Erblickt ein Hobbygärtner eine Vogelmiere (Stellaria) in seinem Garten, so wird er meistens alles daran setzen, sie schnellstmöglich zu vernichten, da er in ihr nur ein lästiges Unkraut sieht. Das ist insofern schade, als dass die Vogelmiere zum einen einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Bodens leistet, zum anderen ein leckeres Wildgemüse ist, das zudem eine Heilwirkung besitzt. Es ist also zu überlegen, ob eine Vogelmieren Bekämpfung wirklich notwendig ist – oder ob man das kleine Kraut mit den sternenförmigen Blüten als Helfer für Garten und Küche ansieht und seinen Wildkräuter Anbau um diese Erfahrung bereichert…
Inhaltsverzeichnis
Vogelmiere Standort
Die Vogelmiere bevorzugt einen Standort mit feuchtem, stickstoffhaltigem Boden. Hat sie ein solches Plätzchen gefunden, breitet sie sich in Windeseile aus und bildet einen grünen Teppich – sehr zum Leidwesen des Gartenbesitzers. Dieser sollte sich jedoch freuen: dank der Vogelmiere kann es nicht zur Bodenerosionen kommen, da sie die Rolle einer Mulchschicht übernimmt. De Boden wird durch sie also schön luftig und feucht gehalten.
Vogelmiere Vermehrung
Die Vogelmiere ist einjährig, doch innerhalb diesen Jahres vermehrt sie sich rasant: ihr 40 cm langen Triebe liegen meistens auf dem Boden, wo sie schnell einwurzeln.
Aus den kleinen weißen Blüten bilden sich im Laufe einer Vegetationsperiode Tausende von Samenkörnern, die ebenfalls in die Erde fallen und dort – sollten sie nicht von Vögeln gefressen werden, im kommenden Jahr keimen werden. Dank der Samen sorgt diese Pflanze also selbst für den Fortbestand ihrer Art; eine Vermehrung durch Menschenhand ist somit nicht erforderlich.
Vogelmiere bekämpfen
Wer sich nun so gar nicht mit den Vorteilen der Vogelmiere anfreunden möchte, muss sich an die Arbeit machen und die kleinen Pflanzen bekämpfen. Dies gestaltet sich nicht schwierig, da sie Flachwurzler sind und sich leicht entfernen lassen. Optimal ist es, dies an einem Tag nach einem Regenschauer zu tun, wenn der Boden sehr feucht ist: die Vogelmiere gleitet quasi wie von selbst aus der Erde.
Vogelmiere Heilwirkung
Die Vogelmiere besitzt viele Heilwirkungen. So ist sie unter anderem
blutreinigend, schleimlösend, harntreibend und Menstruationsfördernd. Auch regt sie den Stoffwechsel an.
Aus diesen Gründen wird sie gerne unterstützend eingesetzt bei
- Bronchitis
- Frühjahrskuren
- Gicht
- Hautproblemen
- Juckreiz
- Menstruationsbeschwerden
- Nierenschwäche
- Verdauungsbeschwerden
- Wunden
Verarbeitet wird das Kraut, und zwar sowohl in frischer als auch in getrockneter Form. Aus diesem wird ein Tee hergestellt, wobei ein Teelöffel des getrockneten Krautes oder einige frische Blätter mit 200ml heißem Wasser übergossen werden. 10 Minuten ziehen lassen, danach kann der Tee entweder getrunken oder äußerlich angewendet werden.
Bitte beachten Sie, dass gartenbista-Artikel nicht den fachlichen Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder Physiotherapeuten ersetzen können. Außerdem übernehmen weder der Autor noch gartenbista das Risiko für eine Eigenbehandlung aufgrund dieses Artikels.
Vogelmiere als Wildgemüse
Die Vogelmiere ist sehr vitaminreich. Zudem enthält sie viele Mineralien und ätherische Öle. In der Naturküche wird das Wildkraut gerne zu Suppe oder Kräuterquark verarbeitet oder aber als nussiger Salat frisch gegessen.
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