Ranka braucht PINK zu ihrem Gartenglück und noch mehr Beeren. Wie jedes Jahr eigentlich, doch dieses Mal steckt noch mehr dahinter als der reine Spassfaktor
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Eigentlich wollte ich diesen Frühling meine Blumen-Ecken im Garten drastisch reduzieren, sprich, viele Stauden rausreissen, und Gemüse plus Beeren pflanzen, aber im Garten kommt es oft anders als man denkt. Dabei macht es absolut Sinn, mehr Gemüse anzubauen, wenn man bedenkt, dass die Gemüsepreise im April durchschnittlich um ein Drittel (!) angezogen haben (manche haben sich gar verdoppelt) im Gegensatz zum März! Und vergleicht man die Preise zum Monat im Jahr davor (März 2019), dann wird einem schwindlig: Brokkoli kostete diesen März 182 % mehr, Eisbergsalat und Blumenkohl 60% mehr, um nur drei Beispiele zu nennen. Das verraten uns jedenfalls die Experten im Internet.
Was man als Gärtner angesichts der guten Wetterlage dieses Jahr (bisher) nicht nachvollziehen kann. Warum werden die Preise so drastisch erhöht, gerade wenn die Menschen Hamsterkäufe tätigen und Vorräte anlegen wollen? Den anschliessenden Kaufrausch der Menschen auf Gartenpflanzen – online und vor Ort – kann ich anhand solcher Meldungen nur zu gut verstehen! Ich bin da wahrhaftig keine Ausnahme.
Bild: Die gefüllte Clematis 'Josephine' kam schon mit einer Riesenblüte an! Auf dem einen Foto konkurriert sie mit der Schönheit der pinken Apfelblüten von Redlove 'Calypso'.
Erdbeeren und Tomaten haben etwas gemeinsam
Auch ich habe zugelegt – an Pfunden in der erzwungenen Isolation UND an Pflanzen für den Garten und das nicht zu wenig. Ich habe kartonweise Kräuter gekauft, denen antivirale Wirkungen nachgesagt werden und die gut schmecken, ich habe noch mehr Beerensorten gekauft (aktuell die neuen Jostabeeren und noch mehr schwarze Johannisbeeren von Lubera), da das die besten Vitamin-C-Pillen für den nächsten Winter sind und sie auch eingefroren werden können, ohne matschig zu werden beim Auftauen. Und auch Erdbeeren habe ich noch gekauft, die niedlichen Happy-Eyes. Allein der Name bringt mich schon zum Lächeln und das aus zweifachem Grund. Einmal wegen dem lustigen Namen und einmal nachdem ich mir gestern eine winzige, klitzekleine Schale frischer Erdbeeren aus regionalem Anbau gegönnt habe: Für sage und schreibe 5 Euro (!) für eine kleine, sehr kleine Handvoll (der Korb kostet ganze 18 Euro!)! Da habe ich beschlossen, dass ich lieber in mehr Pflanzen investiere, bevor ich bei meinem exorbitantem Erdbeerkonsum im Sommer Privatkonkurs anmelden muss. Bei aller Liebe zur roten Lieblingsfrucht, das kann bald kein Mensch mehr bezahlen, so verführerisch die grossen Körbe an den Verkaufsständen auch aussehen und so sehr es aus den Mundwinkeln zu tropfen beginnt, wenn man daran vorbeigeht. Jedenfalls können da die Menschen, die krisenbedingt nur noch Kurzarbeitergeld bekommen oder gar arbeitslos geworden sind (dazu gehören wir) nicht mehr mithalten. Und mit Erdbeeren ist es ja wie mit Tomaten: Es liegen Welten zwischen denen aus dem eigenen Garten und denen aus dem Supermarkt. Also lieber jetzt in ein paar Pflanzen investieren, als den ganzen Sommer erdbeerlos vor sich hin zu vegetieren, dachte ich mir. ;-)
Bilder: Auch bei Erdbeeren muss es pink sein. Die neuen Happy-Eyes vor einer Standing Pink Wonder vom letzten Jahr.
Links und rechts von den neuen süßen Früchtchen seht ihr recycelte Lubera Töpfe. Die grünen Töpfe sind herrlich stabil und werden wieder und wieder neu bepflanzt von mir. In diesem Fall – ein wunderbares Beispiel für einen Survival-Garten – mit den abgeschnittenen Böden (Unterteilen) von Stangensellerie aus dem Supermarkt. Einfach Sellerie wie gewohnt verwerten, die abgeschnittenen Böden in eine Schale mit wenig Wasser stellen und das Wasser täglich wechseln. Nach zehn Tagen haben sich feine Wurzeln und zartes Blattgrün gebildet und die Böden können eingepflanzt werden.
Raritäten raus, Massenträger rein
Apropos Tomaten, da habe ich auch wieder bei Lubera bestellt, wie immer mehr Pflanzen als ich Töpfe habe, aber nun ja, kommt Zeit, kommt Rat, ist mein Motto. Bisher habe ich mit kreativem Geschick noch immer alles untergebracht. Auch an nicht so idealen Standorten! Letztes Jahr pflanzte ich viel zu dicht, in viel zu kleinen Töpfen und dann auch noch die empfindlichen Heirlooms, die eigentlich durchgehend gutes Wetter oder aber ein Tomatendach verlangen. Nichtsdestotrotz habe ich im hohen, frischen Norden ernten können bevor die Kraut- und Braunfäule zuschlug, nicht viel – zugegebenermassen – aber immerhin habe ich sie alle probieren können und das war mein Ziel. Dieses Jahr habe ich mich jedoch für die robusten Freilandsorten entschieden, die etwas langweilig weil normal aussehen, wie herkömmliche Tomaten eben, die aber gut schmecken und eine Riesenernte versprechen – und das ist mir dieses Jahr wichtiger als bunte, witzige, aber eben nur wenige Tomaten. Und wer weiss schon, wo die offiziellen Kilo-Preise für Supermarkt-Tomaten in diesem Sommer liegen werden? Der Markt unterliegt Gesetzen, die wir Verbraucher nicht nachvollziehen können, aber wenn wir, die Verbraucher, nebenbei noch Hobby-Gärtner sind, schlagen wir den Preiserhöhungen ein Schnippchen (der Wettergott wird mitspielen dieses Jahr, das habe ich im Gefühl, liebe Freunde. Ich bin überzeugt davon, dass da nicht nur der Wunsch Vater des Gedankens ist. Meine innere Stimme flüstert mir zu, es wir Tomaten regnen dieses Jahr in meinem kleinen Garten ;-)). Ich rechne jedenfalls ganz fest mit tonnenweise Johannisbeeren, körbeweise knackigen Äpfeln und kiloweise kleinen, süssen Cocktail-Tomaten. Vorfreude ist eben die schönste Freude, auch in Bezug auf die Gartenernte.
Ups, eigentlich wollte ich ja über Blumen im Garten schreiben und wie wichtig sie für unser Überleben und unsere seelische Gesundheit sind (nur für das Überleben der Frauen, meint mein Sohn, Männer brauchen keine pinken Blumen, behauptet er – und da könnte er Recht haben. Aber wahrscheinlich ist er gebranntes Kind, denn ich habe ihn diese Tage täglich in den Garten geschleift, um meine Redlove-Blüten zu bewundern. Das hat man eben davon, wenn man mich um diese Jahreszeit besuchen kommt, da muss man(-n) durch). ;-)
Bilder: Wenn es einen Pink-Wettbewerb im Frühling geben würde, wäre der Gewinner mein Redlove Odysso.
Blumen und Beeren braucht der Mensch
Jedenfalls habe ich es NICHT übers Herz gebracht, meine Stauden herauszureissen. Blumen sind Survival-Food für die (weibliche?) Seele, basta! Sie müssen bleiben und – sie vermehren sich trotz der guten Vorsätze weiter, seufz. Ich habe mir nämlich eine rosa Clematis bestellt bei Lubera, die gefüllte Evison-Clematis 'Josephine' und dazu noch eine Zwerg-Clematis, auch von englischen Züchter Raymond Evison, nämlich die 'Filigree', die ist zartlila mit rosa Hauch und wird sage und schreibe nur ca. 50 cm hoch! Eine Clematis für den Blumenkübel oder einen Hängekorb, wie wunderbar ist das denn? Wie kann frau da widerstehen? Und hatte ich schon erwähnt, dass meine Erdbeeren auch samt und sonders pinke Blüten haben? Ich habe da wirklich eine Farbpräferenz wie es scheint. Wird Zeit, dass man auch Tomaten mit pinken Blüten züchtet, finde ich. ;-)
Bild: Clematis vor Lubera Stachelbeeren im Kübel, die einmal durch das dicke Plastikmaterial vor Wühlmäusen geschützt sind und dann auch noch durch Gehwegplatten am Boden, denn mittlerweile nagen die Plagegeister auch die Töpfe von unten an, um an die leckeren Wurzeln zu kommen.
Ich freue mich auf den Sommer, er wird gut, er wird fruchtbar und wir werden ihn geniessen, komme, was da wolle. Die Sonne, meine geliebte, dicken, brummeligen Hummeln, ein paar leckere Beeren zum Naschen – wer braucht da schon ein Luxushotel auf einer Tropeninsel mit Bediensteten, die einen von morgens bis abends bedienen? Wie langweilig, nein, ich brauche das nicht. Ein Garten voller pinker Blüten mitsamt Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Tomaten, Paprika und Redloves reicht mir vollkommen. Euch auch? Wenn ja, willkommen im Club der Gartenverrückten mit Hang zum Buddeln, Ernten und Vernaschen. Das wird unser Sommer, yeah! ;-)
Bild: Little Black Sugar und die neuen Confibeeren. Diese kamen mit einer Überraschung im Paket: Ein Poster mit allen Lubera Züchtungen der letzten 25 Jahre. Wow, wer hätte gedacht, dass Lubera schon so lange so tolle Neuigkeiten für Hobbygärtner produziert? Herzlichen Glückwunsch Markus Kobelt und Team! Im Hintergrund übrigens mein Lieblingsbäumchen. Eine Fusion aus weissen und linken Blüten: Der rote Krieger Odysso verheiratet mit der blonden Fata M. - sprich gepfropft auf einen Niederstamm. Vor Jahren einmal im Lubera-Angebot (jetzt nicht mehr) und jedes Jahr aufs neue DAS Highlight in meinem Blumenbeet.