Zu den sommerblühenden Blütensträuchern gehören:
Sommerflieder, Bartblume, Säckelblume, Rispenhorensie, Schneeballhortensie, Perovskie, Mönchspfeffer, Abelie, winterharte Fuchsien.
Achtung: die Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) sind zwar Sommerblüher, verhalten sich aber in einiger Hinsicht anders als die anderen sommerblühenden Sträucher - siehe unten Bemerkung beim Schnitt.
Was zeichnet die sommerblühenden Blütensträucher aus?
Sommerblühende Blütensträucher sind in der Regel in der Lage, am diesjährigen Holz direkt zu blühen. Das heisst, sie starten das Triebwachstum, bilden im gleichen Jahr noch an diesen frischen Zweigen Blütenknospen aus und bringen diese zur Entfaltung. Diese Eigenschaft - Blüte am diesjährigen Holz - hat einen enormen Einfluss auf Kulturführung und Schnitt. Grundsätzlich gilt: Je mehr Wachstum, desto mehr Blüten. Entsprechend werden die sommerblühenden Sträucher systematisch stark zurückgeschnitten - um mehr Wachstum und also auch mehr Blüten zu erzielen. Sommerblüher sind aufgrund der hohen Anforderungen an das Wachstum auf eine gute Vegetation angewiesen, sie stammen ursprünglich auch vielfach aus privilegierten südlichen Klimazonen. Die meisten modernen Sorten sind bei uns zwar weitgehend winterhart, dennoch kann es in Ausnahmewintern auch mal zum Zurückfrieren kommen. Dies ist allerdings bei Sommerblühern nicht so schlimm: Sie funktionieren dann wie Stauden, das Triebwachstum erfolgt aus der Basis, der Strauch wird neu und buschig aufgebaut und beginnt schon im gleichen Sommer wieder zu blühen.
Einen sommerblühenden Blütenstrauch pflanzen
Pflanzzeit: im Container jederzeit zur Pflanzung verfügbar; bei früher Frühlingspflanzung gerne nochmals um 30% zurückschneiden, um das neue Wachstum und damit die Blüte im Sommer anzuregen.
Standort: Sonne; eher guten, milden und warmen Standort wählen; viele sommerblühende Blütensträucher sind südlicher Herkunft und wissen eine gutes Klima zu schätzen.
Abstand: Solitärpflanzung mit 1 Pflanze oder 3 Sträuchern im Dreiecksverbund und im Abstand von 1 m, die sich dann schnell zu einem einzigen Solitärstrauch entwickeln ; in der Reihe Abstand von 150 - 200 cm.
Pflanzung: vor der Pflanzung Wurzelballen aufreissen, tief pflanzen, der Topf darf 5 - 15 cm mit Erde überdeckt sein, nach der Pflanzung gut einwässern.
Schnitt: Grundsätzlich wird stark geschnitten. Mehr Schnitt bedeutet mehr Wachstum, mehr Wachstum bedeutet bei Sommerblühenden Blütensträuchern mehr Blüten. Wir unterscheiden den Radikalschnitt, mit dem die Sträucher im frühen Frühling auf die Basis (10 - 15 cm) zurückgeschnitten werden und den Starkschnitt (Rückschnitt um 30 - 50%).
Spezialfall
Schnitt der Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla):
Hier wird wenig geschnitten. Schwache und vertrocknete Triebe werden ganz eliminiert. Die Triebspitzen mit den alten Blütenbällen nimmt man zudem bis zur ersten dicken Knospe zurück.
Kultur im Topf: ist gut möglich, dabei wird meist der radikale Rückschnitt gewählt, weil dieser im Topf einfacher zu praktizieren ist und zu einer kompakteren Pflanze führt.
Düngung: im März mit eingehacktem Kompost und mit 60 g Frutilizer Volldünger Plus pro m2. Anfang Juni nochmals mit 60 g Frutilizer Volldünger Plus nachdüngen, um das Triebwachstum und die nachfolgende Sommerblüte zu fördern. Sommerblühende Sträucher erbringen jedes Jahr eine sehr grosse Wuchsleistung und jedes Jahr wird auch viel Substanz durchs Schneiden entfernt; entsprechend muss das Düngerniveau etwas höher sein als bei den Frühlingssträuchern. Nach 3 - 4 Jahren kann aber das Düngerniveau halbiert werden, wenn sich die Pflanze normal - mit gesundem Wachstum und Blüten - entwickelt.