Eine dichte, buschige und zudem noch pflegeleichte Hecke erfreut nicht nur Gartenbesitzer, sondern auch Vögel, die in dem Geäst Unterschlupf finden können. Andere Tiere sollten jedoch Abstand halten, da Kirschlorbeer giftig für sie ist. Vorsicht ist also angesagt.
Inhaltsverzeichnis
Kirschlorbeer – Giftstoffe und Symptome
Nicht umsonst wurde das dekorative Gehölz zur Giftpflanze des Jahres 2013 gekürt: Kirschlorbeer enthält Glykoside, und zwar sowohl in den Blättern als auch in Blüten und Samen. Werden Glykoside in größeren Mengen aufgenommen, kommt es unweigerlich zu einer Vergiftung. Dies gilt jedoch nur, wenn die Pflanzenteile roh verzehrt werden. in getrocknetem oder gekochtem Zustand zersetzen sich die Giftstoffe, und die Früchte können bedenkenlos gegessen werden. In ihrer türkischen Heimat gelten die Lorbeerkirschen als echte Delikatesse.
Achtung: Von einer Verarbeitung ist dringend abzuraten. Da die Kirschen extrem giftig sind, sollte dies Experten überlassen werden.
Kirschlorbeer giftig für Menschen
Menschliche Organismen reagieren empfindlich auf die Glykoside; beim Verzehr von Pflanzenteilen kommt es zunächst zu Vergiftungserscheinungen:
- Bauchschmerzen
- Bewusstlosigkeit
- Erbrechen
- Gesichtsröte
- Halskratzen
- Herzrasen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
Eine Dosis von etwa 50 Kernen ist für Erwachsene tödlich.
Kinder/Baby?
Für Kinder sind bereits 10 verzehrte Kerne tödlich. Da die Früchte jedoch sehr bitter schmecken, wird es in der Regel nicht dazu kommen; dennoch sollten Kinder zwingend von der Kirschlorbeere ferngehalten werden.
Hilfe nach einer Vergiftung
Besteht der Verdacht auf eine Kirschlorbeervergiftung, muss umgehend ein Arzt ausgesucht werden. Dies gilt auch in jenen Fällen, in denen nur wenige Vergiftungssymptome auftreten.
Dürfen Tiere Kirschlorbeer essen?
Da auch für Tiere Kirschlorbeer giftig ist, ist von einem Verzehr dringend abzuraten. Wenn ein Tier Pflanzenteile verzehrt hat, treten folgende Symptome auf:
- Atemprobleme bis zur Atemlähmung
- Durchfall
- Erbrechen
- Schleimhautreizungen
- Speichelfluss
Kirschlorbeer giftig für Hunde?
Hunde vertragen keine Glykoside und sollten demzufolge keinesfalls Teile des Kirschlorbeers verzehren.
Katzen
Es ist zwar ungewöhnlich, dass eine Katze Interesse an Kirschlorbeersträuchern zeigt, jedoch kann dies dennoch vorkommen. Als verantwortungsvoller Tierhalter sollte sie unbedingt davon abgehalten werden, da die Pflanze auch für Katzen giftig ist.
Vögel?
Gartenvögel haben keinerlei Probleme mit den in Kirschlorbeer enthaltenen Stoffen. Im Gegenteil: die Beeren stellen eine willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan dar.
Kaninchen?
Für Kaninchen und andere Nager sind Glykoside giftig. Teile des Kirschlorbeers gehören demzufolge nicht in deren Gehege. Auch Rinder, Pferde, Kühe und Schweine sollten keinesfalls mit Teilen der Lorbeerkirsche gefüttert werden – die Vergiftungsgefahr ist enorm.
Hilfe für Tiere bei Vergiftung
Wenn ein Haustier versehentlich Teile der Kirschlorbeere verzehrt hat, sollte es umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Es besteht Lebensgefahr!
Lubera-Tipp: Teile der angeknabberten Pflanze ist zum Veterinär nehmen, damit dieser sich ein besseres Bild über die Art der Vergiftung machen kann.
Video-Tipp der Redaktion: Kirschlorbeer Steckbrief
Sie möchten gerne mehr über den Kirschlorbeer erfahren? Dann sollten Sie sich folgendes Video anschauen:
Symbolgraphiken: © hayo – Fotolia.com
Vielen Dank für den aufschlussreichen Artikel. Mein Mann und ich wollen dieses Jahr eine Hecke pflanzen und haben mit dem Kirschlorbeer geliebäugelt. Da wir aber vier Katzen haben, die allesamt Freigänger sind, werden wir von diesem Vorhaben Abstand nehmen und etwas anderes pflanzen. Buchsbäume vielleicht oder Hainbuchen….