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Herbstfeigen

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Gärtnerwissen Herbstfeigen

Herbstfeigen, Fruchtfeige Ronde de Bordeaux, LuberaHerbstfeigen sind gut für die Kultur in Mitteleuropa geeignet. Sie weisen meist eine gewisse Frosthärte auf, bringen einen sicheren Ertrag und können durch regelmässigen Schnitt leicht kompakt gehalten werden, wodurch sie sich auch für kleine Gärten und die Kübelkultur eignen. Im Lubera® Shop kannst du verschiedene, erprobte Herbstfeigen für den Anbau in deinem Hausgarten kaufen.

Die Echte Feige (Ficus carica) ist eine sehr alte Kulturpflanze, die vor allem im Mittelmeerraum kultiviert wird. Sie braucht viel Wärme und Sonne, um auszureifen und die Feigenwespe als Bestäuber, die nördlich der Alpen bisher nur wenig vorkommt. Um erfolgreich Feigen bei uns anzubauen, brauchst du Sorten, die ohne Bestäubung Früchte ansetzen und auch in kühlen Regionen so schnell ausreifen, dass du sie vor dem ersten Frost ernten kannst.

Herbstfeigen kaufen

Im Lubera® Shop kannst du Herbstfeigen kaufen, die ihre Eignung für den Anbau in Europa nördlich der Alpen bewiesen haben. In ihren mediterranen Herkunftsländern können Feigen mehrmals im Jahr Früchte tragen. Diese bilden sich meist nach der Bestäubung der Blüten durch die Feigenwespe. Für diesen Bestäuber ist es nördlich der Alpen aber meist zu kalt, sodass hier nur Feigensorten erfolgreich angebaut werden können, die ohne Bestäubung Früchte ansetzen. Solche parthenokarpen oder jungfernfrüchtigen Feigen bringen entweder im Sommer (Sommerfeigen), im Herbst (Herbstfeigen) oder beides, also sowohl Sommer- als auch Herbstfeigen (Twotimer®-Feigen). 

Das Problem bei Sommerfeigen ist, dass die Früchte im Herbst gebildet werden und dann im Frühjahr ausreifen. Hier kommt es leider sehr oft vor, dass diese Fruchtansätze in kalten Wintern komplett erfrieren und die Ernte bei uns ausfällt. Dieses Verhalten kennt man sowohl von den Twotimer® Feigen als auch von den Sommerfeigen. Beide tragen bereits im Sommer (Juni bis August) Früchte, die als Vorfeigen (Brebas) oder Blütenfeigen bezeichnet werden. Diese entstehen aus Blütenanlagen, die im Herbst des Vorjahres angelegt werden und können sich nur entwickeln, wenn diese Minifeigen im Winter nicht erfrieren. 

Herbstfeigen können den Winterfrösten jedoch entgehen. Denn die später reifenden Herbstfeigen bilden sich an den diesjährigen Trieben erst im Frühling und sind durch Winterfröste nicht bedroht. Darum sind sie besser für Regionen mit kalten Wintern geeignet. Erfolgreich angebaut werden können aber nur Sorten, die so schnell reifen, dass sie auch vor dem ersten Frost geerntet werden können. 

Die Einteilung in Sommer, Herbst und Twotimer® Feigen ist nicht 100% genau. Beispielsweise produzieren viele Herbstfeigen gelegentlich auch ein paar Sommerfeigen. Jedoch ist die Haupternte hier immer im Herbst zu erwarten.

Der Feigenbaum 'Ronde de Bordeaux' bildet im Sommer nur wenige, tropfenförmige Vorfeigen, trägt aber bereits sehr früh (ab Ende August) eine reiche Ernte an rötlichen bis blauschwarzen Herbstfeigen. Die Feigen reifen auch in kühleren Jahren sehr gut aus und können teilweise auch noch im November geerntet werden. Die aromatischen Früchte wiegen zwischen 35 und 45 Gramm und haben eine rundliche Form. Auffällig ist der hell gefärbte Fruchtstiel. Die Schale glänzt dunkelrot bis blauschwarz und das Fruchtfleisch ist rosarot und schmeckt herrlich süss. Diese Feigen haben eine sehr zarte Haut und eignen sich zum Frischverzehr und zum Trocknen. Am wohlsten fühlt sich der 3 bis 5 Meter hohe und bis 6 Meter breite Strauch an einem warmen, sonnigen, windgeschützten Standort wie an der Südseite einer Hauswand oder einer Mauer. Ursprünglich stammt diese bis -20 °C frostharte Feigensorte aus Frankreich. Sie ist auch unter der italienischen Bezeichnung 'Rossa Rotonda' und als 'Early Round of Bordeaux' oder 'Black of Bordeaux' bekannt. Diese sehr empfehlenswerte Sorte ist sehr wetterbeständig und reift auch in kühlen Jahren aus.

Der Feigenbaum 'Ravin de Calce' ist ein mittelgrosser Strauch und wächst buschig. Seine Vorfeigen reifen nur selten aus, aber von September bis Oktober kannst du dafür kleine, eiförmige Herbstfeigen ernten, die herrlich fruchtig schmecken und ein schönes Honigaroma haben. Das Fruchtfleisch ist rot. Die Fruchthaut ist dunkelviolett bis fast schwarz gefärbt und wird bei Reife rissig. Diese französische Sorte hat eine gute Winterhärte und reift in Mitteleuropa gut aus.

Der Feigenbaum 'Marseillaise' wird zwischen 2 und 4 Metern hoch und erreicht eine Breite von 3 bis 5 Metern. Ab Anfang Juni reifen kleine, grüngelbe Blütenfeigen mit 25 bis 30 Gramm Gewicht. Ab September trägt der Strauch sehr viele 20 bis 30 g schwere Herbstfeigen. Diese sind rund mit kurzem Hals und einem mittellangen Stiel. Die Fruchthaut ist zunächst grün-gelb, und färbt sich zur Reife gräulich. Das Fruchtfleisch ist rosarot, sehr süss und duftet aromatisch. Die Feigen werden frisch gegessen, getrocknet, zu Desserts oder Marmeladen verarbeitet. Die Pflanze ist sehr trockenheitsresistent, aber nur bedingt winterhart. Diese interessante Feigensorte kann gut in Weinbauklima und in Kübeln kultiviert werden.

Der Feigenbaum 'Pastilière' ist ein langsam wachsender, kleinbleibender Busch mit aufrechtem Wuchs und kurzen, kräftigen Trieben, der in der Höhe und in der Breite 2 bis 3 Meter erreichen kann. Die kleinen Vorfeigen, die in grosser Zahl gebildet werden, fallen früh, unreif herunter. Auch von den Herbstfeigen können in manchen Jahren bis zu 50 % im Juli vorzeitig abgestossen werden. Ab August reifen die übrigen dafür zu bis zu 50 g schweren, birnenförmigen Früchten heran. Sie haben eine sehr dünne, zarte, blaue Haut, die sich zur Reifezeit mit einem weissen Schimmer überzieht. Das saftige Fruchtfleisch ist rot und schmeckt erfrischend fruchtig. Süsse und Aroma sind ausgewogen. Den besten Geschmack entwickeln diese Herbstfeigen bei warmer, trockner Witterung. Die reifen Früchte lösen sich leicht von den Zweigen. Gut verwurzelte Sträucher haben eine gute Winterhärte und ertragen Fröste bis -15 °C. In den ersten Jahren benötigen junge Pflanzen einen Winterschutz. Die Sorte ist für die Kübelkultur geeignet. Sie wird häufig in Südfrankreich angebaut und vor allem frisch verzehrt und zu Marmeladen verarbeitet. Nach der Ernte sind die Früchte wegen ihrer dünnen Haut nicht lange lagerbar.

Bei dem Feigenbaum 'Bornholm Dänemark' handelt es sich um eine Variante von 'Brown Turkey' ('Pfälzer Fruchtfeige'). Sie wird bereits seit Langem auf der dänischen Ostsee-Insel Bornholm kultiviert und ist gut für kühlere Gebiete nördlich der Alpen zu empfehlen. Die Pflanze hat eine sehr gute Winterhärte und regeneriert sich sehr schnell aus der Wurzel, falls sie oberirdisch zurückfriert. Es handelt sich um einen schnell wachsenden Strauch, der 3 bis 4 Meter hoch und ebenso breit wird. Im Juni und Juli kannst du 45 bis 80 g schwere, birnenförmige Blühfeigen von gold-brauner Farbe ernten. Von September bis Oktober reifen dann die saftig süssen Herbstfeigen, die die Haupternte darstellen. Sie sind eiförmig und etwa 35 g schwer. Ihre Haut ist rosa-braun bis dunkelviolett mit grünlichen Streifen. Das Fruchtfleisch ist erdbeerrot. Der Geschmack ist bei warmer trockener Witterung am besten. Die Sträucher können gut im Kübel kultiviert werden. Ausgepflanzt im Garten fühlen sie sich windgeschützt an einer warmen Hauswand am wohlsten.

Du kannst auch einige unserer Twotimer®-Feigen wie Herbstfeigen kultivieren. Gustis® 'Goutte d'Or' , Gustis® 'Blanche Séguret', Gustis® 'Violetta Portughese', Gustis® 'Bellone', 'Rosso Striato'und Gustis® 'Lampeira' bringen eine so reiche Ernte im Herbst, dass du auf die Sommerfeigen auch verzichten könntest. Dadurch ist es möglich die Triebe des Vorjahres im Frühjahr zurück zu schneiden, falls sie erfrieren sollten oder weil du die Pflanze kompakt halten möchtest.

Ein passender Standort für Feigen

Feigen sind wärmeliebende Pflanzen und brauchen einen warmen, windgeschützten und vollsonnigen Platz. Am besten gedeihen sie an einer Südwand in Weinbauklima oder Regionen mit milden Wintern. Starke Fröste im Winter können zum Zurückfrieren der Triebe führen. Bei Herbstfeigen ist das weniger von Bedeutung als bei Sommerfeigen, weil ihre Früchte sich erst an den im Frühjahr neu wachsenden Trieben entwickeln. Der Boden sollte nährstoffreich, humos, frisch bis feucht und gut durchlässig sein. Staunässe ertragen sie nicht. Viele Sorten tolerieren aber Trockenheit im Sommer. Herbstfeigen eignen sich auch gut für die Kübelkultur.

Herbstfeigen pflanzen

Feigenbäume pflanzt du am besten im Mai. Die Wärme der Sonne kommt den mediterranen Pflanzen beim Anwachsen zugute. Der Boden ist vom Winter noch feucht, erwärmt sich im Frühjahr aber schnell. Das wirkt sich positiv auf die Bildung neuer Wurzeln aus. 

Wässere die Pflanze in einem Eimer mit Wasser und hebe in der Zwischenzeit ein Pflanzloch aus, das etwas tiefer und breiter ist als der Wurzelballen. Lockere die Seiten und den Grund auf, fülle wenn nötig eine Dränageschicht aus grobem Kies ein. Dann mische etwas Kompost oder organischen Dünger unter den Erdaushub und gib etwas davon in die Pflanzgrube bis der Wurzelballen so darinsteht, dass seine Oberkante etwa eine Handbreit tiefer ist als das Niveau des Gartenbodens. Fülle die Erde rund um den Pflanzballen auf und tritt sie gut fest. Schlämme sie mit reichlich Wasser gut um den Wurzelballen ein.

Wenn du deine Herbstfeige im Kübel kultivieren möchtest, solltest du ein Gefäss mit mindestens 30 Litern Volumen wählen. Verwende eine Drainageschicht und gute, strukturstabile Kübelpflanzenerde.

Pflege von Feigenbäumen

In den ersten Jahren solltest du deiner ausgepflanzten Feige einen Winterschutz geben. Bei gut verwurzelten Pflanzen ist das später nicht mehr notwendig. Zur regelmässigen Pflege gehören dann nur noch das Wässern, Düngen, Schneiden und gegebenenfalls Umtopfen.

Feigenbäume wässern

Für einen guten Fruchtansatz benötigt die Feige ausreichend Wasser. Halte das Substrat immer etwas feucht. Im Garten ausgepflanzte Exemplare ertragen Trockenheit oft sehr gut, können aber bei anhaltender Dürre das Laub verlieren. Wässere darum in trocknen, heissen Sommern ein oder zweimal in der Woche mit reichlich Wasser tiefgründig. Mit einer Mulchschicht kannst du die Verdunstung reduzieren.

Bei Kübelpflanzen solltest du den Wurzelballen immer feucht halten. Giesse, sobald das Substrat in den oberen 3 bis 5 cm trocken ist. Das kann abhängig von der Grösse der Pflanze und des Gefässes und den Temperaturen im Sommer mehrmals täglich notwendig sein.

Feigenbäume düngen

Feigenbäume im Beet brauchen kaum gedüngt zu werden. Belässt du das Laub unter dem Baum oder gibst im Herbst als Winterschutz eine Schicht Kompost auf den Wurzelbereich fördert das das Bodenleben und trägt zur Humusbildung bei. Die Bodenfruchtbarkeit wird dadurch auf Dauer erhalten und garantiert gute Erträge. Bei Kübelpflanzen musst du dagegen regelmässig während der gesamten Wachstumszeit ausgewogen mit Stickstoff, Phosphat und Kalium düngen. Am besten kannst du die Nährstoffe als Flüssigdünger zusammen mit dem Giesswasser geben. Beginne mit der Düngung zur Zeit des Blattaustriebs und gib der Pflanze alle 14 Tage Nährstoffe. Ist das Laub voll ausgetrieben gibst du bis Mitte Juli den Dünger wöchentlich. Zum Sommerende bekommt der Baum keine frischen Nährstoffe mehr. Die Früchte und das Holz sollen ausreifen und der Baum sich auf die Winterruhe vorbereiten.

Der Schnitt von Herbstfeigen

Feigen fruchten auch ohne regelmässigen Schnitt. Der Ertrag von stark wachsenden Sorten ist aber gleichmässiger und die Qualität der Früchte besser, wenn du die Krone alle 2 bis 3 Jahre auslichtest. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr nach den letzten scharfen Frösten und vor dem Blattaustrieb. Bei schwach wachsenden Sorten genügt es abgestorbenes Holz zu entfernen. Die Herbstfeigen entwickeln sich am diesjährigen Holz. Du kannst darum beim Schnitt alle Zweige entfernen, die nach innen wachsen, sich überkreuzen oder anderen Trieben das Licht wegnehmen. Durch den Rückschnitt kannst du Herbstfeigen kompakt halten und so auch auf Balkon, Terrasse oder im kleinen Garten kultivieren. Kürze dazu die Triebe auf eine Länge von 20 bis 70 cm ein. Der Schnitt fördert die Bildung von vielen neuen Trieben und damit den Fruchtansatz. Die Erntezeit beginnt im Schnittjahr aber später und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.

Wer es ordentlich und einfach haben möchte, kann einfach im Frühjahr alle Triebe ca. 1m über dem Boden abschneiden. 

Regelmässiges Umtopfen

Damit Feigen ausreichend Triebe bilden, brauchen sie genügend Wurzelraum. Setze darum deine Feigen in der Kübelkultur alle 2 bis 3 Jahre in eine neues, grösseres Gefäss mit frischer Erde um. In der ersten Zeit reicht ein Gefäss mit etwa 30 Litern Volumen. Nach 2 bis 3 Jahren musst du deine Feige in einen deutlich grösseren Kübel umsetzen, damit sich der Wurzelballen weiter entwickeln kann. Nur wenn das Verhältnis zwischen den oberirdischen und unterirdischen Pflanzenteilen ausgewogen ist, wachsen die Pflanzen weiter.

FAQ - die wichtigsten Fragen und Antworten zu Herbstfeigen
Was ist eine Herbstfeige?

Als Herbstfeigen werden Feigenfrüchte bezeichnet, die im Herbst reifen und sich am diesjährigen Holz des Feigenbaums entwickeln. Die Bezeichnung ist ausserdem für Feigensorten üblich, die im Herbst die grösste Ernte bringen.

Sind Herbstfeigen winterhart?

Grundsätzlich sind Feigen nur bedingt frosthart. Für die Kultur in Mitteleuropa wurden spezielle Feigensorten selektiert, die bis -15 oder sogar -20 °C frosthart sind. Herbstfeigen sind deshalb besonders gut geeignet, weil ihre Früchte sich im Sommer am diesjährigen Holz entwickeln und vor dem Winter geerntet werden. Im Gegensatz dazu bilden Sommerfeigen ihre Knospen bereits im Herbst und tragen die Früchte dann im Sommer am überwinterten Holz. Bei ihnen besteht die Gefahr, dass die Fruchtanlagen im Winter erfrieren.

Wie viel Platz braucht eine Herbstfeige?

Ausgepflanzt im Garten kann ein Herbstfeigenbaum 4 bis 5 Meter in die Höhe und in die Breite wachsen. Durch regelmässigen Schnitt kannst du ihn aber kompakter halten. Dadurch ist die Kultur auch in kleinen Gärten oder als Kübelpflanze auf Balkon oder Terrasse möglich.

Wann ist die beste Zeit um Herbstfeigen zu pflanzen?

Die beste Pflanzzeit ist im Monat Mai.

Wann werden Herbstfeigen geerntet?

Herbstfeigen reifen hauptsächlich von August bis Oktober. Manche Sorten reifen früher, bei anderen reicht die Erntezeit bis in den November. Ausserdem hat auch das Klima und das Wetter Einfluss auf die Reifung der Früchte.

Wie werden Herbstfeigen gedüngt?

Bei Feigenbäumen im Garten reicht es aus, ihnen im Frühjahr etwas Kompost oder organischen Dünger zu geben. Feigen im Topf solltest du von Mai bis August alle 14-Tage oder wöchentlich mit Flüssigdünger düngen.

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Der Schnitt der Herbstfeigen
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