Buglossoides purpurocaerulea

• Farbwechsel der Blüten von rotviolett zu blau
• Einheimische Wildstaude
• Bodendecker für halbschattige Bereiche unter Gehölzen
• Bienenfutterpflanze für 12 verschiedene Wildbienenarten

Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Durchlässig, trocken bis frisch, sandig-lehmig, humos, nährstoffreich, neutral bis basisch, kalkhaltig
Wuchstyp: Mehrjährige, bodendeckende Staude
Blatt: Klein, lanzettlich, dunkelgrün
Blüte: Klein, röhrenförmig, violett bis blau
Blütezeit: April bis Juni
Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
Winterhärte: Winterhart bis -17 °C (WHZ 7)
Verwendung: Beete, Gehölzränder
Pflanzabstand: 20 bis 30 cm, 8 bis 10 Pflanzen pro Quadratmeter
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)

Der Blaurote Steinsame (Aegonychon purpurocaeruleum) ist eine europäische Wildstaude, die unter den Synonymen Buglossoides purpurocaerulea oder Lithospermum purpurocaeruleum bekannter ist. Sie wird wegen ihrer behaarten, schmalen, langen Blätter auch Blaurote Rindszunge genannt. Die Pflanze gehört zur Familie der Raublattgewächse und ist mit Borretsch, Beinwell, Vergissmeinnicht und Lungenkraut verwandt.

Typisch für alle diese Pflanzen ist, dass ihre Blütenblätter im Aufblühen rot-violett sind und später durch Veränderungen im pH-Wert des Zellsaftes eine blaue Färbung annehmen. Der Blaurote Steinsame ist eine gute Bienenweide. Zwölf verschiedene Bienenarten fliegen ihn an.  Zu denen gehören die auf Raublattgewächse spezialisierte Beinwell-Sandbiene und unspezialisierte Arten wie die Metallische Keulhornbiene und die Schwarzrote Schmalbiene.

Eigenschaften und Besonderheiten des Steinsamens

Der Rotblaue Steinsame breitet sich im Beet flächig aus, in dem er oberirdische Ausläufer bildet. Seine Triebe wachsen zunächst aufrecht, später neigen sie sich zu Boden und verwurzeln dort. Sie können bis zu 60 cm lang werden. Ab Ende Mai bilden sich an etwa 20 bis 30 cm hohen Blütentrieben die röhrenförmigen Blüten in endständigen Trauben. Diese sind im Aufblühen purpurrot und färben sich dann zu einem schönen Enzianblau um. Ab Juli findest du an den Pflanzen die weißen, perlenartigen, sehr harten Samen, denen die Pflanze ihren Namen verdankt.

Standort und Pflanzung

Der Blaurote Steinsame bevorzugt warme, sonnige Standorte an einem offenen, lichten Gehölzrand. Er gedeiht aber auch im Halbschatten von Bäumen. Diese Staude wächst am besten auf kalkhaltigen, nährstoffreichen, sandig-lehmigen Böden, die zeitweise auch austrocknen dürfen.
Jungpflanzen, die in Pflanzgefäßen herangezogen wurden, kannst du ganzjährig pflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist. Ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr. Dann kann sich der Steinsame verwurzeln, bevor der Winter kommt. Um einen dichten Bodendecker zu erzielen, benötigst du lediglich 9 Pflanzen pro Quadratmeter. Setze sie in den aufgelockerten, gut dränierten Boden ein, sodass die Oberkante des Wurzelballens mit dem Gartenboden ebenerdig abschließt. Es dauert etwa 2 Jahre, bis sich ein Bestand gut etabliert hat.

Pflege und Winterschutz

Lass die verwelkten Triebe im Winter stehen. Sie schützen das Herz der Pflanze und bieten Insekten einen Rückzugsort. Schneide im Frühling (Ende März) vor dem Austrieb die abgestorbenen Pflanzenteile aus dem Vorjahr 10 cm hoch über dem Boden ab. Ein Rückschnitt, um den Bestand zu regulieren, ist während der gesamten Vegetationsperiode möglich.

Der Blaurote Steinsame benötigt einen nährstoffreichen Boden und sollte im Frühjahr nach dem Rückschnitt mit einer Schicht aus reifem Kompost gemulcht werden. Ist der Boden nährstoffarm, ist eine zusätzliche Düngung mit Hornspäne oder anderen organischen Düngern im Frühsommer ratsam. Zusätzlich solltest du den Standort bei Bedarf kalken. Buglossoides purpurocaerulea benötigt in der Regel keine zusätzliche Bewässerung, weil die Pflanze vorrübergehende Trockenheit gut toleriert.

Vermehrung des Steinsamens

Der Blaurote Steinsame vermehrt sich durch Samen und vegetativ durch oberirdische Ausläufer. Du kannst diese Staude durch Bewurzelung der abgesenkten Triebe, durch Stecklinge, durch Teilung und Aussaat vermehren.
Du kannst die Staude im Frühjahr oder Herbst teilen und die Teilstücke an den gewünschten Stelle neu einsetzen.

Auf die Weise verjüngst du alte Bestände und gewinnst neue Pflanzen. Wenn sich die Triebe auf den Boden absenken, bilden sich am Berührungspunkt mit der Erde Wurzeln. Die bewurzelten Triebe kannst du abtrennen und vorsichtig mit der durchwurzelten Erde an einen anderen Platz umsetzen. Auch eine gezielte Vermehrung durch Stecklinge von den  nicht blühenden Trieben ist möglich.

Die Pflanze bildet außerdem im Sommer kleine, unscheinbare Früchte, die zahlreiche, sehr harte Samen enthalten. Diese Samen können direkt im Garten ausgesät werden. Da Buglossoides purpurocaerulea ein Kaltkeimer ist, benötigen die Samen eine Kälteperiode, um zu keimen. Die Aussaat erfolgt darum am besten im Herbst direkt im Freiland.

Krankheiten und Schädlinge

Buglossoides purpurocaerulea ist robust und wird selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Sogar Schnecken meiden den Steinsamen. Lediglich Staunässe verträgt die Pflanze nicht.

Kombinationen mit anderen Pflanzen im Beet

Diese Staude harmoniert gut mit anderen trockenheitstoleranten Pflanzen und lässt sich wunderbar in naturnahe Gartenkonzepte einfügen. Der Blaurote Steinsame ist eine gute Wahl für Beete mit trockenen Halbschatten unter Bäumen oder entlang von Mauern. Du kannst ihn zum Beispiel mit Taubnesseln (Lamium), Salomonsiegel (Polygonatum), Geißbart (Aruncus), Elfenblume (Epimedium), Hainsimsen (Luzula) oder Fingerhut (Digitalis) kombinieren.