Hallo März! Willkommen Frühling! Herrlich! Ich werde inzwischen von Vogelgezwitscher und Sonnenschein im Garten begrüßt. Der Frühling breitet sich aus, und der Garten erwacht zum Leben. März, der Monat des Neubeginns. Es summt und brummt, zaghaft sprießen die ersten Knospen, und Krokusse, Schneeglöckchen und Narzissen setzen bunte Farbakzente. Und es gibt viel zu tun!
Inhaltsverzeichnis
- Was steht im März alles an Gartenarbeit an?
- 1. Frühjahrsputz im winterverschlafenen Garten
- Alles klar Schiff!
- 2. Rückschnitt und Pflege von Gehölzen – in meinem Fall Hortensien
- 3. Projekt Hochbeet – hoch wächst es sich besser
- Mein kleines, feines Hochbeet
- 4. Aussaat und Voranzucht – Die Harten kommen in den Garten, die Zarten dürfen drinnen warten
- Die Aussaat im Freien
- Voranzucht auf der Fensterbank
- Fazit
- Ausblick auf den Monat April
Was steht im März alles an Gartenarbeit an?
Ein kurzer Überblick:
- Gartenpflege und Aufräumarbeiten
- Schnitt und Pflege von Gehölzen
- Rasenpflege
- Vorbereitung der Beete – in meinem Fall des Hochbeets
- Aussaat und Voranzucht
1. Frühjahrsputz im winterverschlafenen Garten
Wie heißt es so schön in dem alten Kinderlied: „Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt, er setzt seine Felder und Wiesen in Stand". Rösslein habe ich nicht, aber die tatkräftige Unterstützung meiner Mitbewohner. Gemeinsam nutzen wir das erste schöne Märzwochenende, um den Garten „frühlingsfit" zu machen.
Alles klar Schiff!
Als erstes geht es ans Klarschiffmachen. Ich habe mir meine erste Aktion im Gartenjahr etwas anders vorgestellt – mit den Händen in der Erde wühlend, statt mit dem Rechen in der Luft. Aber Ordnung muss sein, ein aufgeräumter Garten ist schließlich die beste Grundlage. Rasentrimmer, Rechen und Gartenschere liegen bereit für den Frühjahrsputz. Der März bietet die perfekte Gelegenheit, um den Garten von abgestorbenem Pflanzenmaterial zu befreien, Laubreste zu entfernen und dem Rasen die erste Pflege des Jahres zu gönnen.
Der Rasen wird aber nochmal ein Projekt für sich. Wir haben ihn ein wenig getrimmt, aber leider ist er großflächig ziemlich „verbrannt". Und ich habe noch nicht wirklich einen Plan, wie ich damit umgehen soll. Soll es bei der Rasenfläche bleiben? Wenn ja, was braucht es, um ihn zu „retten"? Soll hier eine große Wildblumenwiese entstehen? Oder gar neue Beete angelegt werden? Was stellt man mit einer solchen Rasenfläche an?
Bild: Unser Rasen - frisch getrimmt, ob er bleibt, wird sich noch heraus stellen...
Aber jetzt geht es erstmal ums allgemeine „Auffrischen“. Ganze drei Gartensäcke voll Laub, Ast- und Rasenschnitt haben wir befüllt. Ich finde das eine ganz schöne Menge. Es durften auch schon erste Blümlein auf die Terrasse einziehen, die sogleich von Bienen, Hummeln und dem ein oder anderen Schmetterling angeflogen wurden.
Wer bereits Beete im Garten hat, sollte jetzt auch die Ärmel hochkrempeln und diese fit machen. Dafür den Boden mit einer Grabegabel gründlich lockern – das soll die Durchlüftung verbessern und den Wurzeln der künftigen Pflanzen mehr Raum zum Atmen geben. Gleichzeitig kann man Unkraut entfernen und auch den alten Mulch abtragen, der über den Winter seine Dienste getan hat. Eine gute Möglichkeit, den Boden zusätzlich vorzubereiten, ist die Einarbeitung von Kompost oder organischem Dünger. Dies versorgt den Boden mit wichtigen Nährstoffen und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur. Diese Vorarbeit lohnt sich, denn sie bereitet den Boden optimal auf die kommenden Pflanzungen vor und bereitet den Pflanzen einen guten Start. Da ich in diesem Sinne keine Beete habe, fällt dieser Arbeitsschritt für mich in meinem ersten Gartenjahr weg.
2. Rückschnitt und Pflege von Gehölzen – in meinem Fall Hortensien
Dass das Zurückschneiden von Hortensien gefühlt eine Wissenschaft für sich ist, war mir nicht bewusst. Denn: Hortensienschnitt ist nicht gleich Hortensienschnitt. Es gibt unterschiedliche Arten, die ihre eigenen Schnittbedürfnisse haben. Wann man sie beschneidet und wo der Schnitt angesetzt wird, entscheidet darüber, wann und ob sie blüht. Zum Glück sind es nur zwei Schnittgruppen, die man unterscheiden muss.
Schnittgruppe 1:
Hortensien der Schnittgruppe 1 bilden bereits im Vorjahr den neuen Austrieb für das nächste Jahr inklusive der Blütenknospen. Um den neuen Austrieb zu schonen, werden sie nur schwach zurückgeschnitten. Das heißt, man schneidet mit der Gartenschere dicht oberhalb des ersten Knospenpaars den alten Blütenstand ab. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist im März, wenn die frostigen Nächte vorüber sind. Zu dieser Schnittgruppe gehören die Bauernhortensie, Kletterhortensie, Rauhblatthortensie, Samthortensie, Tellerhortensie und die Eichenblatthortensie.
Gut zu wissen: Die alten Blüten sollte man über den Winter am besten immer stehen lassen, denn sie dienen der Hortensie als Frostschutz.
Schnittgruppe 2:
Hortensien der Schnittgruppe 2 beginnen mit der Knospenbildung erst im Frühjahr. Bei dieser Schnittgruppe darf man etwas „radikaler" vorgehen. Bei ihnen sollte der komplette Trieb bis auf einige Zentimeter abgeschnitten werden, sodass 2 bis 3 Knospenpaare stehen bleiben. Hier ist der beste Zeitpunkt Ende Februar oder Anfang März.
Gut zu wissen: Je später man sie zurückschneidet, desto später blüht sie.
Zu dieser Schnittgruppe gehören: Rispenhortensie und Schneeballhortensie.
Da ich nicht weiß, mit welcher Hortensienart ich das Vergnügen habe, habe ich mich beim Zurückschneiden eher vorsichtig herangetastet und meinen Schnitt oberhalb der ersten Knospenpaare angesetzt. Ob ich es richtig gemacht habe, werde ich sehen, wenn sie blüht. Im schlimmsten Fall fällt die Blüte nämlich aus, wenn Schnitt und Zeitpunkt falsch gewählt sind.
Es bleibt also spannend im Schattenbeet – auch wie das Beet um die Hortensien weiterhin Gestalt annimmt. Es beginnt bereits um die „Horties" herum zu grünen. Mal sehen, was hier wächst. Trotzdem möchte ich den Hortensien gerne ein paar insektenfreundliche Nachbarn zur Seite stellen, da (nicht alle) Hortensien so anziehend und zugänglich für viele der kleinen Bestäuber sind.
Frage an euch: Was wächst auf euren „Schattenbeeten"? Ich freue mich über Tipps und Anregungen.
3. Projekt Hochbeet – hoch wächst es sich besser
Das Hochbeet war für mich, die mit Entscheidungen so ihre Probleme hat, eine Qual mit der Wahl. Es gibt zahlreiche Varianten an Materialien, Formen und Größen. Metall, Kunststoff, Holz oder Stein? Im Gartenbuch findet ihr bereits viele informative Beiträge zu dem Thema Hochbeet.
Meine Vision war ursprünglich ein selbstgebautes Hochbeet. Ursprünglich. Aber da alles auch eine Kosten- und Organisationsfrage ist und sich ohne Auto alles etwas mühselig und schwierig gestaltet – und ich ja noch in den Kinderschuhen einer Gärtnerin stecke – habe ich mich entschieden, erstmal mit einem überschaubaren Budget und Beet zu starten.
Mein kleines, feines Hochbeet
Ich habe mich für ein Stelzenhochbeet entschieden, mit den übersichtlichen Maßen: 120 cm × 80 cm × 21 cm. Groß und tief genug, um Kräuter und Gemüse anzubauen. Die Größe ist auch praktisch, falls mein ausgewählter Standort dem Gemüse doch nicht so gefallen sollte. Ich bin zwar unter die Sonnenforscherinnen gegangen und habe mich mit den Licht- und Schattenverhältnissen im Garten auseinandergesetzt, aber gehe auf Nummer sicher und werde im Verlauf des Jahres weiter beobachten, wie es sich im Wandel der Jahreszeiten und dementsprechend dem sich verändernden Sonnenstand verhält.
Bild: mein neues Hochbeet – fachgerecht befüllt und fast startklar!
Das Beet war schnell aufgebaut und dann ging es an das Befüllen. Ausgekleidet habe ich das Beet mit einem Vlies, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. Als erste Schicht habe ich Tongranulat gefüllt, gefolgt von gehäckseltem Holz und Ästen sowie Rasenschnitt und Laub, die bei unserer Saubermachaktion angefallen sind. Schicht drei bildet Kompost und ganz oben kam die Erde.
Ich hoffe, ich habe richtig „geschichtet" und mein Gemüse ist gut gebettet. Wie auch beim Hortensienschnitt sorgen solche entscheidenden Momente bei mir für Nervenkitzel. Ich möchte natürlich am liebsten von Anfang an alles richtig machen… Aber sollte es doch schiefgehen: Fehler machen gehört dazu und, wie heißt es so schön, sie sind unsere besten Lehrmeister.
4. Aussaat und Voranzucht – Die Harten kommen in den Garten, die Zarten dürfen drinnen warten
Nun kann es auch endlich mit dem für mich persönlich spannendsten Part des Gärtnerns losgehen: Das Aussäen der Samen und das Großziehen der Pflänzchen! Und das ist im März sowohl innen als auch bereits im Freiland möglich. So lassen sich zum Beispiel Tomaten und andere wärmeliebende Gemüsesorten, Kräuter und das ein oder andere Obst im muckeligen Warmen vorziehen, bevor sie ab Mai ins Freie kommen. Hartgesottenes Gemüse wie Salat, Mangold, Möhren, Pastinaken, Radieschen oder Zwiebeln können bereits im Freiland ausgesät werden. Zu sehen, wie aus einem Samenkorn eine Pflanze wird, hat etwas Magisches – und wenn du für deine Pflege und Zuwendung dann noch mit Früchten belohnt wirst, das muss fantastisch sein.
Die Aussaat im Freien
Ich habe bis zum Monatsende mit der Aussaat im Freien gewartet, weil ich dachte, dass es meinen Gemüsepflänzchen im April vielleicht schon etwas leichter fällt, das Licht der Welt zu erblicken. Im März ist immer noch mit Temperaturschwankungen und Frost zu rechnen. Es wird auch empfohlen, die Aussaat mit einem Vlies abzudecken, das die jungen Keimlinge vor Kälte, Wind und hungrigen Vögeln schützen soll. Aber wenn ich nun so darüber nachdenke: Der April macht bekanntlich, was er will, und ich darf mit allem rechnen.
Für die Aussaat im Freien habe ich mich für folgendes Gemüse entschieden: Pflücksalat, rote Bete, Frühlingszwiebeln, Radieschen und Pastinaken. Zum einen gelten sie als anfängerfreundliches Gemüse mit Erntegarantie, und zum anderen sind sie bestens geeignet für die Freilandaussaat im Frühjahr.
Bild: die Aussaat ins Freie sollte möglichst anhand der Angaben auf der Samentüte geschehen...
Ich habe für mein kleines Hochbeet einen groben Pflanzplan erstellt, so dass jedes Gemüse (hoffentlich) den besten Platz bekommt, den es benötigt, um prächtig zu gedeihen. Frühlingszwiebel, Bete und Pastinaken bleiben schlank im Wuchs und nehmen daher nicht allzu viel Platz ein, das gilt auch für Küchenzwiebeln und Möhren.
Ich habe auch noch etwas Platz für „Pflanzennützlinge" vorgesehen, wie Kapuzinerkresse, Borretsch oder Tagetes, die mein Gemüse unterstützen und schützen sollen. Ich spiele auch mit dem Gedanken, „Ollas" ins Beet zu setzen, um die Wasserversorgung einfacher zu machen. Dazu berichte ich zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal ausführlicher.
Gut zu wissen: Sollte es doch zu Platzmangel kommen, wurde ich vorgewarnt – es schmerzhaft, aber wohl notwendig: Radikales Rausrupfen und von vorne anfangen. Ganz nach dem Motto: Nicht verzagen, neuen Versuch wagen.
Voranzucht auf der Fensterbank
Die meisten Gemüsesorten und Kräuter lassen sich im März bereits im Haus bzw. Wohnung oder Gewächshaus vorziehen. Hier können sie im Warmen gut wachsen, ohne der wechselhaften Witterung ausgesetzt zu werden. Folgendes Gemüse ist für die Voranzucht innerhalb der vier Wänden geeignet: Tomaten, Paprika, Auberginen, Brokkoli, verschiedene Kohlsorten (wie Weißkohl, Rotkohl, Grünkohl), Zucchini, Kürbis, Gurken, Lauch und Sellerie. Diese Gemüsesorten benötigen eine längere Wachstumsperiode und profitieren daher von einem frühen Start im Haus, bevor sie nach den letzten Frostgefahren – in der Regel nach den Eisheiligen im Mai – ins Freiland gesetzt werden können.
Auf meiner Fensterbank wachsen Auberginen (Slim Jim), Physalis (Physalis Tropicana), Chilis und verschiedene Tomatensorten (u.a. Fuzzy Wuzzy, Indigo Rose, Weißer Pfirsich) heran. Auch wenn die Tomaten nicht gerade als anfängerfreundlich gelten, möchte ich mein Glück dennoch versuchen.
Bild: Die Aussaatzeit begann bereits zeitig am muckelig warmen Fensterbrett…
Was braucht man alles für die Anzucht in den eigenen vier Wänden?
- Saatgut deiner Wahl
- Anzuchterde, diese sollte möglichst nährstoffarm sein
- Sprühflasche oder eine kleine Brause
- Pflanzgefäße, hier gibt es eine Menge Auswahl an Anzuchtschalen und -töpfen. Ich habe mich erstmal für ausrangierte Eierkartons als günstige und nachhaltige Variante entschieden
Schritt für Schritt: von der Tüte in die Erde
- Anzuchterde in das Pflanzgefäß, ich habe Eierkartons gewählt, ca. 4 bis 5 cm hoch füllen, vorsichtig andrücken
- Samen einsetzen, Abstände sind an dieser Stelle noch nicht so relevant
- Alles gut befeuchten, aber es sollten sich keine Pfützen bilden
- Ich habe über meine Eierkartons noch Frischhaltefolie gelegt, man kann aber auch eine Haube aus Kunststoff oder Glas nehmen. Die Haube sorgt dafür, dass die Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant bleiben. Sie schützt die jungen Pflanzen vor Kälte und hilft, die Keimung zu fördern.
- Jetzt heißt es abwarten und immer schön feucht halten
So viel zur Theorie.
Ich habe all diese Schritte befolgt und nach ca. 8 Tagen haben die ersten Keimlinge aus der Erde geragt. Meine Begeisterung war groß! Zu den ersten Pflanzenbabys gehörten vor allem die Tomaten. Von wegen anfängerunfreundlich! Aber das ist leider erst der Anfang und bei der Tomatenanzucht kann wohl so manches schiefgehen. Die Tomaten lieben, auch bereits als Keimlinge, Licht und Wärme. Bekommen sie zu wenig Licht, schießen sie unnötig in die Höhe und sind sehr schwach. Das heißt, sie „vergeilen" und sind eigentlich nicht mehr zu retten. Ich hoffe sehr, meine Tomaten-Keimlinge wachsen zu gesunden und starken Jungpflanen heran. Trotz Fensterbankstandort. Denn empfohlen wird auch, die Pflänzchen mit speziellen Pflanzenlampen zu bestrahlen, aber wie bereits erwähnt: das Budget soll nicht gesprengt werden und Gärtner-Neuling. Das mindert meine Motivation aber ganz und gar nicht. Meine Eierkartons sind inzwischen nämlich zu kleinen Pflanzen-Kindergärten geworden.
Fazit
Der Lenzmonat war ein Frühlingserwachen, wie er im Buche steht. Der wilde Garten wurde von altem Laub und Staub befreit und erstrahlt nun im neuen Glanz. Der Rasen bedarf allerdings noch einer Sonderzuwendung. Wilde Frühblüher und frisch eingezogene Hyazinthen, Hornveilchen und Narzissen kündigen auch auf der Terrasse mit ihrer Farbenpracht das Frühlingserwachen an und bieten den Bienen, Hummeln und Schmetterlingen erste Stärkung nach dem Winterschlaf. Ein Hochbeet ist im Garten eingezogen und die Hortensien haben einen feschen Schnitt bekommen. Ich hoffe sehr, sie blühen dadurch richtig auf. Hier habe ich eine wichtige Lektion gelernt: Hortensie ist nicht gleich Hortensie. In der Küche wachsen und gedeihen meine Keimlinge. Ich bin total happy mit dem Gartenmonat und dankbar über meine fleißigen Gartenhelferleins – ist geteilte Gartenfreude nicht doppeltes Gartenglück?
Ausblick auf den Monat April
Im April wird es dann so richtig rundgehen und ich bin – wie soll es anders sein – voller Vorfreude. Es wird weiter gesät, gepflanzt, pikiert und vieles mehr. Der Balkon ist nun auch an der Reihe, „frühlingsfit" zu werden. Ich plane ein Beet zu revitalisieren und einen Kompost anzulegen. Und es sollen weitere Gartenbewohner einziehen.