Eine Lubera® Chufa Erdmandel pflanzen
Geschichte / Herkunft
Die Chufa, deutsch auch Erdmandeln genannt, botanisch Cyperus esculentus var. sativus, gehören zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Wer hätte das von einem Gras gedacht ! In Ägypten wurden getrocknete Knöllchen schon vor 6000 Jahren den Verstorbenen ins Grab mitgegeben. Heute sind die Chufa vor allem in Nordafrika und Spanien verbreitet, wo mit zerstampften Erdmandeln ein nach Vanille und Mandeln schmeckendes, milchiges Erfrischungsgetränk ( Horchata ) hergestellt wird. Die Wildform gilt in vielen Regionen als lästiges bis gefährliches Unkraut, das sich aus den bis zu 100 Knöllchen pro Pflanze ( eben aus den Erdmandeln ) bei mildem Klima immer regeneriert. Die Kultursorten sind frostempfindlicher und bilden nur Horste aus, die sich pro Jahr um ca. 10 – 20 cm ausdehnen. Dennoch empfehlen wir, die Chufa ausschliesslich im Topf anzubauen ( um so eine unfreiwillige Ausbreitung zu verhindern ).
Standort / Pflanzung
Die überirdischen Organe der Chufa-Kulturform sterben bei Frost sofort ab und werden braun, die Knöllchen halten –5 bis –10 °C aus. Um zu verhindern, dass im Garten die Horste zu gross werden, sollen die Kulturerdmandeln ausschliesslich im Topf angebaut werden. Chufa lieben direkte Sonneneinstrahlung, wachsen aber zur Not auch einmal im Halbschatten. Das schöne Gras kann während der Vegetationsperiode auf Balkon oder Terrasse gut als Strukturpflanze eingesetzt werden, hat also über den Nutzwert hinaus durchaus auch eine ästhetische Funktion.
Kultur
Bei früher Pflanzung einer Jungpflanze kann im 5 l-Topf schon nach einer Vegetationsperiode geerntet werden. Bei einem grösseren Topf kann die Kultur auch 2 Jahre dauern, bis das maximale Wurzelvolumen erreicht ist. Nach der Ernte werden entweder wieder Jungpflanzen eingetopft oder man legt einfach 2 – 3 getrocknete Wurzelknöllchen ( die Erdmandeln ) in einen mit alter und neuer Erde gefüllten Topf, am besten nach der grössten Frostgefahr Mitte April bis Anfang Mai.
Düngung und Bewässerung
Chufa brauchen relativ viel Wasser, sind an den Naturstandorten auch in eher feuchten Gebieten anzutreffen. Die Düngung kann zurückhaltend sein, 10 – 20 g Langzeitdünger pro 10 l-Topfvolumen und Jahr reichen, bei einer einjährigen Kultur und bei einem leicht aufgedüngten Erdsubstrat kann die Düngung noch zurückhaltender sein.
Ernte und Lagerung
Bei der Ernte wird einfach der Topf ausgeschüttelt, Erde und Wurzelteile sowie die Knöllchen werden in einem Sieb aufgefangen und sauber ausgewaschen. Meiner Meinung nach schmecken Chufa frisch geerntet am besten, sie sind dann auch nicht so hart und zäh ( was häufig berichtet wird und wohl nur die getrockneten Erdmandeln betrifft ). In diesem frischen Zustand sind sie zwar knackig und fest, aber geben nach zwei bis drei Bissen schnell das saftige, ölgesättigte Fruchtfleisch und den Geschmack nach Mandeln, Vanille und Kokosnuss frei. Die Kultur im Topf mit einem rein organischen Substrat hat noch einen weiteren Vorteil : Die Wurzelknöllchen sind da viel leichter auszuwaschen als bei der Kultur in einem sandig-schluffigen Boden ( wo es halt zwischen den Zähnen immer mal wieder knirscht ). Zur Lagerung werden die Chufa luftgetrocknet : in 2 – 4 Wochen verlieren sie bei Zimmertemperatur die Hälfte ihres Gewichts und können dann gut auch länger gelagert werden. Vor dem Genuss oder der Verarbeitung weicht man sie am besten 48 Stunden in Wasser ein. Anschliessend lassen sie sich gut reinigen und sind zur weiteren Verwendung ( als Snack, gestampft oder geraffelt ) für alle Verwendungszwecke der echten Mandeln bereit.
Überwinterung
Chufa-Erdmandeln können getrocknet aufbewahrt und im Frühjahr wieder gepflanzt werden ; bei der Überwinterung im Kübel ist die ganze Pflanze an einem geschützten Ort mit mehrfacher Vliesabdeckung vor Frost zu schützen, am besten gelingt die Überwinterung in einer kühlen, weitgehend frostfreien Garage.