Bodendecker pflanzen und pflegen ist keine grosse Kunst und doch muss auf ein paar Dinge geachtet werden, die wir Ihnen in diesem Beitrag erklären. Bodendecker erfüllen einen uralten Wunschtraum im Gärtnerdasein: weniger Arbeiten, mehr Geniessen! Oder zumindest – ganz nach dem Credo von Lubera – lustvoll gärtnern! So verwegen wie es auf den ersten Blick scheinen mag, ist dieser Wunsch gar nicht: im Vergleich zu offenem Boden vermag auf dicht bewachsenem Boden wirklich kaum Unkraut – Verzeihung, natürlich Begleitkraut – zu keimen. Die übermächtige Konkurrenz sorgt also dafür, dass die Bedingungen darunter, bezüglich Licht, Wärme, Wasser und Nährstoffen, so ungünstig sind, dass kaum etwas anderes spriesst. Lesen Sie in diesem Beitrag alles über die Pflanzung und Pflege von Bodendeckern. Im Lubera® Shop können Sie Bodendeckerpflanzen kaufen und diese bequem zu Ihnen nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Bodendecker und was nützen sie?
- Anforderungsprofil an einen guten Bodendecker
- Klassische Vertreter von Bodendeckern
- Der richtige Bodendecker für jeden Standort
- Bodendecker für die Sonne
- Bodendecker für den Halbschatten
- Bodendecker für den Schatten
- Bodendecker pflanzen – so machen Sie es richtig
- Pflanzzeit für Bodendecker
- Der richtige Abstand für Bodendecker
- Bodendecker-Stauden auslegen
- Pflanzen angiessen
- Pflanzung (nach)kontrollieren
- Bodendecker pflegen – ist das nötig?
- Wachstum der Bodendecker kontrollieren
- Bodendecker zurückschneiden
- Bodendecker für Gräber
- Ideale Bodendecker für sonnige Gräber
- Gute Bodendecker für schattige Gräber
Was sind Bodendecker und was nützen sie?
Bodendecker sind Stauden oder Zwergsträucher, die eher flach und vor allem dicht wachsen und dadurch Unkraut keine Chance lassen. Sie erfüllen so gleich mehrere Aufgaben. Neben dem Hauptnutzen für uns – günstig, schön, pflegeleicht, unkrautverdrängend – schützen Bodendecker den Boden vor Umwelteinflüssen wie Hitze, Austrocknung, Erosion oder Nährstoffauswaschung, fördern die Biodiversität im und über dem Boden und halten diesen damit locker und fruchtbar.
Anforderungsprofil an einen guten Bodendecker
Ob als Begleitpflanzen (unsere Fruchtfreundinnen im Lubera® Shop) von Obst und Beeren, als Dauerbepflanzung für Grabstellen oder als Solokünstler für den Vorgarten, gute Bodendecker zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- rasch ausbreitender, flächiger und dichter Wuchs
- anpassungsfähig, robust und pflegeleicht
- hübsche Blüte
- mehrjährig und absolut winterhart
Klassische Vertreter von Bodendeckern
Neben dem unvermeidlichen Immergrün oder dem allgegenwärtigen Efeu gibt es eine ganze Reihe interessanter Bodendecker, zum Beispiel Acaena (Stachelnüsschen), Alchemilla (Frauenmantel), Bistorta (Teppich-Knöterich), Campanula (Glockenblumen), Epimedium (Elfenblume), Geranium (Storchenschnabel), Hypericum (Johanniskraut), Muehlenbeckia (Drahtstrauch), Omphalodes (Gedenkemein), Pachysandra (Ysander), Pennisetum (Lampenputzergras), Waldsteinia (Golderdbeere) und viele andere.

Bild: Geranium sanguineum x psilostemon 'Tiny Monster' – der Blut-Storchschnabel eignet sich ideal zur schnellen Begrünung grosser Flächen. Die vielen Blüten sorgen für einen hohen Zierwert.

Bild: Omphalodes verna – das Frühlings-Gedenkemein ist ein reizvoller kleiner Bodendecker und eignet sich bestens für eine Unterbepflanzung von Gehölzen.
Bild: Pachysandra terminals 3/4 – das Dickmännchen (auch Ysander genannt), ist ein beliebter immergrüner Bodendecker für Schatten und Halbschatten.
Bild: Pennisetum alopecuroides 'JS Jommenik' – das Federborstengras zeigt seine braunen buschigen Blüten von August bis in den November hinein.
Bei den Zwerggehölzen ist die Auswahl weniger opulent, Bodendeckerrosen und Lavendel sind jedoch sehr beliebt und ausgesprochen pflegeleicht. Deshalb werden sie oft für grosse Flächen eingesetzt. Weitere als Bodendecker geeignete Zwerggehölze sind zum Beispiel Euonymus (Kriechspindel), Genista (Kriech-Ginster), Hebe (Strauchveronika), Juniperus (Kriech- und Teppich-Wacholder), Lonicera nitida (Heckenmyrte), Spiraea (Sommerspiere) und andere.

Bild: Kriech-Wacholder 'Green Carpet' – der Wuchs des grünen Teppichwacholders ist extrem flach und erreicht nur 20-30cm.
Der richtige Bodendecker für jeden Standort
Obwohl klassische Bodendecker in aller Regel sehr anpassungsfähig sind, ist es dennoch von Vorteil, bei der Wahl den bevorzugten Standort zu berücksichtigen. Etwas bildlich gesprochen: an einem trocken-warmen Standort macht es wenig Sinn, es mit Efeu zu versuchen…
Bodendecker für die Sonne
Es kommt nicht von ungefähr, dass viele Pflanzen in der vollen Sonne gut zurecht kommen. Schliesslich ist Sonnenlicht ihr Lebenselixier: dank dem Blattgrün (Chlorophyll), gewinnen sie mit Hilfe der Sonnenstrahlen aus Kohlendioxid und Wasser Energie und Baustoffe für ihr Wachstum. Besonders gierig nach Sonne sind zum Beispiel Acaena (Stachelnüsschen), Anaphalis (Stauden-Immortelle), Alchemilla (Frauenmantel), Campanula (Glockenblümchen), Geranium (Storchenschnabel), Nepeta (Katzenminze), Lavandula (Lavendel), Thymus (Thymian), Stachys (Ziest) und andere. An einem sonnig-luftigen Standort mit frischem Boden eignen sich Bodendeckerrosen besonders gut.

Bild: Campanula portenschlagiana 'Birch Hybrid' – die Dalmatiner-Polster-Glockenblume breitet sich über kurze unterirdische Ausläufer aus und bildet so dichte Teppiche und Polster.
Bild: Stachys byzantina 'Silver Carpet' – der Teppich-Wolllziest mit den flaumig-filzigen silbrigen Blätter bildet einen dicht geschlossenen Teppich.

Bild: Nepeta racemosa 'Superba' – die niedrige Katzenminze überzeugt durch Robustheit und wenn man sie nach der ersten Hauptblüte zurückschneidet, blüht 'Superba' nach einem erneuten Austrieb bis in den Herbst hinein.
Bodendecker für den Halbschatten
Pflanzen, die sich an halbschattigen Standorten wohl fühlen, gehören zu den Generalisten. Sie sind relativ anpassungsfähig und die Auswahl ist nicht ganz überraschend mit Abstand am grössten. Gute und häufig anzutreffende Bodendecker für den Halbschatten sind Fragaria (Erdbeeren), Brunnera (Kaukasus-Vergissmeinnicht), Epimedium (Elfenblume), Geranium (Storchenschnabel), Lamium (Taubnesseln), Phuopsis (Rosenwaldmeister), Vinca (Immergrün), Viola labradorica (Grönland-Veilchen), Waldsteinia (Golderdbeere) und viele weitere.
Bild: Lamium maculatum 'White Nancy' – die weisse Taubnessel wird nicht höher als 20cm und eignet sich daher ideal, um unter Sträuchern gepflanzt zu werden.
Bodendecker für den Schatten
Im tiefen Schatten sind wieder mehr die Spezialisten gefragt, also Pflanzen, die sich diesem Extremstandort besonders angepasst haben. Dazu gehören zum Beispiel Asarum (Haselwurz), Brunnera (Kaukasus-Vergissmeinnicht; aufgepasst vor Schneckenfrass), Convallaria (Maiglöckchen; Achtung wuchert!), Epimedium (Elfenblume), Euonymus (Kriechspindel), Pachysandra (Ysander), Pulmonaria (Lungenkraut), Vinca (Immergrün) und andere.
Bild: Euonymus fortunei 'Silverstone' – die Blätter des Spindelstrauchs schmücken sich mit weissen Sprenkeln.
Bild: Pulmonaria rubra 'Salmon Glow' – das Karpaten-Lungenkraut präsentiert sich ab März mit lachsroten trichterförmigen Blüten.
Bodendecker pflanzen – so machen Sie es richtig
Bevor Sie Bodendecker pflanzen, muss der Boden sauber gejätet und gelockert sein, um den Bodendeckern zum Kulturstart einen komfortablen Vorsprung zu verleihen. Das ist wichtiger als man denkt, denn durch die Bearbeitung des Bodens werden Unkrautsamen im Boden ans Licht befördert, wodurch sie bei genügend Feuchtigkeit rasch auskeimen. In dieser Zeit können die Bodendecker bereits einwachsen und behaupten sich durch den gegebenen Vorsprung meist von Beginn weg selber. Nur in Einzelfällen kann es nötig werden, den Bodendeckern durch nochmaliges Jäten erneut einen kleinen Vorsprung zu ermöglichen…
Pflanzzeit für Bodendecker
Grundsätzlich können Sie während der ganzen Vegetationsperiode Bodendecker pflanzen, also etwa von März bis Oktober. Bei sehr trockener Witterung gilt es, direkt nach der Pflanzung einige Male unterstützend zu giessen, bis die Pflanzen genügend eingewurzelt sind.
Der richtige Abstand für Bodendecker
Je nach Grösse der ausgewachsenen Staude braucht es zwischen 4 Ex./m2 und rund 40–50 cm Pflanzabstand (z.B. Pennisetum, grosswüchsige Geranium, Lavandula) und 10 Ex./m2 sowie 20–30 cm Pflanzabstand (Waldsteinia, Vinca, Viola, u.a.) pro m2. Im Lubera-Shop finden Sie bei den für die Verwendung als Bodendecker beliebten Stauden auch Angaben zum Pflanzabstand.
Bodendecker-Stauden auslegen
Bevor Sie die Bodendecker pflanzen brauchen die Töpfe eine durchdringende Dusche! Anschliessend legt man die Pflanzen am besten gleichmässig auf dem Pflanzbeet aus, so erhält man eine gute Übersicht, was wohin gehört. Pflanze um Pflanze wird aus dem Plastiktopf genommen, dann der Wurzelballen aufgebrochen und erst dann wird die Pflanze ins vorbereitete Pflanzloch gesetzt und mit Erde angedrückt. Die Pflanze muss dabei wie vorher im Topf ebenerdig sitzen.
Pflanzen angiessen
Sind alle Bodendecker an Ort und Stelle gepflanzt, wird noch einmal ausgiebig angegossen. Nein, besser: eingeschwemmt! Was wir damit sagen möchten: lieber gefühlsmässig zu viel Wasser als zu wenig ist genau richtig. Spezialtipp für die Hochsommer-Pflanzung: Laubmasse der Pflanzen auf die Hälfte zurückschneiden, so verdunsten die Pflanzen weniger Wasser und haben mehr Energie zum Einwachsen.
Pflanzung (nach)kontrollieren
Vor allem bei Herbstpflanzung ist es sehr wichtig, die Pflanzung im Frühjahr zu kontrollieren, herausgefrorene Pflanzen müssen wieder ein- und angedrückt werden.

Bild: Epimedium x warleyense 'Orange Königin' – die Warley-Elfenblume bildet dichte Laubteppiche mit kurzen Ausläufern. Ab April erscheinen die leuchtend hellorangen Blüten.
Bodendecker pflegen – ist das nötig?
Eine der wesentlichsten Eigenschaften von Bodendeckern ist ihre sprichwörtliche Robustheit und Konkurrenzkraft gegenüber unerwünschten Kräutern. Mit anderen Worten, Bodendecker sind grundsätzlich äusserst pflegeleicht. Bei Neupflanzungen empfehlen wir aber in den ersten 1–2 Jahren bzw. bei Bedarf einige kleine Eingriffe. Konkurrenz ausschalten: Bis die neuen Pflanzen eine geschlossene Pflanzendecke erreicht haben, sollte man gelegentlich kontrollieren, ob Unkraut den Platz streitig zu machen versucht. Einzelne Unkrautherde eliminiert man am besten gezielt und wurzeltief von Hand.
Wachstum der Bodendecker kontrollieren
Je nach Bodenbeschaffenheit wachsen die Bodendecker rasch oder eben auch mal weniger rasch an. Wenn es mit der Wüchsigkeit hapert und vor allem, wenn die Pflanzen gelblich fahl aussehen, kann man die Erde dazwischen etwas aufhacken, eine unterstützende Düngung vornehmen und leicht einarbeiten. Wir empfehlen dazu den Frutilizer® Volldünger Plus aus dem Lubera® Online Shop (50 g/m2 als Startdüngung).
Bodendecker zurückschneiden
Nach strengen Wintern können einige Bodendecker durchaus mal etwas Blattschäden davon tragen. In diesem Fall sowie auch bei besonders starkwüchsigen Stauden kann ein Ausputzen bzw. Rückschnitt sinnvoll sein. Vertrocknete Pflanzenorgane und auch die meisten Gräser werden im Frühjahr noch vor Beginn der Vegetationsperiode zurückgeschnitten. So kann man Triebe, Gräser und Samenstängel über den reizarmen Winter noch geniessen und deshalb auf den Pflanzen bzw. auf ihren lebenden Wurzelorganen lassen, was besonders bei Raureif oder dezentem Schneefall zauberhaft wirkt.

Bild: Geranium x cantabrigiense 'Biokovo' – der Cambridge-Storchschnabel ist eine zierliche aber trotzdem wüchsige, gesunde Sorte. Im Herbst nimmt das würzig duftende Laub eine leuchtendrote Farbe an.
Bodendecker für Gräber
Wer Grabflächen nicht mehrmals jährlich mit Saisonflor bepflanzen will, hat mit Bodendeckern eine praktische Dauerbepflanzungs-Alternative, die auch gepflegt aussehen kann. Die Bodendecker sollten wenig verzweigen oder trotzdem gut einzudämmen sein, damit sie nicht unkontrolliert auf andere Grabflächen wuchern.
Ideale Bodendecker für sonnige Gräber
Acaena (Stachelnüsschen), Euonymus (Spindelstrauch), Iberis (Schleifenblume), Thymus serpyllum (Feldthymian), Sedum (Fetthenne), Juniperus horizontalis (Wacholder)
Bild: Acaena microphylla 'Kupferteppich' – das braunrote Stachelnüsschen hat feingefiedertes kupferrotes Laub und ist ein wertvoller Bodendecker für Staudenbeete, Steingärten, Gräber und Trockenmauern.
Bild: Iberis saxatilis 'Frühlingsgruss' – die Zwerg-Schleifenblume bildet schöne dichte Polster und blüht mit kleinen weissen Blütendolden von März bis April.
Gute Bodendecker für schattige Gräber
Waldsteinia (Golderdbeere), Heuchera (Purpurglöckchen), Pachysandra (Ysander), Hedera (Efeu), Vinca (Immergrün)

Bild: Heuchera x micrantha 'Jade Gloss' – das Silberglöckchen ist eine vitale Blattschmuckstaude mit wunderschön gezeichneten Blättern.
Bild: Vinca minor 'Marie' – das kleine Immergrün eignet sich bestens für Gräber. Von April bis Mai schmückt es sich mit violett-blauen Blüten.
Bodendecker
Guten Tag
Die Vinca minor würde sich als Bodendecker eignen.
Herzliche Grüsse
dein Lubera Team