Blattläuse an Rosen sind leider keine Seltenheit. Nichtsdestotrotz möchte man sie dort nicht haben, und so stellt sich die Frage, ob sie sich bekämpfen lassen. Ob und wie dies möglich ist und wie man Befall vorbeugen kann, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Was tun gegen Blattläuse an Rosen?
- So erkennst du Blattläuse an Rosen
- Schadbilder
- Kann ich Blattläuse an Rosen bekämpfen?
- Oder besser nicht?
- Bekämpfung mit Chemie
- Blattläuse an Rosen mit Wasser bekämpfen
- Mit Hausmitteln
- Brennnesselsud
- Blattläuse an Rosen mit Spülmittel bekämpfen?
- Lavendelöl
- Natürlich Blattläuse bekämpfen - verspricht das Erfolg?
- Blattläuse an Rosen – Vorbeugung
- Widerstandsfähige Rosensorten
- Standort
- Richtige Pflege
- Begleitpflanzen
- Tipps & Tricks
Zusammenfassung: Was tun gegen Blattläuse an Rosen?
- Blattläuse an Rosen sind häufig und erkennbar durch klebrige, glänzende Pflanzen.
- Befallene Rosen haben verkümmerte Blätter und abfallende Knospen.
- Eine Bekämpfung ist sinnvoll, da Blattläuse sich schnell vermehren und die Pflanze schwächen.
- Bei starkem Befall sind chemische Mittel möglich, aber Hausmittel sind oft ausreichend.
- Wasserstrahl: Befallene Stellen morgens und abends abspritzen.
- Schmierseife: Reine Kaliseife in Wasser lösen, mehrmals täglich auftragen, Spiritus verstärkt die Wirkung.
- Brennnesselsud: 1 kg Brennnesseln in 10 l Wasser einweichen, täglich sprühen.
- Lavendelöl: Einige Tropfen in Wasser auflösen und aufsprühen.
- Natürliche Feinde: Marienkäfer fördern durch Insektenhotels und passende Pflanzen.
- Vorbeugung: Robuste Rosensorten wählen, sonniger Standort, richtige Pflege und Begleitpflanzen wie Lavendel und Thymian.
- Manuelles Einsammeln ist ineffektiv; Neemöl kann andere Insekten schädigen und wird deshalb nicht empfohlen.
So erkennst du Blattläuse an Rosen
Eine einzige Blattlaus ist aufgrund ihrer geringen Grösse recht schwer zu erkennen. Da sie jedoch meistens in Massen auftreten, lassen sie sich oftmals schon mit blossem Auge entdecken. Bei einem Befall entstehen allerdings auffällige Schadbilder, welche auf die Anwesenheit von Blattläusen an Rosen schliessen lassen.
Schadbilder
Zunächst fällt auf, dass die betroffenen Rosen insgesamt klebrig und glänzend aussehen. Dieser Schein trügt nicht: Blattläuse scheiden Honigtau aus, welcher sehr klebrig ist. Des Weiteren können die Pflanzen weniger gut wachsen, weder in die Breite noch in die Höhe. Neue Blätter entwickeln sich nicht, die bestehenden verkrüppeln und/oder rollen sich zusammen.
Die Rosen bilden zwar Knospen, jedoch fallen diese meistens ab, bevor sie sich öffnen können. Alles in allem wirkt die komplette Pflanze sehr desolat. Kein Wunder: die Blattläuse saugen sie aus, so dass sie im wahrsten Sinne des Wortes kraft- und saftlos ist.
Kann ich Blattläuse an Rosen bekämpfen?
Eine Bekämpfung ist durchaus möglich – und zudem sinnvoll, da sich die ungebetenen Gäste sehr schnell vermehren. Eine einzige Laus kann bis zu fünf Nachkommen täglich hervorbringen, die selbst wiederum bald geschlechtsreif sind. So kann man sich leicht ausrechnen, dass die Population in kurzer Zeit stark ansteigen wird.
Keine Rose ist auf Dauer stark genug, einer solchen Invasion standzuhalten. Sie wird bis aufs Letzte ausgesaugt, wird schlapp, krank – und kann im schlimmsten Fall sogar eingehen, weil sie Bakterien, Viren und Pilzen nichts entgegenzusetzen hat. Dies ist glücklicherweise äusserst selten der Fall, weil meistens das Gartenjahr zuende geht, bevor ein derartiges Desaster eingetreten ist. Möglich ist es jedoch allemal. Abgesehen davon gehen Blattläuse auch auf benachbarte Pflanzen, so dass durch eine solche Invasion ganze Beete eine sehr unschöne Optik bekommen.
Oder besser nicht?
Wenn das Gartenjahr bereits sehr weit fortgeschritten ist, kann man ruhigen Gewissens darauf verzichten, Blattläuse an Rosen zu bekämpfen. Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis sie durch Frost und Kälte dahingerafft werden, so dass ein Eingreifen seitens des Pflanzenfreundes nicht notwendig ist. Die Rosen hingegen werden im folgenden Jahr wieder aufs Neue austreiben.
Bekämpfung mit Chemie
Im Fachhandel gibt es spezielle Pflanzenschutzmittel, die gegen Blattläuse an Rosen eingesetzt werden können. Sicherlich sind diese wirksam, jedoch muss es nicht immer gleich die chemische Keule sein. Es gibt genügend Hausmittel, welche effektiv gegen die saugenden Schädlinge angewendet werden können.
Bei schweren Erkrankungen wie beispielsweise Pilzbefall ist es sicherlich sinnvoll, gleich hart durchzugreifen, um das Leben der Pflanze zu retten. Da dieses bei Blattläusen nicht massiv in Gefahr ist, hat man als Gartenbesitzer alle Zeit der Welt, sanftere Methoden zur Bekämpfung durchzuführen.
Blattläuse an Rosen mit Wasser bekämpfen
Bei erstem Anzeichen für einen Blattlausbefall kann tatsächlich Wasser eingesetzt werden. Hierbei werden morgens und abends mit einem Wasserschlauch vorsichtig die betroffenen Pflanzenteile abgespritzt. Häufig ist diese Massnahme bereits ausreichend, um die Invasion zu stoppen.
Lubera-Tipp: Bitte nicht bei praller Sonne durchführen, da die Kombination aus Wasser und Sonneneinstrahlung wiederum zum Verbrennen der Pflanzenteile führen kann.
Mit Hausmitteln
In heimischen Gärten werden Hausmittel sehr gerne eingesetzt. Gegen Blattläuse ist einer derartige Anwendung zudem sinnvoll, da sie häufig den gewünschten Erfolg mit sich bringt.
Schmierseife
Eines der besten Hausmittel zur Bekämpfung von Blattläusen an Rosen ist Schmierseife. Hierfür darf jedoch nur reine Kaliseife oder Kernseife verwendet werden, wobei erstere den Vorteil hat, dass sie bereits in flüssiger Form erhältlich ist. Aus der Seife sowie Wasser wird eine Lauge hergestellt. Diese muss mehrfach täglich auf de betroffenen Rosen aufgesprüht werden. Sie bildet dort einen Film, unter dem die Blattläuse ersticken.
Lubera-Tipp: Ein wenig Spiritus unter die Lauge mischen, da sie dadurch noch besser wirken kann.
Brennnesselsud
Auch Brennnesselsud ist hervorragend gegen Blattläuse geeignet. Er ist nicht nur wirksam, sondern schädigt zudem keine anderen Pflanzen oder Lebewesen, auch wenn er in den Boden eindringt. Die Herstellung ist denkbar einfach:
- 1 Kg Brennnesseln in 10 l Wasser einweichen
- Nach einem Tag den Sud in Sprühflaschen umfüllen
Die Rosen müssen auch hierbei mehrmals täglich eingesprüht werden.
Achtung: Brennnesselsud ist nicht identisch mit Brennnesseljauche! Diese darf keinesfalls unverdünnt auf die Rosen gesprüht werden.
Blattläuse an Rosen mit Spülmittel bekämpfen?
Zwar würde handelsübliches Spülmittel auch gegen die Schädlinge wirken, dennoch ist von einer derartigen Anwendung abzuraten. Dieses enthält Substanzen, welche den Schutzfilm auf den Rosen zerstören, wodurch sie anfällig für Bakterien und Pilze werden würden. Dasselbe gilt für parfümierte Seifen.
Lavendelöl
Einige Tropfen Lavendelöl können mit Wasser vermischt und auf die Rosen aufgesprüht werden. Aufgrund des Geruches, den die Blattläuse überhaupt nicht mögen, können sie vertrieben werden.
Natürlich Blattläuse bekämpfen - verspricht das Erfolg?
Blattläuse haben natürliche Fressfeinde, wie beispielsweise die Marienkäfer. Werden solche Nützlinge in den Garten gelockt, ist die Chance sehr gross, dass diese das Problem mit dem Schädlingsbefall lösen werden. So können ein Insektenhotel aufgestellt oder -gehängt, bestimmte Pflanzen kultiviert sowie Larven von Fressfeinden im Fachhandel gekauft und ausgesetzt werden.
Lubera-Tipp: Schafgarbe ist nicht nur eine fantastische Heilpflanze, sondern lockt auch Marienkäfer an.
Blattläuse an Rosen – Vorbeugung
Besser als sich Gedanken um die Bekämpfung von Blattläusen zu machen ist die Prävention. Dies bedeutet, dass einem Befall vorgebeugt werden sollte. Dies ist auf verschiedene Arten möglich:
- Auswahl der Rosensorten
- Standort
- Richtige Pflege
- Begleitpflanzen
Optimal ist es, wenn sämtliche Kriterien erfüllt werden könnten. Dies wäre zwar kein Garant dafür, dass sich keine Blattläuse an Rosen bilden können, jedoch würde sich das diesbezügliche Risiko stark minimieren.
Widerstandsfähige Rosensorten
Kauft man seine Rosen im Fachhandel, so ist eine gute Beratung sinnvoll. Der Fachhändler hat genug Erfahrungswerte, um robuste Sorten zu empfehlen. Zudem gibt es Rosensorten, die als besonders widerstandsfähig gelten. Diese sind mit dem ADR-Siegel gekennzeichnet, welches von unabhängigen Experten und Gutachtern an neue Rosensorten verliehen wird.
Lubera-Tipp: Beim Kaufen darauf achten, dass die Pflanzen kräftig sind, starke Wurzeln haben und keinen schlappen Eindruck machen.
Standort
Rosen sind wahre Sonnenanbeter und müssen deswegen an einem sehr sonnigen Standort kultiviert werden. Optimal geeignet ist die Südseite eines Grundstückes. Doch Vorsicht: nicht zu nahe an der Hauswand pflanzen, da diese wiederum Wärme abgibt, was zu Verbrennungen an den Pflanzenteilen führen kann.
Lubera-Tipp: Durchlässiger, nährstoffreicher Boden wird bevorzugt.
Richtige Pflege
Blattläuse siedeln sich bevorzugt an geschwächten Rosen an. Mit der richtigen Pflege kann eine derartige Schwäche vermieden werden. Bereits im späten Winter sollte der Boden mit etwas Stickstoff angereichert werden. Bitte nicht zu viel, da eine Überdüngung nicht der Stärkung der Pflanzen dient. Des Weiteren werden im März/April sowie nach der ersten Blüte kleine Mengen organischer Dünger in die Erde eingearbeitet.
Neben dem Düngen ist auch das richtige Giessen von Bedeutung. Rosen haben einen hohen Wasserbedarf, vertragen aber keine Staunässe. Auch mögen sie es gar nicht, wenn viel Wasser auf ihre Blätter gelangt, da dies wiederum die Entstehung von Pilzkrankheiten begünstigt. Ideal ist es, in den frühen Morgenstunden oder abends zu giessen.
Damit Rosen gesund und kräftig gedeihen können, sollten ihre Beete unkrautfrei gehalten werden. Zudem ist es hilfreich, die Erde regelmässig mit einer Hacke vorsichtig aufzulockern.
Begleitpflanzen
Es gibt einige Pflanzen, die von Blattläusen gemieden werden. Mehr noch: sie wirken abschreckend auf die kleinen saugenden Schädlinge. Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen und solche Pflanzen in ein Rosenbeet setzen. Als Begleitpflanzen gut geeignet sind unter anderem
- Baldrian,
- Lavendel,
- Rainfarn,
- Salbei sowie
- Thymian.
Auch Zwiebeln und Knoblauch wirken abschreckend auf Blattläuse, jedoch sind diese Gemüsepflanzen nicht unbedingt jene Gewächse, welche sich ein Hobbygärtner zwischen seinen Rosen wünscht.
Tipps & Tricks
Gelegentlich wird geraten, Blattläuse an Rosen manuell einzusammeln. Ein derartiges Unterfangen ist nicht besonders sinnvoll. Zum einen sind es für gewöhnlich keine einzelnen Exemplare, sondern sehr viele. Zum anderen weiss jeder, der schon einmal versucht hat, eine Blattlaus einzusammeln, dass diese mit grösster Wahrscheinlichkeit zerquetscht wird. Warum also sollte man sich die Mühe machen, die kleinen Schädlinge einzeln zu zerquetschen, wenn es gute wirksame Hausmittel gibt, mit denen gleich viele auf einen Schlag bekämpft werden können?
Neem beziehungsweise Neemöl ist ebenfalls ein wirksames natürliches Mittel gegen Blattläuse an Rosen. Es ist allerdings so, dass es nicht nur gegen die kleinen Läuse, sondern auch gegen andere Insekten wirkt. Aus diesem Grund wird hier auf dieses Mittel nicht weiter eingegangen.
Symbolgraphiken: © Sabine – stock.adobe.com; Alona Dudaieva – stock.adobe.com; traveldia – stock.adobe.com; Pam – stock.adobe.com; hcast – stock.adobe.com