
Wer keinen Garten zur Verfügung hat, braucht dennoch nicht auf jegliche Gewächse zu verzichten. Ein Baum im Topf lässt sich sehr gut auch auf Terrassen und Balkonen kultivieren. Wichtig hierbei ist jedoch, dass er den passenden Standort sowie die optimale Pflege bekommt.
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Kann ich jeden Baum im Topf kultivieren?
Theoretisch ist es möglich, jeden Baum im Topf zu kultivieren. Es gibt jedoch Arten, die sich besser hierfür eignen sowie welche, die nicht so gut gedeihen werden. Dies liegt in erster Linie an dem begrenzten Platz, der bei dieser Art der Kultivierung zur Verfügung steht. Zwangsläufig müssen die Bäumchen kleingehalten werden, damit sie mit den Gegebenheiten in einem Pflanzgefäß zurechtkommen. Doch gerade bei schnellwüchsigen Arten kann dies zu einem Problem werden, wenn diese nicht schnittverträglich ist. Bevor man sich also entschließt, den einen oder anderen Baum im Topf zu halten, sollte man sich darüber informieren, ob er tatsächlich hierfür geeignet ist.

Grundsätzlich ist dies möglich bei jenen Gewächsen, die speziell für Kübelhaltung gezüchtet werden:
- Kleinwüchsige Gewächse
- Säulenbäume
- Zwergbäumchen
Lubera-Tipp: Auch auf schwachwüchsigen Unterlagen veredelte Bäume lassen sich im Topf halten.
Geeignete Arten
- Buchsbaum
- Eibe
- Engelstrompete
- Feigenbaum
- Granatapfel
- Japanische Ahorne
- Lebkuchenbaum
- Lorbeerbaum
- Mandelbäumchen
- Olivenbaum
- Roter Hartriegel
- Stern-Magnolie
- Wacholder
- Weide
- Zitrusbäumchen
- Zwergkiefer
Auch Säulenobstbäume jeglicher Art können auf diese Art kultiviert werden.
Weniger geeignete Arten
Ob Laub- oder Nadelbaum: alle Gewächse, die tief gehende Pfahlwurzeln ausbilden, eignen sich nicht zur Kultivierung im Topf. Ihre Ansprüche an Platz sowie an Pflege können für gewöhnlich nicht ausreichend erfüllt werden, so dass sie nach einiger Zeit zwangsläufig eingehen würden. Zu diesen zählen unter anderem:
- Edelkastanie
- Eibe
- Eiche
- Esche
- Flieder
- Kiefer
- Lärche
- Mammutbaum
- Sumpfzypresse
- Tanne
- Ulme
- Urwald-Mammutbaum
- Wacholder
- Walnuss
In sehr jungen Jahren kann ein solcher Baum im Topf gehalten werden, jedoch muss er spätestens dann ins Freiland gepflanzt werden, wenn er offensichtlich zu kümmern beginnt.
So findet man den Richtigen für die Terrasse – Kriterien

Es wäre einem Baum gegenüber nicht fair, ihn einfach zu kaufen, ohne auf seine individuellen Ansprüche Rücksicht zu nehmen. Bevor man sich also auf den Weg ins Gartencenter macht, sollte man sich gut überlegen, welche Gegebenheiten vorhanden sind:
- Standort: Sonnig, halbschattig oder schattig? Regen- und windgeschützt oder nicht?
- Vorhandener Platz: Wie viel Platz kann ich dem Baum im Topf zur Verfügung stellen? Kann er sich in Höhe und/oder Breite ausdehnen, oder sollte es sich lieber um ein kleinwüchsiges Gehölz handeln?
- Pflegeaufwand: Wie viel Zeit möchte ich in die Pflege meines Bäumchens investieren? Nehme ich ein robustes Gewächs oder lieber eines, dass viel Aufmerksamkeit benötigt?
- Winterhärte: Kann der Baum den Winter im Freien bleiben? Wenn nicht: habe ich ein passendes Winterquartier für ihn?
Auch ist im Vorfeld zu bedenken, ob es sich bei dem Baum im Topf um einen Laubbaum, Nadelbaum oder ein Obstgehölz handeln soll.
Was ist noch beim Kauf zu beachten?
Damit sich der Baum im Topf heimisch fühlt, sollte keine Ballen- oder wurzelnackte Ware gekauft werden, sondern Containerware. Diese Pflanzen sind bereits daran gewöhnt, in einem Pflanzgefäß gehalten zu werden, so dass sie sich nicht groß umgewöhnen müssen.
Der Topf selbst sollte groß und stabil sein. Groß bedeutet in diesem Falle, dass er etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen. Fürsorgliche Hobbygärtner kaufen sehr gerne riesige Töpfe, jedoch ist davon abzuraten. Bietet ein Gefäß viel Platz für den Wurzelballen, so wird das Gewächs seine ganze Kraft in dessen Bildung stecken und demzufolge oberirdisch kaum wachsen.
Neben der Größe ist die Stabilität wichtig. Ein Baum im Topf kann ein schönes Gewicht erreichen. Ist sein Pflanzgefäß zu leicht, so wird er mitsamt diesem umkippen und eventuell sogar beschädigt werden.
Lubera-Tipp: Pflanzgefäße aus natürlichen Materialien wie Ton sind ideal.
Pflege Tipps
Grundsätzlich sind bei der Pflege die individuellen Ansprüche des Baumes zu erfüllen. Es ist jedoch generell darauf zu achten, dass der Baum im Topf die bestmögliche Pflege bekommt, da diese Art der Kultivierung kaum Pflegefehler verzeiht. So ist besonders auf folgende Kriterien zu achten:
- Wurzelballen darf nicht austrocknen
- Staunässe vermeiden (gegebenenfalls Drainage installieren)
- Ausgewogene Nährstoffgaben
- Substrat regelmäßig erneuern (etwa alle zwei Jahre)
- Winterhärte beachten
Ist ein Baum im Topf winterhart?

Ob das Gehölz winterhart ist oder nicht, hängt von der jeweilige Art ab. Falls dies der Fall ist, kann der Baum im Topf den Winter über im Freien verbleiben. Hierfür sind lediglich einige Schutzmaßnahmen notwendig:
- Pflanzgefäß mit Frostschutzvlies umwickeln
- Topf auf einen Holz- oder Styropurblock stellen
- Geschützten Standort wählen, beispielsweise an einer Hauswand
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Ist der Baum jedoch nicht winterhart, so muss er in ein frostfreies Winterquartier gebracht werden, in dem maximal 10° C herrschen. Während immergrüne Gewächse auch während der kalten Jahreszeit Licht benötigen, können laubabwerfende ruhig dunkel stehen.
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