Das Bärenfellgras bietet mit seinem kugeligen Wuchs und seiner auffälligen grün-blauen Farbe einen hübschen Blickfang und es ist sehr vielseitig. Es kann im Beet oder im Kübel gepflanzt werden und eignet sich optimal als Dachbegrünung, als Bodendecker oder als anspruchslose Grabbepflanzung.
Inhaltsverzeichnis
- Bärenfellgras (Festuca gautieri): Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über das Bärenfellgras (Festuca gautieri)
- Die Standortansprüche des Bärenfellgrases
- Bärenfellgras Boden
- Bärenfellgras pflanzen
- Bärenfellgras Pflege
- Bärenfellgras schneiden
- Braun gewordenes Bärenfellgras: was ist zu tun, wenn das Bärenfellgras braun geworden ist?
- Bärenfellgras Vermehrung
- Bärenfellgras überwintern
- Bärenfellgras: Krankheiten und Schädlinge
- Das Bärenfellgras darf in keinem Kiesbeet oder Steingarten fehlen!
Das attraktive Ziergras ist pflegeleicht und immergrün und bietet daher auch in der kalten Jahreszeit einen schönen Anblick.
Bärenfellgras (Festuca gautieri) – Steckbrief von Gartenbista
Bärenfellgras (Festuca gautieri): Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Standort: sonnig bis halbschattig, luftig
- Boden: karg und mager, gut durchlässig
- Pflanzzeit: ganzjährig, solange kein Frost herrscht
- Pflanzen: mindestens 30 Zentimeter Pflanzabstand einhalten
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Teilung oder Aussaat
- Aussaatzeit: November bis März
- Gießen: nur bei langanhaltender Trockenheit
- Düngen: sehr sparsam mit Kompost alle 2-3 Jahre
- Blütenpflege: Ähren nach der Blüte ausputzen
- Schneiden: bei Bedarf Formschnitt im Frühjahr
- Überwinterung: winterhart
- Krankheiten: keine
- Schädlinge: keine
Wissenswertes über das Bärenfellgras (Festuca gautieri)
Das Bärenfellgras stammt aus dem Gebirge, genauer gesagt aus den französischen und spanischen Pyrenäen und es wächst dort vorzugsweise an felsigen Berghängen. Entsprechend anspruchslos und pflegeleicht ist das Ziergras und mit seiner Wuchshöhe von 10 Zentimetern macht es sich vor allem in Steingärten sehr gut, doch es kann auch in vielen anderen Bereichen zur Gartengestaltung eingesetzt werden.
Überall dort, wo es gilt einen kargen Boden an einem sonnigen Standort zu bepflanzen, ist das Bärenfellgras die richtige Wahl.
Die Standortansprüche des Bärenfellgrases
Das Bärengras (Festuca gautieri) bevorzugt einen sonnigen Standort, aber auch an einem absonnigen Plätzchen oder im lichten Halbschatten fühlt es sich wohl. Der ideale Standort für das Bärenfellgras bietet
- einen leichten Schutz vor der prallen Mittagssonne
- eine gute Belüftung ohne Stauwärme
- viel Licht
Als Gebirgspflanze eignet sich das Bärenfellgras außerdem gut dafür, als Bodendecker an Hanglagen eingesetzt zu werden, und es dient dort als attraktiver Rasenersatz. Auch für großflächige Bepflanzungen im Rahmen von Dachbegrünungen oder für den Dachgarten ist es sehr gut geeignet.
Im Steingarten oder Kiesbeet darf das Bärenfellgras nicht fehlen, aber auch im Staudenbeet sorgt es für schöne Akzente.
Bei der Standortwahl sollte außerdem immer darauf geachtet werden, dass keine Hitzestaus entstehen können. Allzu geschützte Ecken sind weder erforderlich noch werden sie von dem Ziergras bevorzugt.
In Anlehnung an sein natürliches Vorkommen lässt sich das Bärenfellgras lieber vom frischen Wind durchpusten, anstatt in großer Hitze und unbewegter Luft zu stehen.
Bärenfellgras Boden
Gemäß seiner Herkunft bevorzugt das Bärenfellgras (Festuca gautieri) einen kargen Boden, der nur wenig Nährstoffe bietet. Ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen reagiert das Bärenfellgras auf einen nährstoffreichen Boden damit, dass es nur schlecht wächst, auseinanderfällt und insgesamt einen ungesunden Eindruck macht.
Je weniger Nährstoffe der Boden bietet, umso besser wird das Ziergras daher gedeihen, was auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass es an kargen Felshängen beheimatet ist.
Der Boden sollte idealerweise folgende Eigenschaften aufweisen:
- nährstoffarm und karg
- steinig bis kiesig
- gut durchlässig
- geringer Lehm- und Humusanteil
Mit anderen Worten, das Bärenfellgras wächst mit Vorliebe dort, wo nichts anderes wirklich gedeihen mag. Soll es im Beet gepflanzt werden, wo sich mehr Nährstoffe im Boden befinden, sollte der Boden mit Sand und Kies gründlich abgemagert werden.
Bei der Kübelpflanzung ist darauf zu achten, dass das Bärenfellgras nicht mit Nähstoffen überversorgt wird. Normale Pflanz- und Blumenerde ist in der Regel vorgedüngt und die Menge an Nährstoffen würde bereits dafür sorgen, dass das Bärenfellgras nicht gut gedeiht.
Lubera-Tipp: Am besten ist es, auf ungedüngte Erde zurückzugreifen und diese beim Pflanzen mit einer kleinen Menge Kompost zu versetzen.
Bärenfellgras pflanzen
Ist der passende Standort mit den richtigen Bodenverhältnissen gefunden, muss beim Pflanzen des Bärenfellgrases nicht mehr viel beachtet werden. Am besten gelingt es, wenn folgendermaßen vorgegangen wird:
- Boden auflockern
- zu schweren Boden mit Kies vermengen
- zu nährstoffreiche Böden mit Sand abmagern
- ein nicht zu tiefes Pflanzloch graben und am Boden mit einer Drainage ausstatten
- etwas Kompost in das Pflanzloch geben
- das eingetopfte Bärenfellgras in einem Eimer gründlich wässern
- das gewässerte Bärenfellgras aus dem Topf nehmen und nicht zu tief einpflanzen
- bei Jungpflanzen die Umgebung unkrautfrei halten, damit die Pflanze nicht überwuchert wird
Da das Bärenfellgras (Festuca gautieri) in einer kugeligen Form wächst, breitet es sich nach allen Seiten hin aus. Rundherum sollte daher ein Pflanzabstand von mindestens 30 Zentimetern eingehalten werden. Stehen die Pflanzen zu eng, kommt es oft zu hässlichen braunen Stellen im Laub.
Bärenfellgras Pflege
Pflegeleicht, pflegeleichter, Bärenfellgras, so in etwa könnte man die Pflegeansprüche des Ziergrases beschreiben.
Am passenden Standort ist das Bärenfellgras wirklich ein absoluter Selbstläufer, um den man sich in keiner Weise kümmern muss.
Lediglich der Wasserbedarf und der Nährstoffbedarf müssen im Auge behalten werden, doch hier gilt beim Bärenfellgras eher der Grundsatz weniger ist mehr.
Beim Gießen des Bärenfellgrases ist folgendes zu beachten:
- im Freiland ist Gießen nur bei lange anhaltender, extremer Trockenheit notwendig
- im Kübel sollte darauf geachtet werden, dass der Wurzelballen nicht austrocknet
- Staunässe muss unbedingt vermieden werden
- bei Kultivierung im Kübel sollte auf Untersetzer und Übertöpfe verzichtet werden, aus denn das Wasser nicht selbstständig ablaufen kann
- im Freiland kann ein kleiner Hügel angelegt werden, auf dem das Bärenfellgras gepflanzt wird, um zum Beispiel bei einem hohen Grundwasserpegel für einen funktionierenden Wasserablauf zu sorgen
Mit dem Gießen hat der Hobbygärtner beim Bärenfellgras also wenig bis gar keine Arbeit und noch weniger Arbeit bereitet das Düngen.
Als Pflanze, die nur wenig Nährstoffe braucht, gibt sich das Gras mit einer Kompostdüngung alle zwei bis drei Jahre zufrieden.
Lubera-Tipp: Vermieden werden sollten mineralisch-organische Dünger, am besten eignet sich wirklich etwas natürlicher Gartenkompost.
Bärenfellgras schneiden
Beim Schnitt ist das Bärenfellgras genauso wenig arbeitsintensiv wie beim Gießen und Düngen.
Folgende Maßnahmen sollten je nach Bedarf durchgeführt werden:
- nach der Blüte sollten die ausgeblühten Ähren herausgeputzt werden
- je nachdem, ob Samenkörner zur Anzucht gesammelt werden oder eine Selbstaussaat erwünscht ist, sollt dieser Schnitt vor oder nach der Samenreife erfolgen
- im Frühjahr werden beschädigte, erfrorene, abgestorbene und unansehnliche Halme entfernt
- bei Bedarf kann im Frühjahr ein Formschnitt erfolgen, jedoch ohne die frisch austreibenden Halme zu beschädigen
Braun gewordenes Bärenfellgras: was ist zu tun, wenn das Bärenfellgras braun geworden ist?
Bärenfellgras (Festuca gautieri) ist sehr robust und genügsam und braucht so gut wie gar keine Pflege. Es kann jedoch passieren, dass die Halme braun werden und das Ziergras dadurch vertrocknet und unansehnlich aussieht.
Vor allem nach dem Winter lässt sich diese Verfärbung beobachten und oft tritt zusätzlich noch eine Verkahlung auf. In den meisten Fällen tritt dies in der Mitte der Pflanze auf, so dass dort anstelle des kugelförmigen Wuchses ein unansehnliches Loch prangt. Am besten ist es, die Pflanze dann durch Teilung zu verjüngen und dabei alle kahlen und braunen Stellen herauszuschneiden.
Wer das nicht möchte, kann aber auch zu einem Trick greifen und einfach eine hübsche Blühpflanze in die verkahlte Mitte pflanzen, die einen ähnlich geringen Nährstoffbedarf hat. Dazu wird einfach die Mitte des Bärenfellgrases mit ungedüngter Erde aufgefüllt und eine Pflanze hineingesetzt. Alternativ kann es auch zu braunen Verfärbungen kommen, wenn der Pflanzabstand nicht eingehalten wird, die Pflanzen zu eng stehen und die Triebe sich berühren. In diesem Fall muss für einen größeren Pflanzabstand gesorgt werden.
Bärenfellgras Vermehrung
Die Vermehrung des Bärenfellgrases erfolgt über Teilung oder Aussaat. Die Teilung ist die einfachere und schnellere Methode. Sie sorgt darüber hinaus auch noch für eine Verjüngung der Pflanze und verhindert braune Stellen und Verkahlungen.
- Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist das frühe Frühjahr
- Der Wurzelballen wird vorsichtig ausgegraben
- Mit einem scharfen Schneidwerkzeug wie einem Messer oder auch mit dem Spaten wird der Horst in Stücke geteilt
- Jedes Stück sollte über mindestens zwei Blattknoten verfügen
- Braune und kahle Stellen werden herausgeschnitten
- Die Teilstücke werden an geeignetem Standort oder im Kübel angepflanzt
Etwas aufwändiger ist die Vermehrung auf dem Wege der Aussaat. An einem geeigneten Standort neigt das Bärenfellgras (Festuca gautieri) zur Selbstaussaat, wer es jedoch gezielt ansähen möchte, geht wie folgt vor:
- Nach der Blüte die Samenreife abwarten und die Samen einsammeln oder alternativ im Fachhandel Samen erwerben
- Die optimale Zeit für die Aussaat liegt in den Wintermonaten zwischen November und März
- Die Samen in einem Anzuchtgefäß mit Aussaaterde verteilen und nur leicht andrücken
- Das Bärenfellgras ist ein Lichtkeimer, die Samen dürfen daher nicht mit Erde bedeckt werden
- Das Anzuchtgefäß mit einer Folie versehen
- Anzuchtgefäß auf eine Fensterbank in den Halbschatten stellen
- Feucht halten und täglich lüften
- In den meisten Fällen ist eine Stratifizierung erforderlich, das heißt, die Samen brauchen einen Kältereiz, um zu keimen
- Sind nach etwa 4 Wochen noch keine Keimlinge sichtbar, wird das Anzuchtgefäß für etwa drei Wochen im Kühlschank oder bei passenden Temperaturen (-4° bis +4° C) im Freiland aufbewahrt
- Anschließend wird es wieder an den halbschattigen Fensterplatz gestellt
- Die Keimung sollte innerhalb von 1-2 Monaten erfolgen
- Die Keimlinge werden pikiert und können im Herbst oder Frühling ausgepflanzt werden
Bärenfellgras überwintern
Das Bärenfellgras ist absolut winterhart und benötigt im Freiland keinerlei Winterschutz. Lediglich im Kübel muss der Wurzelballen vor dem Durchfrieren geschützt werden.
Dazu wird das Pflanzgefäß in Jute oder Folie gewickelt und auf einen Holz-oder Styroporblock an eine etwas geschützte Stelle verbracht. Sehr kleine Pflanzgefäße von weniger als 20 cm Durchmesser sollten in einem frostfreien, nicht zu warmen Raum überwintert werden.
Bärenfellgras: Krankheiten und Schädlinge
Für Krankheiten und Schädlinge ist das Bärenfellgras überhaupt nicht anfällig. Sogar die immer hungrigen Nacktschnecken lassen die Halme zufrieden. Lediglich Staunässe und ein Überschuss an Nährstoffen können der Pflanze schaden, so dass man sich hier wirklich an den Grundsatz weniger ist mehr halten sollte.
Das Bärenfellgras darf in keinem Kiesbeet oder Steingarten fehlen!
Im Steingarten oder im Kiesbeet darf das Bärenfellgras (Festuca gautieri) auf gar keinen Fall fehlen, aber auch alle Hobbygärtner, die einen schönen Bodendecker für karge Böden oder Hanglagen suchen, sind mit dem Ziergras gut bedient. Es macht so gut wie gar keine Arbeit, sieht hübsch aus und setzt als immergrünes Ziergras auch in der kalten und grauen Jahreszeit hübsche Farbakzente im Garten.
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