
Aufgrund des recht ähnlichen Geschmackes sowie den nahezu identischen Verwendungsmöglichkeiten liegt die Vermutung nahe, dass Mandeln Nüsse sind. Würde Sinn machen. Ob dies aber tatsächlich so ist oder ob die beiden Früchte zu unterschiedlichen Familien gehören, erläutern wir nachfolgend.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Unterschied zwischen Nüssen und Steinfrüchten?
Gemeinhin herrscht die Auffassung, dass Nüsse und Steinfrüchte ein und dasselbe sind. Sie haben einen essbaren Kern in einer irgendwie gearteten Hülle. Doch so einfach ist es leider nicht.
Nüsse sind sogenannte Schließfrüchte. Ihre Fruchtwand besteht aus drei Schichten, die alle verholzen. In ihrem Inneren befindet sich für gewöhnlich nur ein einziger Kern. Zu den bekanntesten Vertretern der Nussfrüchte gehören
- Bucheckern
- Edelkastanien
- Eicheln
- Haselnüsse
- Walnüsse
Bei einer Steinfrucht hingegen verholzt lediglich die innere Fruchtwand, die von einer weichen Masse umgeben ist: dem Fruchtfleisch. In dem verholzten Teil befindet sich meistens der Samen. Steinfrüchte werden zudem noch unterschieden zwischen
- Früchten mit einem essbaren Kern, wie beispielsweise Kokosnuss oder Pistazie, und
- Früchten mit essbarem Fruchtfleisch, zu denen unter anderem die Kirschen, Zwetschgen und Nektarinen gehören
Wissenswertes über Mandeln

Mandeln wachsen an Mandelbäumen. Diese gehören zur Familie der Rosengewächse und stammen ursprünglich aus dem asiatischen Raum, werden inzwischen aber auch in vielen anderen Teilen der Welt kultiviert. Auch in Deutschland. In der Pfalz geschah dies bis in die 1940-er Jahre sogar erwerbsmäßig. Heutzutage ist dies nicht mehr der Fall: die gewerblichen Hauptanbaugebiete liegen in den USA sowie dem Mittelmeerraum. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine Mandelbäume mehr in Deutschland gibt: in vielen heimischen Gärten werden sie gerne als Baum oder Strauch zur Zierde kultiviert. Unter optimalen Witterungsbedingungen bringen sie gelegentlich sogar Früchte hervor. Hierfür müssen sie jedoch mindestens fünf Jahre alt sein.
Oft noch vor der Bildung der Blätter zeigen sich die Mandelblüten, die weiß oder rosafarben und ausgesprochen dekorativ sind. Werden sie bestäubt, stehen die Chancen gut, dass sich tatsächlich Mandeln bilden. Diese sind zwischen Juli und Oktober reif. Wann es individuell der Fall ist, lässt sich leicht daran erkennen, dass die äußere Schale vertrocknet ist.
Lubera-Tipp: Im Übrigen gibt es zwei Arten von Mandelbäumen: die süßen sowie die bitteren. Während erstere essbare Früchte hervorbringen. Sollte man von den bitteren Sorten die Finger lassen. Sie enthalten Blausäure und sollten demzufolge nicht gegessen werden.
Sind Mandeln Nüsse?
Zur Klärung der Frage, ob Mandeln Nüsse sind, muss man sich näher mit ihrer familiären Herkunft beschäftigen. Die Mandelbäumchen gehören zur Familie der Rosengewächse, welche wiederum den Steinfrüchten zugeordnet wird. Daraus lässt sich schließen, dass Mandeln keine Nüsse sind.
Wie schwierig jedoch eine tatsächliche Zuordnung ist, zeigt sich am Beispiel der Walnüsse: bis vor einiger zeit wurden sie noch als Steinfrüchte angesehen, zählen heute aber zu den Nüssen.
Oder Steinfrüchte?
Bereits Carl von Linné hat die Mandeln als Steinfrüchte angesehen. Sie gehören zu jenen Exemplaren, die zwar einen essbaren Kern, jedoch kein essbares Fruchtfleisch besitzen. Da an dieser Klassifizierung nichts auszusetzen ist, hat sie bis heute Gültigkeit.
Mandeln Verwendung

Mandeln werden sowohl für kosmetische Zwecke als auch als Nahrungsmittel verwendet. In der Kosmetik ist es überwiegend das Mandelöl, welches aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe als Zutat in Cremes, Bodylotions oder Körperbutter genutzt wird. Selbst pur kann es auf die Haut aufgetragen werden. Es wirkt Faltenbildung entgegen und versorgt trockene Haut mit Nährstoffen. Neben dem Mandelöl ist auch Mandelkleie ein wirksames Kosmetikum: als Peeling oder Maske wirkt es Hautunreinheiten entgegen und erfrischt die Haut.
In der Küche sind Mandeln häufig vorzufinden:
- Ganze Mandeln für Gebäck
- Mandelbutter
- Mandelmehl
- Mandelmilch
- Mandelmus
- Mandeln als Backzutat in gemahlener, gehobelter oder gestifteter Form
- Mandelöl (auch Bittermandelöl)
Je nach Zustand werden die Mandeln zum Kochen, Backen oder zur Herstellung beziehungsweise Verfeinerung von Desserts verwendet.
Lubera-Tipp: Auch die grünen, unreifen Mandeln sind essbar. Sie werden entweder roh verzehrt oder mitsamt ihrer Schale gekocht und als Gemüse zubereitet.
Inhaltsstoffe von Mandeln
Mandeln und Nüsse sind sich bezüglich ihrer Inhaltsstoffe sehr ähnlich. Nicht umsonst werden beide Fruchtsorten als wertvolle Nahrungsergänzungen angesehen. So enthalten Mandeln
- Ballaststoffe
- Eiweiß
- Folsäure,
- Mineralstoffe, wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen,
- Ungesättigte Fettsäuren sowie
- Vitamine (B-Vitamine, Vitamin K, Vitamin E)
Ein regelmäßiger Verzehr von Mandeln (oder Nüssen) wirkt vorbeugend gegen Herz-Kreislauferkrankungen, zudem senkt er nachweislich den Cholesterinspiegel sowie den Blutdruck. Studien zufolge reichen bereits 20 g Mandeln aus, um diese positiven Eigenschaften zu entwickeln.
Der Nährwert ist jedoch nicht zu verachten: 100 g geröstete Mandeln haben einen Brennwert von etwa 575 kcal, sind also nicht gerade kalorienarm.
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