Auch wenn das Krankheitsbild der Juglomanie (von Lateinisch Juglans regia = Walnuss) jedem bekannt sein dürfte, ist die Nussmanie (so der eingedeutschte Name) als anerkannte und damit auch krankenkassenfähige psychische Erkrankung (teilweise mit ernsten physischen Folgen) kaum jemandem bekannt – ausser einigen spezialisierten Psychiatern, Versicherungsmanagern und Beamten. In diesem Artikel wollen wir versuchen, Licht in das Dunkel dieser Persönlichkeitsstörung zu bringen, die gemäss aller statistischen Erhebungen immer mehr um sich greift, so dass das schweizerische Bundesamt für Gesundheit schon seit 2010 von einer Endemie spricht. Allein schon in diesem Herbst kam es bis dato zu nicht weniger als 37 Hospitalisierungen, die im direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Juglomanie zu sehen sind. Anlass für diesen Artikel ist auch die – leider nicht unumstrittene – Arbeit einer interdisziplinären Forschungsgruppe unter der Leitung des Psychiaters Dr. Robert Knecht , die zusammen mit Lubera und dem von der EU unterstützten internationale Kompetenzzentrum zur Erforschung und Bekämpfung pomonaler Erkrankungen Köln-Vogelsang eine bahnbrechend neue Therapie gegen die ausser Kontrolle geratene Juglomanie entwickelt hat. Aber darüber später mehr.
Inhaltsverzeichnis
Juglomanie als Krankheit
Dr. Stanislaw Lubera (der Name hat nichts mit unserer gleichnamigen Firma zu tun, es gibt unseres Wissens auch keine verwandtschaftlichen Verbindungen) hat in seiner Habilitationsschrift über pomonale Erkrankungen (die dieses Forschungsgebiet erst eigentlich für die Wissenschaft erschloss) schon 1867 die Erstbeschreibung der Krankheit verfasst. Weitere Forscher haben den Faden erst zu Beginnen des 20. Jahrhunderts wieder aufgenommen: Sigmund Freud etwa meinte (wie man heute weiss: fälschlicherweise), dass vor allem Frauen anfällig für exzessive Juglomanie seien und sah darin eine letztlich sexuelle Ersatzhandlung auf der Suche nach dem Ewig Männlichen, das sich in der Nuss zeige (kommt uns mit dem heutigen Wissenstand ziemlich absurd vor). C.G. Jung dagegen sah in juglomanischen und sogar in juglophilen Handlungen die ebenso geträumte wie reale Wiederkunft der Urnuss (des Archetypen des Ursamens), die den nie wirklich eingeschlafenen Jäger und Sammler in uns jeden Herbst und vor allem bei Vollmond in Besitz nehme. Seit den beiden Gründervätern der modernen Psychoanalytik ist die Juglomanie immer wieder neu wissenschaftlich diskutiert worden; in der aktuellen Literatur wird sie als ernstzunehmende Persönlichkeitsstörung mit einer schizophrenen Grundstruktur beschrieben. Der Juglomane/die Juglomanin handelt nicht als er/sie selber, er/sie vergisst alle seine/ihre Grundsätze, der Juglomane agiert in einer neuen Wirklichkeit, die nur vom Nussbaum und seiner übergrossen Frucht ausgefüllt ist. Die Welt wird dem Juglomanen zur Nuss.
Die Krankheitssymptome der Juglomanie
Die Krankheitssymptome der Juglomanie kennen wir alle – sie sollen hier aber der Vollständigkeit halber nochmals aufgelistet werden:
Juglomanie liegt nach der Standardbeschreibung der Weltgesundheitsorganisation WHO vor:
- Wenn Männer oder Frauen jeglichen Alters zu allen Tages- und Nachtzeiten, aber meistens bis zu 5x pro Tag und ohne Rücksicht auf ihre anderen beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Verpflichtungen weitgehend sinnfrei unter Nussbäumen herumwandern.
- Typisch und nicht ohne Folgen für langfristige Haltungsschäden ist die Körperhaltung, die Arme leicht rudernd oder aber hinter dem Rücken verschränkt, die Gesichtszüge gleichzeitig glücklich verklärt und gespannt, der Oberkörper leicht bis stark vornübergebeugt, der Kopf nochmals weiter gegen unten abgewinkelt (so als hätte er ein Handy vor Augen, aber da ist kein Handy). Je nach Alter des Patienten folgen dann ruckartige, mehr oder weniger schnell ausgeführte Bückbewegungen, mit der meist eine echte oder vermeintliche Nuss aufgenommen werden soll. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium lassen sich die Patienten auch vom versehentlichen Griff in die Hundescheisse nicht von ihrem Tun abbringen.
- Natürlich, und das ist auch den frühen Autoren Lubera, Freud und Jung nicht entgangen, geht es vordergründig bei diesem seltsamen Verhalten um das Sammeln von Nüssen, aber die Handlung ist weitgehend sinnentleert und absurd (Jung würde da eher von symbolischen Handlungen sprechen), da ja Ernte und Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen. Nicht selten sind zu fast jeder Tages- und Nachtstunde nicht weniger als 3-5 Juglomanen unter einem grossen Nussbaum zugange, was natürlich der Erntemenge pro Person und Zeiteinheit nicht wirklich zuträglich ist.
- In Vollmondnächten und bei starkem Wind wird eine deutlich stärkere Aktivität der Juglomanen beobachtet, die meisten Hospitalisierungen finden auch zu diesen Zeiten statt.
- Bei aktiver Juglomanie verlieren Juglomanen jegliches soziale Verantwortungsgefühl - Kinderwagen und Kleinkinder werden unbeaufsichtigt neben einer stark befahrenen Strasse gelassen. Jegliche Zeitorientierung und selbstverständlich auch die sozial angelernten Begriffe von Besitz und Eigentum, von Mein und Dein lösen sich unter dem Nussbaum in frische Luft auf. Alles wird dem Juglomanen eins…. wie schon oben erwähnt: Die Welt schrumpft zur Nuss (vorzugsweise notabene zur Walnuss).
Auf den nachfolgenden Bildern können Sie erkennen, wie sich ein Juglomane unter dem Leidensdruck seiner Krankheit in Lebensgefahr bringt:
Die Folgen und sozialen Kosten der Juglomanie
Die Folgen der Juglomanie werden in der Gesellschaft bis heute noch unterschätzt (um nicht zu sagen: verniedlicht), aber sie sind schon sehr ernsthafter Natur, so dass seit kurzem auch staatliche Organe der endemisch werdenden Juglomanie den Kampf angesagt haben (wenn auch bis heute nur mit bescheidenem Erfolg, siehe weiter unten).
Juglomanen, die alle Vorsichtsmassnahmen vergessen, stürzen dutzendweise von Dächern (Nüsse in Regenrinnen…), brechen sich auf Leitern und darunter das Genick, müssen wegen Gehirnerschütterungen (man spricht da auch von sogenannten Newton-Nüssen) hospitalisiert werden. Oder sie werden gar von Anverwandten und Freunden nach mehrtägigen Nusstouren polizeilich als vermisst gesucht. Dabei wird in der Regel um schonendes Anhalten gebeten, was aber nicht selten in tätliche Auseinandersetzungen mündet. Wer wird schon gerne mit Nüssen (und Hundesch…) beworfen?
Ich selber kann bezeugen, dass ansonsten seriöse und untadelige Familienväter und Frauen einen ungläubig anschauen, wenn man sie in ihrem juglomanischen Tun unterbricht und zum Beispiel fragt, wem die Nüsse eigentlich gehören. Als Antwort hört man meist ein mehr oder weniger heiseres, gepresstes "Die fallen halt von Baum und liegen auf dem Boden." Auf die Frage, wem denn der Boden gehöre, folgt dann meist schon keine Antwort mehr, der Juglomane muss gezwungenermassen weiter seine Runden drehen, unterbrochen nur von den hektischen Bückbewegungen. Es ist dem Krankheitsbild – und den Patienten – allerdings zugute zu halten, dass sie meist zunächst nicht aggressiv reagieren, solange man zurückhaltend vorgeht. Mehrfaches Nachfragen und Insistieren kann aber schon mal zu den beschriebenen Tätlichkeiten führen.
Die gefährlichste und auch gesellschaftlich teuerste Subspezies der Juglomanen sind die Juglomanen mit Nussallergie: Wie von Sinnen essen sie nach einer Vollmondsammelnacht die gesammelten Nüsse, so dass es jedes Jahr in der Schweiz oder im benachbarten Ausland zu vermeintlich unerklärlichen Todesfällen unter Nussbäumen kommt. Ja, Nüsse sind definitiv gefährlich, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit in einer kürzlich veröffentlichten Studie apodiktisch festgestellt hat….
Therapieversuche
Die noch nicht allzu lange Geschichte der Juglomanie-Forschung hat zu vielen verschiedenen Therapieversuchen geführt. Schon der bereits erwähnte Dr. Stanislaw Lubera aus Lublin zeigte in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts überzeugend auf, wie eine 3-monatige Zwangsernährung mit Juglans Regia (Nussaufstrich, Nussgetränke, Nusslikör, Nussfilet, Nussbrot, Nusssalat) bei den meisten Patienten kurz und mittelfristig zu einer deutlichen Verbesserung und Linderung des Krankheitsbildes führt. Lubera (Dr. Lubera…) sprach zwar von Heilung, aber leider fehlen in seiner Studie die Langzeitresultate, so dass nicht bekannt ist, ob es eventuell nach 5 oder 50 Jahren auch zu Rückfällen kam. – War diese Antidot-Therapie schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht unumstritten (Freud spottete gerne darüber und meinte, die Therapie sei genau die Krankheit, als deren Therapie sie sich aufführe), so ist man spätestens seit den 50er Jahren dieses Jahrhunderts endgültig davon abgekommen. Durch immer häufigere Nussallergien ist sie einfach zu gefährlich geworden, nicht zuletzt, weil Juglomanen im Krankheitszustand in der Regel nicht mehr wissen, dass sie auf Nüsse allergisch sind.
Die staatliche Bekämpfung der endemischen Juglomanie – vorläufig gescheitert
Die staatlich geförderten und vielfach auch geforderten Bekämpfungsversuche der Juglomanie müssen – bis zum heutigen Tag – als gescheitert betrachtet werden. Gerade jüngst haben das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit, das Bundesamt für Landwirtschaft sowie das Bundesamt für Umwelt unter der Leitung der Direktorin aller Forschungsanstalten in einer konzertierten Aktion versucht, dem Phänomen der Juglomanie auf den Leib zu rücken und die Bedrohung von Umwelt und Mensch abzuwenden. Dabei sollten – gemäss der Basisstrategie des Bundesamtes für Umwelt – möglichst alle Nussbäume gerodet werden, die älter als 20 Jahre sind, da hier die Fallhöhe der Nüsse zu einer latenten Gefährdung nicht nur der Juglomanen, sondern auch der gesamten Bevölkerung führe. Jedem Motorsägenbesitzer wurde eine Rodeprämie von bis zu 2’000.- sFr. pro Baum in Aussicht gestellt – mit dem Resultat, dass die Hospitalsierungen aufgrund von Motorsägenunfällen schlagartig zunahmen… und die so erfolgversprechende Aktion abrupt abgebrochen werden musste. Dr. Gabriela Nussbaumer (nomen est omen), persönliche Sprecherin der Direktorin der vereinigten Forschungsanstalten lastet den Misserfolg aber anderen Gründen an. Zitat: "Mit dieser Ausrottungsaktion wollten wir wieder einmal pointiert darauf hinweisen, zu was es führt, wenn wir nicht-heimischen ausländischen Pflanzen unsere Landesgrenzen, Wiesen, Wälder und Weiden speerangelweit öffnen. Wir werden alles unternehmen, damit solche rechtsfreien Pflanzen, die nichts als Unheil und Verheerungen über uns bringen, bald schon der Vergangenheit angehören. Ausländische Pflanzen wie die nachweislich aus Persien und Kirgistan stammenden, von Italienern und Römern illegal eingeschleppten Walnüsse sind eine latente Bedrohung unsere Sicherheit, psychisch und physisch. Sobald aber einmal das in der Vernehmlassung feststeckende Gesetz zum Verbot gebietsfremder Organismen verabschiedet ist, werden wir Nussbäume grundsätzlich verbieten und die Kosten der Eradikation den Nussbaumbesitzern und Landeignern überwälzen. Damit ist es dann auch möglich, die Rodearbeiten von zertifiziertem Personal ausführen zu lassen. Aus Kostengründen ist auch die Schaffung eines auf Rodungen spezialisierten Detachements der Grenzwachttruppen zu überlegen. Synergien mit ihren anderen Funktionen sind offensichtlich." Der Vorwurf der Gesetzesgegner – so Frau Dr. Nussbaumer weiter – dass mit dem Neophyten-Gesetz der Eigentumsbegriff aufgehoben werde, sei nachweislich unzutreffend: "Es ist doch so, dass Landbesitzer von Nussbäumen seit Menschengedenken fast keine Nüsse ernten. Folglich ist die Entfernung der fremden Juglansgewächse und der Ersatz mit Deutschen oder noch besser Schweizer Eichen für den Landbesitzer viel mehr ein Segen denn ein Fluch! Das darf dann schon auch etwas kosten…"
Der Therapieansatz von Lubera
Wir von Lubera können uns dem staatlich geförderten Nussbaumjägertum (der Nussbaum als Freiwild…) nicht anschliessen und haben zusammen mit dem Psychiater Dr. Robert Knecht und dem Kompetenzzentrum für die Bekämpfung pomonaler Erkrankungen in Köln-Vogelsang eine bahnbrechende neue Therapie, eine Art Selbsttherapie entwickelt, die wir in einem Satz zusammenfassen können:
Juglomanen aller Länder, pflanzt um Himmels willen eure eigenen Nussbäume!

Bild: Walnuss Riesennuss 'Lange van Lod' – veredelte Walnuss mit riesigen länglichen Früchten, ein Genuss von einer Nuss!

Bild: Herznuss 'Heartbreaker' (Juglans ailantifolia var. Cordiformis) – veredelte Herznuss mit grossen, gut knackbaren Nüssen
Bild: Walnuss 'Rosette' (Juglans regia) – mit leuchtend roten Früchten, die einen milden Geschmack haben

Bild: Walnuss 'Franquette' (Juglans regia 'Franquette') – klassische Tafelnuss mit vielen gesunden Fettsäuren
Bild: Kompakte Walnuss 'Lara' (Juglans regia) – die kompakte Hochertragssorte die auch an den Seitenknospen fruchtet
Bild: Herznuss 'Valentines' (Juglans ailantifolia var. cordiformis) – extrem ertragreiche, veredelte Herznuss
Bild: veredelte Walnuss 'Europa' (Juglans regia 'Europa') – der kleine Walnuss-Zwerg, der nur 3,5m hoch wird
Bild: Zwerg-Walnuss 'Dwarf Karlik'® (Juglans regia) – der superkompakte Zwerg-Walnussbaum, der nur 180cm gross wird

Bild: Walnuss 'Geisenheim Nr. 26' (Juglans regia 'Geisenheim Nr. 26') – mittelgrosse Früchte mit guter Fruchtqualität
Juglomanie