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Saatkartoffeln

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Gärtnerwissen Saatkartoffeln

Kartoffel Sarpo Una SaatkartoffelnMancher stellt sich vielleicht die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, Saatkartoffeln für den eigenen Anbau zu kaufen. Immerhin kann man das grosse Fünf-Kilogramm-Netz mit blitzblank gewaschenen Knollen in jedem Supermarkt bekommen. Und die gekauften Kartoffeln sind zudem praktisch: Keine Erde an den Händen, was kaum ausbleibt, wenn man die eigenen Kartoffeln-Knollen, keine Samen, und dann die Kartoffeln nach einer langen Vegetationsperiode aus der Gartenerde herausholt. Und billiger sind die Gekauften auch noch.

Stimmt, aber ebenso billig schmecken die meisten Industriekartoffeln auch und dazu kommen die langen Transportwege, die die Kartoffeln aus wärmeren Regionen hinter sich haben. Es geht wesentlich aromatischer und bedeutend gesünder. Und dann ist da noch die Freude beim Ernten.

Saatkartoffeln kaufen – grosse Sortenvielfalt im Lubera Shop

Speisekartoffeln aus eigener Ernte bieten Geschmackserlebnisse, die sonst kaum möglich sind. Wer Kartoffeln selbst pflanzt, kann neue Geschmacksnuancen dank jener Kartoffelsorten kennenlernen, die in den Gemüseabteilungen der Supermärkte nicht angeboten werden.

Kartoffel Sarpo Una SaatkartoffelnEin kleiner Einblick ins Lubera Saatkartoffel-Sortiment

Das Kartoffelsortiment ist ungeheuer vielseitig, denn es gibt weit mehr Unterschiede als die nach Kochtyp wie festkochend oder mehlig. So gibt es beispielweise alte Sorten wie das intensiv nussig schmeckende ‘Bamberger Hörnla‘, Kartoffeln in überraschenden Farben mit blauem oder rotem Fleisch und neue robuste Sorten, die nicht nur ausgezeichnet schmecken, sondern auch besonders resistent gegen die gefürchtete Kraut- und Knollenfäule sind.

Der für die Kraut- und Knollenfäule verantwortliche Pilz Phytophthora infestans kann im Kartoffelanbau grosse Schäden anrichten. Der beste Schutz sind krautfäuleresistende Sorten wie die ‘Sarpo Mira‘. Die sehr ertragreiche Sorte hat einen intensiven, kartoffelig-fruchtigen Geschmack. Da die Blätter aufgrund der Resistenz gesund bleiben und somit eine lange Reifezeit ermöglichen, können besonders grosse Kartoffeln heranwachsen.

Wer selbst Kartoffeln pflanzt, dem eröffnen sich ganz besondere Gartenerlebnisse. Man sieht den Pflanzen nicht an, was sich unter ihnen im Boden verbirgt und welche Kartoffelschätze dort heranreifen. Manche sind überraschend anders, wie die ‘Blue Danube‘, die mit ihrer tiefblau glänzenden Schale und dem reinweissen Fruchtfleisch beeindruckt. Dazu kommen noch die schönen violetten Blüten. Ihre aussergewöhnliche blaue Farbe macht die Ernte dieser Kartoffeln auch für Kinder zu einem Vergnügen und so wird diese vielseitig verwendbare leckere Sorte auch als 'Kinderkartoffel' empfohlen.

Der Ertrag ist nicht alles - manche Kartoffel Sorten bieten sogar einen mehrfachen Nutzen, so wie die Saatkartoffel ‘Mayan Rose‘. Die Knollen überraschen mit ihrer Zweifarbigkeit, denn sie sind rot-gelb gefleckt. Sie haben einen sehr intensiven Kartoffelgeschmack und benötigen nur eine vergleichsweise kurze Kochzeit. Zusätzlich beeindruckt diese Sorte im Garten mit schönen violetten Blüten und zierlichem Blattwerk. Weil sie so dekorativ ist, kann sie in einen grossen Topf gepflanzt zu einem Hingucker auf der Terrasse oder dem Balkon werden.

Vorkeimen (Video)

Um den Pflanzkartoffeln einen zeitlichen Vorsprung zu geben, können Sie sie vorkeimen lassen. Dazu werden sie 3 bis 4 Wochen vorm geplanten Pflanztermin in Kisten oder Eierkartons an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt. Die Seite mit den meisten Augen weist dabei nach oben, ist also dem Licht zugewandt. Die Temperatur sollte dabei 10 bis 15 Grad betragen.

Video: Kartoffel vorkeimen - wie geht das?

Standort und Bodenvorbereitung für die Kartoffeln

Die Knollen bevorzugen einen sandig-lehmigen und möglichst lockeren, also klumpenfreien Boden. Wer nicht auf Rekordernten aus ist, kann sie auch auf etwas steinigem und schwerem Erdreich anbauen. Der Standort sollte während der Sommermonate etwas kühler sein, da die Kartoffelpflanzen langfristig keine Temperaturen von über 30 °C vertragen.

Mit besonders hohen Erträgen darf gerechnet werden, wenn am Standort der Planzkartoffeln ein Jahr vorher mit einer Gründüngung gearbeitet wurde. Grünsenf oder Lupinen eignen sich gut für diesen Zweck. Die Erde wird dadurch besonders gut gelockert, während sich zusätzlich im Boden ein Stickstoffvorrat bildet, der das Wachstum der Kartoffelpflanzen auf natürliche Weise fördert.

An dieser Stelle sollten für drei bis vier Jahre keine Kartoffeln gestanden haben. Eine mehrjährige Anbaupause ist aus verschiedenen Gründen wichtig. So schützt ein Standortwechsel vor einseitigem Nährstoffentzug. Er wirkt auch dem Befall mit auf die Erdäpfel spezialisierten Schädlingen wie dem Kartoffelkäfer entgegen.

Wann und wie Sie Saatkartoffeln pflanzen

Sobald sich die Gartenerde im beginnenden Frühjahr auf wenigstens 10 °C erwärmt hat, kann mit dem Pflanzen der Kartoffeln begonnen werden – obwohl wir die vorgekeimten Frühkartoffeln ja eigentlich 'legen'.

Bei den heute herrschenden Klimabedingungen beginnt die Pflanzzeit in den wärmeren mitteleuropäischen Regionen Ende März, während in höheren Lagen damit besser noch bis Ende Mai gewartet wird. Falls Sie früher Kartoffeln pflanzen, sollte in Vorbereitung auf eventuelle stärkere Nachtfröste wenigstens eine Rolle mit Vlies bereitgestellt werden, das sich im Übrigen auch zum Verfrühen der meisten Sorten hervorragend eignet.

Saatkartoffeln für die Kultur in Pflanzgefässen (Video)

Für den Fall, dass im Garten überhaupt kein freier Platz mehr zu finden ist, muss auf selbst angebaute Knollen dennoch nicht verzichtet werden. Unsere Potatopots für die einfache Kartoffelernte finden sicher noch einen geeigneten Platz auf der Terrasse. Diese speziellen Töpfe erleichtern die Ernte, weil sie einen praktischen Innenkübel haben, der einfach aus dem Kartoffeltopf herausgenommen werden kann. Die Potatopots sind eine ebenso platzsparende wie praktische Alternative und eignen sich ausgezeichnet für die Balkongärtnerei. Kartoffelsorten wie unsere rotfleischige 'Red Emmalie', die in rot-violett blühende 'Sarpo Una' oder Luberas mittelfrühe 'Blaue St. Galler' lassen sich aber auch ohne Mühe in Säcken kultivieren.

Video: Die Kartoffelkultur im Topf für Balkon und Terrasse

Sie brauchen dort bis zur Reife nicht mehr Platz als im Kübel und können bei zu grosser Sommerhitze schnell an einen kühleren Standort umgesetzt werden. Dazu können Sie die Kartoffeln zum Beispiel in einen 40-Liter-Jutesack mit 20 Liter torffreier Lubera-Erde setzen.

Am oberen Rand wird das Jutesäckchen zur Erhöhung der Standfestigkeit etwas nach aussen umgekrempelt, sodass ein stabiler Wulst entsteht. Nachdem der Sack mit Erde befüllt ist, wird mit der Hand eine kleine Mulde eingedrückt, in die eine Pflanzkartoffel gelegt wird. Darüber kommt anschliessend eine vier bis fünf Zentimeter hohe Deckschicht. Die Knollen sollen nicht zu fest eingedrückt werden, da die empfindlichen Keime schnell abbrechen können, was zu einer Verzögerung beim Wachstum führt. Am Schluss wie auch in den nächsten Wochen muss die Erde konstant feucht gehalten werden, darf aber niemals zu nass sein.

Die Mutterknolle wird nun weiter keimen und die daraus emporwachsende Pflanze entwickelt sich natürlich auch weiter. Sobald die Triebe eine Höhe von zehn Zentimeter erreicht haben, wird nochmals rings um die Pflanze herum mit Erde aufgefüllt, sodass die Stängel vollständig bedeckt sind. Das Nachfüllen wird so lange wiederholt, bis der Jutesack fast vollständig gefüllt ist, wobei aber die Blätter niemals bedeckt werden dürfen.

Pflanzen der Kartoffeln Schritt für Schritt

Wenn Sie Saatkartoffeln kaufen, die ins Kartoffelbeet gelegt bzw. gesteckt werden sollen, beachten Sie bitte Folgendes:

  • Vor dem Einpflanzen sollte der Standort gut abgetrocknet sein.
  • Der Boden wird nur leicht durchgehackt und vollständig eingeebnet.
  • Zum Legen der Saatkartoffeln werden flache Kuhlen ausgehackt. Der Mindestabstand der Knollen beträgt 50 cm, optimal sind 60 bis 75 cm (Reihenabstand 30 bis 40 cm).
  • Die Kartoffeln so in die Kuhlen legen, dass die Keime nach oben zeigen und nicht abbrechen können, da sich hieraus die oberirdischen Triebe der Stauden entwickeln.
  • Arbeiten Sie beim Abdecken der Knollen am besten etwas reifen Kompost oder einen organischen Dünger mit in den Boden ein.
  • Die Weiterkultur der Kartoffelpflanzen: Hacken und Anhäufeln

Wer erfolgreich Kartoffeln anbauen will, muss den Boden oberhalb der Pflanz- bzw. Mutterknolle ständig locker halten. Neue Sprossen und später die jungen Knollen bilden sich seitlich und oberhalb der Mutterknolle. Darum werden die Reihen nach dem Auslegen der Knollen ungefähr fünf bis acht Zentimeter hoch mit Erde dammförmig angehäufelt. Hier brechen wenige Wochen später die ersten Triebe mitsamt ihren grünen Blättern durch. Zeit, um noch einmal vorsichtig zu hacken und erneut anzuhäufeln, womit der Boden besonders gut durchlüftet wird und auch die Wärme bis in die Dämme hinein vordringen kann. Ein letztes Mal wird diese für Kartoffelpflanzen enorm wichtige Pflegeaktion wiederholt, wenn die Triebe zwischen 15 und 20 cm aus dem Damm herausgewachsen sind. Mit Beginn des Sommers wird sich das voluminöse Blätterdach der Stauden ohnehin geschlossen haben und eine weitere Bearbeitung der angehäufelten Reihen ist nicht mehr erforderlich.

Kartoffelpflanzen richtig pflegen: Düngung und Wasserversorgung

Zu Anfang versorgen sich die Jungpflanzen mit den benötigten Nährstoffen direkt aus der Mutterknolle. Später sind sie auf die gespeicherte Nahrung aus dem Boden angewiesen, denn die eigentliche Saatkartoffel schrumpelt mit der Zeit merklich zusammen. Besonders viele Nährstoffe, aber auch Wasser benötigen die Kartoffelpflanzen ab dem Start der Blütezeit und dem etwa zeitgleich beginnenden Knollenansatz.

Bei Wassermangel besteht die Gefahr, dass sich nur kleine und davon auch noch sehr wenige Kartoffeln bilden, sodass jetzt eine zusätzliche Kompost- oder Düngergabe fällig wird. Dennoch gilt auch für Kartoffelpflanzen, dass viel nicht unbedingt viel hilft. Besonders beim Düngen mit Stickstoff darf nicht übertrieben werden, da die Kartoffelstauden erstens viel zu stark ins Kraut schiessen würden und zweitens wesentlich anfälliger für die gefährliche Braun- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) werden.

Wann und wie Sie Kartoffeln am besten ernten

Zwischen Spätsommer und frühem Herbst wird sich zeigen, ob das Pflanzen der Kartoffeln nun auch „Früchte“ trägt. Die oberirdischen Triebe der Stauden färben sich bräunlich und sterben bald darauf restlos ab. Warten Sie bis zum Ausgraben der Knollen noch zwei bis drei Wochen. Die Geduld zahlt sich besonders dann aus, wenn die Erdäpfel etwas länger gelagert werden sollen, da die Schalen der Kartoffeln sich noch ein wenig verfestigen können und widerstandsfähiger werden.

Für die Ernte der selbst gezogenen Knollen eignet sich am besten ein regenfreier Tag bei trockenem Boden, sodass sich die Kartoffeln mit einer Grabegabel relativ leicht aus der Erde holen lassen. Da von den Kartoffelpflanzen zu dieser Zeit nichts mehr übrig sein wird, ist reichlich Bewegungsfreiheit vorhanden, um alle Knollen unbeschädigt aus dem Boden zu holen. Sie können zum Abtrocknen zunächst für einige Stunden (aber auch nicht zu lange) auf dem Beet liegen bleiben. Wie beim Vortreiben der Saatkartoffeln gilt auch hier: Werden Kartoffeln über längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt, neigen sie schnell zum Vergrünen und beginnen, das toxische Solanin zu bilden.

Kartoffeln richtig lagern

Der beste Lagerort ist ein trockener, gut belüfteter und dunkler Kellerraum mit Temperaturen zwischen 4 und 8 °C. Gut bewährt haben sich hierfür die im Handel erhältlichen Kartoffelhorden, in denen die Knollen nicht so schnell schrumpeln oder gar Keime bilden. Lagern Sie in der näheren Umgebung möglichst keine Äpfel, da sich durch das ausströmende Ethylen die Lagerfähigkeit der Kartoffeln wesentlich verringert.

Der kräftige Geschmack, die Sortenvielfalt wie auch die reichen Erträge inspirieren sicherlich dazu, im nächsten Jahr erneut Saatkartoffeln zu pflanzen. Denken Sie dabei daran, dass am Standort (auch unter Berücksichtigung möglicher anderer Nachtschattengewächse) eine Anbaupause von drei bis vier Jahren eingehalten werden sollte.

FAQ - die wichtigsten Fragen und Antworten zu Saatkartoffeln
Soll ich Saatkartoffeln vorkeimen lassen?

Das müssen Sie nicht, doch das Vorkeimen bietet einige Vorteile. Damit können Sie die Kulturzeit im Garten verkürzen und es gibt Ihnen die Sicherheit, dass die Kartoffeln einen guten Start haben. Die Zeitersparnis führt auch dazu, dass Sie eher Kartoffeln ernten können und das Beet somit früher frei ist, falls Sie es noch mit anderem Gemüse bepflanzen möchten. 

Wie tief sollten Saatkartoffeln gepflanzt werden?

Die empfohlene Pflanztiefe im Freiland beträgt 10-15 cm.

Wie erfolgt das Anpflanzen von Saatkartoffeln auf dem Balkon?

Das Gefäss wird etwa 10-15 cm hoch mit Erde befüllt und darauf wird die Kartoffel gelegt. Darüber kommt eine etwa 5 cm hohe Substratschicht. Wenn die neuen Triebe eine Höhe von 10-15 cm erreicht haben, wird das Gefäss soweit um die Pflanze herum aufgefüllt, bis die Stängel gut bedeckt und die Blätter erreicht sind. Die Blätter keinesfalls mit Erde abdecken. Dieser Vorgang kann nochmal wiederholt werden, wenn die Stängel weitergewachsen sind. Das etagenweise Auffüllen des Topfes rund um die Stängel entspricht dem Anhäufeln im Beet. Es führt dazu, dass mehr Seitenwurzeln entstehen können, an denen sich weitere Knollen bilden.

Worin pflanze ich Saatkartoffeln auf dem Balkon?

Dafür können Sie zum Beispiel grosse Kübel, Pflanzsäcke aus wasserdurchlässigem Gewebe oder die praktischen Potatopots verwenden. Empfohlen wird eine Mindestgrösse von 4-6 l für eine Pflanze und 10-20 l für 3 Pflanzen. Je grösser das Gefäss ist, umso besser.

Warum sollte man Pflanzkartoffeln anhäufeln?

Durch das Anhäufeln kann die Kartoffel mehr unterirdische Seitentriebe bzw. Seitenwurzeln bilden, an denen sich dann noch zusätzlich Kartoffeln entwickeln.

Wie kann man Kartoffeln am besten lagern?

Die Kartoffeln müssen dunkel und bei Temperaturen zwischen 4-8 Grad gelagert werden, am besten in einem trockenen, gut belüfteten und dunklem Kellerraum. Die Kartoffeln können dabei gut in handelsüblichen Kartoffelhorden oder Kartoffelkisten gelagert werden.

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