England ist ohne Zweifel das Mutterland des Gärtnerns und ein Reiseziel, das sich für jeden Garten- und Pflanzenliebhaber lohnt. Besonders lohnenswert ist für Londonbesucher ein Abstecher in den Royal Botanic Garden in Kew, kurz Kew Gardens. Dieser große und weltberühmte Botanische Garten hat schon früh Maßstäbe in der Sammlung und Präsentation von exotischen Pflanzen gesetzt. In diesem Beitrag möchte ich Euch einige der Höhepunkt in Kew Gardens zeigen und Lust auf einen Besuch machen.
Inhaltsverzeichnis
Kew Gardens - Geschichte und Hintergrund
Die Gärten von Kew Gardens wurden bereits im 17. Jahrhundert angelegt und sukzessive ausgebaut. 1840 wurden die Gärten in einen nationalen botanischen Garten umgewidmet und noch einmal erweitert. Die als Royal Botanic Gardens bezeichneten Gärten sind seit 2003 UNESCO Weltkulturerbe und mit 1 bis 2 Mio. Besuchern pro Jahr ein Besuchermagnet.
Kew Gardens bietet eine große Fülle an Pflanzen, Gewächshäusern und Entdeckenswertes, so dass Ihr für einen Besuch keineswegs zu wenig Zeit einplanen solltet. Man kann ohne Weiteres einen vollständigen Tag im Rahmen eines London Besuches in Kew Gardens verbringen.
Kew Gardens - die Gewächshäuser
Berühmt sind die Royal Botanic Gardens für ihre viktorianischen Gewächshäuser, die im 19. Jahrhundert entstanden sind. Sie standen Pate für viele Nachfolgebauten so etwa im National Botanic Garden in Dublin.
Das Palmenhaus
Der Besuch startet im Palmenhaus, das mit seinem tropischen Klima ideal für die grüne Üppigkeit vieler exotischen Palmen-und Blattpflanzen ist. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt die Palmen gedeihen und versetzt die Besucher von Kew in das Klima der Tropen.
Das Palmenhaus steht wie kein anderes Gewächshaus für die Zeit der 'Planthunter', in denen die britische Seemacht nicht nur ferne Länder entdeckte und erorberte, sondern von dort auch Pflanzen mitbrachte und zu Studienzwecken ausstellte. Legendär ist die Geschichte der Strelitzie, die vom Chefbotaniker von Kew, Joseph Banks, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Mecklenburg-Strelitz, der Heimat der damaligen Königin Sophia Charlotte benannt wurde. Die Liebe zum Detail in den Gewächshäusern steht für den außerordentlichen Stellenwert den die exotischen Pflanzen seit dem in England haben.
In der Pflanzenliste des Palmenhaus ist alles versammelt, was an tropischen Pflanzen Rang- und Namen hat. Im Südflügel finden Besucher Pflanzen Afrikas und vom Indischen Ozean, darunter die Afrikanische Ölpalme Elais guineesis oder die aus Madagaskar stammende seltende Dreieckspalme Dypsis decaryi. In der mittleren Sektion des Palmenhaus schließen sich Pflanzen aus den beiden Amerikas an, zu denen so wichtige Nutzpflanzen wie Bananen, Papaya, Kakao oder Gummibäume gehören. Schließlich beherbergt der Nordflügel Pflanzen Asiens, Australiens und der Pazifischen Region.
Das Temperierte Gewächshaus
Auf einen Besuch im Temperierten Gewächshaus muss noch bis 2018 verzichtet werden, denn das größte noch erhaltene viktorianische Gewächshaus aus dem Jahr 1860 wird bis 2018 renoviert. Dann können wieder Pflanzen aus Asien, Australien und Neuseeland sowie Afrika und der Pazifikregion bestaunt werden. Darunter wieder viele Palmen, Zitruspflanzen, Farne und Baumfarne sowie Nutz- und Heilpflanzen. Sicher solltet Ihr Euch den Termin der Wiedereröffnung des 'Temperate House' im Jahr 2018 im Kalender anstreichen.
Das Princess of Wales Conservatory
Eine Vielzahl von Blüten- und spezialisierte Pflanzen zeigt das Princess of Wales Conservatory, das den dritten großen Gewächshauskomplex in Kew Gardens bildet. Im Februar ist eine fantastische Orchideenausstellung zu besichtigen, die die Königin der Blütenpflanzen auf besonders kreative Weise in Szene setzt.
Bromelien, Anturien und viele andere exotische Blüten sind genauso die Stars des Princess of Wales Conservatory wie üppige Sukkulenten oder fleischfressende Pflanzen.
Die Briten in Kew Gardens verstehen es wie in kaum einen anderen großen botanischen Garten prachtvolle Blüten in Szene zu setzen.
Orangerie, Kew Palace und Freiflächen
Eine Vielzahl von kleineren Gewächshäusern, tollen Pflanzungen im freien sowie Gewässer runden den Besuch in Kew Gardens ab. Bei dieser Fülle von Attraktionen wird rasch klar, dass ein ganzer Tag für den Besuch von Kew Gardens eingeplant werden sollte. Weitere Attraktionen, die ich besuchen konnten, war die Orangerie und Kew Palace.
Für die Freilandpflanzen ist sicher Frühjahr und Sommer die beste Reisezeit. Ich habe Kew Gardens im Februar besucht, plane aber jetzt schon einen Besuch für Mai oder Sommer 2018.
Praktische Informationen zu Kew Gardens
Der Besuch in Kew Gardens lässt sich natürlich am Besten über eine Bahnfahrt erreichen. Viele hilfreiche Informationen zu Öffnungszeiten, zur Anfahrt und zu Eintrittsgeldern, aber auch zu den Attraktionen zeigt die schöne Website des Royal Botanic Gardens.
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