Gartenbaum
Gärtnerwissen Gartenbaum
Und was ist denn der Unterschied zwischen einen Platz und einem Ort? Was genau fügt der Baum, der grössere Gartenbaum dem Platz hinzu?
Die Antwort ist auch hier wieder ganz einfach: Raum und Zeit! Der Baum bereichert den schlichten Platz, der nur über die zwei Dimensionen der Länge und Breite verfügt, um die Dimension der Höhe und damit des Raums. Und von jeher fügen Pflanzen und insbesondere Bäume noch die vierte Dimension, die Zeit hinzu. Der Baum bewegt sich auf einer Zeitachse wie wir Menschen auch, und man sieht es ihm auch an. Er wird grösser und grösser, um schliesslich zu vergreisen. Aber seine Lebenszeit ist fast immer länger als diejenige des Menschen, vor allem aber ist sie länger als eine Generation: Was Vater und Mutter pflanzten, sieht der Sohn im erwachsenen Alter als ebenfalls erwachsenen Baum, und seine Tochter wird bald schon darauf klettern. Der Baum bringt Zeit mit (weil er schon einige Jahre alt ist, bei einem alten bestehenden Baum sogar einige Jahrzehnte) – und er hat auch noch vielviel Zeit vor sich. Und was die Zeitachse nochmals akzentuiert, erlebbarer macht: Der Baum scheint sich nicht beeilen zu müssen; er kann auch nicht davon- oder vorausrennen, wie wir Menschen wenn wir der irrigen Meinung sind, die Zeit einholen oder vorholen zu müssen.
Wir Menschen sind Lebensabschnittspartner des Gartenbaums; das sollten wir bei Auswahl, Kauf, Pflanzung und Pflege eines Gartenbaums nie vergessen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Gartenbaum?
- Was unterscheidet den Gartenbaum vom Baum?
- Das Sortiment von Gartenbäumen im Lubera Pflanzen-Shop
- Gartenbäume kaufen – was muss überlegt werden?
- Wo werden die Gartenbäume produziert?
- Wie alt sind die Gartenbäume, die wir anbieten?
- Wie werden die Gartenbäume versendet?
- Wann Gartenbäume pflanzen?
- Pflanzung im Frühling
- Pflanzung im Sommer
- Pflanzung im Herbst
- Einen Gartenbaum pflanzen
- Die Pflanzgrube
- Den Wurzelballen aufreissen
- Stabilisierung des Jungbaums
- Gartenbäume düngen
Was ist ein Gartenbaum?
Natürlich ist ein Gartenbaum zunächst einmal ein Baum mit einer Grösse, die schon bei der Pflanzung oder bald mal danach über 2m hinaus geht und bis 10 und mehr Meter (hoch und breit) erreichen kann. Der Gartenbaum zeichnet sich darüber hinaus dadurch aus, dass er über eine starke vertikale Achse verfügt, also nicht basal unzählige Triebe hervorbringt. Ein Bambus ist also kein Baum, auch wenn er dessen Höhe erreicht. Umgekehrt zählen wir Grosssträucher, die 2-5 starke vertikale Stämme ausbilden, zu den Bäumen. Bei vielen Arten und Sorten ist die Erziehung zu einem Grossstrauch ebenso möglich wie die Erziehung zu einem einstämmigen Baum.
Was unterscheidet den Gartenbaum vom Baum?
Eigentlich nichts, ausser dass der Gartenbaum im Garten steht… Daraus ergibt sich von selbst, dass hier eher kompaktere und filigranere Sorten und Arten ausgewählt werden als für Wald- und Landschaftsbäume. Und selbstverständlich und erlaubterweise spielt auch der Unterhaltungswert, der Zierwert (mit Blüten, Blatt, Rinde, Früchten, Herbstfärbung, Winteraussehen) eine wichtigere Rolle als im Wald und in der freien Landschaft. Von der Grösse her haben wir vor allem Sorten ausgesucht, deren Endgrösse nach 10-30 Jahren zwischen 4 und 8m liegt. Im Garten treffen Baum und Mensch aufeinander, der Gärtner versucht den Ansprüchen des Baums gerecht zu werden; und es ist sicher nicht schlecht, wenn der Baum auch die Anforderungen des Gartenbesitzers zumindest weitestgehend erfüllt.
Das Sortiment von Gartenbäumen im Lubera Pflanzen-Shop
Aktuell bieten wir knapp 50 Gartenbäume an, ausgesucht aus dem fast unendlichen Baumsortiment mit genau dem oben beschriebenen Fokus: ein eindeutiger Baum oder Grossstrauch, der genügend eindrücklich ist, um aus einem Platz einen Ort zu machen, aber auch nicht zu gross, um die menschliche Dimension des Gartens zu überwachsen. Hinzu kommt bei der Sortimentsauswahl eine Betonung auf interessante Pflanzen, Bäume mit Geschichte und mit zusätzlichem Zierwert. Die ausgewählten Gartenbaumsorten stammen aus über 20 Arten, darunter Besonderheiten wie Albizien, Judasbäume, Walnussbäume, Taschentuchbaum, Storaxbaum. Aber natürlich gibt es auch Wildbirnen, Buchen, Ahorne, Birken, Zierkirschen, Rosskastanien und vieles mehr.
Das aktuelle Sortiment ist aber weiter in Entwicklung, wir planen in den nächsten Jahren das Sortiment laufend zu erweitern und auszubauen.
Gartenbäume kaufen – was muss überlegt werden?
Genau die neuen Dimensionen der Zeit und des Raums müssen überlegt sein, wenn man einen Gartenbaum kauft und pflanzt. Er sollte so gepflanzt werden, dass er nicht schon in 3 Jahren dem Garagenneubau zum Opfer fällt oder dem Nachbarn auf den Wecker geht. Denken Sie immer daran: Der Gartenbaum ist vielleicht jetzt – in der von uns verkauften Grösse – 120-230cm hoch und lässt ein bisschen erahnen, wie er sich in Zukunft entwickeln wird. Aber überlegen Sie sich vor Kauf und Pflanzung auch seine endgültige Grösse. Natürlich kann er auch geschnitten und damit kompakter gehalten werden. Aber damit ist allerhöchstens eine langfristige Reduktion auf ca. 70% der angegebenen Endgrösse zu erreichen. Was aber auch gut zu wissen ist: Diese Endgrösse wird erst in 20-30 Jahren erreicht werden, manchmal auch erst später.
Wo werden die Gartenbäume produziert?
Da wir die richtige Pflanzengrösse (genügend gross, dass man die endgültige Grösse und den Habitus ahnen kann, aber genug klein für den Versand und um den Pflanzschock zu vermindern) in einem genügend breiten Sortiment nirgends gefunden haben, produzieren wir die Gartenbäume (genauso wie alle Blütensträucher, Beerenpflanzen, Obstbäume, Erdbeeren und Rosen) in unseren eigenen Baumschulen in der Schweiz und in Deutschland.
Wie alt sind die Gartenbäume, die wir anbieten?
Die Gartenbäume, die wir verkaufen, sind zwischen 3 und 5 Jahre alt, und werden bei Ihnen im Garten mindestens 10 x so alt und noch älter werden.
Wie werden die Gartenbäume versendet?
Gartenbäume mit einer Höhe bis 170/180cmn versenden wir in einem normalen Pflanzenpaket, höhere Bäume werden als Sperrgut in 3m-Spezialkartons versendet oder auf einer Halbpalette ausgeliefert. In jedem Fall bleiben die Versandkosten bei 4.95.
Wann Gartenbäume pflanzen?
Natürlich lautet die erste Frage, wann Gartenbäume gepflanzt werden können? Da ja unsere Gartenbäume in Töpfen kultiviert werden, kann eigentlich immer gepflanzt werden, und es gibt kaum noch präferierte Pflanzzeiten. Umgekehrt hat jede Pflanzzeit ihre Nachteile, die wir im Folgenden kurz darstellen.
Pflanzung im Frühling
Im frühen Frühling geht das Baumpflanzen sicher sehr gut, aber später nach dem Austrieb gibt es einige Wochen, wo die jungen Triebe etwas empfindlich sind und auch der Stress des Umpflanzens den Baum negativ beeinflussen kann.
Pflanzung im Sommer
Im Hitzesommer, im Juni und Juli kann der Pflanzstress etwas zu gross sein: Die Pflanze verdunstet Wasser, das sie sich noch gar nicht erschlossen hat, und das vor allem noch nicht nachgeliefert wird. Der Baum ist aufs Giessen angewiesen. Der Spätsommer, ab Mitte August bis September ist sicher idealer zum Pflanzen.
Pflanzung im Herbst
Diese traditionelle Pflanzzeit hat viele Vorteile, die aber vor allem bei wurzelnackten Gehölzen zum Tragen kommt – heute aber pflanzen wir Bäume in Töpfen und mit Wurzelballen… Der Hauptvorteil des Herbstes ist sicher die Zeit, die dem Baum bleibt, um neue Wurzeln auszubilden und sich so schon perfekt aufs Frühjahr vorzubereiten. Bei der Pflanzung von Gartenbäumen in Töpfen ab Oktober ist es extrem wichtig, dass der Wurzelballen vor der Pflanzung wirklich stark aufgeraut und aufgeschnitten wird, so dass der Baum schnell auswurzelt.
Fazit: Die Probleme der einzelnen Jahreszeiten sollen natürlich nicht dazu führen, dass nie gepflanzt wird ;-). Jede Jahreszeit ist möglich, unsere Gartenbäume können tatsächlich immer gepflanzt werden. Man sollte nur die je unterschiedlichen Anforderungen und Problempunkte beachten.
Einen Gartenbaum pflanzen
Na ja, die Anleitungen, die man normalerweise zu hören und zu lesen bekommt, wirken ja teilweise wirklich unfreiwillig humoristisch. Aber viel ernster schaffen wir es auch nicht: Jedenfalls muss halt der Wurzelballen (in unserem Falle der vom Topf befreite Topfballen) so in die Erde, dass der Baum ungefähr gerade steht – oder bei sehr kreativen Gärtnern auch mal etwas gewollt schräg. Übrigens: Unterschätzen Sie bei solchen Kreativschüben bitte nicht die Statik und den Hebeleffekt; ein im 45° Winkel gepflanzter Baum wird nie alt werden, wenn er nicht ewig gestützt wird, sein eigenes Gewicht wirkt zunehmend als Hebel und wird den Wurzelstock irgendwann einmal abreissen und sozusagen aus seiner Verankerung ziehen. Also lohnt es sich schon, einigermassen gerade zu pflanzen :-). Bei gross wachsenden Bäumen können schon 10° Abweichung von der Senkrechten langfristig zu viel sein.
Die Pflanzgrube
Die Pflanzgrube sollte ungefähr doppelt so gross wie der Wurzelballen sein, also in unserem Falle ca. 50-60 x 50-60cm. Das rund um den Wurzelballen freigeschaufelte Erdreich können Sie dann mit Kompost, bei einem sehr schweren Boden auch mit Sand versetzt und verbessert wieder einfüllen. Achtung: 60cm Tiefe der Pflanzgrube heisst nicht, dass der Wurzelballen nun 30cm überfüllt werden soll, sondern dass auch unterhalb des Wurzelballens eine Bodenverbesserung und natürliche Düngung mit Kompost sinnvoll ist. Der Wurzelballen sollte immer ca. von 5cm Pflanzerde überdeckt sein, um so zu verhindern, dass die Sonne das Wasser direkt aus dem Wurzelballen ziehen kann.
Den Wurzelballen aufreissen
Bei der Pflanzung von Gartenbäumen in Töpfen ist es extrem wichtig, dass der Wurzelballen vor der Pflanzung wirklich stark aufgeraut und aufgeschnitten wird, so dass der Baum schnell auswurzelt und nicht nur im Topfballen stecken bleibt und sozusagen im eigenen Saft schmort oder eher ersäuft…. Bei der Pflanzung im späten Herbst ab Oktober empfehlen wir bei Gartenbäumen, dass vor der Pflanzung der Wurzelballen bis zu 50% ausgeschüttelt und die Wurzeln aufgeschnitten und freigelegt werden, um das Auswurzeln über den Winter zu erleichtern. Natürlich müssen dann parallel auch die verbliebenen Blätter des Gartenbaums entfernt werden. Hier geht es vor allem darum, den Wurzelballen als physikalische Einheit und die äussersten Wurzeln besser mit dem Mutterboden in Kontakt zu bringen. Damit kann man verhindern, dass der Wurzelballen sich im Winterboden zu schnell aufwärmt, die Wurzeln allenfalls falsche Signale empfangen und senden (der Frühling ist da!) und der Baum in der Folge zu früh austreibt.
Stabilisierung des Jungbaums
Noch ein Tipp: Stabilisieren Sie den frisch gepflanzten Gartenbaum sofort nach der Pflanzung mit einem vertikalen, parallel zum Stamm geführten starken Pfahl: in der Regel 250cm lang, 8-10cm Durchmesser, wird 50cm eingeschlagen. Alternativ kann bei einem schon starken Stamm des Gartenbaums auch ein kürzerer, dafür stärkerer schräger Pfahl eingesetzt werden, der den Stamm nur an einer Stelle stabilisiert. In jedem Fall geht es darum, bei starken Stürmen den Baum zu stabilisieren und vor allem zu verhindern, dass die frischen Saugwurzeln schon wieder losgerissen werden.
Gartenbäume düngen
Gartenbäume brauchen langfristig keinen Dünger, sie holen sich ihre Nahrung selber. Zu viel Düngung führt zu allzu viel Wachstum, zu Luxuskonsum und zu stärkerer Krankheitsanfälligkeit. Wir empfehlen, Gartenbäume nur im ersten Jahr oder bei Sommerpflanzung bzw. Herbstpflanzung im Frühling des nachfolgenden Jahres zu düngen. Am besten benutzen Sie dazu einen umhüllten Langzeitdünger (Osmocote oder unseren Frutilizer® Saisondünger Plus), von dem pro Baum ca. 100-130 g gedüngt werden. Beim Pflanzen kann der Dünger gleich in die Pflanzgrube eingebracht werden, bei Nachdüngung im Frühling des Folgejahrs (Ende Februar bis März) werden 5 Löcher im Radius von ca. 30cm um den Baum gebohrt; in diese Löcher wird der Langzeitdünger verteilt, danach werden die Bohrstellen wieder mit Erde verschlossen. Das gleiche Vorgehen ist natürlich auch mit unserem natürlichen Langzeitdünger, mit den getrockneten Schafwollpellets (Frutilizer® 'Natürlich') möglich.
Der Gartenbaum ist zwischen 10 und 20 Meter (auch bis zu 30m) hoch und hat im Vergleich zum Grossstrauch eine starke vertikale Achse und keine basale Austriebe.
Der Gartenbaum hat nur einen Stamm, der Grossstrauch kann 2-5 starke vertikale Stämme ausbilden. Ein Grossstrauch wird meist nicht so gross wie ein Gartenbaum.
Am besten wurzelnackt im Herbst. Dann hat der Baum genug Zeit richtig anzuwurzeln und kann sich optimal auf den Frühling vorbereiten. Bei einer Pflanzung im Frühling und Sommer kann das Umpflanzen den Baum negativ beeinflussen.
Ungefähr doppelt so gross und tief wie der Wurzelballen. Der Wurzelballen sollte immer mit 5cm Erde überdeckt sein, da ansonsten die Sonne das Wasser direkt aus dem Wurzelballen zieht.
Der Wurzelballen muss vor der Pflanzung unbedingt stark aufgeraut und aufgeschnitten werden. Nur so wurzelt der Baum schnell an. Bei der Pflanzung im späten Herbst (ab Oktober) ist das Aufrauen des Wurzelballens sehr wichtig!
Langfristig brauchen Gartenbäume keinen Dünger, da sie sich die Nahrung selber im Boden holen. Wir empfehlen, Gartenbäume nur im ersten Jahr zu düngen, mit Osmocote oder unserem Frutilizer Saisondünger Plus.