Rhododendron Wildarten
Gärtnerwissen Rhododendron Wildarten
Rhododendron Wildarten und Sorten, die trotz züchterischer Bearbeitung deren Charakteristika behalten haben, sind als Zierpflanzen Raritäten. Viel häufiger werden Zuchtformen kultiviert, die aus der Kreuzung von zwei oder mehr Arten hervorgegangen sind und eigene Besonderheiten aufweisen. Diese Wildarten von Rhododendren stehen den Zuchtformen in der Optik in Nichts nach und sind gleichzeitig robust und haben eine sehr gute Winterhärte. Die wissenschaftliche Bezeichnung Rhododendron leitet sich von den griechischen Begriffen rhodon für „Rose“ und dendron „Baum“ ab. Es gibt etwa 1000 verschiedene Rhododendron-Arten. Die meisten davon stammen aus Asien. 25 kommen in Nordamerika vor und 10 in Europa. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Rostrote Alpenrose (Rhododendron ferrugineum), die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) und der Sumpfporst (Rhododendron tomentosum) heimisch. Rhododendren gehören zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae). Viele sind winterhart und immergrün. Seit etwa 200 Jahren werden Rhododendren als Zierpflanzen kultiviert und gezüchtet. In der Zeit wurden rund 2000 Sorten auf den Markt gebracht. Sie werden nach ihrer Abstammung in verschiedene Gruppen eingeteilt.
Die Gruppe der Rhododendron Wildarten umfasst die Naturformen und Hybriden, die von ihnen direkt abstammen und ihnen in ihren Eigenschaften ähnlich sind. Diese Einteilung ist flexibel und die verschiedenen Sorten werden auch in anderen Gruppen mit aufgeführt. Beispielsweise bilden die Rhododendron yakusimanum-Hybriden oder die Rhododendron williamsianum-Hybriden jeweils eine eigene Gruppe, die auch die Ursprungsart mit umfasst. Andere, kleinbleibende Arten und Rhododendron-Hybriden wie die Sorten von Rhododendron impeditum oder Rhododendron russatum werden als Rhododendron Zwergformen zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Rhododendronm Wildarten kaufen
Im Lubera® Shop kannst du vollständig winterharte Rhododendron Wildarten kaufen. Sie sind eine schöne Bereicherung für Rhododendron- und Heidegärten. Die kleinen Arten und Sorten eignen sich als Bodendecker, für Steingärten, Grabbepflanzungen oder die Kübelkultur. Alle sind pflegeleicht und robust.
Rhododendron roxieanum oreonastes ist ein immergrüne Wildart aus Ostasien. Der kompakte Strauch wird zwischen 80 und 100 Zentimeter hoch und 70 bis 90 Zentimeter breit. Die Blütezeit beginnt Mitte oder Ende April und dauert bis in den Mai an. Die Blüten sind weiss. Der Strauch ist bis Temperaturen von -22 °C winterhart. Wird es kälter, braucht er einen Winterschutz.
Rhododendron roxieanum 'Blewbury' hat weisse Blüten mit 3,5 Zentimeter Durchmesser. Im Inneren sind sie weinrot gefleckt. Die rosafarbenen Knospen öffnen sich ab Mitte April. Dann dauert die Blütezeit bis Mitte Mai an. Der Strauch wächst langsam und erreicht im Alter von 10 Jahren eine Höhe von etwa 70 Zentimeter bei einer Breite von 80 Zentimeter. Er kann im Alter bis zu 1,2 Meter hoch und 1,3 Meter breit werden. Das Laub ist immergrün, glänzend und auffallend schmal.
Rhododendron neriiflorum 'Wine and Roses'® ist ein kompakt aufrechter Strauch, der 1,5 Meter hoch und ebenso breit wird. Im Mai und Juni blüht er mit rosaroten Blüten. Ungewöhnlich ist das Laub, das im Austrieb rot und später an der Oberseite mittelgrün ist, während die Unterseite weinrot leuchtet. Dieser Rhododendron ist immergrün und winterhart. Fröste bis -20 °C werden problemlos ertragen.
Rhododendron williamsianum 'Tromba' ist ein langsam wachsender, kompakter Strauch, der innerhalb von 10 Jahren 60 bis 80 cm hoch und bis zu 130 Zentimeter breit wird. Die intensiv roten, 7 bis 8 Zentimeter grossen Blüten verblassen während der Blütezeit im Mai nicht. Das immergrüne Laub ist im Austrieb bronzefarben und im Sommer dunkelgrün. Fröste bis -24 °C werden problemlos ertragen.
Rhododendron luteum stammt aus dem westlichen Kaukasus. Der sommergrüne Strauch wächst breit aufrecht und wird zwischen 2 und 4 Metern hoch. Die blaugrünen Blätter sind lanzettlich und bis zu 16 cm lang. Vor dem Laubfall bekommen sie eine schöne rote, orange oder purpurne Herbstfärbung. Im Mai bilden sich lockere Blütenstände aus 9 bis 15 gelben, stark duftenden Einzelblüten. Dieser Strauch wächst langsam. Am besten entwickelt er sich an einem sonnigen Standort auf durchlässigem, frischem Boden. Dann sind die duftenden hell- und dunkelgelb gefärbten Blüten im Mai ein prächtiger Anblick. An schattigen Standorten kümmert die Pflanze.
Rhododendron impeditum 'Ramapo' hat einen breiten, flachen Wuchs. Der Strauch wird etwa 60 bis 70 Zentimeter hoch, ist sehr kompakt und dicht verzweigt. Er erreicht einen Durchmesser von etwa 130 Zentimeter. Die immergrünen Blätter sind elliptisch und 2 bis 3 Zentimeter lang. Im Austrieb sind sie auffällig bläulich später blaugrün. Sie duften aromatisch. Die Blütezeit fällt in die erste bis zweite Maiwoche. Die Einzelblüten sind 2 bis 3 Zentimeter gross und stehen in Dreier- bis Fünfer-Gruppen zusammen. Ihre Farbe wird als pastelllila, veilchenviolett oder lilaviolett beschrieben.
Rhododendron impeditum 'Moerheim' wächst sehr kompakt. Dieser Zwergstrauch wird bis zu 50 Zentimeter hoch und etwa doppelt so breit. Das immergrüne Laub ist im Sommer glänzend dunkelgrün und im Winter bronzefarben. Es duftet aromatisch. Die Blütezeit erstreckt sich von Mitte bis Ende April. Die 2 bis 3 Zentimeter grossen Blüten sind violett und ihre Blütenblätter sind am Rand gewellt. Es stehen immer 2 bis 5 zusammen. Sehr schöne Pflanze für Bodendecker, Steingärten, Heidegärten und die Kultur in Gefässen.
Rhododendron russatum 'Azurwolke' blüht von der ersten bis zur dritten Maiwoche. Die 5 bis 8 Blüten pro Blütenstand sind 3 bis 4 Zentimeter gross und leuchtend lilablau. Der kompakte Zwergrhododendron wird etwa 80 Zentimeter hoch und bis 110 Zentimeter breit. Sein immergrünes Laub ist oberseits dunkelgrün und auf der Unterseite hellgrün. Diese Sorte eignet sich als Solitär und Gruppenpflanze für Beete, Heidegärten, Steingärten und Gräber.
Standort
Rhododendren brauchen einen sauren, kalkfreien, durchlässigen, nährstoffreichen und feuchten Boden, um zu gedeihen. Sie wachsen gut im Moorbeet und auf Heideflächen. Kleinere Formen können in Gefässen mit Rhododendron-, Hortensien- oder Moorbeeterde kultiviert werden.
Je nach Art sind vollsonnige bis schattige Standorte geeignet. Je sonniger der Standort ist, desto besser muss die Wasserversorgung sein. Der Boden darf nie ganz austrocknen.
Rhododendron Wildarten pflanzen
Damit die Sträucher genug Zeit haben vor dem Winter einzuwachsen, pflanzt du sie am besten im Frühjahr. Eine sorgfältige Bodenvorbereitung ist beim Einpflanzen entscheidend. Wenn du einen geeigneten sauren Boden hast, gräbst du ein Pflanzloch von 40 bis 50 cm Tiefe und achtest darauf, dass der Boden gut dräniert ist. Falls der Boden an dem Standort zur Staunässe neigt, fülle 10 bis 15 cm Kies oder Blähton als Drainage in das Loch ein. Darüber gibst du eine Mischung aus dem Erdaushub und hochwertiger Moorbeeterde und setzt den Wurzelballen auf die gleiche Höhe ein wie den umgebenden Boden. Fülle dann das Pflanzloch auf.
Ist dein Boden kalkhaltig und entspricht nicht den Bedürfnissen von Azaleen, kannst du deinen Rhododendron im Kübel kultivieren oder für die Pflanzung ein Moorbeet anlegen.
Rhododendron pflegen
Die im Lubera® Shop angebotenen Rhododendren sind vollkommen winterhart und benötigen keinen Winterschutz. Wenn du einen frischen bis feuchten Boden in deinem Garten hast, brauchst du auch nicht zu giessen. Anderenfalls ist das regelmässige Wässern aber unerlässlich, weil die Sträucher keine Trockenheit ertragen.
Rhododendren sind Flachwurzler, die viele feine Wurzeln im Oberboden habe. Verzichte auf Bodenbearbeitung und sorge dafür, dass die Fläche um die Pflanzen herum nicht regelmässig betreten wird. Für eine ausreichende Nährstoffversorgung genügt eine einmalige Düngung im Frühjahr. Ein pflegeschnitt ist nicht notwendig. Solltest du den Wunsch haben ältere Exemplare wieder in Form zu bringen, kannst du zu lange Triebe im Herbst zurückschneiden. Verzichte dabei auf einen radikalen Rückschnitt. Kürze besser über einen Zeitraum von zwei oder drei Jahren einen Teil des Geästs. Bedenke, dass du dabei jedes Mal einen Teil der Blütenknospen entfernst und es ein oder zwei Jahre dauert bis der Bereich des Strauchs wieder blüht.
Krankheiten und Schädlinge
Im Allgemeinen sind Rhododendron-Sorten unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge. Ihre dicken, ledrigen Blätter sind sehr zäh und enthalten giftige Diterpene. Dadurch sind sie für die meisten Tiere ungeniessbar.
Hauptschädling ist der Dickmaulrüssler. Die Käfer fressen Buchten in die Ränder der Blätter. Ihre Larven leben im Boden und fressen die Wurzeln der Sträucher. Sie verursachen den grösseren Schaden und können den Pflanzen so schwer zusetzen, dass sie absterben. Eine Bekämpfung der Larven ist mit Hilfe von Nematoden möglich, die als Nützlinge zur biologischen Bekämpfung von Dickmaulrüsslern angeboten werden.
Die aus Nordamerika stammende Rhododendronzikade saugt einzelne Zellen der Blätter aus und verursacht so eine silbrige Aufhellung und Fleckung des Laubs. Die Weibchen können bei der Eiablage den Pilz Pycnostysanus azaleae übertragen, durch den die befallenen Blütenknospen im Winter grau oder braun werden und absterben. Der Strauch blüht dann im Folgejahr nicht. Entferne abgestorbene Knospen, bevor die nächste Zikaden-Generation im April schlüpft. Insektizide aus Neembaumextrakt sind wirksam, wenn sie auf die Blattunterseiten befallener Sträucher aufgebracht werden.
Rhododendren werden von Dickmaulrüsslern und Rhododendronzikaden befallen. Die Zikaden können einen Pilz übertragen, der die Blütenknospen befällt. Die Schädlinge können mit biologischen Mitteln bekämpft werden.
Die kleinen Rhododendron-Arten und Sorten können in Kübeln, Schalen, Trögen oder Balkonkästen gepflegt werden. Achte darauf eine kalkfreie Rhododendronerde als Substrat zu verwenden.
Ein regelmässiger Pflegeschnitt ist nicht notwendig. Werden die Sträucher zu sparrig und beginnen kahl zu werden, kannst du nach und nach im Herbst aufeinander folgender Jahre jeweils ein Drittel der langen Zweige einkürzen. Ein radikaler Rückschnitt wird von den Sträuchern nicht vertragen.
Der Boden muss für Rhododendren kalkfrei, sauer, humos und frisch bis feucht sein. Sie gedeihen an sonnigen und halbschattigen Standorten. An sonnigen Plätzen ist die Blüte üppiger, aber auch der Wasserbedarf grösser.
Die Rhododendron-Arten und Sorten, die in Mitteleuropa in Kultur sind, haben eines sehr gute Frosthärte. Sie überstehen Temperaturen von -22 °C problemlos ohne Winterschutz.