Walnussbäume
Gärtnerwissen Walnussbäume
Walnussbäume (Juglans regia) tragen als Früchte sogenantes Schalenobst. Ihre Kerne dienen zum Backen von Keksen oder deftigem Brot, sind ein knackiges Topping für frische Salate und eignen sich als Beilage für Wildfleisch. Ausserdem wird aus ihnen Walnussöl gepresst und sie werden zum Mehl gemahlen. Aus unreifen, grünen Walnüssen kann Walnusslikör hergestellt werden. Für den Garten stehen verschiedene Sorten von veredelten Nussbäumen zur Verfügung.
Die meisten Sorten sind Zufallssämlinge. Sie wurden in der Natur oder in alten Gärten gefunden und dann vegetativ vermehrt. Aus den nachgezogenen Bäumen wurden gute Typen ausgelesen und weiter vermehrt. Samenechte Walnussbäume können über 200 Jahre alt werden. Die ältesten und grössten europäischen Exemplare stehen im Mittelmeerraum. Veredelte Walnüsse erreichen in der Regel ein Alter von 30 bis 50 Jahren.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile von Walnussbäumen
- Winterhart bis -18 Grad
- Selbstfruchtbar
- Krankheitsresistenter als Obstbäume
- Erntezeit im September bis in den Oktober
Walnussbäume kaufen - Sortenvielfalt im Lubera®-Shop
Im Lubera® Pflanzenshop finden Sie eine Auswahl an Walnüssen, die sich gut für den Hausgarten eignen. Sie unterscheiden sich in ihrer Wuchshöhe und dem Platzbedarf. Die Nüsse haben verschiedene Grössen und Formen, Kernfarben und Schalendicken. Wenn Sie Walnussbäume kaufen wollen, finden Sie in unserem Sortiment mit Sicherheit die richtige Sorte:
Die Walnuss 'Lara' hat zwei Besonderheiten: zum einen wird der kompakte Baum nur halb so gross wie andere Walnussbäume. Mit einer Wuchshöhe von 4 bis 5 Metern hat diese Sorte etwa den Platzbedarf einer Kirsche oder Pflaume und eignet sich gut für Hausgärten. Zum anderen bildet 'Lara' nicht nur aus den Endknospen der Triebspitzen weibliche Blüten, sondern auch aus Seitenknospen. Darum setzt dieser Walnussbaum extra viele Früchte an. Wegen ihrer dünnen Schale lassen sich die schmackhaften Nüsse leicht knacken.
Der Zwerg-Walnussbaum 'Europa' wird nur 3,5 Meter hoch. Er gehört zu den kleinsten Walnuss-Bäumen und ist darum empfehlenswert für Hausgärten. Die ovalen Nüsse sind gross und leicht zu knacken. Ihre Schale ist relativ glatt und dünn.
Der kleinste Walnussbaum im Lubera® Sortiment ist die Zwerg-Walnuss 'Dwarf Karlik®'. Bei diesem Baum sind die Internodien, also die Abstände zwischen den Knospen an den Zweigen, sehr kurz. Darum ist der Baum in seinem gesamten Wuchs sehr kompakt und wird insgesamt nur etwa 180 cm hoch. Dieser Walnussbaum kann darum auch in kleinen Gärten gepflanzt werden und sogar in einem Kübel mit mindestens 25 Litern Volumen stehen. Die leckeren kleinen Walnüsse sind 3 cm lang und machen das Bäumchen zu einem Hingucker.
Die Riesennuss 'Lange van Lod' hat auffallend grosse Früchte. Diese Walnüsse können bis zu 9 cm lang werden und sind fast doppelt so gross wie andere Sorten. Der Baum blüht und fruchtet sehr früh und kann bereits drei Jahre nach der Pflanzung die erste Ernte tragen. Es handelt sich um eine sehr ertragreiche, leicht zu knackende und wohlschmeckende Walnuss.
Die Walnuss 'Franquette' ist eine alte, französische Sorte, die in Frankreich sehr weit verbreitet ist. Ihre Nüsse schmecken sehr aromatisch und werden vor allem für weihnachtliches Gebäck verwendet. Der starkwüchsige Baum wird 4 bis 7 Meter hoch. 'Franquette' gedeiht am besten in mildem Weinbauklima.
Sehr robust ist die Walnuss 'Geisenheim Nr. 26'. Diese spät austreibende Sorte ist nicht spätfrostgefährdet und widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten. Sie eignet sich für kühlere Regionen mit höheren Niederschlägen. Der Baum gilt als mittelstark bis starkwachsend und wird etwa 7 Meter hoch. Weil diese Walnusssorte auch ohne Bestäubung (apomiktisch) Früchte bildet, liefert sie immer einen hohen Ertrag. Die etwa 4 cm langen Nüsse haben eine dünne Schale und lassen sich leicht knacken. 'Geisenheim Nr. 26' ist eine bewährte Sorte für den Hausgarten und gilt als leckerste Walnuss auf dem Markt.
Eine Besonderheit ist die rote Walnuss 'Rosette'. Diese Sorte hat kräftig rot gefärbte Nusskerne mit mildem, aromatischem Geschmack. Der mittelstark wachsende Baum wird 4 bis 7 Meter hoch. Rote Walnüsse sind etwas anspruchsvoller. Sie reagieren empfindlicher auf Spätfröste und sind anfällig für Blattkrankheiten, wenn ihnen der Standort nicht zusagt. Ein sonniger Platz auf nahrhaftem, feuchten Boden in einer Region mit einem milden Klima ist für eine gute Ernte Voraussetzung.
Der richtige Standort
Ein Walnussbaum benötigt einen sonnigen, geschützten Standort. Meiden Sie Plätze mit hohem Grundwasserstand, Senken mit höherer Frostgefahr und nährstoffarmen, trockene, tiefgründige Böden, wenn Sie einen Walnussbaum kaufen wollen. Die Walnuss ist anspruchslos und gedeiht sowohl auf sauren als auch auf kalkhaltigen Böden. Ältere Exemplare vertragen Temperaturen bis – 28 °C. Problematisch sind Spätfröste, weil sie die Neuaustriebe gefährden, an denen sich die weiblichen Blüten bilden.
Walnussbäume pflanzen
Je älter ein Walnussbaum ist, desto schwerer wächst er an einem neuen Standort an. Besonders wichtig für den Anwachserfolg ist eine ausreichende Bewässerung nach der Pflanzung.
Günstige Pflanzzeitpunkte sind der Herbst bis Mitte November und das Frühjahr, weil in dieser Zeit der Boden am einfachsten feucht zu halten ist. Das ist also auch der richtige Zeitpunkt, um einen Walnussbaum zu kaufen. In Regionen mit milden Wintern ist die Herbstpflanzung optimal. Die Bäume verwurzeln sich bereits im Winter und können im Frühjahr sofort wachsen. Besteht Frostgefahr ist die Pflanzung im Frühjahr günstiger, weil verwurzelte Walnussbäume widerstandsfähiger gegen Kälte sind.
Bereiten Sie vor der Pflanzung den Boden am geplanten Standort gut vor. Heben Sie die Erde in einem Bereich von 80 cm Durchmesser mindestens 60 cm tief aus. Entfernen Sie Steine, Wurzeln und Bodenverdichtungen, die eine Durchwurzelung des Bodens behindern. Mischen Sie Pflanzenerde unter den Aushub, um die Wasserhaltefähigkeit und die Bodenstruktur zu verbessern. Setzen Sie den ausgetopften Baum in das Pflanzloch. Die Veredelungsstelle bleibt dabei über dem Boden. Schlagen Sie neben dem Walnussbaum einen Stützpfahl in die Erde und füllen Sie das Loch dann wieder auf. Treten Sie die Erde fest und binden Sie den Baum am Pfahl an. Wässern Sie reichlich, so dass die Wurzeln gut eingeschlämmt werden. In den ersten Jahren muss ein Walnussbaum gewässert werden. Verhindern Sie Konkurrenz durch Unterbewuchs. Führen Sie im Bereich der Baumscheibe nur oberflächliche Bodenbearbeitung durch, um die Wurzeln zu schonen. Eine Mulchschicht aus Holzhäckseln schützt vor Verdunstung und unterdrückt Beikräuter.
Pflege von Walnussbäumen
In den ersten zwei bis drei Standjahren nach dem Walnussbaum Kaufen kann es sein, dass der Walnussbaum kaum wächst und auch nur wenig Laub bildet. Haben Sie Geduld und wässern Sie ihn regelmässig. Erst wenn der Baum gut verwurzelt ist, wird er mit dem Triebwachstum beginnen. Warten Sie mit dem Schneiden, bis die Krone etwas Masse aufgebaut hat.
Walnussbäume schneiden
Durch regelmässiges Auslichten der Krone wird die Bildung von neuen Trieben gefördert, an denen sich die Früchte bilden. Beim Schnitt ist jedoch einiges zu beachten.
Im Frühjahr entwickeln sich an der Walnuss 15 bis 20 cm lange Neutriebe, an deren Spitze sich die weiblichen Blüten befinden. Die männlichen Blüten erscheinen an den Seiten von vorjährigen Trieben. Die einjährigen und zweijährigen Zweige sind darum ausschlaggebend für den Ertrag und der richtige Schnitt stellt die Fruchtqualität sicher.
Weil Walnüsse beim Schnitt im Spätwinter und Frühjahr stark bluten, wird immer empfohlen im August zu schneiden. Die Schnittstellen nässen dann weniger und werden vor dem Herbst schnell geschlossen. Für den Erziehungsschnitt von jungen Bäumen und den Auslichtungsschnitt alter, abgetragener Kronen ist der Schnitttermin im Sommer ideal. Bei fruchttragenden Walnussbäumen ist der Zeitpunkt im Sommer jedoch für den Schnitt ungünstig, weil er vor der Ernte liegt. Besser ist es fruchtende Bäume im Frühjahr (Ende Februar oder Anfang März) zu schneiden und die Wunden sorgfältig mit einem Wundverschlussmittel zu behandeln. Führen Sie den Schnitt an einem kühlen, wenn möglich nebeligen Tag 4 bis 6 Wochen vor dem zu erwartenden Austrieb durch. Entfernen Sie dann verdorrte Zweige zur Gesunderhaltung und ältere Äste zum Auslichten. Achten Sie darauf, dass die Krone sich gleichmässig entwickelt.
Winterschutz
Die Walnusssorten im Lubera® Gartenshop sind frosthart bis - 15 bis -18°C. Allerdings sollten frisch gepflanzte Walnussbäume in den ersten 3 Jahren über den Winter am Stamm mit Isolationsmaterial geschützt werden. Dadurch werden grosse Temperaturunterschiede im Winter bei intensiver Sonneneinstrahlung und gleichzeitig tiefen Nachttemperaturen abgepuffert und Frostrisse in der Rinde und eine Spaltung des Stamms verhindert. Sobald der Stamm dicker wird, ist er absolut winterhart.
Blüten und Früchte
Nach der Pflanzung dauert es 4 bis 6 Jahre, bis ein Walnussbaum blüht und die ersten Früchte trägt. Walnussbäume sind selbstfruchtbar. Der Ertrag wird aber deutlich verbessert, wenn mehrere Bäume gepflanzt werden. Das liegt daran, dass Walnüsse männliche und weibliche Blüten bilden, diese sich aber nicht zur gleichen Zeit öffnen. Die meisten Pollen werden freigesetzt, bevor die Narben der weiblichen Blüten aufnahmebereit sind. Bei einem zweiten Exemplar in der Nähe erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Bestäubung und der Fruchtansatz ist besser. Manche Walnuss-Sorten sind apomiktisch und setzen auch ohne Bestäubung Früchte mit Nüssen an.
Sämling oder veredelt?
Wurzelechte Sämlinge von Echten Walnussbäumen entwickeln sich zu 15 bis 20 Meter hohen Bäumen. Die Krone ist weit ausladend und bis zu 20 m breit. Durch sie ist der Baum ein beliebter Schattenspender, benötigt aber sehr viel Platz. Ausgewachsen nimmt ein Walnussbaum eine Fläche von 200 bis 300 Quadratmetern ein. Die jungen Bäume brauchen nach der Aussaat 10 bis 20 Jahre bis sie die ersten Früchte tragen. Sie müssen also sehr viel Geduld aufbringen, wenn Sie selbst eine Walnuss aussäen und heranziehen möchten. Die Fruchtqualität lässt sich bei Sämlingen auch erst nach der ersten Ernte beurteilen.
Veredelte Pflanzen blühen und fruchten dagegen bereits nach 4 bis 6 Jahren. Bei ihnen werden Reiser oder Augen von bewährten Sorten auf einen Sämling als Unterlage gesetzt und bilden dann die Krone. Als Unterlagen für die Veredelung werden frostharte Herkünfte von der Echten Walnuss (Juglans regia) oder der Schwarznuss (Juglans nigra) verwendet. Veredelte Walnussbäume werden zwischen 3 und 10 Metern hoch und erreichen ein Alter von 30 bis 50 Jahren.
Auf Sämlinge von Juglans regia veredelte Walnussbäume wachsen stark, werden gross und bilden eine weit ausladende Krone. So ein Baum braucht viel Platz kann aber 40 bis 60 kg Nüsse tragen. Echte Walnuss bewurzelt sich gut und lässt sich gut verpflanzen. Darum ist sie als Unterlage für Baumschulpflanzen sehr gut geeignet. Ausserdem sind auf Juglans regia veredelte Walnüsse langlebig und gedeihen gut auf Standorten mit leichten eher trockenen Böden.
Wird eine Walnusssorte auf Juglans nigra veredelt, entstehen mittel- bis kleinkronige Bäume. Diese tragen für sich allein weniger Nüsse, können aber dichter gepflanzt werden und bringen auf der gleichen Fläche einen vergleichbaren Ertrag. Sie brauchen mehr Wasser als auf Juglans regia veredelte Walnussbäume. Dafür gedeihen sie besser auf schweren, feuchten Böden und sind frosthärter.
Die Fruchteigenschaften werden bei veredelten Pflanzen allein durch die Sorte bedingt. Sie sind anders als bei wurzelechten Sämlingen bereits bei der Pflanzung bekannt.
Häufige Krankheiten und Schädlinge
Walnüsse werden von weniger Krankheiten befallen als andere Obstbäume. Manche Sorten sind sehr robust und werden gar nicht krank. Gelegentlich treten Milben auf, die an den Blättern Gallen verursachen oder Blattläuse. Dadurch nimmt der Baum aber keinen Schaden.
Die Marssonina-Blattfleckenkrankheit wird durch den Pilz Gnomonia leptostyla verursacht. Die ersten Flecken auf dem Laub zeigen sich ab Mai. Später werden die Früchte befallen, die dadurch vorzeitig abfallen. Entsorgen Sie das Falllaub im Herbst und entfernen Sie alle befallenen Früchte. Dadurch sinkt das Infektionsrisiko im Folgejahr. Sorgen Sie mit gezielten Schnitten dafür, dass die Krone nach Regenfällen gut abtrocknen kann. Wenn die Blätter nie lange nass sind, kann sich der Pilz nicht auf dem Baum ansiedeln.
Sind die Früchte von der Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) befallen, werden die Fruchthüllen schwarz. Sie werden weich und faulen oder trockenen ein. Sofern die Nüsse nicht vorzeitig vom Baum abgestossen werden, reifen sie aus und sind essbar. Das Entfernen der schwarzen Masse um den Samen ist jedoch mühsam. Entsorgen Sie alle befallenen Früchte am besten über den Hausmüll. Durch das Auslegen einer schwarzen Folie unter dem Baum können Sie verhindern, dass sich die Maden im Boden verpuppen und den Walnussbaum im nächsten Jahr wieder befallen.
Walnüsse können Sie in Regionen ohne Bodenfrost am besten im Herbst bis Mitte November pflanzen. Die Bäume bilden dann bis zum Frühjahr neue Wurzeln. In kühleren Regionen, in denen der Boden gefriert, ist eine Pflanzung im Frühjahr besser.
Je nachdem auf welche Unterlage eine Walnuss veredelt wurde, erreicht die Krone einen Durchmesser von 4 bis 15 Metern. Entsprechend gross muss der Abstand zu anderen Pflanzen oder Mauern sein. Die Zwergwalnuss 'Europa' bleibt kleiner und kann mit einem Abstand von 3,5 Metern gepflanzt werden. Besonders wenig Platz braucht die Zwerg-Walnuss ‚'Dwarf Karlik® Nr. 5', deren Krone nur etwa 180 cm breit wird.
Walnussbäume sind selbstfruchtbar, setzen aber besser Früchte an, wenn eine andere Sorte als Bestäuber zur Verfügung steht. Das liegt daran, dass die männlichen und weiblichen Blüten sich zeitversetzt öffnen. Weil die Pollen durch den Wind verbreitet werden, reicht als Bestäuber ein anderer Walnussbaum im Umkreis von 200 Metern aus.
Die mittelhochdeutsche Bezeichnung für die Walnuss lautete ursprünglich welsche nuz. Wobei 'welsche' oder 'walsche' eine alte germanische Bezeichnung für Angehörige romanischer Völker ist. In Österreich und Bayern ist die Bezeichnung Welschnuss bis heute gebräuchlich. Sie ist also die 'Nuss der Walen' oder die 'Nuss der Welschen'. Der Name bezieht sich darauf, dass die Walnuss von den Römern mit nach Mitteleuropa gebracht worden ist. Im Gegensatz zur Haselnuss, die sich nach der letzten Eiszeit von allein nördlich der Alpen ausgebreitet hat.
Reif sind Walnüsse, wenn ihre grüne Fruchthülle aufplatzt und die braunen Samenschalen sichtbar werden. Dann fallen sie von allein von den Bäumen und müssen nur aufgesammelt werden. Haupterntezeit ist zwischen Anfang September und Mitte Oktober.
Wie unterschiedet sich der Geschmack der Früchter der bei Ihnen angebotenen schwachwüchsigen Walnusssorten. Für die Aswahl wäre das neben der Größe durchaus ein wichtiger Faktor und die Informationen bei der Produktbeschreibung sind diesbezüglich leider etwas dünn.
wir möchten in Hausnähe einen kleinen Walnussbaum pflanzen. Da haben wir bei Ihnen die kleinen Bäume Lara und Europa entdeckt. Wie unterscheiden sich diese hinsichtlich des Platzbedarfes, der Nussgröße. Welche würden Sie empfehlen?
LG
Grüsse
M.Peihani