bei dem Jakobs-Kreuzkraut (auch bekannt als „Jakobs-Greiskraut“), einer Pflanze, deren Verbreitung in den letzten Jahren immer mehr zunimmt.
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Jakobs-Kreuzkraut – Steckbrief Gartenbista.de
Jakobs-Kreuzkraut: Das giftigste Kreuzkraut überhaupt
Hierzulande gibt es circa 25 Sorten Kreuzkraut, von denen das Jakobs-Kreuzkraut das allergiftigste ist – und zwar alle Teile der Pflanze. Ganz junge Pflanzen enthalten am meisten Gift (Pyrrolizidinalkaloide); ältere sind aber dennoch nicht ungefährlich für Tiere wie Kühe und Pferde. Doch auch Menschen sollten sich von dem Jakobs-Kreuzkraut fernhalten: aufgrund des ähnlichen Äußeren wird es gelegentlich mit Johanniskraut verwechselt und verarbeitet. Eine Einnahme kann zu schweren Leberschäden führen; insbesondere Ungeborene sind gefährdet. Ein bloßer Hautkontakt hingegen ist ungefährlich.
Zu beachten ist, dass das Gift auch in Heu wirken kann, so dass dieses Futtermittel, sollte es durch das Jakobs-Kreuzkraut kontaminiert worden sein, auf keinen Fall verwendet werden sollte. Das Heimtückische an dieser Pflanze ist die Tatsache, dass sie in frischem Zustand recht bitter schmeckt und deswegen gelegentlich von Tieren verschmäht wird. In getrocknetem Zustand hingegen geht der bittere Geschmack verloren, so dass sie prinzipiell gefressen werden.
Jakobs-Kreuzkraut: Beschreibung
Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine ausdauernde Pflanze, die eine Höhe zwischen 30 cm und 1,50 m erreichen kann.
Ganz junge Blätter sind leicht rundlich; später erhalten sie eine feine Fiederung, vergleichbar mit derer der Kamille.
Ab dem zweiten Lebensjahr bringt sie in der Zeit von Juni bis September gelbe Blüten, die enorm viele Samen bilden (bis 150.000 pro Pflanze!). Dieser Samen ist nicht nur giftig, sondern unwahrscheinlich resistent: sie verrotten nicht und können bis zu 20 Jahre alt werden.
Jakobs-Kreuzkraut: Verbreitung
Jakobs-Kreuzkraut kommt insbesondere in steilem Gelände und auf Weideflächen vor, doch auch in heimischen Gärten hat es Einzug gehalten. Oft wissen die Gartenbesitzer gar nicht, welch gefährliche Pflanze sie da beherbergen, und pflegen und gießen sie fleißig.
Wie kann man sich gegen das Jakobskreuzkraut schützen? Wie kann Jakobs-Kreuzkraut vernichtet werden?
Eine Samenbildung muss zwingend vermieden werden, da der Samen nicht nur in unmittelbarer Nähe der Pflanze zu keimen beginnt, sondern auch durch den Wind weit weg geweht werden kann. Deswegen ist es ratsam, die ganze Pflanze zu vernichten. Pflanzen, welche weder blühen noch Samen gebildet haben, können auf dem Kompost entsorgt werden. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass sie keine Wurzeln mehr besitzen, da die Gefahr besteht, dass sie sich wieder einwurzeln. Scherer hingegen ist es, die Pflanzen zu verbrennen.
Ist ein Entfernen nicht möglich, so müssen die Blütenstände vor der Samenbildung abgeschnitten werden. Dies gilt insbesondere für Pflanzen, welche in der Nähe von Weiden wachsen.
Jakobskraut, welches auf Weiden herausgerissen oder abgemäht worden ist, darf keinesfalls dort liegengelassen werden. Generell ist es nicht ratsam, das Jakobskreuzkraut durch Mähen vernichten zu wollen: je mehr das Kraut geschnitten wird, desto üppiger wächst es. Um dieser Pflanze wirklich Herr werden zu können, gibt es nur einen Weg: Ausstechen. Wichtig dabei ist, dass die Wurzel komplett entfernt wird – bleibt auch nur ein kleiner Teil von ihr zurück, treibt das Jakobs-Kreuzkraut wieder aus.
In der Nähe von Weideflächen sollte nicht nur ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt, sondern auch besonders gründlich gemäht und gedüngt werden, da so das Jakobskreuzkraut verdrängt werden kann.
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