Steinkraut (Lobularia maritima oder Duftsteinrich) ist in vielen heimischen Gärten zu finden. Seine kleinen weißen, rosafarbenen oder violetten Blüten blühen von Juni bis in den September/Oktober hinein. Die Pflanze ist zwar einjährig und nicht winterhart aber durch Selbstaussaat sorgt sie für Nachwuchs Jahr für Jahr. Dabei ist sie anspruchslos was die Pflege betrifft.
Inhaltsverzeichnis
Steinkraut Pflege – Tipps im Steckbrief
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: keine besonderen Ansprüche
- Pflanzen: bereits Ende April; junge Pflanzen nach den Eisheiligen ins Freiland
- Umpflanzen: sehr gut möglich
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Aussaat: im März im Hause; ab April im Freiland
- Vermehrung: Aussaat; Selbstaussaat
- Gießen: nur in Hitzeperioden und in Kübelhaltung
- Düngen: nicht notwendig; lediglich nach dem Schnitt
- Schneiden: nicht notwendig; Rückschnitt nach Blüte fördert zweite Blüte
- Überwinterung: nicht winterhart
- Krankheiten: nicht bekannt
- Schädlinge: Schnecken
Aussehen und Wissenswertes über Lobularia maritima
Das Steinkraut, Lobularia maritima, stammt ursprünglich von den Kanaren und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae), innerhalb derer es mit circa 250 verschiedenen Arten vertreten ist. Je nach Art können die Pflanzen Wuchshöhen zwischen 8 cm und 1 m erreichen.
Die Blätter des Steinkrauts sind rosettenförmig angeordnet und sitzen an aufrechtstehenden beziehungsweise liegenden Stängeln. Am Ende dieser Stängel bilden sich die Blüten, die weiß, rosafarben oder violett sein können und einen süßlichen Duft verbreiten. Aus ihnen entstehen nach einer langen Blütezeit kleine Schoten, die mit unzähligen Samen gefüllt sind.
Die hierzulande am häufigsten kultivierte Steinkrautart ist der Duftsteinrich, welches nicht höher als 20 cm und nicht breiter als 25 cm wird. Früher war es unter der Bezeichnung Alyssum maritima bekannt, jetzt unter Lobularia maritima. Zunächst bildet die Pflanze stehende Triebe, die jedoch umfallen, je höher sie werden. Aufgrund seines polsterartigen, buschigen Wuchses wird der Duftsteinrich sehr gerne zur Bepflanzung von Steingärten und Mauern verwendet, kann aber auch in Hängeampeln gepflanzt werden.
Ab Juni bildet er seine vielen kleinen Blüten aus, die nicht nur optisch gut aussehen, sondern auch eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten darstellen, die sich durch den süßlichen Duft magisch angezogen fühlen. Den ganzen Sommer über steht das Lobularia maritima in voller Blüte, so dass es zu den blühfreudigsten Pflanzen im heimischen Garten gezählt werden kann.
Standort und Boden für den Duftsteinrich
Das Alyssum ist bezüglich seines Standorts sehr anspruchslos: es gedeiht zwar bevorzugt an sonnigen Plätzen, nimmt aber notfalls auch mit welchen im Halbschatten vorlieb. Lediglich komplett schattige Standorte sind nicht zu empfehlen; das Steinkraut wird dort nur spärlich wachsen und kaum Blüten bilden können. Auch der betörend süßliche Duft wird nicht verströmen.
Auch bezüglich der Bodenverhältnisse ist der Duftsteinrich sehr genügsam: er wächst auf kargen Böden ebenso gut wie auf nährstoffreichen. Optimal ist es, wenn das Substrat wasserdurchlässig und etwas trocken ist; dies ist beispielsweise durch Untermischen von Sand möglich.
Wird das Steinkraut in Kübelhaltung kultiviert, so ist gewöhnliche Pflanzerde vollkommen ausreichend.
Aussaat
Lobularia maritima kann bereits im März im Hause vorgezogen werden:
- Kleine Pflanzgefäße mit Erde füllen
- Einige Samen pro Töpfchen auf Substrat legen
- Leicht mit Erde bedecken
- Anzuchtgefäße auf Fensterbank stellen
- Keimung erfolgt bei Temperaturen um 18°C
- Substrat leicht feucht halten
Bereits nach wenigen Tagen beginnt das Saatgut zu keimen. Mit dem Auspflanzen der jungen Steinkrautpflanzen sollte jedoch bis nach den Eisheiligen gewartet werden.
Alternativ kann eine Steinkraut Aussaat ab April direkt ins Freiland erfolgen. Hierbei ist es sinnvoll, direkt an Ort und Stelle auszusäen, um sich ein späteres Umpflanzen zu ersparen. Das Saatgut sollte dabei nicht zu dicht gestreut und nur wenig mit Erde bedeckt werden. die Aussaat selbst kann verschiedenartig erfolgen:
- In Reihen
- In Horsten
- In Pflanzkästen vor oder neben Sommerblüher
Stehen die Duftsteinrichpflanzen zu dicht, empfiehlt es sich, sie zu pikieren und danach jeweils sechs der kleinen Pflänzchen zusammen zu setzen, so dass dichte, horstige Pflanzen entstehen.
Lubera-Tipp: Bei Gestalten der Horste verschiedene Farben miteinander kombinieren, so dass einzigartige Farbvariationen auftreten!
Pflanzen und Pflegen
Der Duftsteinrich kann bereits Ende April ins Freiland gepflanzt werden; der optimale Zeitpunkt ist jedoch nach den Eisheiligen (Mitte Mai).
Sehr schön sieht es aus, wenn Steinkraut in verschiedenen Farben miteinander kombiniert wird.
Da die Pflanzen sich jedoch sehr ausbreiten, sollte ein Abstand von etwa 20 cm zwischen ihnen gelassen werden.
Lubera-Tipp: Weißes Steinkraut neben Männertreu pflanzen, da dies einen sehr schönen Kontrast ergibt!
Nach dem Pflanzen sollten folgende Pflege-Tipps beachtet werden:
- Gießen: Steinkraut in Freilandhaltung sollte nur in langen Hitzeperioden gegossen werden; als Kübelpflanze hingegen ist darauf zu achten, dass das Pflanzsubstrat nicht zu stark austrocknet.
- Düngen: Es ist nicht notwendig, den Duftsteinrich zu düngen. Ausnahmen bestehen lediglich nach dem Schnitt: eine kleine Gabe Flüssigdünger oder Hornspäne wird der Pflanze helfen, sich schnell wieder zu erholen und neue Blüten zu bilden.
Steinkraut umpflanzen?
Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen verträgt der Duftsteinrich ein Umsetzen an einen anderen Standort sehr gut; dieses Umpflanzen kann den ganzen Frühling/Sommer/Herbst über erfolgen.
Wichtig dabei ist, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden, was beispielsweise der Fall sein kann, wenn die kleine Pflanze zwischen Gehwegplatten herausgezogen wird.
Kübelhaltung
Es ist sehr gut möglich, Duftsteinrich in Pflanzgefäßen zum Beispiel auf dem Balkon zu kultivieren; hierfür bieten sich alle möglichen Varianten an:
- Blumenkästen
- Hängeampeln
- Schalen
- Spindeln
Da das Steinkraut dazu neigt, seine Triebe ab einer gewissen Länge herabhängen zu lassen, ist es bestens dafür geeignet, als Hängepflanze kultiviert zu werden. Besonders gut kommen die kleinen Pflanzen zur Geltung, wenn sie in einem Pflanzgefäß vor höhere gesetzt werden.
Bei der Kübelpflanzen Pflege ist nur wenig zu beachten:
- Einheitserde ist ausreichend
- Drainage ins Pflanzgefäß legen
- Pflanzen nicht zu dicht setzen, da sie ausufernd wachsen
- Substrat gleichmäßig gießen; Staunässe vermeiden.
Steinkraut schneiden
Beschäftigt man sich mit der Alyssum Pflege, so fällt immer wieder die Begrifflichkeit „nach dem Schneiden…“. Wird das Steinkraut also geschnitten?
Grundsätzlich ist es nicht notwendig, den Duftsteinrich zu schneiden. Ein Rückschnitt im Sommer ist allerdings insofern empfehlenswert, als dass dadurch eine zweite Blüte gefördert wird. Diese wird sich sehr schnell zeigen, nachdem besagter Schnitt erfolgt ist. Nach dem Schneiden sollte das Steinkraut eine kleine Düngegabe bekommen, die sowohl den Wuchs als auch die erneute Blütenbildung fördert.
Ist Steinkraut winterhart?
Es entsteht leicht der Eindruck, dass es sich beim Steinkraut um eine winterharte Pflanze handelt, weil sie – einmal gepflanzt – Jahr für Jahr an derselben Stelle wächst. Dieser Eindruck täuscht: bei den Pflanzen handelt es sich um solche, die durch Selbstaussaat entstanden sind, und demzufolge an derselben Stelle beziehungsweise in unmittelbarer Nähe der Ursprungspflanze gedeihen.
Steinkraut wird in der Regel einjährig kultiviert, da es nicht winterhart ist. Wird der Garten winterfest gemacht, bleiben dem Hobbygärtner zwei Optionen, wie er mit seinem Alyssum verfahren soll:
- Stehen lassen
- Herausziehen und entsorgen
Wird das Steinkraut in der Erde gelassen, wird es zwar nicht überleben, jedoch kann es unter Umständen noch Samen verlieren, der den Winter über im Boden verbringt und dort im Frühjahr keimt. Saatgut ist sehr viel frosthärter als bestehende Pflanzen, so dass durchaus Chancen bestehen, dass die Selbstaussaat auch die kalten Monate über funktioniert und so im folgenden Jahr neue Alyssumpflanzen im Garten gedeihen.
Für gewöhnlich entscheiden sich die meisten Gartenbesitzer jedoch für die zweite Methode und ziehen das Steinkraut aus der Erde. Bevor es auf den Kompost kommt, sollte es noch kräftig geschüttelt werden, da so die letzten verbliebenen Samen herausfallen und neue Pflanzen ergeben können.
Im Übrigen ist es keine Seltenheit, wenn sich auf einem Kompost neue Steinkrautpflanzen bilden; dies können sehr gut ausgegraben und an den gewünschten Standort verpflanzt werden.
Vermehren von Duftsteinrich
Der Duftsteinrich wird auf zwei verschiedene Arten vermehrt:
- Aussaat
- Selbstaussaat
Während die Pflanze bei ersterer Methode die Hilfe des Gartenbesitzers benötigt, erledigt sie die zweite ganz alleine: sie bildet aus ihren vielen Blüten ebenso viele Schoten, in denen sich unzählige kleine Samen befinden. Platzen die Schoten, verstreut sich das Saatgut in großflächiger Umgebung um das Steinkraut herum; dort keimen sie zu Hunderten.
Teilweise ist die ansonsten so angenehme und bescheidene Pflanze so penetrant, dass sie seitens des Gartenbesitzers entsorgt werden soll – vor allem, wenn sie an Stellen wächst, an denen ihre Anwesenheit nicht zwingend erwünscht ist, wie zum Beispiel im Rasen oder in den Fugen von Terrassen und Wegen. Da das Steinkraut jedoch sehr feine Wurzeln hat, stellt das Herausziehen kein Problem dar.
Krankheiten und Schädlinge
Das robuste und widerstandsfähige Steinkraut ist nicht anfällig für irgendwelche Krankheiten; auch von Schädlingen bleibt es weitestgehend verschont.
Lediglich Schnecken können zu einem großen Problem für die kleine Pflanze werden, da sich diese Schädlinge sehr gerne von deren Trieben ernähren. Besonders junge Duftsteinrichpflanzen sind in großer Gefahr; diese wird bei feuchter Witterung noch potenziert. Als Gartenbesitzer sollte man zunächst versuchen, die Schnecken abzusammeln. Dies muss jedoch regelmäßig geschehen, da sie enorm schnell große Schäden anrichten können. Nützt diese Methode nichts, muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, beispielsweise Schneckenkorn.
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