Nicht nur optisch macht der Hagebuttenstrauch viel her. Auch seine Früchte sind echte Kostbarkeiten, da sie sehr viel Vitamin C enthalten und vielseitig verarbeitet werden können. Mit der richtigen Pflege kann das Gewächs auch im eigenen Garten kultiviert werden.
Inhaltsverzeichnis
Hagebuttenstrauch – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig
- Boden: anspruchslos, keine Staunässe oder starke Trockenheit
- Pflanzenhöhe/-größe: sortenabhängig 1-4 m hoch und fast ebenso breit
- Blütezeit: ab Juni
- Gießen: maßvoll
- Düngen: ab dem 2. Standjahr etwas Kompost
- Schneiden: nicht nötig, aber sinnvoll
- Überwintern: winterhart
- Vermehrung: Aussaat, Stecklinge, Steckhölzer, Ausläufer
- Giftig: nein
- Heilwirkung: entzündungshemmend, immunsystemstärkend, schmerstillend
- Verwendung: Früchte zum Verzehr sowie in der Naturheilkunde
- Krankheiten und Schädlinge: keine bekannt
Allgemeine Informationen über Hagebuttenstrauch
Den einen klassischen Hagebuttenstrauch gibt es nicht. Vielmehr ist dies ein Sammelbegriff für verschiedene Wildrosenarten, die die bekannten Sammelnussfrüchte hervorbringen. Besonders die Hundsrose gilt als der Hagebuttenstrauch schlechthin. Dies liegt zum einen an ihrem weit verbreiteten Vorkommen, zum anderen an der einfachen Kultivierung. Sie ist in vielen Hausgärten zu finden, gedeiht jedoch auch in freier Natur an Böschungen, Feldrändern, in Parks oder an Landstraßen. Dort sind sie ein wertvoller Zufluchtsort für wildlebende Tiere und Vögel. Zudem stellen ihre Früchte eine beliebte und reichhaltige Nahrungsquelle für diese dar. Da sie erst spät im Jahr reif werden – ab Oktober ist Erntezeit -, helfen sie den Tieren durch die karge Jahreszeit.
Der Hagebuttenstrauch ist ein dorniges Gewächs, welches ja nach Sorte zwischen einem und vier Meter hoch wird. Auch seine Ausdehnung in die Breite kann sich sehenlassen. Für gewöhnlich bildet er ab Juni seine Blüten, die meist rosafarben sind. Sie verströmen einen intensiven Duft und locken damit Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten an. Aus diesen Blüten entwickeln sich im Laufe des Sommers die Früchte, die Hagebutten. Diese sind Sammelfrüchte und enthalten viele kleine Nüsschen. Sie sind mit feinen Härchen versehen, an denen sich Widerhaken befinden. Durch Berührung entsteht ein starker Juckreiz. Auch sollten sie nicht mit verzehrt werden – ganz im Gegenteil zum Fruchtfleisch. Dieses kann sowohl roh verzehrt als auch zu Saft, Mus, Konfitüre, Tee oder Likör verarbeitet werden. Aufgrund ihres leicht säuerlichen Aromas eignen sie sich auch hervorragend zum Verfeinern von Saucen und Suppen. Durch ihren hohen Vitamin C – Anteil sind die Früchte sehr gesund.
Zudem besitzen sie eine fantastische Heilwirkung. Sie sind unter anderem entzündungshemmend, stärken das Immunsystem und wirken schmerzlindernd.
Richtig pflanzen
Da der Hagebuttenstrauch so viel positives mit sich bringt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass er auch in heimischen Gärten gerne kultiviert wird. Dies ist nicht weiter schwierig, da er sehr anspruchslos ist und auch mit wenig Aufmerksamkeit seitens des Hobbygärtners überleben kann.
Zwar kann Containerware ganzjährig an frostfreien Tagen eingepflanzt werden, die beste Pflanzzeit für Hagebutten ist jedoch der Herbst. Bevor das Gehölz in die Erde gesetzt wird, kann diese etwas aufgepeppt werden. Dies geschieht zum einen durch Auflockern, etwa zwei Spaten tief, zum anderen durch Anreicherung mit Kompost oder mineralischem Dünger. Sollte es sich bei der betreffenden Pflanze um eine wurzelnackte handelt, werden ihre Wurzeln auf zwei Drittel eingekürzt und anschließend gewässert.
- Pflanzloch ausheben, welches etwas größer als der Wurzelballen ist
- Hagebuttenstrauch so tief einsetzen, wie er zuvor in seinem Pflanzgefäß gestanden hat
- Loch auffüllen
- Erde etwas anhäufeln
- Gründlich angießen
- Bei mehreren Pflanzen einen Abstand von mindestens 1,5 m einhalten
Danach sollte ein Pflanzschnitt durchgeführt werden. Bei diesem werden sämtliche Triebe eingekürzt, wobei bei schwachen Trieben drei und bei stärkeren vier bis fünf Knospen stehengelassen werden.
Lubera-Tipp: Um eine schöne Wuchsform zu bekommen, sollten die oberen Knospen nach außen gerichtet sein.
Standort
Um sich optimal entwickeln zu können, benötigt der Hagebuttenstrauch einen sonnigen Standort. Notfalls nimmt er auch mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb. Ein schattiger Standort hingegen ist ungeeignet, da das Gehölz da bestenfalls in die Höhe schießen, sich aber ansonsten nicht entwickeln würde.
Boden
Bezüglich des Bodens ist die Hagebutte sehr anspruchslos. Sie nimmt eigentlich jedes Substrat in Kauf, solange diese keine Staunässe oder zu starke Trockenheit aufweist, wächst jedoch besonders gut in kalkhaltiger Erde.
Hagebuttenstrauch Pflege Tipps
Um sich lästiges Unkrautjäten zu ersparen, kann eine Mulchschicht unterhalb des Hagebuttenstrauchs ausgebracht werden. Diese sollte etwa 10 cm hoch sein.
Gießen
Es wird lediglich so viel Wasser verabreicht, dass der Boden nicht komplett austrocknet – auch im Winter darf dies nicht geschehen. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden.
Düngen
Wird beim Pflanzen der Boden aufgewertet, so ist in den folgenden zwei Jahren keine weitere Düngegabe notwendig. Danach kann entweder im Frühjahr oder im Herbst etwas Kompost in die Erde eingearbeitet werden.
Gehört Schneiden zur Hagebuttenstrauch Pflege?
Ein Schnitt ist abgesehen vom Pflanzschnitt eigentlich nicht notwendig. Die dekorativen Wildrosen blühen allerdings am zweijährigen Holz, so dass ein regelmäßiger Rückschnitt durchaus sinnvoll ist, um die Blütenbildung zu unterstützen. Dieser kann im Herbst durchgeführt werden. Da jedoch vielerorts die Früchte den Winter über hängen bleiben, um als Nahrung für Wildtiere zu deinen, ist ein Schneiden im Frühjahr sinnvoller:
- Beschädigte und abgestorbene Triebe bodennah abschneiden
- Zu lange Triebe um etwa ein Drittel einkürzen
Zudem sollte alle 5-6 Jahre ein Verjüngungsschnitt durchgeführt werden, bei dem sämtliche Pflanzenteile, die älter als zwei Jahre sind, kurz über dem Boden abgeschnitten werden. Generell werden die Schnitte schrägangesetzt.
Lubera-Tipp: Wer die Früchte ernten möchte, darf keinesfalls die verblühten Blüten entfernen.
Vermehrung
Der Hagebuttenstrauch vermehrt sich recht gerne von ganz allein, und zwar entweder durch Selbstaussaat oder durch Ausläufer. Wer möchte, kann diese Vermehrung jedoch kontrollieren.
Aussaat
- Samen aus den Früchten herauslösen und vom Fruchtfleisch trennen
- Plastiktüte mit feuchtem Sand füllen
- Saatgut hineingeben und für 2-3 Monate bei Zimmertemperatur lagern
- Danach für einen Monat in den Kühlschrank legen
- Anzuchtgefäße mit Anzuchterde füllen
- Samen hineingeben
- Feucht halten
Nun dauert es einige Monate, bis sich erste Keimlinge zeigen.
Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge oder Steckhölzer ist zum einen die schnellere, zum anderen die erfolgversprechendere Methode:
- Im Sommer Stecklinge mit 5-6 Augen schneiden
- Nur fast ausgereifte Triebe verwenden
- Die Hälfte der Blätter entfernen
- Gefäße mit Anzuchterde füllen
- Stecklinge mit 2-3 Augen in die Erde stecken
- Töpfchen mit Plastiktüte überziehen
- An einen warmen, hellen Standort stellen
Alternativ werden im Herbst 20-30 cm lange Steckhölzer von verholzten Trieben geschnitten.
- Unterste Blätter entfernen
- Steckhölzer in feuchten Sand legen
- Frostfrei überwintern
- Im folgenden Frühjahr mit einem Auge in Gartenerde stecken
Ausläufer
Die Hagebuttenstrauch Vermehrung durch Ausläufer ist die einfachste Art, an mehr Gehölze zu gelangen. Hierbei werden im Herbst bestehende Ausläufer mit einem Spaten von der Mutterpflanze abgestochen. Danach werden sie aufgegraben, um etwa ein Drittel eingekürzt und am gewünschten Standort wieder eingepflanzt.
Hagebuttenstrauch winterhart?
Die Hagebutten sind komplett winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz, um die kalte Jahreszeit zu überleben.
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