Warum nicht einmal eine Hauch von Exotik in heimische Gärten bringen? Mit einer eigenen Bananenstaude kein Problem: die Musa Basjoo, die auch als Japanische Faserbanane bekannt ist, ist für eine Kultur in sämtlichen Klimazonen geeignet, und kann demzufolge auch in gemäßigten Breitengraden angepflanzt werden. Sie ist nicht nur ausgesprochen dekorativ, sondern bringt sogar nach einigen Jahren kleine Bananen hervor – allerdings nur unter sehr günstigen klimatischen Bedingungen. Die Bananenpflanzen Pflege ist zwar etwas aufwändig, jedoch ist die Musa ein echter Hingucker in jedem Garten.
Inhaltsverzeichnis
- Musa basjoo Wissenswertes
- Standort
- Bananenstaude braucht durchlässige Erde
- Kübelhaltung
- Pflanzen
- Aussaat
- Vermehrung durch Ableger
- Pflege Tipps für eine gesunde Bananenstaude
- Pflegefehler erkennen
- Bananenstaude schneiden
- Überwintern
- Bekommt die Bananenstaude Früchte?
- Schädlinge und Krankheiten
- Video-Tipp der Redaktion: die besten Pflegetipps für Musa basjoo
Bananenstaude, Musa basjoo – Lubera® Steckbrief
- Standort: sonnig; windgeschützt; im Haus hohe Luftfeuchtigkeit; Wintergarten
- Substrat: nährstoffreich, durchlässig
- Kübelhaltung: Löcher im Kübel für Wasserablauf; alle 1-2 Jahre umtopfen
- Pflanzen: zwischen Mitte Mai und August ins Freiland
- Aussaat: im Herbst möglich, jedoch schwierig
- Vermehrung: Ableger, vorzugsweise im August
- Gießen: regelmäßig, aber mäßig; Staunässe vermeiden
- Düngen: Mai bis Oktober 14-tägigmit Volldünger
- Pflegefehler: Wassermangel; zu viel Wasser; Staunässe, zu dunkler Standort; zu geringe Luftfeuchtigkeit; Überdüngung; Nährstoffmangel
- Schneiden: Formschnitt nicht notwendig; im Herbst herunterschneiden
- Überwinterung: ältere Pflanzen im Garten mit Winterschutz; junge im Winterquartier
- Ernte: im Herbst nach optimalen Kulturbedingungen
- Schädlinge: Spinnmilben; Wollläuse
- Krankheiten: keine bekannt
Musa basjoo Wissenswertes
Die Bananenstaude, Musa Basjoo, stammt ursprünglich aus Japan und ist deswegen auch unter der Bezeichnung „Japanische Faserbanane“ bekannt. In ihrer Heimat wächst sie in freier Natur und kann Wuchshöhen von 14 m und mehr erreichen. Hierzulande ist dies nicht möglich; höher als 3,50 m ist noch keine Bananenpflanze geworden.
Bananenstauden bieten eine ausgesprochen interessante Optik: sie bilden riesige, bis zu 2 m lange Blätter an kräftigen, langen Blattstielen, die so angeordnet sind, dass sie wie ein Stamm wirken. Aus diesen Blättern wachsen orchideenartige Blüten heraus, allerdings erst bei Pflanzen ab dem sechsten Lebensjahr. Bananen werden die Pflanzen nur in den seltensten Fällen hervorbringen, da die Sommer hierzulande nicht lang genug sind, um den Reifeprozess abschließen zu können.
Überdies wird in heimischen Gefilden die Bananenstaude als Kübelpflanze kultiviert, da die meisten Sorten nicht winterhart sind. Zwar gibt es einige, die Temperaturen bis -3°C vertragen, jedoch ist selbst in unseren Breitengraden mit strengeren Wintern zu rechnen. So kann die dekorative Bananenpflanze zwar durchaus ins Freiland ausgepflanzt werden, jedoch sollte sie vor dem ersten Frost wieder ins Haus geholt werden. Eine Ausnahme bildet die Musa basjoo: sie ist winterhart genug, um iin milden Regionen (!) im Freien verbleiben zu können; Voraussetzung hierfür ist jedoch ein spezieller Winterschutz. Dennoch ist eine Überwinterung im Hause immer anzuraten, wenn irgendwie möglich.
Aufgrund ihrer ausladenden Wuchsform und dem eindrucksvollen optischen Bild eignen sich Bananenpflanzen hervorragend als Solitärpflanze.
Standort
Die Musa basjoo bevorzugt helle, sonnige Standorte; sie kann selbst vollsonnig kultiviert werden. Was sie weniger verträgt, sind kalte Winde, da dieser ihre schönen Blätter zerfetzt, worunter wiederum die Optik der Pflanze leidet. Um dies zu verhindern, sollte sie ein möglichst windgeschütztes Plätzchen bekommen – auch im Hinblick auf die Überwinterung, sofern es sich um ausgepflanzte Musa basjoo handelt.
Wird die Bananenstaude hingegen ganzjährig im Haus kultiviert, so ist es wichtig, dass ihr dortiger Standort hell und warm ist sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit zu bieten hat.
Auch ist bei der Wahl des Standorts der ausufernde Wuchs der Bananenpflanze zu berücksichtigen: die Wedel können eine Länge von 2 m sowie eine Breite von 50 cm erreichen und sollten nicht unbedingt irgendwo anstoßen. Dies führt nicht nur zu einer unschönen Optik, sondern auch zu einer dauerhaften Beschädigung des Blattwerks. Auch sollten die Blätter im Vorbeigehen nicht permanent berührt werden, da auch dies zu Verletzungen führen könnte.
Lubera-Tipp: Wenn eine Zierpflanze in die Sommerfrische geschickt wird, dort zunächst ein halbschattige oder gar schattiges Plätzchen wählen, bevor sie der prallen Sonne ausgesetzt wird.
Bananenstaude braucht durchlässige Erde
Unerheblich, ob die Musa basjoo im Kübel gehalten oder im Freiland ausgepflanzt ist: ihr Substrat sollte immer durchlässig und locker sein. Um dies zu gewährleisten, wird in Kübelhaltung
- Humusreiche Erde mit
- Kies oder Blähton
vermischt. Die Anteile des grobkörnigen Materials können ruhig großzügig bemessen werden, da es immens wichtig ist dass das Pflanzsubstrat durchlässig ist.
Bananenpflanzen, die im Freiland ausgepflanzt werden, brauchen Erde, die sowohl durchlässig als auch nährstoffreich ist. Es empfiehlt sich, Gartenboden mit
- Humus,
- Lehm und
- Kies
anzureichern, bevor die Japanische Faser-Banane gepflanzt wird. Alternativ kann auch grober Sand untergemischt werden.
Kübelhaltung
Wird eine Musa basjoo im Kübel gehalten, gibt es neben dem richtigen Pflanzsubstrat noch andere Kriterien, die berücksichtigt werden müssen:
- Pflanzgefäß muss unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann
- Kübel muss ausreichend groß sein, damit sich die Wurzen ausbreiten können
- Zu groß darf das Pflanzgefäß nicht sein, da es ansonsten seine Stabilität verliert
- Da Bananenpflanzen sehr schnell wachsen, müssen sie alle ein bis zwei Jahre in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden
- Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr
Lubera-Tipp: In der Regel befinden sich an der Pflanze kleine Ableger; diese sollten vor dem Umtopfen entfernt und in eigene Pflanzgefäße eingepflanzt werden.
Pflanzen
Soll die Musa basjoo im Freiland ausgepflanzt werden, so darf dies erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) und bis spätestens August geschehen. Nur so haben die Pflanzen eine Chance, sich zu akklimatisieren und bis zum Wintereinbruch einzuwurzeln.
- Pflanzloch ausheben, das etwa 1,5 Mal so groß ist wie der Wurzelballen
- Loch innen gut auflockern
- Aushub mit Humus und Kies vermischen
- Pflanze einsetzen (Achtung, nicht zu tief!)
- Pflanzloch mit dem Aushub auffüllen
- Langzeitdünger einarbeiten
- Erde festtreten
- Gründlich angießen
Lubera-Tipp: Die Menge des Düngers richtet sich nach der Pflanzzeit. Grundsätzlich gilt: je später gepflanzt wird, desto weniger muss gedüngt werden.
Aussaat
Theoretisch ist eine Aussaat möglich; in der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, dass diese Methode der Vermehrung nicht erfolgsversprechend ist. Saatgut kann im Fachhandel erworben und im Herbst verarbeitet werden:
- Samen anfeilen und für 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen
- Anzuchtgefäß mit nährstoffarmem Substrat füllen
- Samen 2-3 cm tief in das Substrat stecken
- Gefäß mit Frischhaltefolie abdecken
- Anzuchtgefäß an einen Ort stellen, an dem zwischen 25° und 30°C herrschen
Nun dauert es mehrere Monate, bis sich die ersten Keimlinge zeigen – wenn sie es denn überhaupt tun sollten. Sind die jungen Pflänzchen etwa 3 cm groß, müssen sie in Einzelgefäße pikiert werden. diese werden dann an einen hellen und warmen Platz gestellt, an dem eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
Achtung: Junge Bananenpflanzen sollten erst nach 2-3 Jahren ins Freiland ausgepflanzt werden!
Vermehrung durch Ableger
Die Musa basjoo kann sehr einfach durch Ableger vermehrt werden, welche sich an der Pflanze bilden. Diese werden so lange an der Mutterpflanze gelassen, bis sie eine Größe von etwa 60 cm erreicht haben; optimal ist es, wenn dies im August geschieht:
- Ableger vorsichtig von Erde befreien und kontrollieren, ob bereits eine Wurzelbildung stattgefunden hat
- Ist dies der Fall, Ableger mitsamt Wurzeln von der Mutterpflanze schneiden
- Scharfes Messer verwenden, um keine Pflanzenteile zu beschädigen
- Ableger in Gefäße mit Anzuchterde stecken
- Feucht halten
- Schnittstelle an der Mutterpflanze erst nach einigen Tagen wieder mit Erde bedecken
Lubera-Tipp: Ableger, die beim Umtopfen entdeckt werden, abtrennen, auch wenn sie noch nicht die optimale Größe erreicht haben.
Pflege Tipps für eine gesunde Bananenstaude
- Gießen: Regelmäßig, aber mäßig. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden; diese führt in der Regel zum Absterben der Pflanze. Obere Erdschicht sollte vor der nächsten Wassergabe immer leicht angetrocknet sein.
- Düngen: In der Zeit von Mai bis Oktober benötigt die Musa basjoo eine Gabe Dünger alle 14 Tage; optimal geeignet ist Volldünger. Während der Wintermonate hingegen wird das Düngen komplett eingestellt.
Lubera-Tipp: Musa Basjoo regelmäßig besprühen!
Pflegefehler erkennen
- Braune Blätter: Wassermangel; zu geringe Luftfeuchtigkeit
- Verfärbte Blätter: zu viel Wasser; Staunässe
- Gelbe Blätter: Überdüngung oder Nährstoffmangel
- Blattabwurf: zu dunkler Standort
Wenn die Bananenpflanze im Herbst ihre Blätter verfärbt und diese verwelken, ist dies kein Grund zur Sorge: dies Procedere ist ein natürlicher Vorgang und kein Zeichen schlechter oder unsachgemäßer Pflege.
Bananenstaude schneiden
Musa basjoo muss nicht geschnitten werden. Ausnahmen bestehen lediglich in jenen Fällen, in denen eine Bananenstaude krank ist: die betroffenen Pflanzenteile können auf eine Länge von 3 cm eingekürzt werden.
Auch verwelkte Blätter sowie vertrocknete Pflanzenteile können jederzeit abgeschnitten werden. Bananenstauden, die ganzjährig im Freien kultiviert werden, werden demzufolge alljährlich von ihrem Blattwerk befreit. Dies sollte noch vor Frosteinbruch geschehen.
Überwintern
Sinnvoll ist es, junge Bananenstauden in ihren ersten beiden Lebensjahren grundsätzlich im Hause überwintern zu lassen. Das dortige Winterquartier muss hell sein und über eine hohe Luftfeuchtigkeit verfügen. Temperaturen sollten zwischen 10° und 20°C liegen. Die Wassergaben werden während der Überwinterung stark reduziert; das Düngen wird komplett eingestellt.
Musa basjoos, die bereits älter sind, können auch in ausgepflanztem Zustand den Winter über im Freien verbleiben, allerdings nur in milden Regionen, beispielsweise Weinanbaugebieten:
- Blätter abschneiden
- Stamm auf 40 bis 60 cm Höhe einkürzen
- Wurzelbereich mit einer Schicht Stroh oder Laub abdecken
- Stamm mit Wintervlies, Jutesack oder Reisigmatten
umwickeln. Erst, wenn im kommenden Frühjahr keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, wird dieser Winterschutz entfernt.
Bekommt die Bananenstaude Früchte?
In der Regel erlauben es unsere klimatischen Bedingungen nicht, dass die Musa basjoo tatsächlich Früchte hervorbringt. Dies ist nur im Herbst nach sehr heißen Sommern möglich, und auch nur dann, wenn die Haltungsbedingungen bezüglich Licht und Nährstoffversorgung optimal gewesen sind und die Staude mindestens drei Jahre alt ist. Die kleinen, gebogenen Früchte sind essbar.
Natürlich ist es ein Traum, wenn solche exotischen Früchte geerntet werden können. Bei der Japanischen Faserbanane ist dies jedoch eher Nebensache: sie besticht druch ihren üppigen Wuchs und ihre sehr ansprechende Optik.
Schädlinge und Krankheiten
Im Freien kultiviert, ins die Musa basjoo nicht anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Anders hingegen ist die Situation während der Überwinterung:
- Spinnmilben: Zu erkennen ist dieser Schädling zunächst an feinen, silbrigen Fäden, die sich über das Blattwerk spannen. Später werden die Blätter braun. Zunächst kann versucht werden, die Spinnmilben mit lauwarmem Wasser abzuspülen. Gelingt dies nicht, ist der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels unabdingbar.
- Wollläuse: Zeigen sich weiße, watteartige Gespinste auf den Pflanzenteilen, deutet dies auf den Befall mit Wollläusen hin. Auch gegen diese saugenden Schädlinge sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Lubera-Tipp: Grundsätzlich sollte bei der Überwinterung darauf geachtet werden, dass das Winterquartier nicht zu kalt ist und dass keine zu niedrige Luftfeuchtigkeit herrscht. Diese Kriterien verstärken die Gefahr, dass sich Parasiten auf der Zierpflanze absetzen.
Video-Tipp der Redaktion: die besten Pflegetipps für Musa basjoo
Wer sich gerne die (noch) kleine Bananenstaude anschauen und zugleich einfache Pflege-Tipps erhalten möchte, sollte folgendes Video angucken:
Symbolgraphiken: © Viktoria – stock.adobe.com; Alexander Morozov – stock.adobe.com; nickkurzenko – stock.adobe.com; Maria – stock.adobe.com
Hallo,
ich möchte meine Bananenstaude mittels Ableger vermehren und möchte wissen, wie ich dabei vorgehen soll. Ist es schwierig, wenn ich die Bananenpflanze nicht selbst kaufe oder aussäe, sondern sie per Ableger vermehre? Schadet es der Ursprungspflanze, wenn von ihr der Ableger abgenommen wird? Ich möchte nicht, dass meine ältere Bananenstaude durch die Entnahme des Ablegers eingeht. Wie kann ich die Ableger der Bananenstaude entfernen?
Guten Abend,
die Ableger einer Bananenpflanze lassen sich einfach mit einem scharfen Küchenmesser abtrennen.
Wichtig ist, dass sich bereits Wurzeln gebildet haben und der Ableger eine gewisse Größe, mindestens einen halben Meter, erreicht hat.
Der Ableger wächst am besten in Anzuchterde an und sollte niemals austrocknen, sondern regelmäßig gegossen werden.
Der beste Zeitpunkt zum Abtrennen der Ableger ist nach meiner Erfahrung der August.
Hi,
zunächst solltest du prüfen, ob die Ableger eine ausreichende Größe haben. Empfehlenswert ist eine Größe von 60 cm. Wenn die Ableger kleiner sind, solltest du noch ein paar Wochen warten. Die beste Zeit für das Entnehmen der Ableger ist der August. Du entfernst die Ableger mit einem scharfen Messer oder einer scharfen Gartenschere. Die Ableger pflanzt du in Anzuchterde und gießt die Ableger regelmäßig, damit sie gut anwachsen.
Hi,
das Vermehren der Bananenstaude mittels Ableger ist nicht schwierig. Wenn ein Ableger eine Länge von ungefähr 60 cm erreicht hat, dann kannst du ihn vorsichtig von der Altpflanze ablösen. Um die Mutterpflanze zu schonen, solltest du ein scharfes Messer benutzen und die Schnittstelle an der Altpflanze erst nach ein paar Tagen wieder mit Erde bedecken. Die Ableger kommen in einen Topf mit Anzuchterde, die gleichmäßig feucht gehalten werden sollte.
Hallo Kurt78,
es ist nicht anzunehmen, dass die Mutterpflanze dadurch eingeht, dass du den Ableger der Bananenpflanze entnimmst. Damit du möglichst schonend vorgehst, empfehle ich dir, ein möglichst scharfes Messer zu verwenden und damit den Ableger ab einer Länge von mindestens 60 cm abzuschneiden. Erst nach einigen Tagen wird die Schnittstelle an der Mutterpflanze wieder mit Erde bedeckt.