Stauden für Schatten und Halbschatten können sich sehen lassen. Zum Glück, schliesslich hat jeder Garten Schattenseiten. Sobald ein Haus auf einem Grundstück steht oder dort Hecken und Bäume wachsen, liegen zumindest einige Quadratmeter im Schatten. Ein Problemstandort sind die dunkleren Seiten des Gartens nicht, denn es gibt genug Arten, die dort gedeihen und der Lubera-Shop bietet Ihnen eine grosse Auswahl an Stauden für den Schatten.
Inhaltsverzeichnis
- Schatten und Halbschatten – was bedeutet das überhaupt?
- Stauden für Schatten und Halbschatten: So gross ist die Vielfalt
- Farne und Gräser für den Schatten
- Blattschmuckpflanzen für Schattenbeete
- Blühende Schattenstauden
- Hohe Blütenstauden für den Schatten
- Bodendecker für den Schatten
- Trockenheitsverträgliche Stauden für Schatten
- Stauden für Schatten und Halbschatten: Wann ist die beste Pflanzzeit?
- Krankheiten an Schatten-Stauden
- Dieser Schädling plagt Schatten-Stauden
Schatten und Halbschatten – was bedeutet das überhaupt?
Bei schattigen Standorten sind die Übergänge fliessend: Ein Haus beschattet ein an der Nordseite angrenzendes Beet ganztägig. Dieser Platz ist für viele Pflanzen nicht ideal, doch es gibt genug Schatten-Stauden, die dort gut gedeihen. Noch grösser wird die Pflanzenauswahl, wenn die Beete nur zeitweise im Schatten liegen und bis zu vier Stunden Sonnenlicht bekommen. Solche halbschattigen Flächen finden sich zum Beispiel an den Ost- oder Westseiten von Gebäuden oder Hecken. Bei vielen Grundstücken liegt der Vorgarten im Schatten und Halbschatten. Hier lohnt es sich besonders, diesen Bereich als Willkommensgruss für Gäste und sich selbst zu bepflanzen.
Unabhängig davon, wo die dunkleren Seiten Ihres Gartens liegen: Mit der Auswahl passender Schatten-Stauden machen Sie aus einer vermeintlichen Problemzone ein lebendiges Beet und erleichtern sich nebenbei die Pflege.
Stauden für Schatten und Halbschatten: So gross ist die Vielfalt
Bei der Wahl von Schattenpflanzen steht Ihnen gestalterisch das komplette Programm zur Verfügung: Farne und Gräser, Bodendecker und hohe Stauden, Blattschmuckstauden und Blütenstauden. Auch bei den Farben ist die Auswahl gross, aber es lohnt sich bei Schattenstauden helle Farben und Weiss zu bevorzugen. Sie setzen Lichtreflexe und kommen im Schatten besser zur Geltung als dunkle Töne. Zuerst widmen wir uns aber mal den typischen Schattenstauden.
Farne und Gräser für den Schatten
Bei Schattenpflanzen denken Sie zuerst an Farne? Wir auch! Viele Arten, wie zum Beispiel der heimische Frauen-Farn (Athyrium filix-feminia) oder der Garten-Regenbogenfarn (Athyrium niponicum 'Metallica') sind winterhart und verleihen den Beeten eine verwunschene Atmosphäre, wie sie nur in den schattigen Lagen des Gartens möglich ist. Farne blühen zwar nicht, lassen sich aber sehr gut kombinieren und bringen Blüten-Stauden dafür gut zur Geltung. Gut kombinierbar sind auch Gräser, die zum Teil wenig Licht brauchen: Die Wald-Marbel (Luzula sylvatica) und die Japan-Segge (Carex morrowii) sind nur zwei Beispiele für schattenverträgliche Gräser. Beide haben den Vorteil, dass sie wintergrün sind.

Bild. Athyrium filix-femina – die Wedel des heimischen Frauen-Farms sind sehr filigran, zwei- bis dreifach gefiedert und leicht überhängend.
Bild: Carex morrowii – die Japan-Segge sieht mit ihren glänzend dunkelgrünen Blättern das ganze Jahr gut aus.
Blattschmuckpflanzen für Schattenbeete
Blattschmuckpflanzen gehören zu den wichtigsten Zutaten im Schatten und haben den Vorteil, dass sie ihre dekorativen Blätter monatelang tragen. Allen voran die Funkien (Hosta), die in diversen Grüntönen und mit vielfältig gezeichneten Blättern zu haben sind. Besonders gut zur Geltung kommen weiss gerandete Sorten, wie Hosta x fortunei 'Francee', die in dunklen Zonen des Gartens wie ein Lichtblick wirken. Licht ins Dunkel bringt auch das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla), das bei der Sorte 'Jack Frost' weiss gemusterte Blätter trägt. Ebenfalls der Blätter wegen werden die diversen Sorten des Purpurglöckchens (Heuchera) gepflanzt, die unterschiedlichen Grün-, Gelb- und Rottöne kommen am besten an einem halbschattigen Standort zur Geltung. Halbschatten ist auch für die diversen Sorten der Bergenie (Bergenia cordifolia) ideal. Sie trägt sehr grosse Blätter, die je nach Sorte grün oder rötlich gefärbt sind. Besonders attraktiv ist die wintergrüne Sorte 'Eroica', die beide Farben vereint: Die Blattoberseite zeigt sich grün, die Unterseite purpurrot.

Bild: Brunnera macrophylla – das Kaukasus-Vergissmeinnicht ist eine wunderbare Staude für den Schatten, die in keinem Schattengarten fehlen sollte.
Bild: Bergenia cordifolia 'Eroica' – die bodendeckende Blattschmuckstaude ist sehr robust, langlebig und stellt wenig Ansprüche.
Blühende Schattenstauden
Keine Sorge, abgesehen von Farnen blühen auch die Blattschmuckpflanzen. Sie bieten zusätzlich den Vorteil, dass sie ihr schönes Laub besonders lange tragen. Ausserdem wirken ihre Blätter wie eine grüne Leinwand, vor der Blütenstauden besser wahrgenommen werden. Zu diesen Blütenstauden für den Schatten gehört das Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum). Er trägt im Frühsommer weisse Blütenglöckchen, die ein wenig an waagrecht aufgereihte Schneeglöckchen erinnern. Tränendes Herz (Dicentra spectabilis) gilt als idealer Pflanzpartner im Halbschatten, da es seine herzförmigen Blüten ebenfalls ab dem Frühsommer öffnet. Ebenso wie der Salomonssiegel zieht es die Blätter nach der Blüte wieder ein und überlässt den Blattschmuckstauden die Bühne. Spätere Blüten, meist ab dem Spätsommer, zeigt die Prachtspiere (Astilbe), die zu den typischen Schatten-Stauden gehört. Ihre weissen oder pinkfarbenen Blüten setzen aufrechte, rund 50 cm hohe Ausrufezeichen in den Schatten.
Bild: Polygonatum multiflorum – das vielblütige Salmonssiegel hat kleine weisse Blüten, die an Schneeglöckchen erinnern.
Bild: Astilbe x chinensis-Hybride 'Veronica Klose' – die fedrig wirkenden straff aufrechten Blüten dieser Prachtspiere erscheinen von August bis in den September hinein.
Hohe Blütenstauden für den Schatten
Wenn es eine Nummer grösser sein darf, empfehlen wir den Wald-Geissbart (Aruncus dioicus). Seine weissen Blütenstände erinnern an Prachtspieren, ragen aber mit bis zu 180 cm viel höher und passen perfekt zum Schattengarten. Ähnlich hoch wächst die September-Silberkerze (Cimicifuga ramosa 'Atropurpurea'), die ebenfalls weiss leuchtet. Hellgelb blüht eine weitere, viel zu selten gepflanzte Schatten-Staude: Die Wachsglocke (Kirengeshoma palmata) wird rund 100 cm hoch und blüht ab dem Spätsommer. Ähnlich spät blüht die Japan-Herbst-Anemone (Anemone x japonica), mit der sie im Halbschatten ein hübsches Paar abgibt. Besonders freundlich wirkt das Beet, wenn Sie die pastellgelbe Blüte der Wachsglocke mit weiss blühenden Sorten wie 'Honorine Jobert' kombinieren.

Bild: Anemone x japonica 'Honorine Jobert' – die Japan-Herbst-Anemone hat mattgrünes Laub und reinweisse halbgefüllte Schalenblüten mit einer zarten goldgelben Krone in der Blütenmitte.

Bild: Kirengeshoma palmata – das dunkelgrüne ahornartige Laub bildet den perfekten Hintergrund für die wachsartigen gelben Glockenblüten.
Bodendecker für den Schatten
Hohe Schatten-Stauden brauchen ein Gefolge, das ihnen förmlich zu Füssen liegt. Bodendecker rollen einen dichten Teppich aus und sorgen dafür, dass Unkraut keine Chance hat. Besonders gut macht das die Elfenblume (Epimedium). Sie blüht schon im April und hat den Vorteil, dass ihr Laub wintergrün ist. Der deutsche Name Immergrün ist auch bei Vinca minor Programm und obwohl es sich bei diesem Bodendecker eigentlich um ein Zwerggehölz handelt, empfehlen wir es an dieser Stelle. Mit einer Höhe von rund 20 cm bleibt es kompakt und lässt sich gut mit Stauden kombinieren. Damit jede der Sternenblüten im Schatten gut wahrgenommen wird, empfehlen wir die Sorte ‘Alba’, zumal sie nach der Hauptblüte ab Mai noch Nachblüten bis in den September hinein spendiert und damit ein Dauerblüher für den Schatten ist. Weisse Blüten und zwar zahllose, bietet auch das bekannte einheimische Buschwindröschen (Anemone nemorosa). Es ist ein idealer Kandidat für nur zeitweise schattige Bereiche unterhalb von Laubbäumen. Seine Qualitäten als Bodendecker zeigt das Buschwindröschen zwar nur im März und April, dafür bietet es den Bienen und Insekten schon zu Beginn der Saison Futter. Nach der Blüte zieht sich die Pflanze wieder ein. Das ist kein Problem, wenn an gleicher Stelle Farne und Funkien wachsen und übernehmen. Mit dem Waldmeister (Galium odoratum) gibt es noch eine weitere heimische Wildstaude, die zur Blütezeit als Bienenweide dient. Dass sie reichlich Ausläufer bildet, ist nicht weiter schlimm: Wo sie stören, lassen sie sich leicht entfernen. Bienenweide und Bodendecker – diese beiden Schlagworte passen auch zur Herzblättrigen Schaumblüte (Tiarella cordifolia), die zudem wintergrün ist und ein Schattenbeet monatelang prägt. Das gilt auch für die Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum). Die weiss blühende Sorte 'White Nancy' wird nur rund 20 cm hoch und kann gut unterhalb von Sträuchern gepflanzt werden.

Bild: Tiarella cordifolia – die reine Art der Schaumblüte verkörpert das, was der Begriff 'Schaumblüte' suggeriert: viele kleine zarte weisse Blüten, die attraktiv und anmutig über dem Blätter-Teppich stehen.
Bild: Epimedium grandiflorum 'Rubinkrone' – die Elfenblume zeigt ihre auffällig grossen, nickenden Blüten von April bis Mai.
Bild: Vinca minor 'Alba' – der dichte Wuchs dieses Immergrüns verunmöglicht das Durchdringen von Unkräutern und ist somit ideal für die Unterpflanzung von Gehölzen geeignet.
Trockenheitsverträgliche Stauden für Schatten
Zugegeben, jetzt wird es doch schwierig. Schatten-Stauden brauchen zwar nicht viel Licht, mögen es aber in der Regel leicht feucht. Normalerweise ist das kein Problem, weil die Erde an schattigen Standorten naturgemäss feuchter als in der prallen Sonne ist. Schatten-Stauden unter Bäumen oder Sträuchern müssen da noch bescheidener sein. Die Erde unterhalb der Gehölze bekommt nicht nur weniger Regen ab, sondern ist ohnehin trockener, weil die Wurzeln der Bäume und Sträucher viel Wasser abziehen. Die Auswahl an Schatten-Stauden, die hier noch ohne Bewässerung wachsen, ist kleiner, aber auch für diesen Spezial-Standort gibt es noch geeignete Kandidaten. Allen voran der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum ‘Spessart‘), der als Bodendecker und Dauerblüher (von Mai bis Juli) fungiert. Hübsche Blüten trägt auch die Frühlingsplatterbse (Lathyrus vernus), die im Gegensatz zur Gemüse-Erbse nicht gegessen, sondern als winterharte Schatten-Staude eingesetzt wird. Zu den einheimischen Überlebenskünstlern zählt die Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea). Sie ist hinsichtlich des Standorts flexibel und überzieht auch vollsonnige Standorte mit einem blauen Blütenteppich.

Bild: Geranium macrorrhizum 'Spessart' – das Laub des Balkan-Storchschnabels ist wintergrün und verströmt einen aromatisch-würzigen Geruch.
Bild: Lathyrus vernus – die Frühlingsplatterbse hat intenvis-violette Blüten und ihr frischgrünes Laub ist fiederpaarig angeordnet.
Stauden für Schatten und Halbschatten: Wann ist die beste Pflanzzeit?
Da Stauden meist als sogenannte Container-Ware, also mit Erde und Wurzelballen in Töpfen verkauft werden, können sie fast die ganze Saison über gepflanzt werden. Vorausgesetzt, der Boden ist nicht gefroren. Grundsätzlich gelten wie bei allen Stauden Frühling oder Herbst als ideale Jahreszeit zum Pflanzen, weil die Schattenstauden im Sommer eher unter Hitze- und Trockenstress leiden. Im Schatten ist dieses Problem nicht so gravierend. Hier können sich die Stauden vor praller Sonne geschützt etablieren und haben auch im Sommer gute Chancen anzuwachsen.
Krankheiten an Schatten-Stauden
Wer standortgerecht pflanzt und die für schattige und halbschattige Beete empfohlenen Stauden einsetzt, hat gute Chancen, dass sie dort auch gut und gesund gedeihen. Da es im Schatten naturgemäss feuchter als in voller Sonne ist, trocknen die Blätter am Morgen oder nach Regengüssen nicht so schnell ab und es kann zu Pilzerkrankungen, wie dem Grauschimmel (Botrytis) kommen. Besonders betroffen sind geschwächte Pflanzen, die an den falschen Standort gepflanzt wurden. Sonnenhungrige Lilien, die zudem einen durchlässigen Boden brauchen, würden im feuchten Schatten kümmern und wären sehr anfällig für Grauschimmel. Sie sollten ohnehin nicht dorthin gepflanzt werden. Bei den Schatten-Stauden reicht es zur Vorbeugung gegen Krankheiten meist aus, zu dicht stehende Pflanzen hin und wieder aufzunehmen und den Pflanzenbestand ein wenig auszulichten oder Stauden zu teilen. Das ist auch gestalterisch sinnvoll, denn so bleiben die Schatten-Stauden blühfreudig und durch das Herausnehmen besonders wüchsiger Arten behält das Beet seine Vielfalt.
Dieser Schädling plagt Schatten-Stauden
Ganz klar, es sind die Schnecken: Denn die Feuchtigkeit im Schatten tut den meisten Schatten-Stauden gut, allerdings ziehen sich auch Schnecken mit Vorliebe an diesen Standort zurück. Insofern ist in einem Schatten-Garten immer mit einem höheren Aufkommen an Schnecken zu rechnen. Besonders oft werden Funkien von Schnecken angefressen. Erfahrungsgemäß haben blaugrüne Arten wie die Blaublatt-Funkie (Hosta sieboldiana) gute Chancen, den Schnecken zu trotzen. Außerdem bleiben Astilben, die diversen Arten des Storchschnabels, das Kaukasus-Vergissmeinnicht und die meisten Farne verschont. Sie sind eine ideale Wahl für alle Pflanzenfreunde, die viele Schnecken in einem beschatteten Garten haben und diese weder bekämpfen noch füttern möchten.