Mit ihren auffälligen Blüten in Rosa, Violett, Hellblau, Rot, Hellbraun oder Weiß ist die Prunkwinde (Ipomoea) in jedem Garten ein Blickfang. Als schnellwachsende Kletterpflanze ist die Prunkwinde ideal geeignet, um Mauern, Zäune oder Sichtschutzelemente den ganzen Sommer über mit ihren Blüten zu verschönern.
Inhaltsverzeichnis
Prunkwinde (Ipomoea) – Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: Juni bis Herbst
- Standort: sonnig bis halbschattig, geschützt
- Boden: locker, durchlässig und nährstoffreich
- Pflanzzeit: ab Mitte Mai nach dem letzten Frost
- Pflanzen: Rankhilfe zur Verfügung stellen
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Aussaat
- Aussaatzeit: ab März vorziehen
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: je nach Boden 1-4 mal monatlich mit kaliumhaltigem Dünger
- Blütenpflege: verwelkte Blüten ausputzen
- Schneiden: jederzeit möglich, aber nicht notwendig
- Überwinterung: Frostempfindlich
- Krankheiten: keine
- Schädlinge: Spinnmilben
Wissenswertes
Die Prunkwinde stammt aus den Tropen und ist vor allem in Südamerika beheimatet. Die Kletterpflanze mit den auffälligen bunten Blüten gibt es in mehr als 650 Arten, zu denen auch die Süßkartoffel gehört. Drei Arten sind in Deutschland als Zierpflanzen besonders beliebt:
- die Ackerwinde
- die Trichterwinde
- die Zaunwinde
Insgesamt sind in Deutschland jedoch mehr als 100 Arten der Prunkwinde erhältlich. Eine Besonderheit der Zierpflanzen ist es, dass ihre auffälligen Blüten immer nur für einen Tag blühen und am nächsten Tag durch neue Blüten ersetzt werden.
Prunkwinde Standort
Als Tropenpflanze liebt die Prunkwinde natürlich die Sonne und die Wärme und sie bevorzugt daher einen vollsonnigen Standort. Im lichten Halbschatten wird sie auch gedeihen, doch die Blüte wird weniger üppig ausfallen.
Da die Prunkwinde (Ipomoea) eine sehr filigrane Pflanze ist, muss sie auch vor Wind geschützt werden, da die Pflanzen sonst regelrecht vom Winde verweht und all ihrer Blüten beraubt werden. Auch starken Regen liebt die Prunkwinde nicht, so dass ihr auch dagegen ein entsprechender Schutz zur Verfügung gestellt werden sollte.
- möglichst vollsonniger, warmer Standort
- lichter Halbschatten wird toleriert, führt jedoch zu weniger Blüten
- wind- und regengeschützt
Sehr gut ist die Prunkwinde geeignet, um unschöne Zäune, Mauern, Sichtschutzelemente oder andere Flächen zu begrünen und mit ihren Blüten zu verschönern. Geschützte Standorte unter einem Vordach bieten sich dabei sehr gut an.
Die Prunkwinde ist auch sehr gut geeignet, um Terrassen und Balkone zu schmücken und kann sowohl im Kübel als auch als Hängepflanze kultiviert werden.
Als kletternde Schlingpflanze braucht die Prunkwinde an ihrem Standort außerdem eine Rankhilfe, an der sie sich emporranken kann. Dazu eignen sich leichte Seilsysteme oder Drahtgeflechte, eine massive und stabile Konstruktion ist nicht erforderlich, da die Pflanzen keine starken Äste ausbilden.
Boden
Im Hinblick auf die Bodenverhältnisse stellt die Prunkwinde nur wenig Ansprüche. Diese Böden bevorzugt sie:
- durchlässig und locker
- nährstoffreich
- lehmig
- pH-Wert über fünf
Entspricht der Boden dort, wo die Prunkwinde gepflanzt werden soll, nicht den Ansprüchen der Pflanze, lässt sich das meist leicht ändern:
- zu schweren Boden mit Sand oder Kies auflockern
- nährstoffarmen Boden mit Kompost vermischen
- saure Böden mit einem pH-Wert unter 5 mit Kalk anreichern
- Böden ohne Lehm mit Lehmpulver anreichern
So kann nahezu jeder Boden ohne große Umstände an die Ansprüche der Prunkwinde angepasst werden.
Pflanzen
Als Tropenbewohner ist die Prunkwinde sehr frostempfindlich und sie darf daher immer erst nach den letzten Frösten, also ab Mitte Mai, ins Freiland gepflanzt werden, ansonsten riskiert man, dass sie in einem der letzten Nachtfröste erfriert.
Die Zeit nach den Eisheiligen ab Mitte Mai ist daher gut geeignet, um die Prunkwinde zu pflanzen.
Das sollte beim Pflanzen beachtet werden:
- Boden gut vorbereiten
- gegebenenfalls auflockern oder mit Kompost oder Kalk anreichern
- Pflanzabstand von etwa 50 Zentimetern einhalten
- ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben
- bei Pflanzung im Kübel ein ausreichend großes Pflanzgefäß wählen
- bei Böden, die zu Staunässe neigen, und bei Kultivierung im Kübel eine Drainage anlegen
- die Pflanzen vorsichtig einsetzen, ohne dass die feinen Wurzeln gequetscht oder beschädigt werden
Um den Prunkwinden (Ipomoea) den Start zu erleichtern, empfiehlt es sich, sie in einem etwas schrägen Winkel zur Rankhilfe zu pflanzen, so dass sie diese leichter erreichen können.
Etwas Starthilfe ist dabei jedoch von Nöten und die Triebe sollten an der Rankhilfe festgebunden werden, um der Pflanze den richtigen Weg zu weisen.
Lubera-Tipp: Beachtet sollte unbedingt werden, dass die spiralförmig rankenden Schlingpflanzen sich am liebsten linksherum ranken.
Pflege
Die Prunkwinde ist pflegeleicht und neben viel Sonne und Wärme braucht sie lediglich genügend Wasser und Nährstoffe, um zu gedeihen.
Im Sommer muss sie bei heißer und trockener Witterung daher regelmäßig und ausgiebig gegossen werden. Zu viel Wasser mag sie jedoch auch nicht und sowohl Staunässe als auch ein kühler und verregneter Sommer führen schnell dazu, dass die Pflanze eingeht oder bestenfalls nur sehr kümmerlich wächst. Während Staunässe sich durch eine entsprechende Drainage verhindern lässt, hilft bei einer kühlen und verregneten Witterung nichts, die Prunkwinde wird bei diesen Wetterverhältnissen auch bei bester Pflege die Segel streichen.
Zum Düngen eignet sich am besten ein herkömmlicher Volldünger.
Lubera-Tipp: Wer besonderen Wert auf viele Blüten legt, sollte auf einen hohen Kaliumanteil im Dünger achten oder einen entsprechend kaliumhaltigen Dünger für Blühpflanzen nutzen.
Die Intervalle der Düngung richten sich nach dem Nährstoffgehalt des Bodens und liegen zwischen einmal wöchentlich und einmal monatlich. Dabei sollte man langsam vorgehen, um die passende Düngermenge zu finden, denn eine Überversorgung mit Nährstoffen führt dazu, dass die Pflanze zwar üppig wächst, jedoch keine Blüten hervorbringt.
- bei Hitze und Trockenheit regelmäßig ausreichend gießen
- regelmäßig düngen
Schneiden
Ein Schnitt ist bei der Prunkwinde (Ipomoea) nicht notwendig, doch Triebe, die aus der Richtung wachsen, oder eine zu stark wachsende Pflanze kann jederzeit geschnitten werden.
Ansonsten ist es auseichend, alle 1-3 Tage die verwelkten Blüten auszuputzen.
Vermehrung
Die Vermehrung der Prunkwinde erfolgt über die Aussaat. Der richtige Zeitpunkt dafür ist ab März auf der Fensterbank, damit die Pflanzen ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden können.
- Samen vor der Aussaat etwa 24 Stunden in zimmerwarmem Wasser quellen lassen
- in Anzuchttöpfen je 3 bis 5 Samen aussäen
- die Erde muss eine Temperatur von 20° C erreichen, daher muss ein Standort auf der Fensterbank über der Heizung oder in einem beheizbaren Mingewächshaus werden
- leicht feucht halten
Nach etwa ein bis zwei Wochen erscheinen die Keimlinge. Wenn das erste Blattpaar gewachsen ist, werden die Jungpflanzen pikiert und in Einzeltöpfe gepflanzt, wo ihnen direkt eine kleine Rankhilfe zur Verfügung gestellt wird.
Nach den Eisheiligen können die jungen Pflanzen dann ins Freiland gepflanzt werden. Alternativ können die Samen auch direkt ins Freiland gesät werden, wenn die durchschnittliche Bodentemperatur dauerhaft über 20° C liegt. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, ist jedoch je nach Region und Witterung unterschiedlich.
Ist die Prunkwinde mehrjährig?
Die Prunkwinde wird in Deutschland meist einjährig kultiviert, das heißt, sie wird im Frühjahr angepflanzt und im Herbst wieder aus den Beeten entfernt.
Die Pflanzen wachsen jedoch so schnell und rasant, dass auch frisch gepflanzte Prunkwinden innerhalb kurzer Zeit mit üppigem Wachstum und vielen Blüten aufwarten, so dass es nicht notwendig ist, die Pflanzen mühsam zu überwintern.
Die in Deutschland erhältlichen Prunkwinden sind außerdem fast alle auf eine einjährige Kultivierung ausgelegt, so dass Überwinterungsversuche meist nicht von Erfolg gekrönt sind.
So manchem Hobbygärtner mag das Herz bluten, wenn er sich den gesamten Sommer lang an den schönen Blüten der Prunkwinde erfreut hat und diese nun im Herbst einfach ausreißen und auf den Kompost befördern soll, doch schon kurze Zeit nach dem Anpflanzen der neuen Prunkwinden im nächsten Jahr steht die Pflanze wieder in alter Schönheit da.
Die allermeisten überwinternden Blühstauden werden im Herbst zurückgeschnitten und müssen in der neuen Vegetationsphase erst wieder zu ihrer alten Form heranwachsen und oftmals werden sie dabei sogar von den neu angepflanzten Prunkwinden überholt, so dass hier kaum ein Unterschied zwischen den neuangepflanzten Prunkwinden und überwinternden Blühpflanzen besteht.
Ausnahmen bilden dabei die mehrjährigen Sorten wie beispielsweise die Ipomoea indica, die als Knolle überwintert werden können.
Überwinterung
Für eine Überwinterung im Freien sind die Prunkwinden (Ipomoea) in unserem Klima nicht geeignet, denn die Pflanzen sind an ein tropisches Klima angepasst und dementsprechend sehr frostempfindlich.
Eine Überwinterung im Freien ist daher nicht möglich und auch die Überwinterung im Haus lohnt sich meist nicht, da die Pflanzen so schnell wachsen, dass es einfacher ist, sie im Frühjahr neu auszupflanzen. Eine Ausnahme bilden mehrjährige Prunkwinden wie Ipomoea indica. Sie werden im Herbst vor den ersten Frösten komplett heruntergeschnitten und dann im Kübel an einem kühlen, aber frostfreien Ort im Haus überwintert.
Mehrjährige Prunkwinden, die im Freiland gepflanzt sind, müssen dazu entsprechend ausgegraben und in einen Kübel umgesetzt werden.
Alternativ ist auch eine freiliegende Überwinterung der Knollen im Haus möglich, doch die Überwinterung im Kübel ist vorzuziehen.
Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten und Schädlingen bleibt die Prunkwinde weitgehend verschont, einzig Spinnmilben können ihr zu schaffen machen. Befallene Pflanzen werden am besten mit einem entsprechenden Mittel aus dem Fachhandel behandelt.
Vorsicht vor den giftigen Samen!
Vorsicht ist bei den Samenkapseln der Prunkwinde geboten, denn viele Arten der Prunkwinde sind in allen Teilen giftig und eine besonders hohe Konzentration des Gifts ist in den Fruchtkapseln und Samen enthalten. Doch auch andere Pflanzenteile wie Blüten, Stängel und Blätter sind, wenn auch in geringerem Maße, giftig. Bei dem Gift handelt es sich um Lsysergsäureamid, das auch im Mutterkorn enthalten ist.
Wie viele der mehr als 650 Arten das Gift enthalten ist nicht bekannt, man sollte es jedoch nicht darauf ankommen lassen, denn vor allem für Kinder und Haustiere kann das Gift sehr gefährlich werden. Zu einer Vergiftung kommt es jedoch nur, wenn die Pflanzenteile gegessen werden.
Durch den schnellen Wuchs und die schönen Blüten ist die Prunkwinde perfekt geeignet, um unansehnliche Zäune und ähnliches zu begrünen, aber auch im Beet setzt sie sehr schöne Farbakzente. Die pflegeleichte Tropenpflanze ist auch für Gartenanfänger gut geeignet, doch passt die Witterung nicht, wird sie nicht gedeihen. Vorsicht ist außerdem vor dem starken Gift geboten, das vor allem die Samen enthalten.
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Guten Tag Musaa,
es war schon ganz richtig, dass du mit dem Auspflanzen deiner Prunkwinden bis nach den Eisheiligen gewartet hast. Prunkwinden sind frostempfindlich. Wichtig bei der Pflege der Prunkwinden ist aber auch, dass du sie regelmäßig mit einem kaliumhaltigen Dünger versorgst. Nur wenn deine Winden ausreichend Kalium zur Verfügung haben, werden sie auch blühen.