Wunderschöne Blüten im Frühjahr, dekorative Früchte im Sommer sowie eine auffällige Färbung des Herbstlaubs: Cornus ist nahezu ganzjährig ein Eyecatcher. Die Pflege des robusten Gehölzes ist nicht besonders schwierig, jedoch gelten die Pflanzenteile als leicht giftig. Besonders Tierhalter sollten es sich gut überlegen, ob sie Hartriegel in ihrem Garten kultivieren möchten.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Cornus
- Ist er giftig für Menschen und Tiere?
- Cornus Giftstoffe & Symptome
- Hartriegel pflanzen
- Verwendung
- Standort & Boden
- Kübelhaltung möglich?
- Was ist dabei zu beachten?
- Cornus pflanzen – Anleitung
- Zeitpunkt
- Kann man Hartriegel umpflanzen?
- Cornus Pflege
- Gießen
- Düngung
- Gehört Schneiden zur Cornus Pflege?
- Hartriegel überwintern
- Schädlinge und Krankheiten
- Pflegefehler
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Allgemeine Informationen über Cornus
Beim Cornus handelt es sich um eine Pflanzengattung, die zur Familie der Hartriegelgewächse gehört, innerhalb derer sie mit über 50 Arten vertreten ist. Die meisten von ihnen sind in den gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel beheimatet; einige gedeihen auch in den Subtropen.
Der Hartriegel oder Hornstrauch, wie er auch genannt wird, wächst überwiegend als Strauch oder kleiner Baum; es gibt jedoch auch bodendeckende Teppich-Hartriegel. Im Frühjahr bildet er wunderschöne weiße, gelegentlich auch rosafarbene, violette oder gelbe Blüten. Artenabhängig kann dies bereits im März geschehen, so dass schon früh im Jahr fröhliche Akzente entstehen.
Bei manchen Sorten entwickeln sich aus den Blüten Steinfrüchte, die teilweise sogar essbar sind. Dies sollte allerdings nicht in rohem Zustand geschehen: sie sind zwar nicht giftig, jedoch ungenießbar. Wer einmal in eine Cornus-Frucht gebissen hat, wird dies nie wieder tun – zumindest nicht freiwillig. Sie sind so sauer, dass sich alles im Mund zusammenzieht, vergleichbar mit einer sehr unreifen Stachelbeere. Für Wildvögel jedoch sind diese Früchte ein Leckerbissen. Menschen hingegen brauchen auch nicht auf den Genuss der sehr Vitamin-C-haltigen Steinfrüchte zu verzichten: werden sie gekocht und zu Saft, Gelee oder Marmelade verarbeitet, verliert sich die Säure.
Im Übrigen essen Gartenvögel nicht nur die Früchte des Hartriegels, sondern nisten auch ganz gerne in seinen Zweigen. Auch selbstgebaute Nester werden freudig angenommen:
Ist er giftig für Menschen und Tiere?
Tatsächlich gelten die meisten Cornus-Arten als leicht giftig. In Blättern, Wurzeln sowie der Rinde befinden sich geringe Mengen an Giftstoffen, die für Menschen unangenehme Symptome hervorrufen können. Viel dramatischer ist die Situation jedoch für Haustiere: wenn Hunde, Katzen oder Nager derartige Pflanzenteile verzehren, kann dies zu schweren Vergiftungen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tode.
Cornus Giftstoffe & Symptome
Der Giftstoff, welcher sich in besagten Pflanzenteilen befinden, heißt Cornin. Beim Verzehr kommt es beim Menschen zu Verdauungsbeschwerden wie
- Durchfall,
- Erbrechen und
- Übelkeit;
auch Krämpfe und Müdigkeit können gelegentlich auftreten. Darüber hinaus kann es bei empfindlichen Personen zu Hautausschlägen kommen, wenn sie Kontakt mit den Gehölzen hatten. Im Übrigen ist nicht bekannt, welche Menge Cornin von Menschen aufgenommen werden muss, um tödlich zu wirken. Dies liegt nicht daran, dass dies nicht möglich ist, sondern schlicht und ergreifend an der Tatsache, dass bisher noch niemand eine derart große Menge davon gegessen hat.
Bei Haustieren ist bereits eine kleine Menge Pflanzenteile ausreichend, um schwere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Als verantwortungsvoller Tierhalter sollte man von einer Cornus Kultivierung Abstand nehmen, sofern seine tierischen Mitbewohner mit diesem in Berührung kommen könnten. Dies gilt auch für Schafhalter: die wolligen Tiere knabbern gerne mal an Sträuchern und würden demzufolge das Gift aufnehmen.
Hühner sind ebenfalls ein wenig in Gefahr: die Früchte locken sie – kein Problem, da diese essbar sind. Manch ein Huhn pickt jedoch auch an anderen Teilen des Strauches oder knabbert gar Blätter an. Diese Aktionen können tödlich enden!
Lubera-Tipp: Sollte der kleinste Verdacht bestehen, dass ein Haustier am Hartriegel geknabbert hat, sollte es umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden!
Hartriegel pflanzen
Nicht jede Hartriegel Sorte ist für heimische Gärten geeignet. Das diesbezügliche Angebot im Fachhandel ist jedoch sehr groß, so dass für jeden Geschmack und Standort ein passendes Gewächs vorhanden ist. Es ist sinnvoll, sich vor dem Kauf über die individuellen Ansprüche bezüglich Standort und Pflege beraten zu lassen.
Verwendung
Wie ein Cornus im Garten verwendet werden sollte, hängt von der jeweiligen Art ab:
- Teppich-Hartriegel sind fantastische Bodendecker, da sie nur wenige Zentimeter hoch werden und dicht wachsen.
- Blüten-Hartriegel eignen sich am besten als Solitärpflanzen, da sie so am besten zur Geltung kommen. Sie können jedoch auch in Kombination mit anderen Gewächsen kultiviert werden; auch in Japanischen Gärten sind sie ein echter Blickfang.
- Der Pagoden-Hartriegel wiederum verträgt sich zwar auch mit anderen Pflanzen, sollte jedoch aufgrund seiner auffallenden Optik eine Solitärstellung bekommen.
Einige Arten eignen sich zur Heckenpflanzung, beispielswiese die Kornelkirsche. Sie besticht nicht nur durch ihre wunderschöne Blütenpracht, sondern bringt zudem essbare Steinfrüchte hervor.
Auch, wer einen Naturgarten hat, wird kaum auf einen Cornus verzichten wollen: er bietet Vögeln ein sicheres Versteck sowie Nahrung.
Einen Überblick über die schönsten und beliebtesten Cornus Sorten bekommen Sie hier.
Standort & Boden
Bei der Wahl des Standortes kommt es darauf an, welche Hartriegel Art gepflanzt werden soll. Während die meisten einen sonnigen Platz sowie einen humosen, frischen Boden bevorzugen, haben die Blüten-Hartriegel ganz andere Wünsche:
- Geschützter Standort im Halbschatten
- Möglichst hohe Luftfeuchtigkeit
- Durchlässiger, sandiger, nährstoffreicher Boden
Da die Hornsträucher jedoch sehr bescheiden sind, können sie auch in ganz normalem Gartenboden kultiviert werden…
Kübelhaltung möglich?
Tatsächlich ist es möglich, den Cornus in einem Pflanzgefäß zu kultivieren. Grundsätzlich eignet sich jede Sorte, sofern der Kübel ausreichend Platz bietet.
Was ist dabei zu beachten?
- Pflanzgefäß muss ausreichend groß sein und unten Löcher haben
- Drainage legen
- Durchlässiges Substrat verwenden
- Regelmäßig gießen; Staunässe vermeiden
- Artenabhängig düngen
- Cornus durch regelmäßiges Schneiden klein halten
- Alternativ nach einigen Jahren auspflanzen
Cornus pflanzen – Anleitung
Falls der Wurzelballen etwas trocken ist, wird er vor der Pflanzung gründlich gewässert. Sollten die Wurzeln sehr stark miteinander verflochten sein, so sollten sie vorsichtig mithilfe eines Messers getrennt werden. So fällt es dem Cornus leichter, anzuwurzeln.
- Pflanzloch ausheben, welches mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
- Aushub mit Kompost mischen
- Hartriegel in das Pflanzloch setzen
- Loch auffüllen
- Gießrand ziehen
- Angießen
Lubera-Tipp: Auf ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen achten! Artenabhängig kann dieser bis zu einem Meter betragen.
Zeitpunkt
Für gewöhnlich ist der Cornus als Containerpflanze erhältlich und kann demzufolge ganzjährig an frostfreien Tagen gepflanzt werden. Die ideale Pflanzzeit ist jedoch das zeitige Frühjahr vor dem Austrieb, alternativ im Herbst. Das Gehölz hat dann keinen so hohen Wasserbedarf, so dass die Gefahr der Austrocknung sehr gering ist – im Gegensatz zu einer Pflanzung in den Sommermonaten. Sollte sie unumgänglich sein, so ist in den Wochen danach für eine ausreichende Wasserversorgung zu sorgen. Anderenfalls kann es sehr leicht passieren, dass der Hartriegel vertrocknet, bevor er angewurzelt ist.
Kann man Hartriegel umpflanzen?
Ältere, sehr groß gewachsene Exemplare lassen sich nur sehr schwer umpflanzen – immerhin können die Gehölze bis zu 10 m hoch werden. Jüngere Exemplare bevorzugen es zwar, ihr Leben am selben Ort zu verbringen, vertragen aber einen Wechsel ganz gut. Sie sollten jedoch nicht länger als fünf Jahre an ihrem bisherigen Standort verbracht haben, da sie ansonsten zu sehr mit diesem verwachsen sind und zu viele Feinwurzeln gebildet haben.
Der beste Zeitpunkt zum Cornus Umpflanzen ist der Herbst, gegebenenfalls noch das zeitige Frühjahr. Wichtig ist, dass das Gehölz zu dieser Zeit keine Blätter trägt. Die jungen Gehölze werden großflächig ausgegraben und am neuen Standort wieder in die Erde gebracht. Damit der Wurzelballen unterwegs nicht auseinanderfällt, sollte er in Jute oder einer Folie eingewickelt werden. Ausreichend wässern!
Lubera-Tipp: Im Frühjahr nach dem Umpflanzen den Hornstrauch um mindestens ein Drittel zurückschneiden!
Cornus Pflege
Grundsätzlich kann es nicht schaden, unter den Hartriegeln eine Mulchschicht auszubringen. Sie sorgt für zusätzliche Nährstoffe und verhindert, dass der Boden austrocknet. Ein zusätzlicher positiver Effekt ergibt sich dadurch, dass sie die Bildung von Unkraut stark eindämmt.
Gießen
Cornus mag keine Staunässe und sollte demzufolge nur mäßig gegossen werden. Besonders in Kübelhaltung ist jedoch darauf zu achten, dass die Pflanze nicht vollständig austrocknet. Ausgewachsene Exemplare benötigen eigentlich keine zusätzlichen Wassergaben; an heißen Sommertagen sowie in langen Trockenperioden sollten allerdings auch sie gegossen werden.
Düngung
Eine Gabe Kompost im Frühjahr deckt für gewöhnlich den Nährstoffbedarf ausgepflanzter Hartriegel. Dieser wird leicht in den Boden eingearbeitet.
Gehört Schneiden zur Cornus Pflege?
Es ist nicht zwingend notwendig, einen Hornstrauch zu schneiden. Von Natur aus besitzt er eine wunderschöne, dekorative Wuchsform, welche durch Menschenhand ge- beziehungsweise sogar zerstört werden könnte. Wenn ein Schnitt dennoch durchgeführt werden soll, dann sollte dies direkt nach der Blüte geschehen; auch ein radikaler Schnitt wird von den Gehölzen vertragen. Bei Heckenpflanzen muss dieser aufgrund der Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes vor dem 01. März beziehungsweise ab dem 01. Oktober durchgeführt werden.
Hartriegel überwintern
Die meisten Cornus Arte sind winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz währen der kalten Jahreszeit. Der Großblumige Hartriegel ist jedoch sehr sensibel, wenn es um Spätfröste geht. Damit diese ihn nicht nachhaltig schädigen, sollten diese Gehölze vorsorglich mit Frostschutzvlies umwickelt werden – zumindest in jungen Jahren.
Werden die Hornsträucher im Kübel kultiviert, so sollte dieser ebenfalls mit Vlies umwickelt und möglichst geschützt aufgestellt werden. Zudem kann es nicht schaden, wenn der Wurzelbereich mit Stroh oder Reisig abgedeckt wird.
Schädlinge und Krankheiten
Cornus ist sehr robust und resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich kann Mehltau auftreten, der jedoch gut mit Hausmitteln bekämpft werden kann.
Pflegefehler
Zu viel Wasser führt zu Staunässe, welche wiederum Wurzelfäule hervorrufen kann. Als aufmerksamer Hobbygärtner sollte man zwingend darauf achten, dass der Hartriegel nicht zu viel gegossen wird beziehungsweise ein durchlässiges Substrat bekommt.
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Wie hoch wird der Hartriegel?
Artenabhängig erreicht der Cornus Höhen von wenigen Zentimetern bis etwa 10 m. Eine der auffälligsten Arten ist der Amerikanische Blumen-Hartriegel, welcher bis zu acht Meter hoch wird, ausladend wächst und wunderschöne, rosafarbene Blüten hervorbringt. Der Teppich-Hartrigel hingegen ist ein Bodendecker, der maximal 20 cm hoch werden kann und im Winter ein rötliches Laub behält.
Wie schnell wächst Cornus?
Auch hier kommt es wieder auf die jeweilige Art an. Diejenigen Hartriegel, welche eine mittlere Wuchshöhe von 4 – 5 m erreichen, haben einen jährlichen Zuwachs von 20 – 40 cm.
Wie werde ich Hartriegel wieder los?
Des einen Freud ist des anderen Leid: während sehr viele Menschen Cornus pflanzen, möchten andere ihn gerne aus ihren Gärten loswerden und schneiden einfach die Triebe bodennah ab. Dies ist ein Fehler, da bei Verletzungen aus den Wurzeln Neuaustriebe stattfinden – nicht nur einer, sondern gleich mehrere. Anstatt den Cornus loszuwerden, bekommt man durch solch eine Maßnahme versehentlich sehr viel mehr derartige Pflanzen. Besser ist es, den Hartriegel mitsamt seinem Wurzelballen auszugraben.
Symbolgraphiken: © hhelene – stock.adobe.com; progarten – stock.adobe.com; JRG – stock.adobe.com; elenarostunova – stock.adobe.com; AHatmaker – stock.adobe.com; Sebi_2569 – stock.adobe.com; EDEN – stock.adobe.com