
Bei sämtlichen Blühpflanzen steht ein Genre ganz oben auf der Liste: winterharte Stauden. Diese Pflanzen bieten viele Vorteile und haben keine erkennbaren Nachteile – kein Wunder also, dass es so gut wie keinen heimischen Garten gibt, in dem nicht die eine oder andere winterharte Staude zu finden ist. Die diesbezügliche Auswahl ist immens groß, so dass man als Gartenbesitzer schnell mal den Überblick verlieren kann. Zur besseren Übersicht hat Gartenbista eine Liste mit den besten Sorten für die verschiedensten Standorte zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Winterharte Stauden – Übersicht für Schnellleser
- Vorteile: winterhart; pflegeleicht; robust; große Auswahl
- Unterscheidungen: Blüh- oder Grünpflanze; Farbe der Blüte; Größe; Standort; Wasserbedarf
- Standortklassifizierungen: schattig; halbschattig; sonnig
- Pflanzen Zeitpunkt: ganzjährig möglich; optimal im Herbst
- Pflanzen Anleitung: Boden vorbereiten; Staude wässern; Staude einpflanzen; angießen
- Gießen: bei Hitze sowie in langen Trockenperioden
- Düngen: Kompost im Frühjahr; Langzeitdünger
- Schneiden: nicht während der Wachstumsphase; nur vertrocknete und abgeblühte Pflanzenteile entfernen; nach Möglichkeit erst im zeitigen Frühjahr abschneiden
- Überwintern: winterhart; gegebenenfalls Frostschutz aus Reisig, Laub oder Stroh
Winterharte Stauden Definition
Bei den Winterharten Stauden handelt es sich um mehrjährige Pflanzen, die so gut frostverträglich sind, dass sie den Winter über im Freien verbleiben können. Während der kalten Jahreszeit sterben ihre oberirdischen Pflanzenteile komplett oder teilweise ab; im folgenden Frühjahr treiben sie jedoch aus den Wurzeln wieder neu aus.
Viele dieser Stauden blühen und werden daher als Blütenstauden bezeichnet. Daneben gibt es auch noch die sogenannten Blattschmuckstauden, die ein dekoratives Blattwerk ausbilden und damit zu überzeugen wissen. Eine weitere Unterart sind Wildstauden. Diese eignen sich hervorragend für die Gestaltung eines naturnahen Gartens, der Nützlingen wie Bienen und Schmetterlingen ein sicheres Zuhause bietet. Über 1.000 verschiedene Stauden mit liebevoll gepflegten Steckbriefen zu jeder einzelnen Pflanze gibt es beispielsweise bei Native Plants.
Welche Vorteile bieten Winterharte Stauden?

Der größte Vorteil, den diese Pflanzengattung ihr Eigen nennen kann, findet sich bereits in ihrer Bezeichnung: sie sind winterhart. Dies bedeutet, dass sie mehrjährig sind und – im Gegensatz zu nicht winterharten Pflanzen – während der kalten Jahreszeit im Freien erbleiben können.
Daraus ergibt sich bereits der zweite Vorteil: sie machen ihrem Besitzer wenig Arbeit. Einmal gepflanzt, können sie viele Jahre an demselben Standort verbringen, ohne dass sich großartig um sie gekümmert werden muss.
Damit wäre bereits der dritte Vorteil angesprochen: die Robustheit. In der Regel handelt es sich bei winterharten Stauden um widerstandsfähige Pflanzen, die auch ohne größeres Zutun und ohne Pflegeaufwand seitens des Gartenbesitzers überleben können.
Last but not least sei die enorm große Auswahl an Stauden zu erwähnen: es gibt nahezu unendlich viele verschiedene Sorten, so dass für jeden Standort die passende gefunden werden kann. Kein Wunder also, dass in fast jedem Garten das eine oder andere Staudenbeet zu finden ist…
Klassifizierung der winterharten Stauden
Es gibt jede Menge verschiedener Möglichkeiten, nach denen die winterharten Stauden klassifiziert werden können:
- Blühend oder nicht blühend
- Farbe der Blüten
- Höhe
- Standort
- Wasserbedarf
Jedes dieser Kriterien ist wichtig, jedoch ist es am sinnvollsten, diese Pflanzen hinsichtlich ihres Standorts zu unterscheiden. Es macht wenig Sinn, wenn mehrere Stauden zwar optisch perfekt zusammenpassen, aber völlig unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort haben.
Welche Standorte für Winterharte Stauden sind erwähnenswert?
Die übliche Unterscheidung bezüglich der Standorte für winterharte Staden erfolgt in drei verschiedene Kategorien:
- Schattig
- Halbschattig
- Sonnig
Die individuellen Bedürfnisse einer Staude sollten jedoch nicht vernachlässigt werden:
- Boden
- Wind
- Feuchtigkeit

Winterharte Stauden für schattige Standorte
- Bergenie (Bergenia)
- Farne
- Funkien (Hosta)
- Prachtspiere (Astilbe)
- Tränendes Herz (Lamprocanus spectabilis)
Winterharte Stauden für halbschattige Standorte
- Bitterwurz (Lewisia)
- Blaukissen (Aubrieta)
- Christrose (Helleborus)
- Herbst-Anemone (Anemone hupehensis)
- Kaiserkrone (Fritillaria imperialis)
- Knöterich (Polygonum)
- Pfingstrose (Paeonia)
- Purpurglöckchen (Heuchera)
- Rittersporn (Delphinium)
- Schleifenblume (Iberis sempervirens)
- Steinkraut (Alyssum)
- Tränendes Herz (Lamprocanus spectabilis)
- Vergissmeinnicht (Myosotis)
- Wild-Alpenveilchen (Cyclamen coum)
Winterharte Stauden für sonnige Standorte
- Aster (Aster)
- Bitterwurz (Lewisia)
- Blaukissen (Aubrieta)
- Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
- Kaiserkrone (Fritillaria imperialis)
- Katzenminze (Nepeta)
- Lavendel (Lavendula)
- Pfingstrose (Paeonia)
- Prachtkerze (Gaura lindheimeri)
- Rittersporn (Delphinium)
- Salbei (Salvia nemorosa)
- Schleifenblume (Iberis sempervirens)
- Sonnenhut (Rudbeckia)
- Steinkraut (Alyssum)
Winterharte Stauden pflanzen: Zeitpunkt
Im Fachhandel sind Gartenstauden nahezu ganzjährig käuflich zu erwerben; demzufolge ist es auch möglich, sie immer in die Erde zu setzen, wenn es frostfrei ist. Dennoch empfiehlt es sich, Winterharte Stauden im Herbst zu pflanzen: Das Wachstum der oberirdischen Pflanzenteile kommt zum Erliegen, während die Wurzeln im warmen Erdinneren weiterwachsen können. Im folgenden Frühjahr werden die Stauden der Herbstpflanzung bereits austreiben und Blüten bilden.
Ausnahmen bestehen bei Farnen, Gräsern sowie Stauden, die erst spät im Jahr blühen: diese Arten sollten bereits im Frühjahr eingepflanzt werden, damit sie bis zum Winter genügend Zeit haben, um einzuwurzeln.

Winterharte Stauden pflanzen: So geht´s!
Bevor es ans eigentliche Pflanzen geht, muss zunächst der ausgewählte Standort vorbereitet werden:
- Boden auflockern, gegebenenfalls umgraben
- Unkraut entfernen
- Kompost in die Erde einarbeiten
Lubera-Tipp: Bei Stauden mit einem hohen Nährstoffbedarf empfiehlt es sich, zusätzlich noch Hornspäne einzuarbeiten!
Ist der Boden vorbereitet, sollten die Stauden gut gewässert werden.
Danach werden Pflanzlöcher ausgehoben, die etwas größer als der Wurzelballen sind:
- Stauden einsetzen
- Pflanzlöcher mit Aushub füllen
- Erde gut andrücken
- Stauden angießen
Lubera-Tipp: Sollen mehrere Stauden an einer Stelle gepflanzt werden, zunächst die Pflanzen auf das Beet legen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Erst, wenn die Optik passt, mit dem Graben der Pflanzlöcher beginnen!
Pflege Tipps
Die Winterharten Stauden sind sehr pflegeleicht und anspruchslos und benötigen demzufolge kaum Unterstützung seitens des Gartenbesitzers, um optimal gedeihen zu können.
- Gießen: In der Regel ist es nur bei starker Hitze sowie in langen Trockenperioden notwendig, die Stauden zu gießen.
- Düngen: Eine Gabe Kompost im Frühjahr hilft den Winterharten Stauden, kräftig zu wachsen. Zudem empfiehlt es sich, eine Gabe Langzeitdünger zu verabreichen.
Schneiden

Ein Schnitt der Stauden ist für gewöhnlich nicht notwendig; schon gar nicht während der Wachstumsperiode. Sinnvoll ist es jedoch, verblühte Blütenstände sowie vertrocknete Blätter zu entfernen: dadurch entsteht nicht nur eine schönere Optik, sondern die Staude kann auch ihre Kraft voll und ganz in die Bildung von neuen Pflanzenteilen stecken.
Im Herbst verwelken bei den meisten Staudenarten die Blätter. Sie können zwar entfernt werden, jedoch sollte dies erst so spät wie möglich geschehen: die Stauden gewinnen aus ihrem Laub Nährstoffe, die sie in den unterirdischen Pflanzenteilen speichern und die sie im folgenden Frühjahr für den Austrieb verwenden. Ein zu frühes Entfernen der Blätter kann unter Umständen dazu führen, dass die Staude nicht genügend Kraft gesammelt hat und somit nicht mehr austreiben kann. Optimal ist es deshalb, die Stauden erst im zeitigen Frühjahr zurückzuschneiden.
Winterharte Stauden überwintern
Wie der Name unschwer erraten lässt, sind die Winterharten Stauden in der Regel winterhart. Werden die oberirdischen Pflanzenteile bis zum zeitigen Frühjahr stehengelassen, so bieten sie den Stauden einen zusätzlichen Schutz vor Frost.
In sehr kalten Gegenden beziehungsweise in jenen Fällen, in denen bereits im Herbst die Pflanze eingekürzt worden ist, empfiehlt sich zudem ein zusätzlicher Frostschutz:
- Reisig,
- Laub oder
- Stroh
über die Wurzeln der Staude legen. Dabei ist jedoch zwingend zu beachten, dass dieser Schutz bereits im Februar/März wieder entfernt werden muss. Eine Schicht Kompost sollte gleich danach aufgetragen werden. Diese versorgt die Staude nicht nur mit Nährstoffen, sondern schützt sie zugleich vor etwaigen Spätfrösten.
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Danke für die klare Übersicht über die vielen winterharten Stauden!