Als ich kurz vor dem Rückflug aus London einen Rundgang durch den Königlichen botanischen Garten Kew machte, war ich schockiert: Im Essbaren Garten waren alle Tomaten nackt...
Die Tomatenpflanzen hatten keine Blätter mehr und hingen doch noch voll von grünen Früchten. Vielleicht war es der Gegensatz, der einen frieren liess: Hier die Früchte, dort die nackten Triebe. Offensichtlich hatte die Gärtnerin des Edible Garden beschlossen, die krank gewordenen Blätter alle zu entfernen und so ihren Besuchern und Zuschauern nackte, aber saubere Pflanzen zu zeigen. Wie wird sie sich fühlen, die blossgestellte Tomatenpflanze, wenn sie doch gar keine Energie mehr gewinnen kann, keinen oder fast keinen Sonnenschein mehr spürt, aber immer noch im warmen Boden verankert ist. Wie fühlt sich ein Lichtesser (und das sind Pflanzen) ohne Licht? Müsste man da nicht von Pflanzenmisshandlung sprechen?
Zur Ehrenrettung der stolzen englischen Gärtnerschaft: Gleich daneben, im Studentengarten sind alle Tomaten noch züchtig bekleidet, dazu Mitte September auch noch einigermassen gesund. Ganz offensichtlich haben die ebenso cleveren wie hungrigen Studenten Freilandtomatensorten mit Resistenz gegen Phytophthora ausgewählt und angebaut. Es gibt also noch Hoffnung😉
Bilder: Tomaten im Kew Garden, links die offensichtlich nicht resistenten, massakrierten, rechts die gesunderen Pendants...
Später dann am Flughafen ein kleiner Snack mit einem Cider zum Abschied: Makrele, getoppt mit eingelegten Stachelbeeren, auf einem Beet von Kartoffelsalat. Delicious! Aber wo bitte kommen die Stachelbeeren her? Wer kann so kleine Stachelbeeren pflücken? Maschinenernte? Und vor allem: Wie bleiben die Sträucher langfristig gesund bei Blattfallkrankheit, Mehltau und Sonnenbrand?
Bild: Makrele auf Kartoffelsalatbeet, getoppt mit eingelegten Stachelbeeren...
Schliesslich eine dritte Geschichte: Da lese ich gestern von einem Gemüse- und Samenproduzenten, der Hunderte von alten Tomatensorten anbaut und stolz auf die Diversität verweist. Diversität, vom Staat finanziert, im Rahmen von Arche Noah-Projekten. Retten wir, was zu retten ist – dann können wir ruhig weiterschlafen. Aber wer bitte isst diese Tomaten, und wer wird sie anbauen? Sie sind gerettet, lebend, aber nicht lebendig, eher tot.
Drei kleine Gedankensplitter: Der botanische Garten mit der nackten Tomate, die sozusagen aus dem Nichts ihre Tomaten zur Reife bringen soll. Die Stachelbeeren, die so selten geworden sind, dass ihr Auftauchen auf einer Flughafendelikatesse einen gleich das Handy zücken lässt, und dann schliesslich die Tomatensammlung mit alten Sorten, bei der man besser nicht nach dem ‘Warum’ und ‘Wozu’ fragt.
Und was bitte haben die drei Geschichten miteinander zu schaffen, was ist der Bogen, der sie zusammenhält?
Biodiversität.
Biodiversität, in diesem Falle Kulturpflanzendiversität findet nicht im Museum, nicht in der Sortensammlung und nicht im botanischen Garten statt. Sie muss immer wieder neu erarbeitet werden, angepasst an die Konsumgewohnheiten, aber auch an die Umweltbedingungen.
Tomaten müssen frei und ohne Schutz im Garten angebaut werden können. Dazu braucht es neue Freilandtomatensorten, z.B. unsere OpenSky® Tomaten. Und Stachelbeeren werden langfristig in unseren Gärten nur überleben, wenn wir die Resistenz gegen Mehltau und Blattfallkrankheit verbessern können und wenn die Sträucher dichter und grösser werden und so auch besser geschützt gegen Sonnenbrand sind.
Nicht sammeln, um zu sammeln. Sondern allerhöchstens Altes sammeln, um Neues zu züchten.
Übrigens findet auch die allgemeine Biodiversität (im Garten, in der Landwirtschaft, in der sogenannten Natur, die bei uns auch zu 98 % menschengeschaffen ist) auch nicht wirklich im Reservat und Museum statt. Das Reservat mag eine Zuflucht sein, ist aber keine langfristige Rettung.
Und wollt ihr jetzt meinen letzten Satz wirklich auch noch hören? Sorry, aber ich kann nicht anders:
Biodiversität fördert man definitiv auch nicht, indem man über 100 Pflanzenarten verbietet!
herzlich
Markus Kobelt
Pflege von Beerenobst
Guten Tag,
Herbsthimbeere: Die sollte kommendes Frühjahr frisch wieder aus dem Boden austreiben. Nur Mut! weitere Arikel finden Sie in online unserem sog. Gartenbuch, wie diesen zum Himbeeren Schneiden
Grob gesagt: Bei Johannis- und Stachelbeere schneiden Sie jedes Frühjahr 1/3 der ältesten Triebe bodennah zurück.Besser und genauer lesen Sie es in diesem Gartenbuch-Artikel: Johannisbeeren schneiden...
Falls Sie zusätzlich gerne eine Broschüre hätten: Fragen Sie im Kundendienst nach dem Heft: "Lubera hilft"
Beste Grüße aus Bad Zwischenahn
Ihr Lubera Team