Im Garten wird diese Pflanze oft verschmäht, da ein Hautkontakt mit ihr zu schmerzhaften Pusteln sowie Juckreiz führen kann. Als Heilkraut hingegen ist sie unersetzlich, da sie gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden kann. Wie man ganz leicht einen Brennnesseltee selber machen kann und wogegen dieser alles wirkt, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Kurz & knapp
- Brennnessel Wirkung
- Welche Nebenwirkungen hat Brennnesseltee?
- Anwendungsgebiete
- Welche Pflanzenteile werden verwendet?
- Erntezeit
- Brennnesseltee selber machen aus frischen Blättern
- Rezept
- Aus getrockneten Blättern
- Mit Zitronengras
- Brennnesseltee richtig anwenden
- Was ist noch für Pflanzenfreunde interessant?
Kurz & knapp
- Die Brennnessel ist eine der wertvollsten Heilpflanzen überhaupt
- Aufgrund ihrer antibakteriellen, entwässernden und entzündungshemmenden Wirkung wird sie gegen viele Beschwerden eingesetzt
- Zur Herstellung von Brennnesseltee werden Blätter und Triebe verwendet, und zwar sowohl in frischem als auch in getrocknetem Zustand
- Erntezeit liegt zwischen März und September
- Der Tee sollte kurativ eingenommen werden
- Verfeinerung mit Honig oder frischer Zitrone
Brennnessel Wirkung
Die Pflanze wirkt
- antibakteriell,
- entwässernd,
- entzündungshemmend sowie
- harntreibend und
fördert zudem den Stoffwechsel. Auch für das Blut ist sie von immenser Bedeutung: sie wirkt nicht nur blutreinigend, sondern auch blutbildend und kann zudem bei offenen Wunden auch blutstillend sein.
Welche Nebenwirkungen hat Brennnesseltee?
Bei diesem Aufgussgetränk handelt es sich um einen Medizintee. Dies bedeutet, dass er gegen verschiedene Beschwerden angewendet werden kann – und dies auch genau nach Anweisung. Bei unsachgemäßem oder übermäßigem Gebrauch kann es zu Nebenwirkungen kommen, welche allerdings nicht schwerwiegend sind. Leichtes Herzrasen sowie starker Harndrang können auftreten. Viel gravierender jedoch ist die Gefahr der Austrocknung. Da dieser Tee sehr stark entwässert, ist zwingend auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten.
Achtung: Bei einer bekannten Herz- oder Niereninsuffizienz sollte kein Brennnesseltee getrunken werden!
Während einer Schwangerschaft sollte möglichst kein Brennnesseltee getrunken werden – genauso wenig wie andere entwässernde Tees. Auch, wenn er eine übermäßige Wassereinlagerung verhindern kann, ist er nicht besonders gut für den Embryo. Es kann zudem zu Schlafstörungen, Muskelbeschwerden, Unruhe sowie depressiven Verstimmungen kommen. Grundsätzlich sollten Schwangere ihren Gynäkologen zur Rate ziehen, bevor sie sich einen Kräutertee aufsetzen wollen.
Anwendungsgebiete
Überwiegend aufgrund der entwässernden Wirkungsweise wird Brennnesseltee sehr gerne bei Entschlackungs- und Entgiftungskuren eingesetzt. In keinem Detox-Programm darf das Kraut fehlen. Doch nicht nur die Schönheitsindustrie, sondern auch die Medizin profitiert von der wertvollen Heilpflanze: sie kann unterstützend bei
- Diabetes,
- entzündlichen Gelenkerkrankungen,
- Harnwegsinfekten,
- Nierengrieß,
- Prostatabeschwerden,
- Reizblase sowie
- rheumatischen Beschwerden
eingesetzt werden.
Weniger bekannt ist hingegen, dass sich in den Pflanzenteilen Histamine befinden, welche bei Niesen sowie Juckreiz bei Heuschnupfen lindern und zudem desensibilisierend wirken können. Personen, die unter derartigen Beschwerden leiden, sollten zweimal jährlich eine Brennnesseltee-Kur machen. Schaden kann eine solche auf keinen Fall: Brennnesseln enthalten sehr viele Vitamine sowie Spurenelemente und tragen nachweislich zur Stärkung des Immunsystems bei.
Die Heilkraft der Brennnessel ist übrigens diverse Male medizinisch bewiesen worden; es handelt sich also nicht um ein Kraut mit Placeboeffekt…
Welche Pflanzenteile werden verwendet?
Zum Brennnesseltee selber machen werden Blätter und Triebe verwendet. Um die Heilwirkung der Pflanze auf andere Weise zu nutzen, können auch Wurzeln sowie Samen genommen werden.
Erntezeit
Von März bis September können die Pflanzenteile geerntet werden. Besonders aromareich sind sie jedoch vor der Blüte. Wenn sie in frischem Zustand zu Tee verarbeitet werden sollen, so empfiehlt sich eine tägliche Ernte. Ansonsten werden die Brennnesseln zu kleinen Sträußen zusammengebunden und kopfüber getrocknet. Einzelne Pflanzenteile können auch sehr gut in einem Dörrautomaten getrocknet werden.
Brennnesseltee selber machen aus frischen Blättern
Frisch geerntete Pflanzenteile sind umso aromatischer, je jünger sie sind. Sie sollten möglichst umgehend nach der Ernte verarbeitet werden, da sie sehr schnell schlapp werden.
Rezept
- Drei bis vier Teelöffel Pflanzenteile in eine Tasse geben
- Mit 200 ml kochendem oder siedendem Wasser übergießen
- Tasse abdecken
- 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Lubera-Tipp: Frische Zitrone oder Honig geben dem Tee ein besonderes Aroma!
Aus getrockneten Blättern
Auch aus getrockneten Blättern und Trieben lässt sich ein Brennnesseltee selber machen. Außerhalb der Saison ist diese Methode die am häufigsten praktizierteste, da sich das Kraut in getrocknetem Zustand den Winter über – und noch viel länger – hält.
- Einen Teelöffel getrocknetes Kraut in eine Tasse geben
- Mit 200 ml kochendem oder siedendem Wasser übergießen
- Abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Video-Tipp: Wie Brennnessel für Tee getrocknet wird, sehen Sie in diesem Video…
Mit Zitronengras
Gerne als Abnehm-Tee bezeichnet, ist das Aufgussgetränk in Verbindung mit Zitronengras und Ingwer ein besonderer Genuss. Zudem sorgen die Zutaten dafür, dass der Stoffwechsel angekurbelt wird:
- 2-3 Stücke Zitronengras
- 10 g Ingwer, geschnitten
- Ein Teelöffel getrocknete Brennnesseln
Wer es noch etwas aromatischer möchte, kann auch mehr Ingwer verwenden.
- Zutaten in eine Tasse geben
- Mit 200 ml kochendem Wasser übergießen
- Abdecken
- 10 – 15 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Brennnesseltee richtig anwenden
Auch wenn er noch so gut schmeckt: Brennnesseltee ist ein Medizintee und sollte deswegen nicht im Übermaß getrunken werden. Für gewöhnlich erfolgt eine kurative Anwendung. Das bedeutet, da für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen täglich das Aufgussgetränk konsumiert wird. Dies geschieht überwiegend im Frühjahr oder Herbst. Während dieser Kur werden drei Tassen á 200 ml pro Tag getrunken, wobei sich der Körper erst einmal an die Wirkung gewöhnen sollte: zunächst nur eine Tasse täglich, dann zwei und schließlich drei trinken. Aufgrund der entwässernden Wirkung sollte zusätzlich mindesten dieselbe Menge Wasser getrunken werden!
Bei einer beginnenden Blasenentzündung sollte mehrmals täglich eine Tasse des Tees getrunken werden. Die Einnahme erfolgt so lange, bis die Beschwerden abgeklungen sind.
Wird der Brennnesseltee hingegen gegen Gicht oder rheumatische Erkrankungen eingenommen, so dürfen durchaus fünf bis acht Tassen am Tag getrunken werden, allerdings nicht über einen längeren Zeitraum.
Lubera-Tipp: Von einer langfristigen Anwendung ist abzuraten.
Was ist noch für Pflanzenfreunde interessant?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Kann man mit Brennnesseltee abnehmen?
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Brennnesseltee beim Abnehmen hilft. Leider ist seine diesbezügliche Wirkung nicht besser als jeder andere Tee. Durch seine harntreibende und entwässernden Eigenschaften verliert man jedoch Flüssigkeit, welche sich als Gewichtsverlust auf der Waage bemerkbar macht. Mit Abnehmen hat dies allerdings nichts zu tun.
Können Brennnesseln gefährlich sein?
Werden die Brennnesseln von unten nach oben angefasst, ist dies relativ gefahrlos möglich. Der Grund liegt darin, dass die Brennhaare überwiegend nach oben gerichtet sind. Empfindliche Personen sollten dennoch aufpassen: der bloße Kontakt mit der Brennflüssigkeit kann bereits sehr unangenehme bis schmerzhafte Reaktionen hervorrufen.
Wie ernte ich Brennnesseln?
Ideal ist die Ernte nach einem Regenschauer, da dann die Brennhaare keine Reizungen verursachen. Dennoch sollten die Blätter vorsorglich von unten angefasst beziehungsweise vorsichtig abgezupft werden, gegebenenfalls mit Handschuhen. Wer ganze Stängel benötig, schneidet diese mit einer Gartenschere bodennah ab.
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