Inhaltsverzeichnis
- Dein Judasbaum im Jahreslauf
- Das Laub am Judasbaum im Herbst
- Kanadischer Judasbaum im Herbst (Cercis canadensis)
- Echter Judasbaum im Herbst (Cercis siliquastrum)
- Chinesischer Judasbaum im Herbst (Cercis chinensis)
- Judasbäume und ihre schönen Hülsen im Herbst
- Nachblüte am Judasbaum im Herbst
- Judasbaum im Herbst pflanzen?
- Gut geeignet für Herbstpflanzung
- Mit Einschränkungen geeignet
- Nicht ideal für Herbstpflanzung
- Vom Judasbaum im Herbst Samen ernten
- Im Herbst die Cercis-Samen ernten
- Aussäen der Cercis-Samen
- Cercis-Samen aus ihrer Keimruhe (Dormanz) wecken
- Die Keimruhe unterscheidet sich etwas von Cercis-Art zu Cercis- Art:
- Cercis-Samen aus der Dormanz wecken:
- Weitere wichtige Tipps für die erfolgreiche Cercis-Aussaat sind:
Zusammenfassung:
- Leuchtende Herbstfärbung: Je nach Art verfärben sich die herzförmigen Blätter am Judasbaum im Herst in Goldgelb, Orange oder Rot, besonders intensiv bei Cercis canadensis.
- Dekorative Hülsen: Nach der Blüte bilden sich am Judasbaum im Herbst flache braune Hülsenfrüchte, die bis in den Winter am Baum hängen und einen besonderen Zierwert haben. Mit den Samen
- Ideale Pflanzzeit: Der Herbst ist Pflanzzeit für frostharte Arten wie Cercis canadensis – der Boden ist noch warm, die Pflanze kann gut einwurzeln.
- Leichter Winterschutz: Junge oder empfindliche Judasbäume profitieren von Mulch oder Laubabdeckung über den Wurzeln, um Frostschäden zu vermeiden.
- Ganzjahreswirkung: Auch nach dem Blattfall bleibt der Judasbaum mit seinen markanten Ästen und Hülsen attraktiv. Sie sind echte Ziergehölze für alle Jahreszeiten.
Praxis-Tipps
Laub als natürlichen Schutz nutzen: Lass das abgefallene Laub direkt unter dem Judasbaum im Herbst liegen. Es dient als natürliche Mulchschicht, indem es die flachen Wurzeln vor Frost schützt und den Boden mit Nährstoffen versorgt, wenn es verrottet.
Hülsen als Herbstdekoration: Die trockenen Hülsenfrüchte lassen sich wunderbar für herbstliche Deko verwenden. Sie behalten lange ihre Form und bringen mit ihrem bronzebraunen Glanz einen Hauch von Exotik in Vasen oder Gestecke.
Wurzelbereich schützen mit Staudenpartnern: Pflanze wintergrüne Stauden wie Geranium macrorrhizum, Heuchera und Carex rund um den Stamm. Sie schützen den Wurzelbereich des Judasbaums im Herbst vor Temperaturschwankungen, halten den Boden locker und sorgen gleichzeitig für eine schöne, lebendige Bodendecke, wenn der Baum sein Laub verliert.
Dein Judasbaum im Jahreslauf
Der Judasbaum bereichert den Garten das ganze Jahr über mit wechselnden Eindrücken: Im Frühling überraschen seine leuchtend rosa Blüten, die direkt am Stamm erscheinen, als eines der ersten farbigen Zeichen der Saison. Im Sommer sorgt das herzförmige, oft farbig leuchtende Laub für Struktur und Atmosphäre. Was noch zu wenig bekannt ist: Besonders schön zeigt er sich jedoch im Herbst. während seine Blätter in warmen Gelb-, Orange- oder Rottönen erstrahlen und die reifen Hülsenfrüchte dekorative Akzente setzen. Manche Bäume aus der Gattung Cercis setzen sogar zu einer Nachblüte an. So bleibt der Judasbaum zu jeder Jahreszeit ein lebendiger, wandelbarer Schmuck im Garten. Wir laden dich ein, in diesem Beitrag mehr über Judasbäume im Herbst zu erfahren. Du wirst begeistert sein! Wenn du danach noch mehr über die ungewöhnlichen Gehölze erfahren möchtest, kannst du unseren Gartenbuch-Beitrag “Judasbaum: Standort, pflanzen, pflegen von Cercis im Garten” lesen.
Das Laub am Judasbaum im Herbst
Im Herbst macht es der Judasbaum, wie andere Laubgehölze unserer Breitengrade auch: Er zieht sich langsam in die winterliche Ruhephase zurück. Bis es soweit ist, bietet der Judasbaum im Herbst ein farbenfrohes Finale. Die Herbstfärbung der Judasbäume (Cercis-Arten) ist je nach Art und Sorte sehr unterschiedlich, sie reicht von leuchtend gelb bis kupferrot.
Hier eine Übersicht über die Laubfarben beim Judasbaum im Herbst:
Kanadischer Judasbaum im Herbst (Cercis canadensis)
- Farbspektrum: leuchtend gelb bis goldgelb, bei manchen Sorten mit orangefarbenem Schimmer.
- Bewertung: sehr attraktive, lang anhaltende Herbstfärbung, auch in kühleren Regionen zuverlässig.
Bild: Judasbaum im Herbst: Das leuchtendgelbe Herbstlaub von Kanadischem Judasbaum ‘Golden Falls’ entschädigt für graue Herbsttage.
Bild: Kanadischer Judasbaum ‘Eternal Flame’ hat ohnehin fantastisch gefärbtes Laub. Im Herbst verschiebt sich die Laubfärbung in Richtung gelb-orange, und leuchtet noch heller und freundlicher.
Bild: Kanadischer Judasbaum ‘Carolina Sweetheart’ hat ungewöhnliches, panaschiertes Laub, das sich zum Herbst intensiver rötlich färbt.
Echter Judasbaum im Herbst (Cercis siliquastrum)
- Farbspektrum: überwiegend hellgelb bis gelborange, manchmal mit leicht bräunlichem Ton.
- In mediterranen Lagen intensiver, in kühleren Regionen oft blasser.
- Bewertung: dezente gelbe Herbsttöne.
Bild: Der Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum) zeigt im Herbst gelbes Herbstlaub und bronzefarbene Triebspitzen. Ein schöner Herbstaspekt für den Garten!
Chinesischer Judasbaum im Herbst (Cercis chinensis)
- Farbspektrum: leuchtend goldgelb bis bernsteinfarben, teilweise mit kupferfarbenem Verlauf.
- In geschützten Lagen sehr farbstark, bei Kälte verfärbt sich das Laub rasch und fällt früh.
- Bewertung: kurzer, aber intensiver Farbakzent.
Bild: Der Chinesische Judasbaum im Herbst. Hier ist die Sorte ‘Avondale’ zu sehen, mit ihrem schönen Herbstlaub Ende Oktober.
Wir haben festgestellt, dass Cercis canadensis, der Kanadische Judasbaum, die intensivste und langlebigste Herbstfärbung bietet. Ein Kanadischer Judasbaum und seine Sorten sind eine besonders gute Wahl für farbenstarke Gärten im Herbst.
In den östlichen und südlichen USA gilt Kanadische Judasbaum (Cercis canadensis), dort Eastern Redbud genannt, als charakteristischer Landschaftsbaum. Im Herbst werden die Judasbäume daher in regionalen Gartenführungen, Naturwanderungen und Baumbestimmungswochen hervorgehoben, weil seine goldgelbe Herbstfärbung die Wälder des mittleren Südens besonders leuchten lässt.
Judasbäume und ihre schönen Hülsen im Herbst
Judasbäume (Cercis-Arten) bilden ihre Hülsen direkt nach der Blüte, also ab Spätfrühling (Mai/Juni).
Nach der Bestäubung entwickeln sich aus den befruchteten Blüten die typischen flachen, bohnenartigen Hülsen. Diese reifen im Verlauf des Sommers aus, verfärben sich von grün über rötlich-braun bis dunkelbraun und bleiben oft bis weit in den Winter hinein am Baum hängen. Dadurch wirken die Früchte wie zierliche Schmuckelemente, die den Baum auch nach der Blüte attraktiv machen.
Bild: Die Schoten eines Judasbaums reifen im Verlauf verfärben sich im Herbst rötlich-braun bis dunkelbraun und bleiben oft bis weit in den Winter hinein am Baum hängen.
Nachblüte am Judasbaum im Herbst
Manche Judasbäume zeigen im Garten eine zweite, sogenannte Nachblüte oder Remontierblüte, meist im Frühherbst. Dieses Phänomen ist keine echte zweite Blühperiode, sondern eine reaktivierte Restblüte aus Blütenknospen, die bereits im Vorjahr angelegt wurden. Normalerweise öffnen sich diese Knospen im Frühjahr nach der Winterruhe, doch unter bestimmten Umweltbedingungen bleiben einige in einem Ruhezustand und blühen erst später im Herbst.
Die Hauptursache liegt in der Witterung: Wenn nach einer längeren Trockenperiode wieder milde Temperaturen und Regen einsetzen, interpretiert die Pflanze dies als einen neuen Frühjahrsbeginn. Die Kombination aus Wärme, Feuchtigkeit und Tageslänge kann so das Aufblühen schlafender Knospen anregen. Es handelt sich also um eine Reaktion auf Umweltreize, ähnlich wie sie auch bei anderen Gehölzen vorkommt.
Das Auftreten einer Nachblüte ist sortenabhängig. Besonders remontierfreudig sind einige Zuchtformen des Kanadischen Judasbaums (Cercis canadensis), zum Beispiel ‘The Rising Sun’. Auch Cercis siliquastrum ‘Bodnant’ zeigt gelegentlich eine Nachblüte, vor allem in warmen, geschützten Lagen. Dagegen neigen Sorten wie ‘Forest Pansy’ oder ‘Merlot’ seltener dazu, da sie ihre Energie stärker in Laubentwicklung und Triebwachstum investieren.
Dieser Sommer 2025 war zu erst einige Wochen trocken, und dann urplötzlich herbstlich kühl. Offensichtlich wurden davon einige Judasbäume hier auf dem Lubera-Gelände in Bad Zwischenahn zur Nachblüte stimuliert. Jetzt im Oktober zeigt der Kanadische Judasbaum ‘Avondale’ späte pinkfarbenen Schmetterlingsblüten.
Bild: Erfreuliche Nachblüte an dem Kanadischem Judasbaum ‘Avondale’ Ende Oktober 2025.
Neben den Umweltbedingungen spielt auch die Vitalität beim Judasbaum im Herbst eine Rolle. Gut versorgte, nicht gestresste Bäume, die ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffe erhalten, zeigen häufiger eine Nachblüte. Auch ein leichter Sommerschnitt kann schlafende Knospen zur Blütenbildung anregen. Bei starkem Rückschnitt oder Trockenstress dagegen bleibt die Nachblüte meist aus.
Die zweite Blüte ist stets schwächer als die Hauptblüte im Frühling. Sie zeigt sich meist nur an einzelnen Zweigen oder direkt am Holz, oft gleichzeitig mit den sich färbenden Blättern oder den reifenden Früchten. Diese Kombination verleiht dem Judasbaum im Herbst eine besondere Zierwirkung mit seinen rosa Blüten zwischen Hülsen und Herbstlaub.
Judasbaum im Herbst pflanzen?
Es ist Herbst und du hast noch keinen Judasbaum im Garten? Dann ist nun eine gute Zeit gekommen, um diesen Fehler zu korrigieren. Im Herbst ist nämlich die beste Pflanzzeit für einen Kanadischen Judasbaum, da der Boden noch warm ist und die Wurzeln vor dem Winter gut einwachsen können. Andere Cercis-Arten für den Garten sind etwas empfindlicher. Hier daher ein Überblick über die optimalen Pflanzzeitpunkte:
Gut geeignet für Herbstpflanzung
- Cercis canadensis ist die frosthärteste Art. Sie bildet schnell neue Feinwurzeln, wenn der Boden im Herbst noch warm ist, und kann so sicher einwurzeln, bevor der Winter kommt.
Ideal für Herbstpflanzung (September–Oktober).
Mit Einschränkungen geeignet
- Cercis siliquastrum reagiert empfindlich auf Frost im Wurzelbereich. Herbstpflanzung nur in milden Regionen (Weinbauklima, Rheintal, Bodensee). In kälteren Gegenden besser im Frühjahr pflanzen, wenn der Boden sich erwärmt hat.
Nicht ideal für Herbstpflanzung
- Cercis chinensis ist deutlich frostempfindlicher. Junge Pflanzen sollten nicht vor dem Winter gepflanzt werden, da sie leicht zurückfrieren. Frühjahrspflanzung (April–Mai) ist hier deutlich sicherer.
Vom Judasbaum im Herbst Samen ernten
Vielleicht hast du schon einen Judasbaum im Garten, und du möchtest mit seinen Samen einen eigenen Judasbaum (Cercis) ziehen? Dann ist jetzt im Herbst der richtige Zeitpunkt für dein Aussaatprojekt gekommen. Wir zeigen dir, wie du mit der Aussaat der Cercis-Samen erfolgreich bist.
Im Herbst die Cercis-Samen ernten
Am Judasbaum im Herbst reifen die Samen in den Hülsen. Beginne mit der Ernte deiner Samen im Oktober oder November, wenn die Hülsen anfangen trocken zu werden und drohen, aufzuspringen. Die Samen sind zu diesem Zeitpunkt reif, und lassen sich leicht aus den Hülsen lösen.
Aussäen der Cercis-Samen
Nach der Ernte am Judasbaum im Herbst kannst du die Cercis-Samen lagern oder direkt aussäen. Der Aussaattermin bestimmt, wie du taktisch vorgehst.
Für die naturnahe Aussaat säst du den Samen im Spätherbst (November/Dezember) direkt ins Freie oder in Töpfe, die über Winter draußen stehen. Die natürliche Frost- und Feuchtewirkung bricht die Dormanz, ein unerlässlicher Vorgang für die Keimung.
Alternativ kann man die Samen im Frühjahr (März/April) aussäen. Dazu musst du ihnen aber den verpassten Winter vortäuschen.
Was hat es nun mit der Dormanz beim Cercis aus sich?
Cercis-Samen aus ihrer Keimruhe (Dormanz) wecken
Einen Judasbaum aus Samen zu ziehen, ist etwas für Geduldige. In der Natur keimen Samen von Judasbäumen (Cercis) sehr langsam und unregelmäßig, weil sie eine doppelte Keimruhe (Dormanz) besitzen.
Ursache sind zum einen harte, wasserundurchlässige Samenschalen. Dadurch keimen sie nur nach Frost- oder Temperaturschwankungen, die die Schale aufbrechen. Zum anderen haben sie zusätzlich eine Hemmung im Embryo. Der Embryo braucht Kältereize sowie ausreichend Feuchtigkeit, um zum Keimen zu kommen. Diese Kombination sorgt dafür, dass die Samen nicht sofort nach dem Fruchtfall vom Judasbaum im Herbst keimen, sondern erst, wenn die Bedingungen wirklich günstig sind.
Die Keimruhe unterscheidet sich etwas von Cercis-Art zu Cercis- Art:
- Bei Cercis siliquastrum ist die Schale besonders hart, weshalb in der Natur oft mehrjährige Witterungszyklen nötig sind, bis Keimung einsetzt.
- Cercis canadensis hat eine etwas dünnere Samenschale; dort reicht meist eine Winterperiode mit Frost und Feuchte, um die Keimruhe zu brechen.
- Cercis chinensis liegt dazwischen. Die Samen keimen natürlicherweise erst nach einer langen feuchten Kältephase, sind aber empfindlicher gegenüber Dauerfrost.
Lass dich davon aber nicht entmutigen, wenn du selbst einmal Cercis-Samen zum Keimen bringen möchtest. Es gibt gärtnerische Methoden, die den Samen überlisten. Die folgenden Methode funktioniert erwiesener Maßen sehr gut.
Da zur Züchtung neuer Cercis-Sorten die Vermehrung aus Samen unerlässlich ist, haben zwei ukrainische Wissenschaftler in Experimenten versucht, die Cercis-Samen möglichst schnell zum Keimen zu bringen. Sie kamen schließlich zur Erkenntnis, das gezielte Vorbehandlungen die schläfrigen Samen schneller aus der Dormanz erwecken. Sie waren mit folgenden Methoden erfolgreich:
Cercis-Samen aus der Dormanz wecken:
- Heißwasserbehandlung (kurz ins etwa 80 °C warme Wasser eintauchen),
- Kälte-Stratifizierung (Lagerung bei +4 °C im Kühlschrank für vier Monate)
- Anwendung von Keimungs-Stimulatoren wie Gibberellinsäure-Lösung
Weitere wichtige Tipps für die erfolgreiche Cercis-Aussaat sind
- Geduld ist wichtig: Auch nach optimalen Vorbehandlungen kann die Keimung verzögert auftreten.
- Frische Samen bringen bessere Ergebnisse, je länger der Samen lagert, desto stärker fällt die Dormanz aus.
Achte auf gute Drainage und vermeide Staunässe, denn junge Keimlinge sind empfindlich.
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.