Das Frühjahr ist da, der Garten soll wieder schön gestaltet werden – doch voller Schreck muss der Gartenbesitzer feststellen, dass sein Rasen den Winter so gar nicht gut überstanden hat. Schnell reift in ihm der Plan, einen neuen auszusäen, doch kurz darauf kommen ihm bereits erste Zweifel: wenn der Rasen gesät wird, dauert es lange, bis er als Rasenfläche genutzt werden kann und auch tatsächlich im satten Grün erstrahlt. Zu lange für den Geschmack manches Gartenbesitzers – und somit wird der Plan vorerst auf Eis gelegt. Doch es gibt eine gute Alternative zu der Aussaat von Rasen: Rollrasen verlegen.
Inhaltsverzeichnis
Tipps zum Rollrasen kaufen
Der Trend zum Fertigrasen auch in Privatgärten (= Rollrasen verlegen) hat in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Erhältlich ist er im Fachhandel, also in speziellen Rasenschulen, die ihn dem Gartenbesitzer auf Rollen zu je 1 m2 anbieten und liefern. In der Regel sind diese Rasenstücke 2,50 m lang und 0,40 m breit; allerdings gibt es auch durchaus andere Maße.
Die Preise liegen – je nach Qualität, Anfahrtsweg und Fachhandel – zwischen 5 und 10 € pro m2, sind also wesentlich höher als Rasensamen für eine vergleichbare Fläche. Diese doch sehr hohen Kosten schrecken viele Gartenbesitzer ab, sich einen Fertigrasen anzuschaffen und nutzen doch lieber die herkömmliche Methode. Der große Vorteil gegenüber einer Aussaat liegt allerdings darin, dass der Gartenbesitzer nicht lange auf einen Erfolg warten muss: noch am Abend des Tages, an dem er seinen Rollrasen legt, kann dieser betreten werden. Auch das Unkrautproblem ist – zumindest am Anfang – kein Thema beim Rollrasen: durch die dichte Grasnarbe des Fertigrasens kommt kein unerwünschtes Kraut durch…
Anleitung zum Rollrasen verlegen:
Benötigte Werkzeuge
Einen Rasen auszusäen, bedarf keiner besonderen Werkzeuge. Anders hingegen ist es beim verlegen von Rollrasen: hiefür werden einige Werkzeuge benötigt, von denen sicher nicht jeder Hobbygärtner alle in seinem Geräteschuppen hat…
Aber keine Angst: es gibt nahezu überall Geräteverleiher, die das benötigte Equipment zur Verfügung stellen…
- Rasenschäler (zum Entfernen des alten Rasens)
- Rasenwalze
- Gegebenenfalls Schaufel und Schubkarre (zum Abtransportieren des alten Rasens)
- Bodenfräse (zum Durchpflügen des Bodens)
- Scharfes Messer (zum Schneiden des Rollrasens)
Rollrasen: Vorbereitung der Flächte
Eine gute Vorbereitung des Bodens vor dem Auslegen des Rollrasens ist unabdingbar. Die Erde sollte gelockert und möglichst durchlässig gehalten werden, was beispielsweise durch Hinzufügen von Sand möglich ist. Sollte sich bereits ein Rasen auf der Fläche befinden, so muss dieser entfernt werden – eine Heidenarbeit, aber leider unerlässlich.
Auch ist es sinnvoll, Humus oder Kompost in den Boden einzuarbeiten, damit der Rollrasen gleich genügend Nährstoffe erhält.
Nun kommt die schlimmste und anstrengendste Tätigkeit: das Ebnen der Fläche. Hierfür ist eine Rasenwalze erforderlich. Mit deren Hilfe wird nun die Fläche so eben wie möglich gemacht, und auch Dellen und Löcher ausgeglichen.
Anleitung zum Verlegen des Rollrasens
Zunächst sollte beachtet werden, dass die Rollrasenrollen sehr schwer sind. Von daher ist es sinnvoll, das verlegen mit mehreren Personen vorzunehmen.
- An gerader Kante beginnen: Begonnen wird an einer geraden Kante, beispielsweise an einer Beetbegrenzung oder an einem bereits vorhandenen Rasenkantenstein. Die Rollen werden nacheinander der Länge nach ausgerollt, wobei sie sehr dicht aneinender liegen sollten. Sollten mehrere Rollen für eine Bahn benötigt werden, ist es empfehlenswert, diese versetzt zueinander zu legen – wie beim Verlegen von Laminat: eine lange Bahn, ein passend zurechtgeschnittenes Endstück; die Nachbahrbahn beginnt dann mit dem Reststück, erst dann folgt die lange Bahn, etc. So können unerwünschte Kreuzfugen vermieden werden.
- Keine Überlappungen: Auch ist darauf zu achten, dass keine Überlappungen entstehen dürfen – aber auch keine Lücken. Wie man sieht, ist das Verlegen von Rollrasen keine leichte Aufgabe…
- Nach Verlegen wässern: Direkt nach dem Verlegen muss der Rollrasen gewässert werden – gründlich zwar, aber die Bildung von Pfützen sollte vermieden werden. auch die folgenden zwei Tage benötigt der neu verlegte Rollrasen sehr viel Wasser.
- Voll belastbar nach 4 Wochen: Noch am Abend des Verlegetages kann der Rollrasen betreten werden – aber bitte vorsichtig! Richtig belastbar wird er allerdings erst nach circa 4 Wochen.
- Erstes Mal mähen: Nach 10 Tagen kann bereits das erste Mal gemäht werden.
Fazit: Rollrasen verlegen ist arbeitsintensiv, anstrengend, teuer – aber sehr schnell erfolgversprechend. Auch die beim Aussäen häufig entstehenden Lücken entfallen. Für kleinere Flächen ist das Rollrasen Verlegen eine gute Alternative zur Rasenaussaat – bei großen Flächen hingegen sollte aufgrund der zuvor erwähnten Nachteile doch lieber zur herkömmlichen Methode gegriffen werden…
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