Brennnesseldünger lässt sich leicht selbst herstellen und ist ein natürliches Mittel gegen Schädlinge. Aber auch als Dünger ist die vergorene Brennnessel einzusetzen. Brennnesselbrühe hilft gegen Blattläuse. Brennnesseldünger ist ideal für starkzehrende Pflanzen wie Gemüse oder Rosen, stinkt aber sehr intensiv.
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Brennnesseldünger selber machen – aber wie?
Für den Dünger aus der Urtica, die fast auf der ganzen Welt vorkommt, benötigt man ein metallfreies Gefäß mit einem Deckel oder Holzbrett. Dazu ein Stock zum Rühren und Wasser aus der Regentonne.
Die Herstellung von Dünger aus Brennnesseln, der von Natur aus wertvolle Pflanzennährstoffe enthält und zudem noch biologisch abbaubar ist, gelingt so:
- Eine kleine Tonne, ein großer Eimer oder eine Wanne aus Kunststoff bereitstellen
- Ca. 2 Kilo Brennnesseln mit Handschuhen und Schere ernten, das entspricht ungefähr 10 großen Stängeln
- Die frischen Brennnesseln auf dem Boden des Gefäßes schichten
- Standort für das Gefäß finden (In der Sonne und wegen der starken Geruchsbelästigung abseits von Terrasse oder Grill)
- Ca. 10 Liter Wasser aus der Regentonne auf die Brennnesseln gießen und den Behälter mit dem Deckel abdecken
- Einmal täglich umrühren
- Je nach Witterung braucht die Jauche zwei Wochen bis sie vollständig vergoren ist
- Die Jauche ist fertig, wenn sich keine Blasen mehr bilden und sich die Flüssigkeit dunkelbraun verfärbt hat
Brennnesseldünger – wie oft benutzen?
Der effektive Dünger aus der bekannten Heilpflanze kann aus einer Herstellung ca. 14 Tage lang verwendet werden. Er sollte aber stets abgedeckt gelagert werden. Im Gießwasser muss er im Verhältnis 1:20 (1/2 Liter Jauche auf 10 Liter Wasser) verdünnt werden und darf nur auf die Wurzeln gegossen werden.
Grundsätzlich kann der effektive Pflanzendünger ganzjährig verwendet werden. Üblicherweise wird er 1-2mal pro Woche verabreicht. Wichtig ist bei der Verwendung zu beachten, dass die Jauche nur auf die Wurzeln in bereits feuchter Erde gegossen wird, denn Blätter und Stängel können leicht verbrennen.
Für welche Pflanzen ist Brennnesseldünger geeignet?
Besonders für stark zehrende Gemüse wie Tomaten, Zucchini, Peperoni, Auberginen, Paprika, Lauch, Mais, Kartoffeln, Gurke, Kürbis, Melonen, rote Beete, Artischocke, Möhren, Echter Spinat, Erdbeeren, Spargel und Rhabarber ist der selbst hergestellte Dünger geeignet.
Starkzehrer bei den Blühpflanzen und Stauden freuen sich ebenso über die extra Portion Nährstoffe. Dazu gehören Chrysanthemen, Geranien, Sonnenblumen, Rosen, Petunien, Begonien, Primeln, Narzissen, Tulpen, Astern, Rittersporn, Kaiserkronen, Lilien und Wasserdost.
Lubera-Tipp: Um den Gestank der Brennnesseljauche erträglicher zu machen, rühren Sie etwas Steinmehl oder Lavendel beim Ansetzen dazu.
Ist der Dünger effektiv?
Durch die Gärung löst sich der in den Brennnesseln enthaltene Stickstoff und steht den anderen Pflanzen als Dünger im Gießwasser zur Verfügung. Auch Spurenelemente lösen sich heraus, die den Nährstoffhaushalt der Pflanzen auffüllen .
Der hohe pH-Wert der Jauche führt zur verbesserten Aufnahmen von Ammonium-Ionen, was das Wachstum der Pflanzen fördert. Der Dünger ist gut wirksam und ausreichend für die Anwendung im privaten Garten. Für die Nutzung in der Landwirtschaft ist er jedoch nicht effektiv genug.
Brennnesseldünger – wo kaufen?
Wer keine Möglichkeit hat, Brennnesseldünger selber herzustellen, kann den ökologischen Dünger flüssig und in Pulverform zum Selbstansetzen im Handel finden.
Video-Tipp der Redaktion: Brennnesseljauche selber machen
In folgendem Video zeigen wir Ihnen, wie man ganz einfach Brennnesseljauche selber herstellen kann:
Unser Buch-Tipp: Biodünger selber machen. Regenwurmhumus – Gründüngung – Kompost
Symbolgrafiken: © Grigory Bruev, Alfonsodetomas – Fotolia.com