Sommerfeigen, Blütenfeigen
Gärtnerwissen Sommerfeigen, Blütenfeigen
Sommerfeigen reifen – wie es der Name schon sagt – im Sommer, im Juli und August. Sie sind damit das Paradebeispiel einer bei uns nördlich der Alpen heimisch werdenden Pflanze: Nicht nur kann die Sommerfeige mit den richtigen Massnahmen bei uns problemlos kultiviert werden, sondern sie bringt ihre Früchte eben auch im nördlichen Sommer zur Reife, dann wenn man sie auch erwartet: Sommer, Sonne, Wärme und Hitze, südliche süsse Früchte – wie im Schlaraffenland oder im Paradies.
Weitere wertvolle Informationen zu Sommerfeigen
Und das ist genau auch der Gefühlsmix, den Sommerfeigen in Ihren Garten einbringen können! Kaufen und pflanzen Sie eine Sommerfeige in Ihrem Garten – und der Sommer ist garantiert! Im Lubera-Gartenshop finden Sie eine Vielzahl von Sommerfeigensorten, die ihre Früchte schon im Juli und August problemlos und in jedem Jahr zur Reife bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Sommerfeigen kaufen
- Sommerfeigen brauchen keine Befruchtung (Parthenokarpie)
- Vorteile der Sommerfeigen
- Nachteile der Sommerfeigen
- Lohnt sich Sommerfeigen kaufen überhaupt?
- Die besten Sommerfeigensorten kaufen
- Sehr früh reif werdende Sommerfeige Brunswick
- Kompakt wachsende Sommerfeigensorte Ficcolino
- San Pedro Sommerfeigen mit extrem guter Fruchtqualität
- Was genau sind Sommerfeigen – Definition
- Der Unterschied zu Herbstfeigen
- Der Unterschied zu den Twotimerfeigen
- Synonyme für Sommerfeigen: Blütenfeigen, Breba-Feigen, San Pedro-Feigen
- Blütenfeigen
- Breba-Feigen
- Sand Pedro-Feigen
- Sommerfeigen pflanzen
- Die besten Anbauregionen für Sommerfeigen
- Sommerfeigen: Standort und Verwendung im Garten
- Sommerfeigen im Topf überwintern und kultivieren
- Sommerfeigen schneiden: Der Frühjahrsschnitt
Sommerfeigen kaufen
Wenn Sie Sommerfeigen kaufen und in Ihrem Garten pflanzen möchten, gilt es die wichtigsten Vorteile und Nachteile dieses Feigentyps zu bedenken und dann die richtige Sommerfeigen-Sorte auszuwählen.
Sommerfeigen brauchen keine Befruchtung (Parthenokarpie)
Gleich voraus vielleicht noch eine wichtige Zusatzinformation: Wenn Sie im Lubera-Shop Feigenbäume kaufen, können Sie sicher sein, dass wir nur Feigensorten anbieten, die nördlich der Alpen auch problemlos Feigen entwickeln. Dies ist eben nicht der Fall, wenn Sie im Urlaub im Süden Feigenpflanzen kaufen und nach Hause mitnehmen: In vielen südlichen Ländern werden vor allem Feigensorten angebaut, die zur Befruchtung funktionell männliche Befruchterfeigen und eine Befruchterwespe brauchen, die nördlich der Alpen gar nicht überleben kann. Und dann wundern sich diese Südlandreisenden, dass ihre Mitbringer-Feige nie Früchte ansetzt oder nur unansehnliche oder nicht essbare Bocksfeigen (funktionell männliche Feigen) ansetzt. In unserem Feigensortiment finden und kaufen Sie nur Feigensorten, die ohne Befruchtung, also parthenokarp Früchte ansetzen. In vielen Zeitschriften, Büchern und auf diversen Websites liest man auch, dass die bei uns kultivierbaren Feigensorten selbstfruchtbar seien. Dies ist aber falsch, die nördlichen Feigen und auch die Sommerfeigen sind nicht selbstfruchtbar, (können sich also nicht selber befruchten), sondern sie setzen Früchte ohne Befruchtung und damit auch ohne keimfähige Samen an.
Vorteile der Sommerfeigen
Häufig geistert das Gerücht herum, dass Feigen bei uns, im Norden, nur im Herbst, fast schon im Winter erst Früchte tragen – und dass dementsprechend auch nicht alle Früchte reif werden, ja dass es sogar Jahre ohne reife Feigen gebe. Und dieses Gerücht hält sich umso hartnäckiger, als es ja auf den ersten Blick ziemlich sinnvoll erscheint: Klar, wenn südliche Pflanzen im Norden fruchten sollen, dann brauchen sie halt aufgrund der kälteren Klimaverhältnisse mehr Zeit dazu, reifen also später und in vielen Fällen gar nicht mehr aus. Diese Überlegungen sind allerdings falsch, sie sind eben nur ein Gerücht… Sommerfeigen sind Feigensorten, die auch im Norden, nördlich der Alpen im Juli und August reife Früchte hervorbringen, und zwar in jedem Jahr. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die letztjährigen Triebe, an denen die Feigenknospen oder Feigenblüten differenziert worden sind, den Winter überleben. Dies führt zu folgenden Vorteilen der Sommerfeigen:
- Alle Früchte der Sommerfeigen werden problemlos reif
- Auch in schlechten Sommer werden die Sommerfeigen reif, die Ernte verschiebt sich dann einfach etwas in den Frühherbst hinein.
- Sommerfeigen sind häufig saftiger und auch etwas grösser als Herbstfeigen, da sie sich in der ab Frühling entwickelnden Vegetation mit immer wärmeren Temperaturen und mit einem zunehmenden Nährstoffangebot ideal entwickeln können.
- Sommerfeigen reifen in einer Zeit, wo die sommerliche Feigenlust (=Nachfrage) am grössten ist!
Nachteile der Sommerfeigen
Wie immer gibt es neben dem Licht auch Schatten, auch Sommerfeigensorten haben einige Nachteile. Diese hängen alle damit zusammen, dass sich die Sommerfeigen am letztjährig gewachsenen Holz, an der Spitze der letztjährig gewachsenen Triebe entwickeln. Die Blütenknospen werden letztlich schon im Spätherbst angelegt, ähnlich wie z.B. die Apfelblütenknospen schon im Vorjahr, meist sogar schon vor dem Hochsommer differenziert werden. Und damit können sich nur Sommerfeigen entwickeln, wenn das letztjährig gewachsene Holz mit den ‘Feigenblüten’ auch den Winter überlebt. Daraus ergeben sich nun die erwähnten Nachteile:
- Keine Feigenfrüchte, wenn das letztjährig gewachsene Holz (das am sensibelsten ist) den Winter nicht überlebt
- Relativ hohe Empfindlichkeit auf Spätfröste, vor allem in Regionen, wo es im Januar und Februar zwischendurch auch mal sehr warm sein kann. Hier entwickeln sich die im Herbst angesetzten Feigenblütenknospen schnell zu stecknadelgrossen Feigen-Minifrüchtchen, die dann schon empfindlicher auf Kälteeinbrüche und vor allem Fröste reagieren.
Lohnt sich Sommerfeigen kaufen überhaupt?
Wenn Sie sich nun die Pro- und Contra-Argumente beim Sommerfeigenkaufen überlegen und abwägen, könnte man schnell zur (falschen) Überzeugung gelangen, dass sich das Risiko der Sommerfeigen-Kultur nicht lohnt. Das ist jedoch falsch: Wenn die Grundbedingungen - Topfkultur oder wintermilde Region, See- und Meeresklima (auch in Holland und Norddeutschland), Weinbauklima, mildes Mikroklima im Garten z.B. an einer Mauer - stimmen, sind Sommerfeigen wahrscheinlich die besten Feigensorten, eben weil sie dann reif werden, wenn man südliche Feigen auch erwartet: im Sommer! Dazu kommt, dass Sommerfeigen, vollgepumpt mit der Kraft des Frühlings und mit der Sonne des Sommers in der Regel nördlich der Alpen auch die beste Fruchtqualität aller Feigentypen entwickeln.
Die besten Sommerfeigensorten kaufen
In Lubera Shop finden Sie eine Vielzahl von Sommerfeigensorten, so dass die Auswahl nicht einfach ist… Dennoch gibt es einige Auswahlkriterien, die die Entscheidung dann doch erleichtern können.
Grosse saftige Sommerfeigen, hoher Ertrag
Einen sehr hohen Ertrag an grossen, grünen, birnenförmigen Sommerfeigen garantieren die Sorten Gustis® Isi d’Oro und Gustis® Amatrice Casale. Ist der Feigenstrauch dieser Sommersorten einmal etabliert, so entwickelt sich am Ende jedes Jahrestriebs eine Handvoll dieser saftigen grossen Feigenfrüchte.
Sehr früh reif werdende Sommerfeige Brunswick
Brunswick ist eine der frühesten reif werdenden Sommerfeigen. Häufig wird Brunswick auch als zweimaltragende Feige beschrieben, aber nach unserer Einschätzung dominiert der Sommerertrag so sehr (und hat auch die viel bessere Qualität), dass Brunswick insgesamt eine echte Sommerfeige darstellt.
Kompakt wachsende Sommerfeigensorte Ficcolino
Eine Spezialität ist die Sommerfeige Ficcolino, die Feigen an den Ficcolino-Bäumen sind zwar deutlich kleiner als beispielsweise bei Gustis Amatrice Casale, sie sind aber extrem zahlreich. Dies hängt auch damit zusammen, dass sich die Sommerfeige Ficcolino überdurchschnittlich stark verzweigt, dadurch gibt es im Herbst mehr Triebspitzen, die fürs nächste Jahr Blütenknospen anlegen…
San Pedro Sommerfeigen mit extrem guter Fruchtqualität
Die Sommerfeigen Dauphine und DesertKing überzeugen ebenfalls mit ihren sommerlichen Früchten. Sie gehören aber eigentlich noch einem weiteren Feigentyp an, den sogenannten San Pedro-Feigen. Diese entwickeln den Sommerertrag parthenocarp, also ohne Befruchtung; für einen allfälligen Herbstertrag am diesjährigen Holz wären sie aber auf die südlichen Feigen-Befruchterwespen angewiesen. Sie sind also bei uns im Norden funktionell reine Sommerfeigen, weil sie hier gar keinen Herbstertag entwickeln können.
Video: 'DesertKing' – eine extrem süsse Sommerfeige
Was genau sind Sommerfeigen – Definition
Vielleicht ist es jetzt doch noch sinnvoll, eine Definition der Sommerfeigen zu versuchen. Sommerfeigen sind Feigensorten, die vor allem im Sommer, im Juli und August am letztjährig gewachsenen Holz reif werden. Daneben werden natürlich auch die Sommerfrüchte von Twotimer®-Sorten als Sommerfeigen bezeichnet. Wir meinen damit aber vor allem die sich auf den Sommer konzentrierenden FeigenSORTEN. Sommerfeigen-Sorten legen im Herbst, gegen Ende der Vegetationsperiode in ihren Blattachseln am Ende des Jahrestriebes die Blütenknospen an. Diese entwickeln sich im Winter langsam weiter, vor allem in einem milderen Januar und Februar, und sind dann zu Frühjahrsbeginn häufig schon in Stecknadelgrösse zu sehen. Wir unterscheiden zusätzlich die Sommerfeigen von den Herbstfeigen und den Twotimer®-Feigen.
Der Unterschied zu Herbstfeigen
Herbstfeigen setzen Früchte am diesjährig wachsenden Holz an und bringen diese im gleichen Jahr zur Reife. Die Herbstfeigenfrüchte werden in der Regel erst gegen Oktober reif, ein Teil der Früchte wird je nach Klima und je nach Jahresverlauf gar nicht reif. Es ist möglich, dass einige Herbstfeigen auch einen leichten Sommerfeigenertrag haben, aber der Herbstertrag dominiert.
Der Unterschied zu den Twotimerfeigen
Twotimerfeigen zeichnen sich durch einen ungefähr gleich starken Sommerertag (am letztjährigen Holz) und Herbstertrag (am diesjährigen Holz) aus. Sommerfeigen dagegen haben vor allem einen sehr starken Sommerertrag.
Synonyme für Sommerfeigen: Blütenfeigen, Breba-Feigen, San Pedro-Feigen
Wie fast immer, wenn es um relativ komplexe Dinge geht, werden verschiedene Begriffe für das gleiche oder fast das Gleiche eingesetzt: Blütenfeigen, Breba-Feigen und San Pedro Feigen.
Blütenfeigen
Wenn man von Blütenfeigen redet, so legt man das Schwergewicht auf die Bildung der Blüten im Herbst des Vorjahres. Allerdings ist der Begriff etwas missverständlich, da ja auch Herbstfeigen Blüten bilden, nur dass diese kontinuierlich in der Vegetationsperiode von Blüten zu vollentwickelten Früchten weiterentwickelt werden. Dagegen steht bei den Sommerfeigen aka Blütenfeigen zwischen der Blüte und der Fruchtentwicklung die Winterpause, in der die Blütenanlagen sozusagen stehenbleiben. Des Weiteren ist es eher ungewöhnlich, bei Feigen von Blüten zu sprechen, da man sie eigentlich nie sieht; sie sind immer nur im Inneren des Synconiums zu finden, des zusammengerollten Blütenbodens.
Breba-Feigen
Der Begriff Breba-Feigen oder Breba-Crop bezeichnet ebenfalls die Sommerfeigen, er wird aber eher dafür eingesetzt, den frühen Ertrag von zweimal-fruchtenden Feigensorten, von Twotimer®-Feigen zu bezeichnen.
Sand Pedro-Feigen
Eine biologische Spezialität stellen schliesslich die San Pedro Feigen (in unserem Sortiment z.B. DesertKing und Dauphine) dar. Sie entwickeln den dominierenden Sommerertrag (von Sommerfeigen) parthenocarp, also ohne Befruchtung und sind daher auch nördlich der Alpen häufig anzutreffen. Für einen Herbstertrag bräuchte es aber die befruchtende Feigenwespe, so dass diese beiden Sorten sowie andere San Pedro-Feigen in nördlichen Gebieten im Herbst am diesjährigen Holz fruchtlos bleiben. Allerdings ist auch diese Aussage nicht ganz korrekt, da sich trotzdem in vielen Fällen im Sommer oder Herbst junge Feigen an den San Pedro-Feigenbäumen bilden. Diese bleiben dann in Daumennagel- bis Nussgrösse einfach stehen, warten sozusagen auf die Befruchtung, die nicht eintreffen will – und fallen dann im Herbst oder Winter unreif ab…
Sommerfeigen pflanzen
Auch bei Sommerfeigen empfehlen wir unbedingt, dass sie tief gepflanzt werden. Die Oberkante des Wurzelballens darf gut und gerne noch 15-20cm mit Muttererde überdeckt sein. Dieses ‘Vergraben’ der Feigen hat den Vorteil, dass nach Frostereignissen genug Holz und auch schlafende Augen unterirdisch geschützt überleben, die dann im Frühjahr auch nach einem und ungewöhnlichen kalten Winter wieder regenerieren und austreiben können. Ebenfalls aus diesem Grund (mehr Verzweigungen unterhalb der Erde, breiterer Wurzelballen, Risikoverteilung) empfehlen wir die Erziehung als Strauch (oder als mehrtriebigen Spalierbaum), aber eben nicht als einstämmigen Feigenbaum. Dies mag im Süden der Standard sein, beim Feigenanbau im Norden funktioniert der Strauch viel besser, weil mehr Triebe ganz allgemein auch mehr Überlebenschancen mit sich bringen.
Die besten Anbauregionen für Sommerfeigen
Wo kann man Sommerfeigen pflanzen? Der begrenzende Faktor sind ja die im Herbst entwickelten Blütenknospen am letztjährigen Holz, die samt den Trieben den Winter überleben müssen. Insofern werden Sommerfeigen in eher wintermilden Regionen gepflanzt: An Seen, unweit von Flüssen und Bachläufen, im Weinbauklima, aber auch in wintermilden Regionen in nördlicher Meeresnähe, in Norddeutschland, Holland oder auch England. In solchen nördlichen Regionen vermögen jeweils die Herbstfeigensorten nicht auszureifen, weil ihnen der Sommer und ein genügend langer warmer Herbst fehlt. Aber die Sommerfeigen kommen gut über den Winter und reifen dann auch in Norddeutschland oder England leicht bis zum August aus. Damit sind Sommerfeigen – gegen die erste Intuition – gerade auch für nördliche Anbaugebiete geeignet, falls die Triebe den Winter überleben.
Sommerfeigen: Standort und Verwendung im Garten
Wie so häufig bei Pflanzen kann der Anbau aber deutlich über die geeigneten Anbaugebiete hinaus ausgeweitet werden, wenn man das Garten-Mikroklima in Betracht zieht. Sommerfeigen sind in sonst vielleicht eher zu kalten Regionen und bei kontinentaleren Klimaten dennoch passend und auch sehr fruchtbar, wenn man sie in einer milden Ecke des Gartens anbaut, neben einem Teich, oder vor allem als Spalierbaum im Garten. Gerade auch die Sorten Ficcolino und Brunswick sind als Spalierbäume sehr geeignet. Wenn man kein kunstvolles Spalier erziehen will….
Bild: Ein wunderschöner Feigenspalier im berühmten südenglischen Staudengarten Great Dixter
…reicht häufig schon die Pflanzung in der Nähe einer Mauer, die Wärme abstrahlen kann. Hier wird dann einfach dafür gesorgt, dass die Triebe im Winter möglichst nahe zur Mauer stehen (anbinden, zusammenbinden). Nach kalten Frostwintern sieht man bei Mauerpflanzungen häufig, dass auch 10cm Unterschied in der Distanz zur Mauer (ein Trieb ist 10cm näher, der andere 10cm weiter entfernt) über das Überleben der letztjährigen Feigentriebe entscheiden kann.
Sommerfeigen im Topf überwintern und kultivieren
Sommerfeigen sind aufgrund ihres Fruchtungsmechanismus’ natürlich perfekt für die Kübelkultur geeignet, eine längerfristige Kultur im Topf ist ab ca. 30 Liter Topfvolumen möglich. Durch die geschützte Überwinterung bleiben die im Herbst gebildeten Blütenknospen der Sommerfeigen auf jeden Fall am Leben. Allerdings sollte dann der Topf nicht draussen überwintert werden, sondern in einem möglichst kühlen Raum mit -+ 0°C. Einen solchen zu finden, ist bei der Feige auch viel einfacher, da auch dunkle Kellerräume oder Scheunen möglich sind. Feigen verlieren ja im Gegensatz zu den Zitruspflanzen im Herbst das Laub, brauchen also im Winter kein Licht.
Bei der Topfkultur sind folgende Rahmenbedingungen zu beachten:
- Kübelpflanzenerde einsetzen, da strukturstabil
- Für grosse Abflusslöcher sorgen, eventuell unten im Topf eine Drainageschicht anlegen
- Jedes Frühjahr mit 20-30 Gramm Langzeitdünger pro 5 Liter Erdvolumen aufdüngen; Düngermenge in 3-4 Löcher einbringen und diese wieder verschliessen.
- Alle 3-4 Jahre umtopfen; entweder wird der neue Topf mit mindestens 5cm mehr Topfdurchmesser gewählt, oder aber die Sommerfeige wird ausgetopft, 20-30% des Wurzelvolumens werden Ende Februar/Anfang März mit einem Messer weggeschnitten oder mit einem Spaten weggestochen, so dass die Kübelfeige wieder in den gleichen Topf passt und etwas Volumen zum Neu-Auffüllen übrigbleibt. Nach einem solchen Wurzelschnitt sollte allerdings auch das Kronenvolumen um ca. einen Drittel verkleinert werden.
Sommerfeigen schneiden: Der Frühjahrsschnitt
Feigen – alle Feigen, auch die Sommerfeigen – werden nicht im Herbst geschnitten, sondern grundsätzlich im Frühling, Anfang März. Bei Sommerfeigen muss allerdings eher zurückhaltend geschnitten werden, da vor allem mittelstarke Triebe an ihrem letztjährigen Ende Blütenknospen entwickelt haben. Diese sind vielfach Anfang März schon sichtbar, so dass man überprüfen kann, ob man bei einem Schnitt allfällige Blüten (und damit Sommerfeigen) entfernt. Würde man aber gar nicht schneiden, so würde sich die Krone immer weiter nach aussen entwickeln und im Inneren verkahlen. Auch Sommerfeigen gäbe es dann nur an der Peripherie der Pflanze… Aus diesem Grund werden bei Sommerfeigen tendenziell nicht viele kleine Schnitte gemacht (indem viele letztjährige Triebe zurückgeschnitten werden wie etwa bei einer Herbstfeige), sondern es werden weniger, aber dafür stärkere Rückschnitte gemacht, um die Krone a la longue kompakter zu halten.
Sommerschnitt der Sommerfeigen
Der Sommerschnitt der Feigen ist vor allem bei Herbstfeigen angebracht. Rund um den längsten Tag werden vor allen stärkere neue Triebe auf 50% zurückgeschnitten, so dass sie sich in diesem Jahr nochmals verzweigen. So wird angestrebt, dass sich mehr mittelstarke Triebe entwickeln, die im Herbst vor der Winterruhe noch die Blütenknospen für die nächstjährigen Sommerfeigen ansetzen.
Gustis® 'Amatrice Casale' für den Ertrag und die grossen Früchte, 'Ficcolino' für den kompakten und verzweigten Wuchs mit vielen kleinen Feigen, 'DesertKing' für das Aroma und die süss-saftigen Früchte, 'Brunswick' für die frühe Reife und die Eignung für die Spaliererziehung.
Herbstfeigen entstehen am diesjährigen Holz, die Blüten der Sommerfeigen werden am Ende des letztjährigen Triebes differenziert und entwickeln sich im Folgejahr ab frühem Frühling
Die frohe Reife; alle Früchte werden sicher reif.
Ja die Begriffe bezeichnen im Wesentlichen dasselbe. Zusätzlich wird der Begriff Breba Crop auch häufig dafür eingesetzt, um den Sommerfeigenertrag von Twotimer® Feigen zu bezeichnen. San Pedro Feigen sind funktionelle Sommerfeigen, sie könnten zwar theoretisch einen Herbstertrag ansetzen, dieser kann sich aber nicht fertig entwickeln, da die San Pedro Feigen für die Entwicklung der Herbstfrüchte auf Befruchtung angewiesen sind.
Der Begriff ist missverständlich. Sommerfeigen sind nicht selbstfruchtbar, weil sie sich in keiner Weise selber befruchten. Sie können aber Sommerfrüchte ohne Befruchtung ansetzen, das heisst die im Spätherbst angelegten Blütenknospen entwickeln sich im Frühjahr zu daumennagelgrossen Früchten. Sie bleiben nur kurz stehen, und entwickeln sich dann auch ohne Befruchtung zu reifen, saftigen Feigenfrüchten weiter. Bei den südlichen Feigensorten, bei den sogenannten Smyrna Feigen geht die Fruchtentwicklung nur weiter, wenn die Jungfrüchte und die in der jungen Feigenfrucht verborgenen Blüten zuerst durch die Befruchtungswespe befruchtet worden sind. Diese kann aber nördlich der Alpen nicht überleben...