Die Jasmin Pflanze, Jasminum, ist ein echter Blickfang in heimischen Gärten: von Mai bis September bildet der Zierstrauch zarte, weiße Blüten, die einen süßen Duft verströmen. Dieser Duft schmeichelt nicht nur der menschlichen Nase, sondern wird auch gerne zur Verfeinerung von Parfümen, Tees sowie in der Aromatherapie verwendet. Wird der Jasmin richtig gepflegt, hat man als Pflanzenfreund viele Jahre lang Freude an dem Strauch; doch keine Angst: Jasminum ist relativ anspruchslos und pflegeleicht, und somit auch für Anfänger im Bereich des Hobbygärtnerns bestens geeignet…
Inhaltsverzeichnis
Jasmin, Jasminum – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig, luftig
- Boden: herkömmliche Blumen- oder Gartenerde; durchlässig; keine Staunässe
- Pflanzen: als Topf- oder Kübelpflanze vom Frühjahr bis in den Herbst; Auspflanzen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai)
- Vermehrung: durch Stecklinge im Frühjahr/Sommer
- Gießen: April bis September regelmäßig mit lauwarmen, kalkarmen Wasser; Substrat muss immer leicht feucht sein; keine Staunässe; im Winter Gießen reduzieren
- Düngen: von April bis September ein- bis zweiwöchentlich mit Flüssigdünger
- Umtopfen: jährlich nach der Winterruhe
- Besprühen: an heißen Tagen sowie bei trockener Raumluft mit lauwarmen, kalkarmen Wasser
- Schneiden: nach der Winterruhe verholzte Triebe leicht einkürzen
- Radikalschnitt: bei älteren Pflanzen nach der Winterruhe sämtliche Triebe um zwei Drittel einkürzen
- Überwintern: im Freien nicht winterhart; helles Winterquartier; Temperaturen um 10°C; mäßig gießen; nicht düngen
- Schädlinge: Blattläuse, Wollläuse
- Krankheiten: Fäulnis
- Giftig: ja, in allen Pflanzenteilen
- Heilwirkung: früher in der Naturheilkunde eingesetzt, heutzutage aufgrund der Giftigkeit nicht mehr
Wissenswertes
Jasmin gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und wird dort in etwa 200 verschiedene Arten unterteilt.
Hierzulande wird überwiegend der Jasminum officinale kultiviert. Die Jasmin Pflanze stammt ursprünglich aus Asien sowie aus dem Mittelmeerraum. Dort wachsen die Pflanzen sowohl strauchförmig als auch als Kletterpflanze, und zwar ganzjährig. Dies ist hierzulande aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht möglich: Jasmin ist frostempfindlich und darf demzufolge den Winter über nicht im Freien verbringen. Die Bezeichnung „Jasmin“ stammt vom Persischen „yasmin“ ab, was soviel wie „wohlriechendes Öl“ bedeutet.
Wie wohlriechend das aus der Blüte der Jasminum Pflanze gewonnene Öl tatsächlich ist, sieht man an seiner mannigfaltigen Verwendung:
- In der Aromatherapie
- Als Aromastoff für Teesorten wie den Jasmintee
- Zur Herstellung von Parfum
Die weißen Blüten des Jasmins sind aus mehreren Blütenblättern zusammengesetzt und erinnern an Sterne. Aus diesen Blüten bilden sich bei den meisten Arten schwarze Beeren.
Standort
Jasminum kann sowohl ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert werden als auch den Sommer über im Freien verbringen. In seiner Heimat kennt der Jasmin vollsonnige Standorte und gedeiht dort prächtig. Dies sollte man der Zierpflanze auch hierzulande gewähren und ihm ein Plätzchen zuweisen, welches so sonnig wie möglich gelegen ist. Selbst Standorte, die anderen Pflanze schon zu warm wären, verträgt der Jasmin sehr gut, nur vor praller Mittagssonne sollte er ein wenig geschützt werden: zu viel derartige Sonneneinstrahlung kann dazu führen, dass Blätter und Blüten verbrennen. Notfalls nimmt er such mit einem Platz im lichten Schatten vorlieb, jedoch kann es dort passieren, dass er nicht so viele Blüten bildet.
Auch ist es wichtig, dass der Standort gut belüftet wird – und zwar unabhängig davon, ob sich die Pflanze im Freien oder im Hause befindet. Bekommt ein Jasminum nicht ausreichend frische Luft, so wird er anfällig für Schädlinge. Wenn der Jasmin im Freien steht, sollte er zudem ein geschütztes Plätzchen zugewiesen bekommen: kalte Winde mag er ebenso wenig wie starke Regengüsse.
Lubera-Tipp: Bei der Belüftung darauf achten, dass keine Zugluft entsteht! Diese wiederum verträgt der Jasmin auch nicht besonders gut…
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Boden
Aufgrund seiner tropischen Herkunft ist Jasminum sehr anspruchslos, was die Bodenverhältnisse betrifft. Wird er im Kübel gehalten, so ist eine herkömmliche Blumenerde vollkommen ausreichend. Empfehlenswert ist es, das Substrat mit Blähton zu vermischen, damit es durchlässig wird, so dass sich keine Staunässe bildet. Wenn der Jasmin im Sommer ins Freiland ausgepflanzt werden sollte, so nimmt er mit jeder Art von gartenerde vorlieb – vorausgesetzt, sie ist nicht zu feucht und es bildet sich keine Staunässe.
Jasmin richtig pflanzen
Ob als Kübelhaltung oder als Topfpflanze: der Jasminum kann vom Frühjahr bis in den Herbst ohne Probleme eingepflanzt werden. Lediglich in der winterlichen Ruhephase sollte die Zierpflanze auch tatsächlich in Ruhe gelassen und weder ein- noch umgetopft werden.
Bei der Wahl des Pflanzgefäßes ist darauf zu achten, dass dieses ausreichend groß ist – und zwar sowohl für die Pflanze als auch für das Winterquartier. Sinnvoll ist es auch, dem Jasmin eine Kletter-beziehungsweise Rankhilfe zu geben. Diese kann in Form eines Rankgitters oder eines Rundbogens gegeben sein. Soll Jasminum in die Sommerfrische geschickt werden, so kann dies nach den Eisheiligen (Mitte Mai) geschehen. Wichtig ist, ihn noch nicht gleich an seinen endgültigen Standort auszupflanzen, sondern ihn erst einige Tage an einem schattigen Plätzchen stehen zu lassen, damit er sich langsam an die UV-Strahlen gewöhnen kann.
Lubera-Tipp: Mit Hilfe von Drähten oder Rundbögen ist es möglich, dem Jasmin eine außergewöhnliche und individuelle Form anzuerziehen. Hierfür wird die entsprechende Rankhilfe in das Pflanzgefäß gesteckt und die Triebe der Pflanze daran festgebunden.
Vermehrung durch Stecklinge
Jasminum lässt sich ganz einfach vom Frühjahr bis in den Sommer hinein durch Stecklinge vermehren:
- Etwa 10 cm lange Kopfstecklinge schneiden, die weder einjährig noch verholzt sind
- Stecklinge in ein Pflanzgefäß mit Erde (gerne Anzuchterde) stecken und dieses mit einer Plastiktüte überziehen
- Gefäß warm stellen
- Plastiktüte täglich lüften, damit kein Schimmel entsteht
- Erde gleichmäßig feucht halten; Staunässe vermeiden
Zeigen sich an den Stecklinge neue Blätter, so ist die ein Zeichen dafür, dass sich Wurzeln gebildet haben. Nun wird die Plastiktüte entfernt. Erste, wenn sich kleine Seitentriebe gebildet haben, wird der junge Jasmin in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft.
Pflege – Tipps
- Gießen: Jasmin hat insbesondere während des Wachstums und in der Blütezeit einen hohen Wasserbedarf, welcher nur mit täglichem Gießen erfüllt werden kann. Dabei sollte die Erde vom Frühjahr bis in den Herbst gelichmäßig feucht gehalten werden, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Auch sollte möglichst kalkarmes und zimmerwarmes Wasser verwendet werden; optimal geeignet ist Regenwasser. Im Winter werden die Wassergaben reduziert.
- Düngen: Jasminum hat einen hohen Nährstoffbedarf, welcher durch regelmäßiges Düngen während der Vegetationsperiode von April bis September gedeckt werden muss. Hierfür wird alle ein bis zwei Wochen Flüssigdünger dem Gießwasser beigemischt.
- Umtopfen: Aufgrund seines hohen Nährstoffverbrauchs sollte der Jasmin jährlich umgetopft werden, und zwar unabhängig davon, ob sein Pflanzgefäß zu klein geworden ist oder nicht. Die beste Zeit hierfür ist das Frühjahr nach der Winterruhe.
- Besprühen: An heißen Tagen sowie bei trockener Raumluft sollte der Jasmin besprüht werden. Auch hierbei wird kalkarmes, nicht zu kaltes Wasser verwendet.
Lubera-Tipp: Grundsätzlich gilt: je mehr gegossen oder gesprüht wird, desto mehr muss gelüftet werden!
Schneiden
Die Blüten des Jasminum bilden sich ausschließlich an jungen Trieben. Wird die Zierpflanze nicht geschnitten, verholzt sie irgendwann und bringt dadurch nur noch wenige Blüten hervor. Aus diesem Grund sollte der Jasmin einmal im Jahr geschnitten werden, und zwar zum Ende der Winterruhe. Hierbei werden die verholzten Zweige gekürzt. Vertrocknete, oder verkahlte Triebe werden entfernt. Soll der Jasmin in einer bestimmten Form wachsen, kann diese durch den sanften Schnitt ebenfalls angepasst werden.
Achtung: Die Zweige nur wenig einkürzen, denn ein zu radikaler Schnitt führt ebenfalls zu einer geringeren Blütenbildung!
Radikal schneiden
Auch bei der besten Pflege und dem optimalsten Schnitt kann es irgendwann einmal dazu kommen, dass die Zierpflanze nur noch wenige Blüten hervorbringt.
Ist dies der Fall, muss ein Radikalschnitt durchgeführt werden:
- Radikalschnitt erfolgt nach der Winterruhe
- Sämtliche Treibe werden um zwei Drittel gekürzt
Nach einem solchen Schnitt wird der Jasmin erst einmal keine Blüten hervorbringen; im Folgejahr jedoch hat er sich erholt und treibt umso üppiger wieder aus.
Lubera-Tipp: Da der Jasmin giftig ist, sollten beim Schneiden Handschuhe getragen werden!
Überwintern
Der Jasmin ist nicht winterhart und muss deswegen in ein Winterquartier umziehen, sobald die Temperaturen im Freien dauerhaft unter 15°C liegen. Doch nicht nur Pflanzen, die in der Sommerfrische waren, sondern auch ganzjährig im Haus gehaltene Jasmine benötigen ein Winterquartier: zum einen benötigen sie weniger Pflege, zum anderen brauchen sie kühle Temperaturen. Steht ein Jasmin den Winter über zu warm, so wird er im kommenden Frühjahr keine Blüten bilden.
Bei der Jasmin Überwinterung sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Winterquartier muss hell und kühl sein; Temperaturen um 10°C sind optimal
- Ab September nicht mehr düngen; Wassergaben reduzieren
- Vor ersten Nachtfrösten Jasmin ins Haus holen
- Während der Winterruhe nur mäßig gießen, nicht düngen
- Regelmäßige Schädlingskontrolle
- Winterquartier regelmäßig lüften
Nach der Winterruhe kann der Jasmin geschnitten und umgetopft werden. Sobald keine Gefahr von Spätfrösten mehr droht (nach den Eisheiligen), kann die pflanze wieder ins Freie gebracht werden, wobei sie zunächst an einen schattigen Standort gestellt werden sollte.
Schädlinge und Krankheiten
Blattläuse: Blattläuse siedeln sich gerne an Jasminpflanzen an. Insbesondere im Freien können sie zu einer echten Plage werden, so dass sie bekämpft werden müssen. Dies sollte zunächst mit Hausmitteln geschehen; haben diese
nicht den gewünschten Erfolg gebracht, muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Wollläuse: Steht der Jasmin im Winterquartier zu trocken, siedeln sich häufig Wollläuse an. Da diese extrem hartnäckig sind und auch eine Gefahr für andere Pflanzen darstellen können, sollten sie mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden. Darüber hinaus ist es wichtig, für eine ausreichende Belüftung zu sorgen; auch ein Besprühen der Zierpflanze kann vorbeugend gegen diese Schädlinge helfen.
Fäulnis: Ist das Pflanzsubstrat zu nass und/oder findet keine ausreichende Belüftung statt, kann Fäulnis entstehen. Diese schwächt den Jasmin derart, dass er extrem anfällig für andere Krankheiten ist.
Ist der Jasmin giftig?
Jasminum ist giftig, und zwar in sämtlichen Pflanzenteilen.
Bei Berührung oder Verzehr der Pflanze kann es zu
- Hautreizungen
- Muskelzittern
- Schwindel
- Übelkeit
kommen.
Heilwirkung
In früheren Zeiten wurde der Jasmin gerne als Heilpflanze verwendet.
So wirkt er unter anderem bei
- Durchfall
- Husten
- Infektionskrankheiten
- Kopfschmerzen
- Neuralgien
Aufgrund seiner Giftigkeit wird er heutzutage in der Naturheilkunde nicht mehr eingesetzt, zumal es andere Pflanzen mit denselben Wirkungsweisen gibt, die ungiftig sind.
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