Ob Feigenbäume winterhart sind, hängt vor allem von der Sorte und der Region ab, wo die Feigenbäume wachsen sollen. In diesem Beitrag möchte ich Euch die wichtigsten Standortbedingungen und geeignete Sorten vorstellen, damit Ihr schon bald eigene Feigen aus dem Garten ernten könnt. Auch hilfreiche Tipps zur Feigenbaum Pflege findet Ihr hier. Ganz zum Schluss findet Ihr häufige Fragen und dazugehörige Antworten. Wenn Ihr darüber hinaus Fragen habt, schreibt doch einen Kommentar am Ende des Beitrags. Im Lubera Gartenshop könnt Ihr aus einer riesengrossen Auswahl Euren lieblings Feigenbaum kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Wann sind Feigenbäume winterhart?
- Ob der Feigenbaum winterhart ist, hängt vom Standort ab
- Feigenbäume winterhart - die verschiedenen Sorten
- Winterharte Sorten bis -20° C
- Bedingt winterharte Feigen Sorten bis -12° C
- Feigenbäume auspflanzen - Standort, Erde und Schutz
- Der Standort
- Die Erde und das Einpflanzen
- Der optimale Winterschutz
- Feigenbaum Pflege: Das ist zu beachten
- Den Feigenbaum gießen
- Die Feige düngen
- Die Feige überwintern
- Den Feigenbaum schneiden
Zusammenfassung: Wann sind Feigenbäume winterhart?
Feigenbäume (Botanisch Ficus carica) sind mediterrane Obstbäume aus der Familie der Maulbeergewächse. Sie sind bedingt winterhart, vertragen also unter bestimmten Bedingungen und in einem begrenzten Umfang Frost. Grundsätzlich hängt die Winterhärte von Feigen von der Sorte und dem Standort ab. Im Folgenden erfahrt ihr, welche Feigenbäume winterhart sind, welcher Standort optimal ist und wie ihr die Pflanze am besten überwintert, um auch im folgenden Jahr Freude an einer reichen Ernte zu haben! Zusätzlich gebe ich euch noch wertvolle Pflegetipps.
Ob der Feigenbaum winterhart ist, hängt vom Standort ab
Wer eine Feige auspflanzen möchte, sollte zunächst den eigenen Standort und das Winterwetter gut kennenlernen. Hilfreich dabei sind sogenannte Winterhärtezonen, die geografische Gebiete nach den winterlichen Tiefsttemperaturen unterscheiden. Dabei ist die Zonennummer umso höher, je wärmer es ist. Für die Frage, ob Feigenbäume winterhart sind, sind die Zonen 7 und 8 interessant. In der Zone 7 herrschen winterliche Tiefsttemperaturen von -17,7° C bis -12,3° C, in der Zone 8 sind es -12,2° C bis -6,7° C. In der wärmeren Zone 8 können viele Feigensorten problemlos draußen überwintern, in der Zone 8 nur noch bestimmte Sorten.
Das Gebiet nördlich der Alpen ist in Bezug auf die Winterhärtezonen dreigeteilt: Während der Südosten zur kalten Winterhärtezone 6 gehört, sind die Mitte mit der Zone 7 und der Westen mit Zone 8 warm genug, dass Feigenbäume winterhart sind. In welcher Zone Euer Wohnort liegt, könnt Ihr in dieser Karte nachsehen. Da sich die Karte auf Durchschnittswerte der Vergangenheit bezieht, vergrößert der Klimawandel die wärmeren Zonen 7 und 8. Allerdings solltet Ihr in den Grenzgebieten zwischen Zone 6 und Zone 7 vorsichtig sein. Auch wenn es im Schnitt wärmer wird, können einzelne Nachtfröste doch noch sehr kalt sein. Dann gilt es, die Feigenbäume zu schützen.
Feigenbäume winterhart - die verschiedenen Sorten
Als sehr alte Kulturpflanze wird die Feige in vielen unterschiedlichen Sorten gezüchtet. Bei der Auswahl winterharter Feigenbäume kommt es daher darauf an, die richtige Sorte auszuwählen. Dabei gilt, dass die Früchte umso attraktiver sind, je empfindlicher eine Sorte ist. Also sollte man bei der Winterhärte der Feigenbäume die Sorte genau an den eigenen Standort und dessen Winterbedingungen anpassen. Damit bekommt Ihr einen guten Kompromiss zwischen Winterhärte und Süße und Saft der Früchte.
Beim Auspflanzen der Feige solltet Ihr aber auch beachten, dass Feigen -wie alle Pflanzen- für das Wachstum von Blättern und Früchten Wärme und Licht führen. Wenn Ihr an einem kalten Standort ein gutes Winterquartier habt, das kühl und hell ist, könnte es produktiver sein, die Feige im Kübel geschützt zu überwintern. Dann steht die Feige im Winter wärmer, kann früher austreiben und auch früher Früchte bilden. Wenn Ihr aber nur ein warmes Winterquartier habt, solltet Ihr Euch für einen Feigenbaum entscheiden, der auch ausgepflanzt werden kann.
Winterharte Sorten bis -20° C
Winterharte Sorten solltet Ihr aussuchen, wenn Ihr in der Winterhärtezone 7 wohnt und die Feige auspflanzen wollt. Wenn Ihr mutig seid, könnt Ihr es auch in der Zone 6 mit winterharten Feigen probieren.
Beliebte und bekannte Sorten sind:
- Amatrice Casale
- Bornholmfeige
- Brown Turkey
- Early Black
- Ronde de Bordeaux
- Twotimer®
Bedingt winterharte Feigen Sorten bis -12° C
Etwas entspannter ist die Lage bei bedingt winterharten Sorten, die für die Winterhärtezone 8 geeignet sind.
- Bayernfeige
- Dalmatie
- Morena
- Mère Veronique
- Perretta
- Rosetta
- Rossa Rotondo
Feigenbäume auspflanzen - Standort, Erde und Schutz
Wenn Ihr Euch für das Auspflanzen eines Feigenbaum entschieden habt, kommt es auch darauf an, wo und wie Ihr den Feigenbaum auspflanzt.
Der Standort
Bitte beachtet, dass Feigen sehr groß werden können, wenn es Ihnen gut geht (worauf wir sehr hoffen). Plant also ausgiebig Platz ein. Außerdem solltet Ihr den Standort so wählen, dass die Pflanze besonders viel Sonne bekommt. Schaut Euch den Verlauf der Sonne auf Eurem Grundstück an. Gut ist, wenn die Feige von morgens bis abends Sonne bekommt, dann steht sie wärmer, treibt früher aus und die Früchte werden süßer.
Die Erde und das Einpflanzen
Wie bei den allermeisten mediterranen Pflanzen solltet Ihr unbedingt Staunässe vermeiden. Daher ist zunächst das Pflanzenloch tief auszuheben und darauf zu achten, dass nach unten hin ausreichend Drainage besteht. In vielen Fällen entstehen Neubaugebiete auf ehemaligen Ackerflächen. Dort hat sich über einen langen Zeitraum pflugscharentief eine undurchlässige Schicht gebildet, die Ihr auflockern müsst. Die Pflanzerde für den Feigenbaum sollte locker und wasserdurchlässig sein. Sie kann durch Kies, Schotter und Sand durchlässig gemacht werden.
Vor dem Einpflanzen solltet Ihr den Wurzelballen in einem Eimer mit Wasser setzen, damit Wasser aufgenommen werden kann. Das hilft beim anwachsen. Achtet beim Einpflanzen auch auf einen graden Stand, später ärgert Ihr Euch, wenn die Feige schief steht. Wenn die Feige schon groß ist, könnt Ihr sie an einem Pfahl o.ä. festbinden, damit der Stand auch im Wind gerade bleibt.
Der optimale Winterschutz
Gerade in den ersten Jahren empfiehlt sich ein Schutz der Feige vor Kälte, aber auch Nässe, wenn Feigenbäume winterhart sind. Je nach Herkunft benötigt die junge Feige etwas Zeit für die Akklimatisierung. Zur Unterstützung solltet Ihr die Pflanzscheibe -also die Erde oberhalb der Wurzeln- mit einer Erd- oder Mulchschicht aus Laub oder anderen Gartenabfällen abdecken. Da die Feige laubabwerfend ist, lassen sich die Äste und Zweige durch ein Vlies oder einen Jutesack schützen. Vorher solltet Ihr die Äste zusammenbinden, alte Blätter und Früchte entfernen. Dieser Schutz wehrt in der Phase der Akklimatisierung die ärgsten Fröste ab. Ihr solltet die Feige aber nicht luftdicht einpacken, das kann zu Schimmel und Fäulnis führen. Auch solltet Ihr den Schutz im Februar entfernen, damit die Feige die erste Sonne genießen kann.
Feigenbaum Pflege: Das ist zu beachten
Wenn der Feigenbaum im Garten wächst, ist die Pflege wirklich einfach.
Den Feigenbaum gießen
Nach dem Auspflanzen müsst Ihr den Baum gut und wiederholt angießen. Das macht Ihr in den ersten fünf Tagen am Besten täglich, denn dadurch erleichtert Ihr das Anwurzeln spürbar. Wenn die Feige angewachsen ist, müsst Ihr sie nur noch gießen, wenn es sehr trocken ist. Die Feige rollt die Blätter ein, wenn ihr Wasser fehlt. Allerdings tut sie das auch, wenn es viel zu nass ist.
Die Feige düngen
Düngen solltet Ihr die Feige vor allem beim Einpflanzen. Gebt ein bis zwei Hände organischen Dünger wie Hornspäne in das Pflanzloch, davon kann die Feige eine Zeit lang gut leben. Im weiteren Verlauf muss sie bei guter Gartenerde nicht mehr gedüngt werden: durch abfallendes organisches Material erneuern sich die Bodennährstoffe laufend, so dass die Pflanzen sich selbst versorgen können.
Wenn Ihr Dünger zugibt, solltet Ihr unbedingt Überdüngung vermeiden. Haltet Euch genau an die Vorschriften des Herstellers. Eine Überdüngung erkennt Ihr an braunen, abgestorbenen Stellen, die sich vor allem an den Blatträndern zeigen.
Die Feige überwintern
Wenn Ihr die Feige im Kübel pflanzt, reicht ein kühles und frostfreies Winterquartier mit einer Lichtquelle mittlerer Helligkeit. Ein Gartenhaus oder eine Garage kann gut als Überwinterungsquartier funktionieren. Während des Winters benötigt die laubfreie Feige nur ganz, ganz wenig Wasser und überhaupt keinen Dünger. Die im Kübel gepflanzte Feige solltet erst wieder gedüngt werden, wenn sie Anfang März rausgestellt wird und der Blattaustrieb beginnt.
Den Feigenbaum schneiden
Die Feige ist sehr schnittfreudig und kann immer wieder korrigiert werden. Ein Rückschnitt sollte aber die Ausnahme bleiben, da die Feige bei uns doch langsamer wächst als im Mittelmeerraum.
Beim Erhaltungsschnitt werden abgestorbene Blätter und Zweige entfernt. Bei größeren Schnittflächen sollten diese mit einer Wundverschlusssalbe verschlossen werden.
Beim Erziehungsschnitt wird im frühen Frühjahr ein stabiles Gerüst aus Haupttrieb und Nebentrieb entwickelt. Dazu werden quer wachsende Triebe entfernt, oder auch schwächere Nebentriebe.
Verschiedentlich wird ein Fruchtschnitt empfohlen, der die jungen Triebspitzen entfernt. Dadurch soll die Fruchtbildung und die Zuckerbildung in den Früchten unterstützt werden, die unterhalb der jungen Blätter sitzen. Diesen Fruchtschnitt würde ich aber nur durchführen, wenn die Feige insgesamt sehr dicht im Laub ist, ansonsten fehlt es ihr an Blattsubstanz für die Photosynthese.
Hallo ,
ich habe einen Feigenbaum mit unbekanntem Namen .
Er hat nur einen Trieb , ca 2 m hoch .( In einem Jahr gewachsen )
Kann ich ihn kürzen ? Wann ?
Mit freundlichen Grüßen
Werner Mohr
Duisburg
Hallo Herr Mohr,
Feigenbäume können nahezu beliebig geschnitten werden. Sie können den langen Trieb also einkürzen. Die beste Zeit dafür ist das frühe Frühjahr, wenn die Feige noch im blattlosen Zustand ist. Wenn der Feigenbaum nur mäßig wächst, könnte es an einem ungeeignetem Standort oder fehlenden Nährstoffen im Topf liegen.
Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne melden.
Viele Grüße
D. Große Holtforth